Remo PS3 vs. Evans EQ4 - Basketballeffekt? (mit Video)

  • Hier jetzt ein paar Audio-Beispiele vom neu bsorgten EVANS EQ4 frosted (mit Evans EQPC2 Patch) im Vergleich zum PS3 smooth white mit dem gleichen Patch:


    Kick-In Mikro solo und unbearbeitet:
    Remo PS3 ohne Dämpfung
    Evans EQ4 frosted ohne Dämpfung


    Wie man hören kann, nimmt sich die Stärke des Basketball-Effekts nichts - dieser tritt bei beiden Fellen gleich auf. Damit sind die teilweise im Netz zu lesenden Äußerungen "Das Evans EQ4 klingt wie ein Remo PS3, nur ohne den Basketballeffekt" wohl ins Reich der Legenden zu sortieren. Also: Myth busted...


    Hier nochmal das gesamte Set mit Bearbeitung (EQ, Dynamics, Reverb) und in allen Dämpfungsvarianten, die ich ausprobiert habe:
    PS3 mit Remo-Muffle-System
    PS3 ohne Dämpfung
    EQ4 ohne Dämpfung
    EQ4 mit Remo-Muffle-System
    EQ4 mit Pearl Dämpfungskissen eingelegt ohne Kontakt zu den Fellen


    Wer alle Aufnahmen (alle Kick Rohsignale, Set unbearbeitet und bearbeitet) haben will: https://app.box.com/s/o666g3hmjyd8cgsewxargfkl2qsyk6qb


    Mein Fazit sieht wie folgt aus: das EQ4 frosted klingt für mich auf meiner 22"x18" Pearl MMP Bassdrum (dünne Kessel mit Verstärkungsringen) nicht so gut wie das Remo PS3 smooth white - es ist leiser und hat nicht so viel Bass wie das Remo, außerdem ist es vom Spielgefühl nicht so schön (gefühlt: weniger nutzbarer Rebound, es fühlt sich ein bisschen so an, als ob man mit dem Schlegel ans Fell gezogen wird). Vom Basketballeffekt her nehmen die beiden Felle sich nichts - er tritt bei beiden unverändert stark auf.


    Wie geht's weiter? Ich werde natürlich wieder das PS3 aufziehen und und unterschiedliche Dampfungsmethoden akustisch dokumentieren. Schon mit dem recht gering dämpfenden Remo Muffle-System ist der Pingsound ja fast komplett weg - mit dem Pearl-Kissen komplett weg. Vielleicht ziehe ich zu Testzwecken auch nochmal das EMAD auf - ich kann mich nicht erinnern, ob dieses so ohne Dämpfung innen auch den Basketballeffekt gemacht hatte...

  • Myth busted .... also definitiv aus dem Reich der Esoterik. Wie ich bereits vermutet hatte. Ärgerlich finde ich, dass dieses Mythen-Dekonstruieren beim Schlagzeug meist mit Kosten verbunden ist. :thumbdown: Aber irgendeinen Tod muss man ja sterben.



    Und es stellt sich auch immer die Frage, warum solche Mythen überhaupt entstehen ... aber das ist 'ne andere Kiste.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Hi Oliver, ich hatte auch viel probiert und bin beim Aquarian full force 1 gelandet. Vielleicht noch eine Alternative. Bei BD Fellen habe ich, wie auch bei allen anderen Fellen, festgestellt, dass Lautstärke und Volumen durch ein möglichst ungedämpftes Fell entstehen. Führt im Extrem zu einem Ambassador in meinen Augen. Zur Dämpfung das Simon Phillips Gedenk-Handtuch rein oder auch nicht

  • Entweder ich hab was an den Ohren oder der Basketballeffekt ist beim EQ4 weniger als beim PS3.
    Zumindest höre ich das so. Das PS3 hat allgemein ein längeres Sustain bzw mehr Bass was den Effekt verstärkt.
    Ansonsten einfach ein Kissen reinlegen und das Problem ist gelöst.
    Mit EQ kann man den Effekt dann ganz verschwinden lassen wenns im Bandkontext noch stören sollte.

