Niveau und Übungszeit

  • Wobei man auch ganz klar machen muss, dass Üben nicht gleich Üben ist.
    Es ist eine Frage des Lernsystems.

    Ist das nicht implizit enthalten, muss das nicht enthalten sein? Bloße Anwesenheit oder Schlagbesteck oder Bücher in Sichtweite alleine haben noch nie gereicht :rolleyes: :D Sonst wäre ich mit einem Vielfachen der 10.000 h an Lebenszeit ein Profi in so ziemlich Allem ;( :rolleyes: :rolleyes:

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ich denke, man sollte solche Aussagen einfach nicht so ernst nehmen und sein Ding machen.


    Und ganz ehrlich, was bringt es mir, wenn ich das mit den 10000 Stunden weiß ? Daß Trommeln 1% Inspiration und 99% Transpiration ist, weiß glaube ich jeder, der es mal ernsthaft betrieben hat ;)

    Hätt' ich im Leben mehr geübt, könnt' ich jetzt mehr. :D

  • Zeitaufwand als alleinige Aspekt zu betrachten, greift viel zu kurz. Wie struktuiere ich meine Probenzeit? Welche Art von Musik spiele ich überwiegend? Unter welchen Rahmenbedingungen spiele ich (freie Improvisation, Noten, live, Studio etc.), mit WEM spiele ich? Gerade die Qualität der Mitmusiker hat entscheidenden Einfluss auf die musikalische Entwicklung. Es fördert und formt dich einfach ganz anders, mit Profis zu spielen als mit Feierabendmuckern, und du wirst nach einer bestimmten Zeit ganz woanders stehen.

    Volle Zustimmung. Die Frage was man spielt und mit wem, beeinflusst die Entwicklung als Musiker ganz enorm. Ich hab z.B. eine Weile in einer Coverband gespielt, wo fast alles mit Spuren vom Sequenzer unterlegt war. Dadurch hab ich gelernt, wie man exakt drauf spielt.


    Zur eigentlichen Frage: Das mit den 10k Stunden stimmt nur, wenn diese effektive Praxis sind. Man kann (was ich bei sehr vielen Musikern sehe) ziemlich schnell in einen Modus verfallen, in dem das, was man bis jetzt erreicht hat, langt, und man ab da auf der Stelle tritt und meint, nicht mehr üben zu müssen. Wenn man ab da Tag für Tag sein Repertoire durchzieht dient das mehr der Beibehaltung des aktuellen Levels aus des Ausbaus.
    Um Meister zu werden muss man sich laufend im Grenzbereich bewegen und sich mit Sachen konfrontieren, die man noch nicht kann. Insofern hört das "Meister sein" aber nie auf: Auch Herr Weckl oder Donati werden hier und da Musik finden, die ihren Horizont erweitert. Sonst wäre es ja Irgendwann langweilig.


    Es gibt talentierte Leute, die sich sehr schnell weiter entwickeln und es gibt weniger talentierte Leute, die nur langsam voran kommen und oft auf der Stelle treten. Wie schon erwähnt wurde ist auch wichtig, wie und was man spielt.


    Es gibt beim Können und der Entwicklung dahin diverse Kategorien. Es ist durchaus möglich sich in einigen davon zu entwickeln und in anderen Stillstand oder Rückschritt zu erleben.
    1 - reine Technik (einfache, doppelte, mehrfache Schläge/Tritte, Push/Pull, Möller, Constant Release, Heel/Toe ... )
    2 - Koordination (Rudiments, Hand/Fuß-Kombinationen, Verteilung der Schläge auf verschiedene Instrumente...)
    3 - reine Geschwindigkeit (alles was geht, ohne zu krampfen)
    4 - Stilistiken
    5 - Makro-Timing (Taktarten, Tempogefühl...)
    6 - Mikro-Timing (Präzision, Tightness, Groove, Feel, vor/hinter der Time etc. ...)
    7 - Dynamik
    8 - wissen, was dran ist - also musik/banddienliches Spiel, sowas wie das musikalische Urteilsvermögen, incl. der Fähigkeit, die eigenen Grenzen zu kennen
    9 - neues Material (schnell) erarbeiten können
    10- Noten
    11- Solospiel
    Edit:
    12 - Stimmen. Wer gut klingt hat Recht. (Wie konnte ausgerechnet mir das durchrutschen? :S )


