Gleichstellung von Frauen im Jazz

  • Die Höhe und die Herkunft sind eigentlich eher uninteressant. Es geht eher um die Förderfähigkeit (hier wahrscheinlich zunächst gegeben) und Förderwürdigkeit (aus meiner Sicht eindeutig zu verneinen) eines solchen Projektes. Und da sind zunächst mal Sinnhaftigkeit und Zielstellung wichtig. Und dabei versagt das Jazzer-Projekt ziemlich.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Druffnix, und Dank für Deine Milde :D


    Ich hab mich grad zum Nickerchen hingelegt und wusste dann, dass diese Antwort kommen wird. Hatte aber eher VERRISs befürchtet, also wollte ich mich mit "Murks2" für heut entschuldigen. Dat wird heute nix mehr, bin einfach platt.

  • …..das glaub ich dir.
    ein gut gemeinter Rat - nicht als Muss zu verstehen.


    Manchmal sollte man weder mit
    noch gegen den Strom schwimmen,
    sondern einfach aus dem Fluss klettern.
    ;)




    Angenehme Ruhe :sleeping:
    m.f.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ok, denn mal andersrum, in welcher Größenordnung wird hier eigentlich spekuliert, was da an Kosten entstehen könnte? Das würde mich ja schon einmal interessieren.



    Ich würde vermuten, dass sich durch die Initiative eine Zugriffsmöglichekeit auf die "Kultur-Etats" ergeben sollte. Diese Etats werden ja jährlich zur Verfügung gestellt und dann wird eben an jeweilige Antragsteller verteilt, bis Geld alle ist.
    Oder glaubt man, dass für die Jazzer nun ein ganz eigener Topf zur Verfügung gestellt wird?


    Die Höhe und die Herkunft sind eigentlich eher uninteressant. Es geht eher um die Förderfähigkeit (hier wahrscheinlich zunächst gegeben) und Förderwürdigkeit (aus meiner Sicht eindeutig zu verneinen) eines solchen Projektes. Und da sind zunächst mal Sinnhaftigkeit und Zielstellung wichtig. Und dabei versagt das Jazzer-Projekt ziemlich.


    Ich wollte ja eh noch was dazu schreiben
    @ moe


    Siehste, da haste die von dir in post 181 geforderten Belege doch selbst geliefert. So läuft das mit den Fördermitteln. Hatte rumdrumköln doch im großen und ganzen dahingehend recht.Und Zeven ist knapp vorbei. Ich agiere da zwischen Buxtehude und der Veddel- oh süße Heimat.


    Mein Umgang mit Fördermitteln fasse ich mal unter dem Konzept "Die Jagd nach der lebensbejahenden Behörde" zusammen.
    Nix neues im Grunde, kommt aber mal ohne google search aus. Förderrichtlinien interessieren tatsächlich weniger im praktischen Vollzug.
    Natürlich gehört zur Jagd auch die Liste mit den Ansprechpartnern aus allen Bereichen, die auch nach 100 Jahren Frauenwahlrecht oder dem soundsovielten Geburtstag der Sonstwierechte immer noch unnötig Geld verschlingen. Also Integration, Inklusion, Frauen, Behinderte, Säufer, Ausländer etc. Und die zuständigen Behörden und Beauftragten. Lieber die Beauftragten. ;)
    Auch die örtlichen VHS-Leiter der Region und die Leute von Turnvater Jahns Truppe können helfen. Und manchmal auch die örtliche Truppführerin der Landfrauen. So fährt eine Gruppe aus einem niedrigschwellligen Angebot für angehende HipHop Stars in Hamburg-Heimfeld mit dem HVV Ticket ins schöne Niedersachsen und gibt ihre Versionen von "Herrn Pastor sien Kauh" und "Dat du min Leevsten büst" wieder. Vor,zugegeben, bescheidenen Publikumsandrang. War auch musikalisch eher bescheiden. Ist das hier öffentlich?
    Aber die Landfrauen haben Nudelsalat gemacht und Datteln im Speckmantel. Datteln, weil ist schon ein bißchen orientalisch wenn die ganzen Türken aus HH kommen. Ratzfatz weg die Dinger, die Landfrauen zum Konzert dann auch. Der Altersdurchschnitt der ca. 25 Zuschauer lag dann doch unter 14 Jahren, denke ich. Die harten Hamburger Straßenjungs und -mädels waren schon ein bißchen enttäuscht.
    Warum das Ganze. In Niedersachsen gibt es einen Topf zur Förderung der niederdeutschen Sprache. Die Landfrau kannte den VHS-Typen, der wiederum usw bis zu mir. Mit Jugendlichen im Antrag fast ein Selbstgänger. Dann noch Türken dabei. 8)
    Fördermittel haben auch immer Saisonschwankungen. Wenn bei den Integrationsmenschen zum Ende des Jahres noch Geld da ist und es heißt, die paar Anträge kann man auch mit einer Sollstelle weniger bearbeiten, gehen schwupps noch der eine Rollator oder die andere Lesehilfe auf die Reise. :P
    Wer so etwas doof findet - bitte schön. Ich finde es auch nicht ideal. Aber ohne Frauenförderung etc. wäre es auch nicht besser.
    Im Sinne dieses threads und als Unterschreiber der Petition müßte das nächste Projekt dann also "woman in jazz" Untertitel " Integration - Improvisation - Inklusion" heißen. Drei Ansprechpartner schon im Titel. Sommerkonzertreihe. Seh den Flyer schon vor mir. Mieze im kleinen Schwarzen und einem Sax als Hintergrund. Logo und Titel. Rechts unten die Termine.Ganz im Sinne der Petition
    Ich halte es mit dem Umgang mit Fördermitteln und mit der öden Zahlendreherei ganz frei nach Winston Churchill kombiniert.