  • …..ja kein wunder das DAS bei dieser Trommel so nicht funktioniert, kann ja nicht, wie denn auch da fehlt ja Innen Drinn der Silversealer.
    Bei 3 Plyshell`s mit Verstärkungsringen muss der Sealer übrigens ins Grau abgetönt werden (kommt nicht umsonst von Ton) die RAL Farbe und Mischunsverhältniss weiss ich jetzt nicht auswendig. :) ;) ;) ;)



    Trotzdem Danke für den Test und Aufwand.
    jetzt weiss ich wenigstens Eindeutig wie sich der Basketballsound oder Ping anhört, oder was darunter zu verstehen ist :thumbup:


    Interessant wäre jetzt noch mit Zwei gleichen Fellen, also Reso + Schlagfell.
    Mikrofonierungen, also jweils immer Nackert, ohne Dämpfung und Bearbeitung.
    Mal in der Trommel senkrecht aufs Batter gehalten, Dann aus Offset Positionen ins Zentrum Gehalten und Mikroachse mal nicht lotrecht aufs Fell,
    sondern zum Rand.
    Das gleiche im Bereich auf Höhe des Reso Fells,also Micro im Bereich in der Öffnung (Windgeräusche möglichst eliminieren) und
    dann noch mit unterschiedlichsten -Winkeln durchs Loch, Lotrecht aufs Fell, vom Zentrum/Mitte und mehr zum Rand hin.
    Und zum Schluss das ganze nochmal gleiches Aussen vor dem Reso, und in verschiedenen Abständen.


    Zu guter letzt noch mit Gleich gestimmten Schlag und Resofell. Einmal auch Mit Micro Axial gerichtet von ganz unten am Boden auf den oberen Rand der Trommel gerichtet.
    Auch ruhig mal Innerhalb der Trommel.



    Und dann noch mit ohne Loch, Reso geschlossen. ;)


    Edith vielleicht mal ne Acht rein legen mal Hochkant Quer senkrecht und Diagonal, ne umgedrehte Niere und Hyperniere und Mittig zentral und ne dezentrale Kugel,
    irgendwie muss das auch ohne Dämpfung und Bearbeitung in Griff zu kriegen sein.
    Das ist doch die Herausforderung ohne Bettzeugs, Decken und Konsorten auszukommen.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Myth busted .... also definitiv aus dem Reich der Esoterik. Wie ich bereits vermutet hatte. Ärgerlich finde ich, dass dieses Mythen-Dekonstruieren beim Schlagzeug meist mit Kosten verbunden ist. :thumbdown: Aber irgendeinen Tod muss man ja sterben.

    ...der kostete in diesem Fall 42,50 plus ein Evans Patch :wacko:


    Hi Oliver, ich hatte auch viel probiert und bin beim Aquarian full force 1 gelandet. Vielleicht noch eine Alternative. Bei BD Fellen habe ich, wie auch bei allen anderen Fellen, festgestellt, dass Lautstärke und Volumen durch ein möglichst ungedämpftes Fell entstehen. Führt im Extrem zu einem Ambassador in meinen Augen. Zur Dämpfung das Simon Phillips Gedenk-Handtuch rein oder auch nicht

    Interessant mit dem Aquarian-Fell. Ich hatte schon das Superkick 1 coated und das klang zwar gut, aber hat der Trommel einfach zu viel Energie geraubt, noch mehr als das EMAD. Das Full Force 1 ist von der Konstruktion wie das PS3 oder EQ4 - wird sicherlich funktionieren, aber ich erwarte keinen großen Unterschied zu den beiden.
    Ein Amba clear hatte ich schonmal drauf, das war sehr laut, aber unglaublich "pöckig". Ging für mich überhaupt nicht... Ich bin auch nicht unbedingt auf der Suche nach dem lautesten Fell, sondern es soll schön klingen am Set und sich gut spielen lassen - und Aufnahmen ohne Basketballeffekt erlauben ;) Die bekomme ich, wenn ich das Pearl-Dämpfungskissen einlege mit dem PS3 ohne Probleme. Dieses Remo Adjustable Muffle-System ist übrigens die Luxusausführung des gerollten Handtuchs am Fell...