    Ich gehöre z.B. zu den weniger talentierten Schlagzeugern, was ich daran gemerkt habe, dass, als ich damals anfing, ein anderer Schüler, der zur selben Zeit beim selben Lehrer wesentlich schneller lernte und mich abgehängt hat. Bei mir dauert(e) alles etwas länger.
    In den Kategorien 1-3 kann ich nicht so viel, weil ich nicht viel Arbeit hineingesteckt habe. Manches geht, anderes nicht. Nach 34 Jahren Trommelei sehe ich den Mehrwert nicht, meine versaute Technik nochmal komplett neu aufzubauen, was nötig wäre, um einige der Sackgassen zu verlassen, in die ich mich entwickelt habe.
    In Kategorie 4+5 geht schon etwas mehr, weil ich über die Jahre in sehr unterschiedlichen Bands unterwegs war. Ich kann auch ganz gut bei einem einmal gewählten Tempo bleiben. Andererseits kann ich dies auch verlassen, um Mitmusiker wieder "einzufangen" oder auch nach Dirigat spielen.
    Die Kategorien 6-9 + 12 sind meine Stärken. Über die Jahre habe ich sehr viel Übungszeit verwendet, um tight spielen zu lernen, den Ausdruck zu variieren, leise zu spielen, ohne den Groove zu verlieren und ein Gefühl zu entwickeln, was passt. Auf dem Weg dazu habe ich sehr viel zu anderer Leute Musik getrommelt, aus der Konserve oder mit Coverbands. Solo dagegen kann ich garnicht, Noten nur bedingt. Dafür kann ich stimmen. Hat auch viel Zeit gekostet.
    Heute lerne ich neue Stücke meist nur über genaues Hinhören. Ich höre mir die Nummern ein paar mal intensiv an und schreibe ggf. ein bischen was zum Ablauf dazu auf. Dann spiele ich das meistens, ohne es vorher im Proberaum auszuprobieren.


    Zusammengefasst: ich kann fast nix, aber das richtig. Ein Bandtrommler eben. Aber nur für Musik, die nicht zu schnell ist.


    Nils

  • Diese Theorie mit den 10.000 Stunden sagt dem geneigten Leser vor allem auch eins: Wenn du sehr gut werden willst, musst du auch sehr viel dafür tun. Zu dieser Theorie haben sie ja mal verschiedene Größen aus Sport, Musik, Kunst usw. befragt. Interessant dabei war, dass auch die als Naturtalente hochgelobten Leute die Anzahl an Arbeit in ihre Profession gesteckt haben. Ich glaube es war John McEnroe, der gesagt hatte, hätte er nicht diese vielen Stunden tägliches systematisches Training investiert, er wäre nie die Nummer 1 der Tenniswelt geworden. Er hätte nicht weniger trainiert als Ivan lendl, die Leute hätten das nur immer gemeint, weil er ja ach so talentiert wäre. Ab einem gewissen Begabungslevel wird der fleissigere und strukturiertere Arbeiter einfach weiter kommen. Und dass man mit 5.000 Stunden Gus-Tav in einer Coverband die 11+ Stufen von Nils nicht abdecken wird, sollte klar sein. Wer in einem philharmonischen Orchester spielen will, muss eben die dementsprechenden Übungseinheiten in der dementsprechenden Intensität absolvieren.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Interessantes Video ^^ Rick fasst dort im Grunde vieles von dem zusammen, was hier schon ausgeschrieben wurde. Spätestens jetzt könnte man das so zusammenfassen:
    * 10.000 h sind keine Garantie, auch nur irgendetwas am Ende zu können
    * aber: sie beschreiben die Größenordnung nicht ganz unrichtig.