    Trau keiner Statistik, die du nicht selbst verdreht hast und unsere Demokratie ist muffig, aber die anderen stinken nach Kacke.


    Die ganzen Argumentationsmuster - die wollen das gar nicht, rausgeschmissene kohle, ungewollte patronage und sollen die etwa ein kind mit auf die bühne nehmen - wiederholen sich seit geraumen Zeiten. Ob Frauenwahlrecht, Zugang zu Universtäten, Frauenfußball etc. Langweilig. Im Jazz wird es nicht anders sein wie im Sprechtheater, im Unternehmensvorstand und bei den tausenden gewerblichen Arbeitsplätzen im Transport und Logistikgewerbe. Pay Gap und Übergriffigkeiten. Gib mir eine Statistik, die das Gegenteil beweist, dann kommen wir ins Gespräch


    Wer unbedingt valides Zahlenmaterial oder neueste Studien braucht, sollte den Wechsel vom normalgoogle zu google scholar probieren. Kleiner Tipp am Rande.


    2 Mal editiert, zuletzt von rubberbeat ()

  • Burkie:

    Vielen Dank! Was für ein erfrischender Kommentar.
    Und es ist ja noch viel besser, sie werden ja gefördert, niemand hindert sie.


    Ich möchte mal andersherum ketzerisch fragen:


    Welchen Nutzen haben wir, die Gesellschaft denn daran, wenn mehr Frauen Jazz spielten, oder mehr Frauen die Drums in welchen Stilrichtungen auch immer spielten?


    Als Musikhörer interessiert mich eigentlich nur gute interessante innovative Musik als solche. Das Geschlecht der Musikerinnen interessiert mich erst mal nicht.


    Klar, bei Gesangsstimmen ist ein biologischer Unterschied. Frauen können meist entspannter höher singen als Männer, und insgesamt ist da ein klanglicher Unterschied zwischen Frauen- und Männerstimmen. Aber, an Sängerinnen hat es ja wohl kein Mangel.


    Am Instrument hört man eigentlich keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, oder? Frauen an den Drums dreschen genauso derbe rein wie Männer, oder spielen genauso kontrolliert leise wie Männer.


    Was also hätte ich als Musikhörer davon, wenn nun mehr Frauen Drums spielten..?
    Oder Bass oder Gitarre?


    Als Textdichterinnen...?
    Ja, da gäbe es wohl mehr Texte aus der Frauenperspektive. Aber, haben wir denn einen Mangel an weiblichen Textdichterinnen..?


    Als Komponistinnen...?
    Komponieren Frauen anders als Männer? Unterscheiden sich von Frauen komponierte Melodien denn so sehr von von Männern komponierten Melodien..? Ich weiß es nicht.


