Fußtechnik, Lockerheit entscheidend?

  • Wie geschrieben muss man am besten für sich selbst herausfinden, was einem technisch am besten liegt. Allerdings mit Bein und Fußgelenk zusammen, wirst Du von der Geschwindigkeit in gewisser Art her sicher beschränkt bleiben.


    Die Fellspannung halte ich persönlich für überbewertet. Wenn man jetzt keine extremen Änderungen an der Fellspannung vornimmt, ist das aus meiner Sicht irrelevant. Ich spiele DoubleBass mit einer SpeedCobra im Haus auf einem Übungspad bespannt mit Schaumgummi wegen der Lautstärke. Ist was komplett anderes als am Kit mit ner Direct Drive Maschine und geht trotzdem beides gleich gut bzw. schlecht.


    Bezüglich der Einstellungen an der Fußmaschine ist meine Empfehlung:


    1. Beaterwinkel mind. 45 Grad zum Fell. Nur so hat der Schlegel genug Platz zum "Schwingen". Du kannst die Bewegungsenergie und Dynamik optimal nutzen und kannst genug "Bums" aufbauen! Das geht wenn der Schlegel zu nah am Fell ist einfach nicht.
    2. Federspannung so einstellen, dass die Feder es schafft, deinen Fuß der auf dem Pedal ruht selbst anzuheben - also nicht dass es du aktiv mit Fuß anheben tun musst. So ist es einfacher schneller zu spielen, weil man den Fuß nicht so stark selbst anheben muss sondern die Feder inkl. des Rebounds dieses erledigt. Stärker muss es eigentlich nicht sein.

  • Guten Nachmittag,


    wie bei der Violin hilft es auch beim Double-Bass, wenn man ihn locker bearbeitet.
    Böse Zungen sagen, es gelte für Viola genauso.


    Ich laufe ganz gerne barfuß.

    Kann es sein, dass gerade beim Spielen von durchgehenden 16teln auf der Bassdrum mit beiden Füßen es wichtig trotz Power locker zu bleiben?


    Selbst bei unterbrochenen 16teln und sogar bei 32teln ist das so (jedenfalls kommt es mir so vor).


    Grüße
    Jürgen

  • Ist was komplett anderes als am Kit mit ner Direct Drive Maschine und geht trotzdem beides gleich gut bzw. schlecht.


    Bezüglich der Einstellungen an der Fußmaschine ist meine Empfehlung:


    1. Beaterwinkel mind. 45 Grad zum Fell. Nur so hat der Schlegel genug Platz zum "Schwingen". Du kannst die Bewegungsenergie und Dynamik optimal nutzen und kannst genug "Bums" aufbauen! Das geht wenn der Schlegel zu nah am Fell ist einfach nicht.
    2. Federspannung so einstellen, dass die Feder es schafft, deinen Fuß der auf dem Pedal ruht selbst anzuheben - also nicht dass es du aktiv mit Fuß anheben tun musst. So ist es einfacher schneller zu spielen, weil man den Fuß nicht so stark selbst anheben muss sondern die Feder inkl. des Rebounds dieses erledigt. Stärker muss es eigentlich nicht sein.

    Kann ich bestätigen. Ob mit niedriger oder hoher Federspannung und Stimmung. Alles gleich gut oder schlecht. :D
    1. Habe ich.
    2. Genau auf dem Stand bin ich mittlerweile auch angekommen.


    Das mit dem aus Bein und Fußgelenk nicht weit kommen, mag stimmen. Aber wie weit werde ich rausfinden. Rein aus dem Fußgelenk hat mich auch nicht weit gebracht. :huh:
    Die Hauptarbeit bzw. Kontrolle kommt aus dem Fuß.

  • Jürgen
    Grundsätzlich gebe ich Dir da recht. Wobei man das mit der "Lockerheit" auch ein wenig Fehlinterpretieren kann, vor allem wenn man an dieser Stelle noch nicht ist - so wie ich vor einem Jahr.


    Man muss wie ich in einem Beitrag zuvor schon geschrieben habe gerade bei schnellen Passagen das Pedal eben auch sehr schnell treten und das erfordert eine gewisse Kraft sprich auch Anspannung - und wenn man das länger macht, ermüden die Muskeln eben auch. Ich formuliere es mittlerweile eher so, dass man nicht verkrampfen darf weil man dadurch die freie Bewegung verliert. Anspannung benötigt es trotzdem. Beim DoubleBass ist es aus meiner Sicht eine Mischung aus Anspannung und Locker lassen.