    Entweder ich hab was an den Ohren oder der Basketballeffekt ist beim EQ4 weniger als beim PS3.
    Zumindest höre ich das so. Das PS3 hat allgemein ein längeres Sustain bzw mehr Bass was den Effekt verstärkt. Ansonsten einfach ein Kissen reinlegen und das Problem ist gelöst.

    Ich höre da auch in Nuancen Unterschiede, aber eben nicht mehr als die. Kissen rein und gut - ja das geht immer und löst das Problem. Ich werde wohl das PS3 mit der Remo-Wurst als Dämpfung spielen bei Proben und bei Aufnahmen das Pearl-Kissen.


    Zu guter letzt noch mit Gleich gestimmten Schlag und Resofell. Einmal auch Mit Micro Axial gerichtet von ganz unten am Boden auf den oberen Rand der Trommel gerichtet.
    Auch ruhig mal Innerhalb der Trommel. Und dann noch mit ohne Loch, Reso geschlossen. ;)

    Hau rein - ich bin mit Testen erstmal durch ;)

  • Heute habe ich einige abschließende Versuche zum Basketball-Effekt gemacht und auch auf Video festgehalten. Diese bahnbrechende Arbeit will ich euch nicht vorenthalten... :D


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Ja, sehr gutes Video. :)


    Beschäftige mich ja auch gerade mit dem Thema. Habe mein Vorhaben umgesetzt und meine Bassdrum mit Emperor coated und Amba clear (mit Loch) befellt. Das Stück Noppenschaum, das ich mit doppelseitigem Klebeband reingeklebt hatte, hab ich auch rausgeschmissen. Und sofort gemerkt, dass das so nicht geht - auch ganz ohne Mikrofonierung bzw. Aufnahme. Die Bassdrum ist so zu ungebändigt und wummert das, was am restlichen Set gemacht wird, weg. Die Fellkombi ist definitiv lauter als beidseitig PS3 (das bisschen Noppenschaum kann keinen so großen Unterschied machen) und hat mehr Attack bzw. Kessel Projektion, weil die Felle nicht außen verstärkt sind und damit einen direkteren Übergang zur Gratung haben. So ist zumindest meine Theorie dahinter. Obwohl coated Felle ja eigentlich weniger Attack haben - der Attack ist so einfach anders.


    Auch am Ende deines Videos hört man gut beim gesamten Set, wie die ungedämpfte BD dazu neigt, das restliche Set "in den Schatten zu stellen".


    Schlussfolgerung für mich ist bis hier hin erst mal, dass man die Bassdrum nicht so wie z.B. Toms behandeln kann und wie die Snare ein Spezialfall ist.


    Was die Dämpfung des Kesselinneren betrifft:
    Interessant ist hier vor allem, in welchem Frequenzbereich der Basketball Effekt und dieser pingige Sound liegen. Angenommen, die problematischen Frequenzen finden sich vor allem über 1kHz (siehe Beitrag #15), kann man die nötige Stärke der Dämpfungsmatte berechnen. Die Faustregel lautet, dass eine wirksame Absorption (Absorptionsgrad > 0,5 oder besser 0,7) eines porösen Absorbers ab 1/10 der Wellenlänge einsetzt. Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit durch Frequenz. Für 1kHz braucht man also theoretisch mindestens 3,43cm dickes Material.
    Ich werde mir daher einfach mal eine 5cm Schaumstoffmatte besorgen und damit 1/4 oder 1/3 der Kesselinnenfläche auslegen (die Hälfte muss m.E. gar nicht sein).