    Als Mitmusikerinnen bei gemeinsamen Musikprojekten..?
    Ja, da hätte ich mir immer schon eine Frau als kreative Multi-Instrumentalistin gewünscht, um bei gemeinsam erarbeiteten Songs immer auch die weibliche Sichtweise im Text zu haben. Im Gegensatz dazu, wenn ich alles alleine machen muss.


    Um eine Frauen-Gesangsstimme zu haben, die gut mit meinem Männer-Bass harmoniert. Um Texte zu machen, zu denen eine Frau mir rechtzeitig Macho-Attitüde kritisiert und die emanzipierte Frauen-Sichtweise reinbringt. Um Texte aus Frauen-Sichtweise, von der Frau geschrieben, gemeinsam umzuarbeiten, dass sie wirklich emanzipatorisch und befreiend für beide Geschlechter sind.
    Um eine Sängerin zu haben, die auch wirklich Musikerin ist, die Gitarre, Bass, Keys und Drums spielen kann, komponieren und texten kann. Mit der man auf Augenhöhe spielen, komponieren, diskutieren kann. Und von der ich noch was lernen kann.


    Ja, für das letztere, kreative Multi-Musikerinnen, da wäre es für mich gut gewesen, hätte es früher mehr von diesen gegeben. Das wäre mein Punkt dafür, mehr Musikerinnen zu fördern. Wenn es darauf hinaus läuft, dass sie nicht nur stur ein Instrument lernen, sondern Musik allumfassend lernen: Komposition, Text, Gitarre, Bass, Keys, Drums.


    Aber, ich denke immer, die Motivation dazu muss intrinsisch sein, und unabhängig von Förderprogrammen.


    Ich habe mir das alles selber ohne Förderung drauf geschafft, nicht perfekt, aber brauchbar. Ich habe mich da immer selber durchgebissen, ohne Förderung, ohne alles.
    Ich könnte keinen Musiker ernst nehmen, der seine Fähigkeiten an einem Instrument davon abhängig macht, ob sie in eine Förderklasse aufgenommen sei oder nicht. Wer wirkliche Leidenschaft für sein Instrument und die Musik hat, die wird mit oder ohne Förderung sich Grundsätzliches drauf schaffen, sodass es mindestens bandtauglich ist.



    Gruß

    "Es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten, und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist. Das ist die Freiheit eines jeden Deutschen." - Walter Lübcke, 22. 8. 53 - 2.6.19, ermordet.

  • Ich habe mir das alles selber ohne Förderung drauf geschafft, nicht perfekt, aber brauchbar. Ich habe mich da immer selber durchgebissen, ohne Förderung, ohne alles.


    Gut, ich habe mich im Prinzip auch immer ohne Förderung durchgebissen und meine Motivation war durchaus intrinsisch, und sie ist es noch bis heute.
    Aber: Der entscheidende Knackpunkt, dass ich überhaupt zum Trommeln und damit zum Musizieren gekommen bin, war meine Musiklehrerin in der fünften Klasse.
    Sie ließ alle, die darauf Lust hatten, das Schlagzeug ausprobieren, das damals während des Unterrichts im Musikzimmer stand.
    Das war zwar keine Förderung in dem Sinne, aber eine - ich nenne es mal - Ermöglichung. :thumbup:


    Übrigens: Es waren alle angesprochen, sich am Schlagzeug ausprobieren zu dürfen.
    Und wer hats gemacht?
    Nur Jungs.

  • Ach ja. Es wird auch gar nicht in Abrede gestellt, dass Frauen in diversen Bereichen unterrepräsentiert sind, das ist sicher so. Und die Sozialisation bzw. patriarchal-konservative Familienstrukturen haben natürlich einen Einfluss darauf, wie sich die Dinge entwickeln, welche Karriere Kinder einschlagen - oder auch nicht. Es sind viele Faktoren, die eine Rolle spielen. Eine Quoteregelung an einer Uni oder in Orchestern/Big-Bands/Jazz-Trios wird aber nicht garantieren, dass Frauen stärker in den Jazz gehen werden, noch sicherstellen, dass die Qualität steigt. Wenn ich aufgrund einer Quote 'ne Pfeife/Pfeifin am Sax haben muss, dann klingt das Jazzensemble in der Summe kacke und verkauft keine Platten. Wo wäre da also der Mehrwert? Erschließt sich mir nicht so ganz.


