Set für Backlineverleih

  • Guten Tag,


    ich möchte für meinen PA-Verleih ein Drumset anschaffen, da ich gelegentlich auch Backline anbieten muss.


    Die großen Profi-Baustellen würde ich weiterhin durch Backlinevermieter abdecken.
    Allerdings möchte ich mir gerne was ins Lager stellen um die kleineren VAs, Stadtfeste, Halbplaybackshows usw. selbst zu bedienen.
    Qualitativ sollte es schon was vernünftiges sein, wo auch mal ein Profi drüber spielen kann.


    Ich bin bei Schlagzeugen nicht so sehr bewandert, hab mich aber belesen und folgendes in die Auswahl genommen:


    Pearl Export oder Yamaha Stage Custom
    Becken Paiste 2002 Satz


    Ist das ok? Gibt es besseres in der Preisklasse?
    Lieber was gebrauchtes / hochwertigeres kaufen?
    Gibt's bei den Trommelgrößen was zu beachten?
    Brauch ich noch ne gute Snare oder Fußmaschine oder reichen die aus den Sets.
    Sind die Felle mit denen die Sets ausgeliefert werden ok, oder gleich was besseres mitbestellen?


    Danke vorab für eure Meinungen.

  • Also Becken habe ich noch nie für ein Leih-Set benötigt. V.a. würde ich keinen 2002er Satz hinhängen, die Drummer die keine Becken mitbringen, haben ihre eigenen beim letzten Gig zusammen gedroschen…


    Drumsetmarke/-Serie… für die "günstigen" Gigs würde ich eine günstige Serie verwenden. Allerdings würde ich die bevorzugen, für welche es die meisten Einzeltrommeln zu kaufen gibt.


    Ich lese aus Deinem Post, dass Du Tonmensch bist, deswegen meine Frage… kannst Du Stimmen?

  • Also normal läuft das so, dass die Drummer Ihre eigenen Becken, manchmal auch Snare und Fußmaschine mitbringen. Wenn Anre und Fußmaschine gestellt werden müssen sind das meist eh unerfahrene Drummer und da reicht imho solider Durchschnitt aus. Becken würde ich auch nur was billigeres dran hängen. 2002 sind zu teuer dafür. Also wären mir persönlich zu teuer.


    Da die Sets nach ein paar Gigs eh Macken haben werden, würde ich zu gebrauchten Sets raten. Bei Ebay Kleinanzeigen gibt es immer was zu finden. Mapex Armory zum Beispiel sind gute Sets in der Preisklasse. Gretsch Catalina, Tama Silvestar... es gibt viel brauchbares.


    Trommelgrößen würde ich Standard 22/10/12/14 (oder 16) tendieren, damit ist man am flexibelsten. oder 20/10/12/14


    Felle sind Verbauchsmaterial. DIe müssen öfter gewechselt werden, je nach Abnutzungsgrat. Wenn Du einen heavy hitter hast sind die nach ein paar Gigs durch. Generell würde ichmir an Deiner Stelle immer Ersatzfelle hin legen.


    Wichtig: Plan Cases oder Taschen mit ein! Sonst sieht das Set nach einem Jahr so aus wie hinter einem Auto her geschleift.

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  • Also ich würde mich freuen, wenn da Paiste 2002er dranhängen würden.
    Obwohl..... das wären dann bestimmt eh nicht meine Größen, deshalb würde ich dann meine eigenen 2002er mitbringen. :)


    Prinzipiell gilt:
    Snare, Fußmaschine und Becken eher Mittelklasse/Durchschnitt.
    Für unerfahrene Drummer oder Anfänger reicht das vollkommen, und dann ist es auch nicht so schlimm, wenn mal eine Macke drin ist.
    Erfahrene Drummer bringen meist grundsätzlich diese Geräte selber mit, weil sie eigene Soundvorstellungen und Gewohnheiten haben.
    Das ist dann meistens eh was Höherwertiges.


    Das ist zumindest meine Meinung und auch Erfahrung.
    :)

  • Für ein Leihset, wenn es denn nur eins sein soll, würde ich schon was wählen, was sich auch flexibel zusammenstellen lässt. 22, 10/12/13/14 und 16er Floortom. Damit kriegst du fast alle Wünsche abgedeckt.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Nach allem was ich bisher so über die Qualität von aktuellen Einsteiger-/Mittelklassesets gelesen habe ist meine Empfehlung: Yamaha Stage Custom
    Der Sound ist sehr gut und die Hardwarequalität ist bei Yamaha mit die Beste auf dem Markt, selbst bei den einfachen Serien.
    Größen: 20-10-12-14-(16), mit Snare (ebenfalls Yamaha Stage Custom Stahl, 14x5,5") - damit kann man alles bedienen, bis auf vielleicht einen Bonham-Sound o.ä..
    Wenn es geht mit Folie und keine Lackierung, da die Folie wesentlich unempfindlicher ist.
    Becken: Einsteigerbecken (20" Ride, 18" Crash, 16" Crash, 14" HiHat) aus Bronze, eher medium bis heavy im Gesamtpreisbereich von 300,- - 550,- EUR. Marken: z.B. Stagg, Zultan, Millenium - eher nicht die großen Namen, da diese im Einsteigerbereich meist weniger Qualität/Sound bieten.
    Schlagfelle: unbedingt doppellagig, da die mehr aushalten und ggf. klar, da dann der Verschleiß des Coatings keine Rolle spielt
    Resofelle: klar, einlagig, Werksfelle
    Wenn ich so ein Set hingestellt bekäme wäre ich richtig zufrieden. :)

  • Gebraucht oder Neu entscheidest du ob du es mit Rechnung für Buchhaltung brauchst.
    Auch interessant was für ein Budget du hast. Dann kann man auch konkreter mit Marken, Typen
    helfen.


