Drumrecording: Budgetmikrofone vs Goldschätzchen

  • Hallo,
    das habe ich mir neulich sehr intressiert angesehen bzw. angehört.
    Da einigen Forenteilnehmern sicher auch die Frage nach den "richtigen" Recordingmikrofonen am eigenen Drumset durch den Kopf geht, wollte ich euch das nicht vorenthalten:
    https://www.youtube.com/watch?v=EMLZl52az6g
    Warren vergleicht einen Mikrofonkoffer im Budgetbereich, mit hochpreisigen, legendären Mikrofonkostbarkeiten. Mit überraschendem Ergebnis, wie ich finde. :)

  • Ich find das bedenkenswert,überlegenswert und wissenswert.
    Das shure set war doch gleichWERTIG ?!
    Und das is auch noch die Billg-serie von Shure... :huh:


    Ps . ...is ja eigentlich wie mit Allem. (cymbals,heads, snares ,usw. ... )

  • Mit dem Thema Drumsound bin ich schon lange durch (ca. 1979), seit sich mal ein "richtiger" Drummer über mein Set hergemacht hat.
    Bei dem klang es, wie es sollte, bei mir nicht.
    Fazit: Man muss lernen, richtig zu spielen.


    Für aufnehmen gilt das Gleiche.
    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Ich habe leider auch die Erfahrung machen müssen, dass teure oder teurerere Mikros nicht zwangsläufig einen besseren Klang bedeuten. Es gibt so viele Faktoren die die Variable "Klang" beeinflussen, da ist das Mikrofon meist die kleinste Komponente.


    Seit dem gilt für mich die Devise: Preis (nach unten) ist egal, wenn es vernünftig verarbeitet und zuverlässig ist und dann auch noch einigermaßen das Frequenzspektrum wie angepriesen abbildet, ist es brauchbar. Das Problem bei den meisten Kopien oder Billig-Mikros ist halt einfach, dass sie eben nicht gerade gut verarbeitet sind. Wenn dann irgendwann das Gewinde ausleihert, der Korb oder eine Abdeckung abfällt, es einen Wackelkontakt hat usw. dann bringt das natürlich alles nichts. Aber ich rede in diesem Fall von 20-30 Euro Mikros, und selbst da gibt es gute!


    Mein persönlicher Tipp an dieser Stelle sind sämtliche Electro-Voice Mikrofone. Beispielsweise das EV CO4 hat soweit ich mich entsinne nichtmal 30 Euro gekostet und ist ebenso brauchbar an der Snare oder einem Amp wie ein Shure SM57. Und dann gibt es da noch die ganzen PL-Mikros, z.B. PL 33 oder PL 35. Die sind alle schwerstens zu empfehlen!

  • Moin
    Das eine "gute" bzw. "brauchbare" Aufnahme nicht ausschließlich vom Mikrofon abhängt, bedarf wohl keiner zerpflückung im Detail. ;)
    Das fängt mit der Definition in der Überschrift, bezüglich Budget- mikrofone an.
    Bei mir z.B. wäre das U-300,-/ 400,-€ und das auch nur ca. und selbst damit bekommt man was aufgenommen.
    Wie gut oder brauchbar das dann ist, ist die nächste "Zerreißprobe" im Rahmen einer evtl. Dikusion :huh:
    Das Video ist für mich ein sehr gutes Beispiel für:
    "Gugg mal wie toll man aufnehmen kann, wenn man das Geld für's Eigenheim in den Proberaum investiert" :thumbup:
    Naja,... oder so ähnlich ;)
    Aus eigener Erfahrung, auch Dank der netten & freundlichen Kollegen hier weis ich,
    das ALLES rund um das Mikrofon (prozentual) einen größeren Einfluss hat als eine z.B. "Verhundertfachung" des Mikrofonbudgets. Kabel natürlich außen vor :P :D
    In einem "suboptimalen" Raum verschlimmbessert man nur die Aufnahme wenn man teures Zeug investiert, weil man den ganzen "Müll" tatsächlich besser hört.
    Und bevor ich jetzt selbst wie oben angedroht ins Detail gehe,...
    Am Besten (immer) jemanden fragen, der sich damit auskennt, also NICHT Die, die das Zeug (nur) verkaufen :thumbup:

  • Genau so ist es.
    Ich habe aber oftmals von Tontechnikern gehört die sagen, dass gute Mikrofone durch gutes Outboarding, Raumakustik etc. an Soundqualität dazu gewinnen. Und das man dann den Unterschied zu den einfachen Mikes deutlicher hört.


    Hier höre/sehe ich aber, dass auch "einfachere" Mikrofone gewinnen können durch die Maßnahmen. Somit ist für mich die Erkenntnis:
    Wenn ich z.B. so einen Shurekoffer für mein Set gekauft habe...und die Aufnahmen werden mangelhaft....so muß ich mich nicht fragen oder gar irgendwo im Forum posten...welche Mikrofone ich mir (noch) kaufen muß/soll...damit es endlich was wird.
    Also schaue ich nach dem Set, den Fellen, der Raumakustik, den Mikrofonpositionen, der Postproduction....
    Ich finde das Viedeo lehrreich und intressant.
    Wer schon alles weiss, könnte sich gelangweilt fühlen das Video abschalten. ;)

  • Es ist immer die Summe von allem. Und eine teure Produktion, wo Tontechnik Assistenten zusätzlich auf jeden Furz achten, mit Budget Mikros zu machen, ist halt Blödsinn. Weil genau dieser Furz dann auch hörbar wird.