    Zum ersten Teil Deines Beitrags hast Du ja bekanntermaßen meine absolute Zustimmung. Ich habe ja im Kontext so einige Quellen verlinken "müssen", die diese unausgewogene Situationen in verschiedenen Bereichen darstellen und/oder Einblick in die Maßnahmen geben, die diese Situation zum Besseren ändern sollen - aus jeweils gegebenem, Anlass. Die mir teilweise befremdlich erscheinenden Reaktionen hierauf sind ja im thread nachlesbar...aber der positive Aspekt einer Diskussion im Internet...keiner kann später dann irgendwann sagen: "So'n Quatsch, habe ich nie behauptet..."


    Zum 2. Teil "Die Frauen am Instrument im Jazz (meiner Meinung nach gerne auszuweiten auf den gesamten U-Musik-Bereich).(( Wobei es ja ganz grundsätzlich auch längt Förder-Initiativen für z.B den Bereich "Popularmusik insgesamt" gibt :
    http://miz.org/dokumente/JRP_001_PLANPop09_Dokumentation.pdf
    ...man braucht doch nicht wirklich weitere Studien um zu belegen, wie sich "Vorbildfunktion" insbesondre im Nachwuchs auswirkt? Was Boris Becker und Steffi Graf auf den Tennisplätzen, oder Michaele Schumacher auf den Cart-Bahnen bewirkt haben bedarf wohl keiner weiteren Eräuterung. Und selbstverständlich bieten auch ganz einfach nur "Job-Möglichkeiten" in Form von Festanstellungen an Hochschulen oder die z.B. lukrativeren Jobs in amtlichen BigBands - insbesondere in einem bekanntermaßen einkommenskritischen Bereich wie der Musik zumindest eine Perspektive. Man (und auch Frau) will sich ja irgendwo "sehen", wenn man sich nun in so einem Bereich etablieren will.
    Anhand der "Sängerinnen" ist doch erkennbar, welche Auswirkung diese Form der Perspektive hat. Ebenso im Bereich der E-Musik....


    Hier stellt eben auch die Perspektive von Erziehungsberechtigten einen durchaus wichtigen Faktor im Kontext dar. Sie sind ganz maßgeblich beteiligt, wenn es darum geht "erkennbares Talent" zu fördern, oder aber aus Sorge einer solchen Entwicklung skeptisch gegenüberstehen.


    Und das letztlich Qualität die ganz hervorgehobene Instanz ist, ist aus meiner Sicht ebenfalls bitteschön zu berücksichtigen
    (ich habe allerdings auch wenig Zweifel, dass hier bei den Initiatoren anders gedacht wird). Denn die sind ja zumeist selbst aktiv in dem Bereich tätig - im Gegensatz zu manch anderen Bereichen, in denen dann die "Praktiker" mit den Überlegungen konfrontiert werden, die die Theoretiker in den verantwortlichen Gremien ersinnen...


  • Ja, genau darum geht es doch. Es sind ganz kleine Impulse, die ganz Großes bewirken können. Was wird es kosten, mal so eine paar kleine "Probierstunden" im Musikunterricht einer Grundschule anzubieten...der Preis für so eine Aktion ist doch lächerlich gering im Verhältnis zu den möglichen Ergebnissen, die hier bewirkt werden können. Und wenn der Lehrer nun in Deinem speziellen Fall nun auch noch dioe Mädchen hätte motivieren können (was sicherflich kein Hexenwerk darstellen sollte), dann wäre da vielleicht auch für ein Mädchen "die Sonne" aufgegangen...Kleine Dinge, große Wirkung.
    Es gibt ja auch längst Projekte, in denen die Musikschulen in den allgemeinbildenden Schulen tätig sind. Das ist ja Teil dieser Entwicklung, die sich da im Hinblick "Tendenz Ganztagsschule" ergeben hat.

  • Und wenn der Lehrer nun in Deinem speziellen Fall nun auch noch dioe Mädchen hätte motivieren können (was sicherflich kein Hexenwerk darstellen sollte), dann wäre da vielleicht auch für ein Mädchen "die Sonne" aufgegangen...Kleine Dinge, große Wirkung.