    Und dann hoffe ich mal, dass ich das Ambassador clear (ebony) nicht auch noch dämpfen muss. Werde hier berichten, sobald ich dann auch wieder was aufnehmen kann.

  • Dank dem aufschlussreichen Video hast du uns die Problematik sehr praxisnah präsentiert. Das ist wirklich super und bringt uns alle weiter. Es ist fast schon bahnbrechend, wie


    eine einfache und elegante Lösung eine so grosse, klangliche Verbesserung hervorbringt. Deine Klangforschung hat sich also gelohnt. :thumbup:

  • Dank dem aufschlussreichen Video hast du uns die Problematik sehr praxisnah präsentiert. Das ist wirklich super und bringt uns alle weiter. Es ist fast schon bahnbrechend, wie


    eine einfache und elegante Lösung eine so grosse, klangliche Verbesserung hervorbringt. Deine Klangforschung hat sich also gelohnt. :thumbup:



    Kann ich nur unterstreichen, klasse gemacht.
    Vielen Dank für die Mühe.


    Lieben Gruß
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

  • Ich hol den Thread mal wieder hoch ...


    Hatte meine Bassdrum ja mit Emperor coated / Amba clear befellt und meine alte Dämpfung komplett entfernt. Nun habe ich wieder Aufnahmetechnik und mit dem Beta 52a festgestellt, dass es komplett ohne Dämpfung wirklich nicht geht. Also das, was ich auch schon beim Natursound festgestellt hatte.
    Dann habe ich mich für die einfache Variante entschieden und Schaumstoff mit Klett oder doppelseitigem Klebeband erst mal verworfen. Ich bringe meinen aktuellen Kenntnisstand und meine Schlussfolgerungen erst mal auf den Punkt, bevor ich im Detail aufschreibe, was ich gemacht habe.


    Um die Reflektionen der Kesselinnenwände wirksam zu zähmen braucht man nur einen Teil der Fläche mit absorbierendem Material zu bedecken. Das ist wie mit der Behandlung von Räumen. Gezielt und im richtigen Maß. "Viel hilft viel" ist hier der falsche Ansatz. Meine bisherigen Tests bestätigen das. 1/4 der Innenfläche reicht völlig aus, selbst 1/8 wirkt noch.
    Denn es kommt auch auf die Stärke des Materials an. Je dicker, desto tiefer die absorbierten Frequenzen. Geht man nun von der tpyischen Kickdrum Badewanne mit Tal im unteren Mittenbereich aus, sollte man m.E. dort vorzugsweise den "Cut Off" für den Beginn der Absorption setzen. Ausgegangen von 500Hz braucht man nach der Faustregel (1/10 der Wellenlänge) also ca. 7cm dickes Material. Bei 1000Hz würden 3-4cm ausreichen.
    Weiterhin spielt es eine erhebliche Rolle, ob das Dämpfmaterial die Felle berührt. Beide Felle sind m.E. definitiv zu viel des Guten. Liegt die Dämpfung am Schlagfell an, ist der Gesamtklang wesentlich trockener und fokussierter. Das klingt "klassisch".


    Zunächst hab ich eine alte Wolldecke probiert, die mit 5-10cm Dicke ca. 1/3 des Kesselinneren bedeckte und sowohl Schlag- als auch Resofell berührte. Das war natürlich zu viel.
    Dann eine wesentlich kleinere Decke, die mit gleicher Dicke nur eines der beiden Felle berührt (ca. 10cm Abstand zum anderen) und ca. 1/4 des Durchmessers bedeckt.
    Von allen 4 Szenarien (leer, große Decke, kleine Decke Schlag / Reso) hab ich Aufnahmen gemacht, auch mit zusätzlichem Support Mic vor dem Reso.


    Ich probiere aber noch weiter. Will mal wieder den Handtuch Trick von Simon Phillips ausprobieren. Was mir sowieso ein Rätsel ist, weil der beidseitig Amba clear spielt und damit keine nennenswerte Absorption der Kesselwand Reflektionen erreicht.