    Ich kenne den Vergleich von t.bone zu Klassikern von Shure, Sennheiser, Oktava oder auch (ok, da wirds dann wirklich unfair) Neumann. Und bin der Meinung, dass man ab einem gewissen Level (Instrumentensound, spielerische Fähigkeiten, Ziel der Produktion, generell vorhandenes Know How etc.) auf die totalen Budget Sachen verzichten sollte.


    Gebräuchliche dynamische Mikros sind ja meistens auch recht erschwinglich (mal vielleicht von Ausnahmen wie z.B. dem MD421 abgesehen). Bei Kondensator Mikrofonen sieht das etwas anders aus und leider ist auch hier der Aufpreis eben schon gerechtfertigt. Aber damit sich das rentiert, muss auch alles andere stimmen. Vom Aufnahmeraum über die Mikrofonposition bis zum Mix, mal von Song, Arrangement und Performance ganz zu schweigen.

  • Mikros scheinen also keine Rolle zu spielen. Wichtig ist nur, dass man die Trommeln ordentlich abklebt. :thumbup:
    Letzteres wusste ich natürlich schon vorher. ;)
    https://youtu.be/EMLZl52az6g?t=36m43s
    Resos werden auch überbewertet. :)

    Wenn ich mir das musikalische Ergebnis im Video anhöre, scheint genau jenes in diesem Fall das Richtige gewesen zu sein? ;)

  • Der Zweck heiligt die Mittel? 8|
    Wenn du schnell bist, kannst du noch editieren, bevor die Musikerpolizei deinen Post liest. Weil ich dich ganz gut leiden kann, habe ich deinen Beitrag nicht für die Ewigkeit zitiert. :D

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Die Snare ist nur moderat abgeklebt und klingt ok, finde ich. Aber gerade im geschlagenen Part ist sie zu laut (ist aber definitiv kein Rohmix).
    Gegen Ende des Songs werden ein paar mal die Toms gespielt. Die klingen da schon ziemlich ... ähm. :D
    Ein weiterer klanglicher Wehrmutstropfen ist der Leadgesang über ein SM58. Dafür dann aber die Backings mit 'nem GMK. Aber ok, wenn unbedingt live eingesungen werden soll (was auch bei Live Recordings wie hier unüblich ist).


    Musikalisch / spielerisch natürlich trotzdem der Hammer. Vor allem für den ersten Take. Vollprofi Arbeit eben.


  • Das Video ist für mich ein sehr gutes Beispiel für:
    "Gugg mal wie toll man aufnehmen kann, wenn man das Geld für's Eigenheim in den Proberaum investiert" :thumbup:
    Naja,... oder so ähnlich ;)


    Oder ein Beispiel für:


    "du kannst anstellen was du willst, wenn du keinen Zugang zu solchen Räumen hast. Kauf dir gute Mikrofone bis du "schwarz wirst", aber es wird eh nix."
    Im anderen Thread hatte ich das gepostet:
    https://www.youtube.com/watch?v=cFXqcEtyWkA
    Danach gehts dann auch im "bürgerlich einfachen Raum". ;)
    Mit so einem Koffer aus Video 1 und einem bürgerlich einfachen Raum aus Video 2 hätte man dann doch alles, oder? :D

    Einmal editiert, zuletzt von drummerjoerg ()

  • Ja, so ist es wohl.


    Wenn man aufzunehmen weiß und zu mischen weiß, dann geht das alles damit.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Der Zweck heiligt die Mittel? 8|
    Wenn du schnell bist, kannst du noch editieren, bevor die Musikerpolizei deinen Post liest.


    Ich habe deinen Post nun etliche male gelesen. Inzwischen gewinne ich Intresse, ihn korrekt zu verstehen.
    Der Drummer im Video hat sein Set, na sagen wir, ein wenig Unkonventionel zusammengestellt. Zudem sind die Trommeln extrem beklebt (aber wenigstens keine Tempotaschentücher mit Gaffa), Resos und Spannringe sind entfernt, Holzbassdrum ist mit Acryltoms kombinert...
    Möchtest du mir/uns sagen, das man das so aber eigentlich nicht macht?
    Meine Meinung:
    Der Drummer hat sich eine Soundcoulage "gebastelt".


    Es ist sein spezielles, einzigartiges Studiosetup für diesen Song. Kein glitzerndes,imposantes Bühnenset.


    Das Ergebnis gefällt mir sehr, bis ausgesprochen gut.

  • Moin


    Ich habe deinen Post nun etliche male gelesen. Inzwischen gewinne ich Intresse, ihn korrekt zu verstehen.