    Klar, ganz meine Meinung!
    Und in meinem Fall war es ja sogar auch noch eine LehrerIN.

  • Übrigens: Es waren alle angesprochen, sich am Schlagzeug ausprobieren zu dürfen.
    Und wer hats gemacht?
    Nur Jungs.


    Woran könnte das deiner Meinung nach liegen? Betraf das nur das Schlagzeug oder alle Instrumente?



    Ich denke ja, dass das traditionelle Frauenbild wie wir es kennen und auch heute noch oft weitergeben, ein wichtiger Grund ist warum Mädchen einen Weg vorgespurt bekommen der letztlich zu einer zusätzlichen Ungleichverteilung der Geschlechterverhältnisse in vielen Lebensbereichen führt. Das gilt ebenso für Jungs. Ich hatte dies weiter vorne ja bereits angedeutet.
    Ein Mädchen hat eher lieb, nett, fürsorglich, bescheiden und zurückhaltend aufzutreten, während der Junge auch laut, offensiv, dominant sein darf, nach vorne preschen soll um sich zu nehmen was ihm beliebt.
    Das habe ich jetzt etwas überspitzt und undifferenziert ausgedrückt, m.M.n. trifft dies heute immer noch im G&G zu.


    Aus dieser Sozialisation dann irgendwann auszubrechen ist nicht einfach. Das kann sicher jede und jeder nachvollziehen, die in ihrem Leben mal eine grosse Änderung von Denk- und Verhaltensmustern vollzogen hat oder vollziehen wollte.
    Da hilft es auch nur bedingt dass den Frauen in unserer Gesellschaft heute theoretisch alle Türen offenstehen. Das tun sie zwar weitgehend, ein (m.M.n. zu) grosser Teil der Frauen denkt jedoch gar nicht erst daran sie zu durchschreiten.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Da hilft es auch nur bedingt dass den Frauen in unserer Gesellschaft heute theoretisch alle Türen offenstehen. Das tun sie zwar weitgehend, ein (m.M.n. zu) grosser Teil der Frauen denkt jedoch gar nicht erst daran sie zu durchschreiten.


    Ich habe das auch nie verstanden, dass Mann soviel für die Frauen theoretisch getan hat und die wollen das in der Praxis gar nicht. Wie können die da je gleichberechtigt werden? :whistling:


  • Das mag in vielen Bereichen so sein, hat aber m.E. nicht wirklich etwas mit dem von der DJU verfolgten Thema zu tun. Denn wenn in Musikschulen mehr Mädels als Jungs aufschlagen, aber verhältnismäßig wenige zum Jazz finden, dann hat das wenig mit Rollenbildern zu tun, auch wenig mit Ungleichbehandlung (zumindest wird der Beweis nicht geführt), sondern eher mit der Sperrigkeit des Musikbereichs Jazz. Jazz hat eine eher nachgeordnete öffentliche Wahrnehmung, kommt in Mainstream-Medien kaum vor, und vor allem ist es ein komplexes Unterfangen, ein fähiger Jzzmusiker zu werden. Gerade in den spezialisierten Bereichen ist ein sehr umfangreiches Wissen und Können nötig, um Jazz auch gescheit im Ensemble spielen zu können. Ich wäre als Jazzmusiker eine komplette Fehlbesetzung, mir fehlt einfach der Hintergrund. Allerdings fehlt mir auch der musikalische Bezug, ich kann mit vielen, gerade den freien Formen des Jazz gar nichts anfangen. Gerade in dem Bereich ist es eher für die Akteure selbst interessant als für eine breite Zuhörerschaft, das muss man schon mögen und können. Ein Projekt "Jazz ist GEIL!!", das mehr Musikinteressierte an die vielen Formen des Jazz heranführt, würde wahrscheinlich auch einige Mädels mehr erwischen. Aber für Gleichstellung gibt es Förderung und Aufmerksamkeit, also macht man lieber das.