    Einige Anmerkungen zu seinen Zahlenbeispielen. Er nennt dort mehrere Lernstunden aus seinem eigenen Leben. Häufig sind das Abschätzungen, also keine genauen Werte. Notiert habe ich mir, jenseits der Beatles und Bill Gates: 20.000 h, 37.440 h, 100.000 h, 4.032 h, 2.400 h.


    Das macht als Mittelwert: 32.774 h
    Und als Median (50 %): 20.000 h
    Streuung: 40.165 h


    Also kann man auch hieraus messerscharf folgern: Es kommt darauf an ^^ (Als hätten wir es gewusst 8o )

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Der Drummer einer der erfolgreichsten Bands der Welt ist ein perfektes Beispiel dafür, dass viel eben nicht immer viel hilft, sondern die Mischung aus Qualität und Quantität die Verbesserung ausmacht: Lars Ulrich von Metallica! Der hat bestimmt schon mehr als 5.000 Stunden damit zugebracht, Metallica-Songs live und bei Rehearsals zu spielen. Trotzdem eiert sein Timing, seine Doppelbass rumpelt und er versemmelt jeden Tempowechsel. Würde er Qualitätszeit in das Üben stecken, dürfte das eigentlich nicht mehr passieren. Anscheinend macht er das nicht, also wird's auch vom vielen Spielen allein nicht besser. Oder man nimmt Charlie Watts: Der hat wahrscheinlich 10.000 Stunden seines langen Lebens damit zugebracht, Satisfaction zu trommeln :D Meistert er deswegen sein Instrument? Nö. Das ist aber auch nicht der Anspruch der beiden.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!


  • Mir wurde zwar immer nachgesagt, viel Talent zu besitzen (nicht nur an den Drums), aber im großen und ganzen verhält sich das bei mir ähnlich. Generell sind Timing - auch oder vor allem innerhalb von Bands - , Dynamik und Musik-/Banddienliches Spiel sowie ohne größeren Aufwand (durch Hinhören) neues Material erarbeiten zu können, meine Stärken. Stimmen und im tontechnischen Zusammenhang Drums Sound generell mittlerweile auch.


    Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube ich bin was das Spielenlernen betrifft generell eher eine Ausnahme. Ist zum Teil wohl auch einfach meiner abstrusen Familiengeschichte geschuldet. Von Förderung mal gar nicht zu sprechen ... mir lagen reichlich Steine im Weg. Teilweise so große Brocken, dass ich mich psychisch nur übers Drumming und Musikmachen am Leben erhielt.
    Es war mit 6-7 Jahren mein Wunsch, Schlagzeug zu spielen. Meine Mutter hatte mir zur Schuleinführung einfach ein Set gekauft. Das hab ich dann so bis ich 10 war gemacht. Unterricht hatte mich nie interessiert. Die Musikschule, an der ich 1 Jahr war, hatte mir (und wohl auch allen anderen Schlagzeug Schülern) in der Zeit 5 verschiedene Lehrer vor die Nase gesetzt. Zu ein paar Zeugnisausgaben trommelte ich dann mal ein selbst erarbeitetes Solo. Das war's dann erst mal. Die nächsten Jahre musste ich mich mit allerlei abstrusem Mist auseinander setzen und zusehen, dass ich nicht komplett drauf gehe. Dass das Jugendamt bei den untragbaren Zuständen dann bei meinem Vater auch nicht eingeschritten ist, habe ich meiner Oma mütterlicherseits zu verdanken. Aber egal ... es gibt Sachen, die sollte es eigentlich gar nicht geben. ;)
    Mit 15 fing ich wieder an zu spielen. In den ersten Jahren nur auf meinem alten Schrott-Set. Mit 17, nach dem Umzug nach Mittelfranken, dann viel in Bands. Alle Leute wollten mit mir spielen und lobten mich für meinen Groove. Ein Gitarrenlehrer empfahl mir, Drums zu studieren. Aber aufgrund meiner damaligen Lebensumstände und dem Brocken von meiner Familie, der meine Psyche zermarterte, nicht machbar.
    Bis ich 24 war entwickelte ich mich ganz gut weiter und sammelte sehr viele verschiedene Band Erfahrungen. Trotz der Umstände und obwohl ich beinahe vollständiger Autodidakt bin war ich zu der Zeit schon auf einem professionellen Level und hatte auch sowas wie eine "eigene Handschrift".
    Dann holte mich meine Familiengeschichte wieder ein und ich war die letzten Jahre damit beschäftigt, das endlich ein für alle mal für mich zu klären. Habe die Zeit aber auch dazu genutzt, um mich bzgl. Musikproduktion und Studio-Mixing auf ein professionelles Level zu entwickeln.
    Aber das, was ich suche (Beruf kommt ja von Berufung ...) habe ich bisher nicht gefunden. Will aber nächstes Jahr in Hamburg damit anfangen ... :)