    Bei Interesse kann ich die Aufnahmen dann hier präsentieren.

  • Bei Interesse kann ich die Aufnahmen dann hier präsentieren.


    Klar, die Audio-Files kannst Du jetzt schon hochladen, bevor Du weiter experimentierst.

    Zunächst hab ich eine alte Wolldecke probiert, die mit 5-10cm Dicke ca. 1/3 des Kesselinneren bedeckte und sowohl Schlag- als auch Resofell berührte. Das war natürlich zu viel.
    Dann eine wesentlich kleinere Decke, die mit gleicher Dicke nur eines der beiden Felle berührt (ca. 10cm Abstand zum anderen) und ca. 1/4 des Durchmessers bedeckt.
    Von allen 4 Szenarien (leer, große Decke, kleine Decke Schlag / Reso) hab ich Aufnahmen gemacht, auch mit zusätzlichem Support Mic vor dem Reso.

    Dein Ansatz ist hier etwas anders als er bei mir war - mir ging es primär darum, den Basketball raus zu schmeißen, aber die Felle und die Trommel insgesamt dabei nicht zu bedämpfen. Ausgehend davon kann man dann ja immer noch Dämpfung einlegen, die an den Fellen anliegt. Bei mir ist das entweder das Remo-Muffling-System - also die Weckl-Wurst in schick. Oder aber das Pearl Dämpfungskissen, wobei man dann eigentlich die Fleecedecke nicht mehr braucht, denn das Ding hat soviel Fläche, dass es den Basketball-Effekt komplett wegdämpft.


    Trotzdem bin ich gespannt auf Deine Audiobeispiele - ein Emperor habe ich auch noch nicht auf der BD gehört. Also her damit... :)

  • Diese bahnbrechende Arbeit will ich euch nicht vorenthalten..


    Danke Oliver!
    Wie immer eine überaus fleißige und lehrreiche Arbeit, die das eigene Wissen vertieft. Das Lustige ist: Ich hatte das Problem noch nie! Mir gefällt der "nackte" Sound der BD ohnehin nicht, also wurden die Felle immer gleich gedämmt (vielleicht zu voreilig und zu viel), sodass ich nie auf das Phänomen stieß. Ich fand den "offenen" Sound schon immer übel, nun weiß ich aber genauer, was da an unterschiedlichen Effekten (Felle war klar, aber der Kessel?) zusammen kommt.


    Das müsste doch im Jazz-Bereich, wo man gerne mit ungedämpften Fellen spielt, immer ein Thema sein, oder?
    fragt sich und Euch
    Hajo K

  • Das müsste doch im Jazz-Bereich, wo man gerne mit ungedämpften Fellen spielt, immer ein Thema sein, oder?
    fragt sich und Euch
    Hajo K

    Ich denke, das Thema tritt dort nicht in Erscheinung, weil eine Jazz-BD in den meisten Fällen ein geschlossenes Reso hat und nicht mit einem Mikro in der Trommel abgenommen wird. Ich vergleiche das jetzt mal mit einem Standtom - auch da kann ich den Effekt im Ansatz hören, aber er tritt niemals so in den Vordergrund, als das man etwas tun müsste. Weder bei Abnahme mit einem MIC von außen noch beim unverstärkten Spielen.

  • Jazz Bassdrums sollen ja auch eher "Singen" und nicht "Kicken". ;)


    Ich poste meine Audiobeispiele noch. Hatte das ursprünglich nur für mich gemacht. Außerdem muss ich den "neuen" Recording Laptop noch austauschen, das läuft nach zig Maßnahmen immer noch nicht flüssig mit dem. Bisher nur mit Firewire mit verschiedensten Interfaces und Rechnern gearbeitet und nie Probleme gehabt. Wir war das noch ... "never change a running system". Aber geht halt nicht immer :whistling:

  • Ich denke, das Thema tritt dort nicht in Erscheinung, weil eine Jazz-BD in den meisten Fällen ein geschlossenes Reso hat und nicht mit einem Mikro in der Trommel abgenommen wird.