    Ansonsten ist ja schon vieles gesagt worden.

    Alles wird gut

  • Man sollte (wenigstens) ein Floortom im Angebot haben. Das ist halt ein anderes Instrument als ein Hangtom, gibt Leute die spielen so ein Ding mit Vorsatz, nicht weil es beim Set dabei war.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Für unerfahrene Drummer oder Anfänger reicht das vollkommen, und dann ist es auch nicht so schlimm, wenn mal eine Macke drin ist.


    Daher würde ich auch generell zu einem Set greifen, welches nicht lackiert ist, sondern foliert ist, das ist einfach robuster.
    Becken könntest du gebrauchte PAISTE 802, oder gebrauchte MEINL Raker - die sind auch robust und klingen trotzdem ansprechend.

  • Wenn ich auf kleinen Bühnen bislang das Vergnügen hatte, vor Ort ein Set gestellt zu bekommen, war das meist nichts prickelndes, teilweise sogar relative Grütze. Immer schön mit Pin Stripes bespannt (weil die jeder halbwegs gestimmt und abgenommen bekommt ;)), optisch oft nicht gerade schick. Gerne einfache Modelle ohne Freischwinger.


    Das ist es, was ich erwarte, wenn es heißt "Backline vor Ort", denn wie schon gesagt, Snare, Becken und FuMa hab ich sowieso dabei. Wenn was besseres da steht (hatte auch schon Tama Starclassic o.ä.) schließe ich die Backline Company in mein Nachtgebet ein.


    Gaaanz wichtig ist, dass die Stative einigermaßen solide sind und alle Schrauben wirklich fest halten und gut sitzen sowie leicht zu lösen sind. Wenn da Mist rum steht, bekomme ich ziemlich schlechte Laune, denn wer will schon seine guten Cymbals auf Drahtverhau legen.


    Die vorhandenen Becken sind meistens irgendwelche ollen B8-Teller, die meist erträglich klingen, keine Risse haben und robust sind. Für feinen Jazz nicht die richtige Wahl, für alles andere sowieso akustisch fürs Publikum nicht zu differenzieren. Kann man schon mal machen, wenn man gerade nichts eigenes dabei hat.


    Alles in allem dürften vor Ort selten Drums für mehr als Dreistellig gestanden haben.


    Wenn natürlich deine Kunden häufiger danach fragen und bereit sind, dafür auch zu bezahlen, kann man ja kalkulieren, welche Investition sich über welche Zeit amortisieren wird, und danach das Budget definieren.

  • Ich würde wenn dann schon ein vollständiges Set anschaffen. Es ist zwar gewissermaßen Standard, dass man die eigene Snare, Fußmaschine, meist auch Becken und ggf. auch Hi-Hat Maschine und Hocker mitbringt, aber eben kein Muss. Erst recht, wenn das gestellte Set nicht privat genutzt wird.


    Daher würde ich das folgendermaßen angehen:



    Ach ja ... ganz wichtig: Felle. Neben einem kompletten Fellsatz, der was taugt, sollte sich da auch mal jemand hinsetzen und die Bude komplett durchstimmen, bevor da irgendwas startet. Bzw. sollte sich am besten regelmäßig ein erfahrender Drummer um die Instandhaltung des Sets kümmern.


    Und auch wichtig:
    Taschen oder Cases für die Trommeln und Becken. ;)

  • Es wurde ja schon alles grundlegende erwähnt.


    Ich würde auch zu relativ hochwertigen (eher teureren) Beckenständern raten, falls bei dem zukünftigen Set keine dabei sind.
    Da hat man glaube ich als Verleiher keine Freude wenn mechanische Ermüdungen nach ein paar Anwendungen auftreten.


    Empfehlenswert wären z.B. Tama HC83 oder 84 , Yamaha CS )egal welche Serie) oder Sonor 4000 oder 6000er

  • bei sowas bekomme ich immer Gänsehaut, denn meine Erfahrungen mit den von PA-Verleihern gestellten Sets sind eher grauenvoll.


    Vorletztes Jahr z.B. in einem sehr großen Zelt: Veranstalter stellt Schlagzeug komplett wurde vorher mitgeteilt. Wir müssen nichts mitbringen.Das war ein dann ein wanderndes rotes NoNameset, das 18 Jahre ungenutzt in einem Keller rumgestanden hat und dann so auf die Bühne gestellt wurde. Und vollständig war es auch nicht, z.B, war keine HiHat-Maschine vorhanden, Stimmschrauben fehlten. Das Pinstripe der Bassdrum hatte einen Riss und die Felle liessen sich irgendwie auch nicht mehr stimmen. Danke auch.