    Wie viele Stunden ich bisher geübt und sonst gespielt habe, kann ich nicht genau sagen. Alle Unterbrechungen und Zwangspausen mit gezählt komme ich aktuell auf ca. 13 aktive Spieljahre.


    Gehört zwar eigentlich nicht hier her ... aber evtl. auch mal ganz interessant für den ein oder anderen, von einer Laufbahn der etwas anderen Art zu lesen.

  • Diese Theorie mit den 10.000 Stunden sagt dem geneigten Leser vor allem auch eins: Wenn du sehr gut werden willst, musst du auch sehr viel dafür tun.


    Genau so sehe ich es auch.


    Talent ist toll!
    Und auch sehr hilfreich!
    Man muss aber was daraus machen.


    Ich hatte das mal vor Jahren in einem anderen Artikel gelesen, da war die Essenz in etwa so:
    Talent ist eine sehr gute Voraussetzung dafür, es weit bringen zu können.
    Man muss aber auch viel üben, wenn man weltklasse werden möchte.
    Jemand, der weniger Talent hat und ordentlich übt, ist irgendwann deutlich besser als ein hoch talentierter Musiker, der nie versucht hat, etwas aus sich zu machen.


    Ich denke, darum geht es in etwa bei diesem Zitat mit den 10.000 Stunden.


    ---


    Daher meine Frage, in welcher Liga habt ihr nach wie vielen Stunden gespielt?


    Hmmmm......
    Keine Ahnung, wieviele Stunden ich in meinem Leben bisher getrommelt habe.
    Angefangen habe ich so 1989, von 1991 an hatte ich ca. 1,5 Jahre Unterricht, von 1992 bis 1994 eine erste kleine Pause, danach getrommelt bis 1999, um dann eine zweite Pause bis 2005 zu machen.
    Seitdem trommle ich durchgehend in derselben Band, einmal die Woche.
    Niveau? Amateur.
    ^^
    Aber es macht echt Spaß, und dem Publikum auch meistens.

  • Im Normalfall haben talentierte Leute schon das Bedürfnis, ihr Talent auszuleben. So weit möglich, eben (bei mir war es in den letzten Jahren kaum möglich).
    Fehlt das bzw. der Wille dazu, dann reicht das eben nicht. Und interessiert letztendlich auch keinen.


    Es ist wie bei allem ... auf das Mittelmaß bzw. das Gleichgewicht kommt's an. In diesem Fall zwischen Talent und Übung bzw. Spielzeit. Ist kaum Talent vorhanden, bringt viel Üben auch nicht viel. Umgekehrt aber genau so.


    Aber nach meiner Erfahrung stellt sich eigentlich immer ein natürliches Gleichgewicht ein, wenn man keinen Zwängen oder Schranken ausgesetzt wird.


    Das theoretisch und mit Zahlen zu betrachten ist m.E. nicht besonders sinnvoll.