    Ja natürlich! Au, Mann! Es ist schon witzig, wie nah der Effekt wirklich dem Klang eines Basketballs ist. Hatte zuvor davon nie gehört …


    Gruß
    Hajo K

  • Hier kommen die Audio Beispiele :)


    Szernario:

    • 22*18 Maple Bassdrum (Mapex Pro M)
    • Emperor coated Schlagfell, kein Dot (Beater hat direkten Kontakt zum Fell)
    • erstes Beispiel (leere Bassdrum) mit Iron Cobra (Filz) gespielt
    • restliche Beispiele mit DW 3000 Single, Plastikseite
    • Schlagfell ist beim letzten Beispiel etwas höher gestimmt
    • Shure Beta 52a, innen mittig ausgerichtet


    Aus verschiedenen Gründen poste ich nur von der letzten (meiner bisher favorisierten) Variante einen Durchlauf mit dem kompletten, abgemischten Set.


    Zunächst hab ich eine alte Wolldecke probiert, die mit 5-10cm Dicke ca. 1/3 des Kesselinneren bedeckte und sowohl Schlag- als auch Resofell berührte. Das war natürlich zu viel.
    Dann eine wesentlich kleinere Decke, die mit gleicher Dicke nur eines der beiden Felle berührt (ca. 10cm Abstand zum anderen) und ca. 1/4 des Durchmessers bedeckt.



    >> Bassdrum leer <<



    >> große Decke <<



    >> kleine Decke am Resonanzfell <<



    >> kleine Decke am Schlagfell <<




    Und zum Abschluss noch ein Ausschnitt mit dem kompletten Set. Kurz 'nen 7er angespielt und dann aber arg das Tempo angezogen. Sowas kommt beim Frust-Drumming (nenn ich jetzt einfach mal so ...) raus. :D
    Snare und Toms schon wieder leicht verstimmt zwar, aber macht ja nix.



    Vorsicht - das ist viel lauter als die anderen Beispiele ...
    >> KOMPLETTES SET - kleine Decke am Schlagfell <<


    Hier noch ein zweiter Ausschnitt, falls es interessiert:
    https://www.dropbox.com/s/smyk…ganzes%20Set%202.mp3?dl=0



    Bassdrum: Shure Beta 52a innen und t.bone BD300 außen
    Snare: SM57 am Schlagfell, t.bone SC-140 am Kessel (10cm Abstand)
    Overheads: Oktava MK012
    Toms: über kopierte, geschnittene und anders bearbeitete Overhead Spuren unterstützt
    Raum: t.bone SC-140



    Hier gibts alle Dateien im Paket:
    https://www.dropbox.com/s/q7rs…A4mpfung%20Tests.zip?dl=0

  • Sehr interessant! Das Emperor klingt nicht schlecht als BD-Fell, jedenfalls mit Dämpfung. Ohne geht es auch für meine Ohren nicht. Mir gefällt die Variante kleine Decke am Schlagfell ebenfalls am besten und die große Decke klingt wie aus den 70ern herübergebeamt :) Der Gesamtsound gefällt mir ebenfalls gut!


    Das Thema Basketballsound und seine Bekämpfung ist damit denke ich gut abgedeckt - Lösungsansätze für das Problem sind dokumentiert von ganz wenig bis viel Eingriff in den Klang der Trommel. Das einzige, was für mich jetzt offen bleibt, ist die Frage, ob jemand es hinbekommen hat, durch Stimmung, Kessel- und Fellauswahl, Mikrofon- und Positionsauswahl eine offene (also ungedämpfte) BD mit einem Mic in der Trommel aufzunehmen, ohne dass der Basketball störend in Erscheinung tritt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!