    Letztes Jahr: Stadteilfest, große Bühne und wir der Opener. Ungestimmtes geliehenes Mapex mit Obertönen ohne Ende. Veranstalter sagt zu mir, ihr seid die ersten, darum musst du das Schlagzeug stimmen... Danke auch. Und Zwei Beckenständer nur dabei. Mal abgesehen davon, dass ich einen Bonham-Aufbau spiele und mit 22, 12, 13, 16 nichts anfangen kann.


    Hätten beides sehr schöne Gigs sein können... Mir versauts fast immer den Spass am auftreten

  • Zitat

    Hätten beides sehr schöne Gigs sein können... Mir versauts fast immer den Spass am auftreten


    Jaaaaa das kommt mir bekannt vor. Und wenn man bei Gigs auf das eigene Set besteht wird man noch von den eigenen Bandmitgliedern als zickig und kompliziert dargestellt. Alles schon erlebt. Kein Gitarrist würde auf einer entsprechenden Gitarre spielen wollen.

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  • Jaaaaa das kommt mir bekannt vor. Und wenn man bei Gigs auf das eigene Set besteht wird man noch von den eigenen Bandmitgliedern als zickig und kompliziert dargestellt. Alles schon erlebt. Kein Gitarrist würde auf einer entsprechenden Gitarre spielen wollen.


    Stimmt. Davon abgesehen: Bis die Abteilung "Aufbau mit Lot und Wasserwaage" ein Set für sich umgebaut hat, kannste in der selben Zeit auch ein Set tauschen.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Ich hab schon oft lieber mein eigenes Set gestellt und andere drauf spielen lassen. Nicht nur wegen der Ungewissheit über den Zustand anderer gestellter Sets, sondern auch einfach weil ich gerne auf meinem eigenen Set spiele.


    Einfacher ist natürlich, nie was eigenes außer die Sticktasche mitzunehmen und bei den Bandkollegen mitzufahren, um nichts schleppen, nicht warten und nicht auf- und abbauen müssen und sich vor allem nach dem Gig ordentlich voll laufen lassen zu können. :D


    Aber wenn man Ansprüche hat :whistling:

  • Ich bin ebenfalls PA-Mensch und stelle immer wieder Backline...
    Meine Tipps:


    Gebrauchtes Set (ich hab lackierte, zwar mehr Macken, dafür kein stress mit sich ablösender Folie wenns beim openair bei Fahrzeuginnentemperaturen von 50° vor sich hin schmort...
    ich würde solide mittelklasse empfehlen, z.B. Mapex pro M oder auch Saturn...
    ich würde in jedem Fall mindestens 2 Hängetoms und 2 Standtoms nehmen, ev. noch ne Hängetom mehr...
    also z.B. 10/12 Hängetom 14/16 Standtom
    Bassdrum 20" oder 22" mit 16" oder 18" tiefe


    Hardware würde ich auch zu Yamaha raten, ist die leichteste bei eher höherer belastbarkeit....
    4-6 Beckenständer Hihatmaschiene, Single-Fußmaschiene (am besten mit wende-beater filz/Plastik) Hocker


    nen Doppeltomständer und nen extra Snareständer dazu (ev. nen 12" Snareständer wenn es nur 10/12" hängetoms sind)
    Becken: was einfaches was brauchbar klingt... z.B. die Millenium B20, gebrauchte paiste Alpha....
    (Hihat, 1 Ride, 2 Crashes, 1 Splash)
    Teppich!


    Felle: am universellsten vermutlich Toms doppelagig Clear oben und Klar einlagig unten... ich hab gerade Aquarian performance 2 Clear (Pinstripe-Pendant) mit Dot drauf, ist aber halt nichts für feingeistigeres, dafür fast unkaputtbar.....
    Mit Remo Emperor wäre es universeller...


    Bassdrum würde ich nen großen Falamslam (dass auch ne doppelfußmaschine drauf passt) auf nem einlagigen gedämpften Fell nehmen, in meinem Fall Aquarian Super Kick 1 mit Remo-Pad....
    Snare was brauchbares nicht zu teures (günstige Black panther oder so...)
    Wichtig finde ich dass man ganz genau aufschreibt und den bands kommuniziert was vor Ort ist, mach ich immer zusammen mit der Technik-Info....

  • Wichtig finde ich dass man ganz genau aufschreibt und den bands kommuniziert was vor Ort ist, mach ich immer zusammen mit der Technik-Info....


    Das ist eigentliche das allerwichtigste, um entspannt zum Gig zu fahren und dort auch zu BLEIBEN!!!
    Ein schwammiges "Kloa, Schlachzeuch is da, aber k.a. was genau. Kannst dich aber drauf verlassen" macht mich nervös, und man rechnet mit dem Schlimmsten :D

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