  • nils: Sehr zutreffend, erlebe ich auch so. Bei den Kategorien Schwerpunkte zu setzen, ist auch eine Aufgabe. Ich konzentriere mich zeitbedingt meistens auf 1-3 und stelle dann fest, dass "Chops", "Stamina" oder wie man das immer nennen will, auch auf z.B. Dynamik, Stilistik etc. ganz günstige Auswirkungen haben. Ohne jahrelangen Stone etwa kein Wilcoxon, zumindest für mich (spät) Wiederberufenen nicht. Auch Nils' Nummer 8 ist bei mir nur durch Üben in Bewegung geraten. Dabei stimme ich zu: Ohne die Jahre vor- und hochpubertär absolvierten Flötenunterricht wäre ich damals nie so schnell ins Trommeln gekommen, dass die paar Jahre Unterricht danach so lange auf Wiederabruf hätten gespeichert werden können. Das weiter oben genannte Interview ist wirklich absolute Sahne.

  • Wenn man irgendwann realisiert, dass "Musik am Instrument" ein lebenslanger Lehrmeister mit unerschöpflichen Möglichkeiten sein kann, hat man wohl einen weiteren kleinen Schritt in die richtige Richtung getan....
    Wie heißt es doch so schön :"Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden."


    Das ist die absolute Wahrheit. Man ist nie dort, man ist immer am Weg. Man hat nie 100% Independence, 100% Speed, 100 %Dyynamik: Sache erledigt, bester Drummer ever.
    Und wenn der Weg (das üben) keinen Spaß macht, dann sollte man es lassen.


    Es gibt eine ganz nette Online Drum Schule (möchte jetzt keine Werbung machen), da wird ein "Einstiegskurs" mit 10 Tracks zu je 8 Lessons angeboten. Also 80 Lessons. Wenn man ein wenig talentiert ist und ausreichend Übungszeit hat (5 mal die Woche 1,5 Stunden) jeweils an 2 Lessons gleichzeitig zu arbeiten nehme ich an man schafft eine Lesson in 2 Wochen, im Schnitt (anschauen, üben, wiederholen bis es locker geht). Also 160 Wochen.
    Also 3 Jahre. 1200 Stunden. Mit viel Disziplin und ausreichend Zeit. Und das ist optimistisch.


    Weiß jetzt nicht ob diese Rechnung irgendwem etwas bringt oder Sinn macht, aber vielleicht spannend für alle die glauben sie können alles nach 1 Jahr.

    Audiofront eDrumIn. Triggering mainly SD3.
    Yamaha Cymbals, drum-tec HiHat Ctl, DW PDP Drumset with Jobeky Triggers and drumtec Pro Snare. Zoom UAC-2 Interface.
    "Drums are they only Instrument that is fun to play, even when you suck"

  • Guten Morgen,


    in welcher Liga habt ihr nach wie vielen Stunden gespielt?


    1. Omo-Liga ab Null Stunden
    2. Big Band nach 40 Stunden Stadtliga Südhessen, lokal begrenzt
    3. Rockband nach 41 Stunden Dorfliga südhessisches Ried, aufstrebend
    4. Zweite Rockband nach 150 Stunden Dorfliga südhessisches Ried, Relegationsplatz
    5. Rockband nach 300 Stunden Stadtliga Südhessen Nordwest, Abstiegsplatz
    6. Rockband nach 453 Stunden und 28 Minuten kreisfreie Stadtliga
    7. Rockband nach 570 Stunden Rhein-Main-Gratis-Liga, aufstrebend
    8. Band nach Pause, Stadtliga Kreis Offenbach-West, grün
    9. Oldieband nach 777 Stunden und 1 Rollatorkurs, Regionalliga Relegationsplatz aufstrebend
    10. Band nach 789 Stunden, Regionalliga Südhessen-Nord, Bierdiplom
    11. Band nach 803 Stunden, Stadtliga Südhessen-Ost, aufstrebend
    12. Band nach 943 Stunden, Regionalliga Stadtkreis Offenbach-West, Blasakademieschein
    13. Band nach 1001 Stunden, Regionalliga Rhein-Main-Odenwald, Flugschein
    14. Blaskapelle nach 1069 Stunden, Jazz-Schein in Rosa, Bossa-Abzeichen Hellgrün
    15. Faltenbalg-Orchester nach 1111 Stunden, Klassik-Zettel Gruppe D-, Filmpreis in Eisenoxid
    16. Coverband nach 1200 Stunden, Mikrobachelor und Waffenschein Baby sowie Hundetraining