    Der muss aber in die Nachwelt :thumbup:
    Und wenn du mal guggst was das Korki sonst so an Geschreibsel abliefert, verstehst du die paar Wörter auch. Sonst haut es manchmal schlimmeres in's Forum :D ;)
    Und zu deinem Vorletzten Post, in Video 2 kommen doch schon andere Mikros und kräftig Software zum Einsatz ;)

  • Mikros scheinen also keine Rolle zu spielen. Wichtig ist nur, dass man die Trommeln ordentlich abklebt. :thumbup:


    Logisch.
    Wer keine Zeit zum Stimmen hat, klebt halt.


    Seit ich meine Toms mal richtig gestimmt habe, klebt da auch nix mehr, auch die beliebten RemOs liegen nicht mehr, weder auf Toms noch auf Snare.


    Es knallt heftiger, es wummert mehr, aber jetzt gut und lebendig.


    Mikros spielen wirklich keine Rolle, im Ernst.


    Es sieht aber nach mehr aus, und die Musiker spielen disziplinierter, wenn da was altes von Neumann am Galgen hängt.
    Deswegen klingen die Großmembraner von Neumann auch besser.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Ich habe deinen Post nun etliche male gelesen. Inzwischen gewinne ich Intresse, ihn korrekt zu verstehen.

    Sorry, war gar nicht so kompliziert sondern nur ironisch gemeint.
    Abkleben von Trommeln ist doch seit den 80ern verpönt und wird hier auch immer wieder kritisiert. Tatsächlich scheint es aber auch im professionellen Bereich praktiziert zu werden. Denn wie du schreibst: Das Ergebnis zählt.


    Sonst haut es manchmal schlimmeres in's Forum :D ;)

    Jetzt schäme ich mich doch ein bisschen. ;(

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross


  • Und zu deinem Vorletzten Post, in Video 2 kommen doch schon andere Mikros und kräftig Software zum Einsatz ;)


    Ja, hast recht. :)


    Aber wenn das Köfferli von Shure im großen Aufnahmesaal (Video 1) funktioniert und fast mit den Goldschätzchen gleichauf zieht, dann muß das doch auch bei uns Zuhause in der Drumbude (wie Video 2) funktionieren? Und auf der fertigen Produktion mit der Band in V1 ist sicher auch Software.


    Zudem benutzt Warren in V2 ebenfalls Mikrofone (von Lewitt) die in unserem möglichen Preissegment liegen. Die dicken C414 AKGs (zudem die kostbaren historisch alten) an den Toms sind ihm ja selbst fast peinlich und er sagt, dass es so nicht sein muß. ;)

  • Abkleben von Trommeln ist doch seit den 80ern verpönt und wird hier auch immer wieder kritisiert. Tatsächlich scheint es aber auch im professionellen Bereich praktiziert zu werden.


    Aber sicher doch, abgeklebt wird nach wie vor. Hast du mal einige Snares von Ash Soan, Karl Brazil oder Antonio Sanchez angeschaut? Die haben für diverse Produktionen ihre Snares teils stark bis heftigst abgeklebt. Erlaubt ist, was dem Lied dient.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Und bin der Meinung, dass man ab einem gewissen Level (Instrumentensound, spielerische Fähigkeiten, Ziel der Produktion, generell vorhandenes Know How etc.) auf die totalen Budget Sachen verzichten sollte.


    Das es auf die Mikrofone nicht so sehr ankommt, wissen wir ja jetzt alle (Videos).
    Das Sunset Studio hat aus den guten Verdiensten/Einnahmen und den hohen Budgets für Plattenproduktionen aus vergangenen Jahrzehnten...den Mikelocker bis zum Rand voll mit Goldschätzchen. Diese stammen, wie gesagt, größtenteils aus der weiteren Vergangenheit und sind somit historisch und Vintage und daher begehrt und teuer.
    Mit Einführung der DAW (Digitales Recording) und folglicher Abschaffung der Bandmaschinen für erst ADAT- dann Harddiscrecording, wurde analoges Gear verschleudert.


    Röhrenmikrofone haben ihren Ursprung darin, das es keine Solid State (Transistoren) Technik gab. Danach, als das FET Mikrofon in die Studiowelt kamen, wurden viele Röhrenmikrofone "verschleudert".
    Meist auch bei den Radio- und Fernsehsendern, incl. der stromschluckenden Staffeln an RöhrenPreAmps.
    Heute ist sowas wieder für viel Geld gefragt. Weils selten ist, wollen es die Menschen haben, eben wie Gold. Und es ist dann "wertvoll".
    Wenn sich aber nun im Sunset die Mikelocker-Türen nach außen biegen, weil so viele gute Mikrofone drin sind, nimmt man die auch (gute Erkenntnis :thumbup: ). Und dann kommt auch schon mal ein Shure SM7 an die HiHat, ein AKG C414 an den Snareteppich....
    Das ist kein Verzichten, sondern die benutzen was soundso da ist !
    Zudem staunen wir ja nicht schlecht, wenn wir sowas sehen. Und wir wissen, dass wenn wir im Profistudio recorden lassen, was geboten bekommen...was wir nicht haben Zuhause. ;)
    Da lässt man die Flöhe gerne springen. :D

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