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  • Das mag in vielen Bereichen so sein, hat aber m.E. nicht wirklich etwas mit dem von der DJU verfolgten Thema zu tun. Denn wenn in Musikschulen mehr Mädels als Jungs aufschlagen, aber verhältnismäßig wenige zum Jazz finden, dann hat das wenig mit Rollenbildern zu tun, auch wenig mit Ungleichbehandlung (zumindest wird der Beweis nicht geführt), sondern eher mit der Sperrigkeit des Musikbereichs Jazz. Jazz hat eine eher nachgeordnete öffentliche Wahrnehmung, kommt in Mainstream-Medien kaum vor, und vor allem ist es ein komplexes Unterfangen, ein fähiger Jzzmusiker zu werden. Gerade in den spezialisierten Bereichen ist ein sehr umfangreiches Wissen und Können nötig, um Jazz auch gescheit im Ensemble spielen zu können. Ich wäre als Jazzmusiker eine komplette Fehlbesetzung, mir fehlt einfach der Hintergrund. Allerdings fehlt mir auch der musikalische Bezug, ich kann mit vielen, gerade den freien Formen des Jazz gar nichts anfangen. Gerade in dem Bereich ist es eher für die Akteure selbst interessant als für eine breite Zuhörerschaft, das muss man schon mögen und können. Ein Projekt "Jazz ist GEIL!!", das mehr Musikinteressierte an die vielen Formen des Jazz heranführt, würde wahrscheinlich auch einige Mädels mehr erwischen. Aber für Gleichstellung gibt es Förderung und Aufmerksamkeit, also macht man lieber das.


    ...und genau jetzt sind wir dann (endlich) an dem Punkt, wo wir mal genauer den Werdegang in der musikalischen Ausbildung beleuchten können.
    Es gibt selbstverständlich verschiedene Möglichkeiten. Aber als eine nicht unübliche vielleicht der Bereich "Musikschule".
    Aus meiner Erfahrung melden sich also Kinder bei mir für "Schlagzeug" an. Meine Idee im Grundastz "möglichst schnell band-tauglichkeit" erreichen. Dieses Ziel ist natürlich dem Ziel untergeordnet " Musik soll Spass machen".
    Erkennt man nun ein Talent, bekommt man es vielleihct hin, es so um ca. 15 Jahre herum z.B. in die BigBand der allgemeinbildenden Schule zu integrieren, die er/sie besucht.
    Das klappt in beiden Fällen (w/m) vergleichbar gut. Es ist auch gar nicht mal so unüblich, dass da also beim notwendigerweise zu vermittelnden "Swing-Anteil" gar nicht mal so eine riesengroße Lust anfangs besteht....(ebenfalls bei beiden Geschlechtern)...da "wursteln" wir uns dann eben gemeinsam durch...Klappt aber regelmäßig ganz gut.
    Es ist übrigens gar nicht mal so selten, dass die Jungs hier ihren eigenen Kopp haben, und dann doch eher darauf beharren wollen, z.B. "ChiliPeppers-Zeugs" zu spielen und über "die Musik in der BigBand" rummeckern". Und obwohl sie sich dort nach kurzer Zeit richtig gut etabliert haben, die Band wieder verlassen. Da krichste dann zwar einen Anfall, aber was willste machen....Musik soll ja Spaß machen....Mädchen sind meiner Erfahrung nach dahingehender umgänglicher, haben dafür aber eben an anderer Stelle eventuell Probleme.
    Ganz grundsätzlich kann ich hier keinerlei Unterschiede entdecken, die irgendwie als Auschlusskriterium in diesem Stadium herhalten könnten.


  • Denn wenn in Musikschulen mehr Mädels als Jungs aufschlagen, aber verhältnismäßig wenige zum Jazz finden, dann hat das wenig mit Rollenbildern zu tun, auch wenig mit Ungleichbehandlung (zumindest wird der Beweis nicht geführt), sondern eher mit der Sperrigkeit des Musikbereichs Jazz.


    Oder halt mit der Tatsache, dass Mädels von Grundauf tendenziell eher in die klassische Ecke geführt werden als in die populäre? Ist ja nicht so dass es unglaublich viele Gitarren-/Bass- oder Trompeten-Schülerinnen gäbe, während die meisten wohl im Pop-Gesang, oder -Piano zu finden sind. Und da wären wir dann eben doch wieder beim klassischen Rollenbild, das sich bei vielen Eltern vielleicht noch eingeprägt hat.


    Nochmals ein sehr interessanter Artikel zum Thema; für die Statistikfreunde: https://www.nmz.de/artikel/wer-spielt-die-musik


    Mainstream-Medien


    :wacko:

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