    Auf den großen Durchbruch warte ich noch, liegt wahrscheinlich an den noch fehlenden Stunden.


    Grüße
    Jürgen
    Liga oder Ligeti? - Hauptsache Musik!

  • Hallo,


    ich denke, die 10.000 Stunden Übungszeit sind schon reel, um in seinem Bereich etwas gutes zu bewirken.


    Die Beatles mussten ja auch in Hamburg auf der Bühne plötzlich Rock'n'Roll-Songs spielen, die sie nie vorher geprobt hatten, aber wohl alle oder die meisten von ihnen halbwegs kannten, und so damit durch kommen. Also, aufeinander hören und mit spielen.


    Übung macht wirklich den Meister.


    Vor ein paar Jahren war ich der einzige Gitarrist (als eigentlich "hauptamtlicher Drummer!") in meiner kleinen Country-Band. Damit konnte und musste ich dauernd Gitarre spielen und üben, und das hat mich an der Gitarre sehr nach vorne gebracht. Die Ergebnisse zeigten sich nicht unbedingt schon in dieser Band, aber ganz sicher hinterher.


    Umgekehrt, bin ich seit etwas über einem Jahr Drummer in einem Duo. Ich bin über das Jahr an den Drums soviel besser geworden, quasi mühelos, einfach, dass ich mir bei jeder Probe überlege, wie kann man den Song durch den Rhythmus interessanter machen. Wir spielen viele Songs im 4/4 Takt, aber ich versuche, je nach Song, die Kick nicht auf die 1 oder die 3 zu legen, sondern drum herum.
    Ich versuchte, den Beat auf den Kopf zu stellen, und komme mit sowas ähnlichem wie Claves heraus. Obwohl ich sowas nie vorher von einem Lehrer gezeigt bekommen habe. Es hat sich einfach so ergeben.


    Nach etwas üben und analysieren, was ich da eigentlich spiele, macht es mir sehr viel Freude, solche Sachen zu spielen, die ich "eigentlich nicht kann".


    Ich finde, wenn man 10.000 Stunden spielt und etwas kreativ ist, lernt man dermaßen soviel dazu, dass man sich damit einen so großen Werkzeugkasten an Rhythmen und Fill-Ins quasi mühelos erlernt hat, dass man in den meisten Situationen halbwegs mühelos mitspielen kann.



    Ich schätze mich an Drums auf ca. 5000 Stunden Übung und Auftritte ein. Die 10.000 werde ich wohl nicht mehr schaffen.
    Egal.
    Es macht mir immer wieder Freude, beim Musikmachen neue Rhythmen zu finden, neues dazu zu lernen; und das wichtigste: Immer wieder Spaß und Freude an Proben und Auftritten und am Spielen zu haben. Und am Dazulernen zu haben.


    Für mich ist die Musik auch die ewige Karotte vor der Nase, nach und mit Hilfe der letzten gelernten Technik noch eine weitere schwierigere Technik zu erlernen.


    Das ist für mich das Schöne an der Musik: Man kann immer noch was dazu lernen, es wird niemals langweilig.



    Ich habe alles an der Musik ohne Lehrer gelernt, und darauf bin ich auch stolz. Ich habe mir alles selber beigebracht. Und trotzdem kann ich mit gelernten Musikern gut zusammen spielen.


    Gruss

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

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