    DerNeue
    Genau, versuch es herauszufinden. :thumbup:


    Wie lange hast du es mit der AnkleMotion versucht? Wie gschrieben, ich brauchte allein 5 Monate um dem Fuß diese Bewegung beizubringen und sie unverkrampft ausführen zu können. Erst ab da ging es mit Metronom los. Hätte ich da parallel nicht eine Unterstützung von außerhalb gehabt, hätte ich es vermutlich hingeschmissen. Gerade nach ca 3 Monaten hatte ich echt ein Tief. Jeden Tag die Sch... geübt...Tag für Tag, Woche für Woche...Monat für Monat...und keine wirklichen Fortschritte. ?( Ich war da schon echt am Verzweifeln. Liegt vermutlich auch an meinem fortgeschrittenen Alter... :S

  • Lockerheit ist ein unscharfer Begriff. Manchmal kommen einem Bewegungen auch locker vor, weil man sie verinnerlicht hat. Zum Beispiel durch regelmäßiges Üben. Das Nervensystem im Zusammenspiel mit dem Körper optimiert und ökonomisiert sich, so weit ich weiß, auch selber, wenn man Bewegungsmuster oft genug wiederholt.


    Womit wir schon bei T120 sind: Ich bin nicht sicher, ob man so genau die "Ankle-Motion" also das Schnappen aus dem Fußgelenk lernen kann. Ich bin 35 und spiele 15 Jahre lang Schlagzeug. Mal mehr mal weniger intensiv. Und ich persönlich bin mittlerweile der Meinung, dass man bestimmte Bewegungen nicht erzwingen kann. Und habe für mich festgestellt, dass es mir nichts bringt mit der Ferse in der Luft nur aus dem Fußgelenk zu arbeiten. Mein Bein hilft halt mit. Da ich maximal 130 bpm 16tel schaffe, hilft das Bein viel. Soweit ich weiß wird der Beinanteil zur Bewegung erst bei ungefähr 160-180 bpm 16tel merklich weniger. Hängt sicher vom Üben, Federspannung und dergleichen ab. Ich versuche möglichst alles unnötigen Bewegungen zu vermeiden und nur so viel Energie für den Schlag einzusetzen wie nötig und die Kontrolle zu spüren.


    Beim Üben in den letzen Tagen ist mir auch folgendes aufgefallen: Wenn ich mich zu sehr auf das schneller werden konzentriere, fange ich an zu huddeln und werde unsauber. Spiele ich auf Kontrolle passiert das weniger und ich freue mich über saubere Schläge, die auch Power haben.


    Siehe auch hier:


    Technische Features von Fumas und der Bezug zur Spieltechnik - über Sinn und Unsinn des FUMA-Hypes



    Also ist Lockerheit wahrscheinlich nicht ganz richtig. Übung halt und es kommt einem leichter vor. Ist eh alles ein Wechsel von An- und Entspannung.


  • Womit wir schon bei T120 sind: Ich bin nicht sicher, ob man so genau die "Ankle-Motion" also das Schnappen aus dem Fußgelenk lernen kann.


    Da wären wir wieder bei dem Thema, dass auch die Ankle-Motion in zig verschiedenen Variationen ausgeführt werden kann.
    Ich garantiere dir zu 100% du kannst das was ich erlernt habe auch erlernen! Es kostet nur Zeit und Geduld.


    In YT Video´s sieht man sehr häufig, dass die Ferse sehr weit hoch genommen wird und man praktisch den Fussballen nach unten drückt.


    Bei mir sieht die Technik eher so aus, dass ich die Ferse nur ein klein wenig anhebe. Der Fuß liegt mit dem Vorderfuß locker auf dem Pedal (Pedal ist so eingestellt, dass das Pedal in der Ruheposition so nicht ans Fell kommt)das Bein/Hüfte ist völlig entspannt. Nun beginnt eine Art Wippbewegung um das Fußgelenk herum. Man versucht den Schlegel zum Schwingen zu bringen und geht dabei schön mit dem Fuß mit. Wenn man das hinbekommt kann man immer stärkere Schwingbewegungen machen bis der Schlegel das Fell trifft. So arbeitet man sich an die Bewegung ran. Wenn man das sauber hinbekommt, kommt das Metronom ins Spiel. Und so gehts dann nach und nach weiter und schneller.
    Kurz gefasst...keine Drückbewegung vom Vorderfuß auf das Pedal, sondern eher eine Schwingbewegung um das Fußgelenk herum. Da muss man sich stark drauf konzentrieren diese Bewegung allein aus dem Wadenmuskel zu steuern. Und weil der Fuß relativ flach auf dem Pedal ruht, braucht es quasi keine Anspannung im Bein oder der Hüfte.

  • Guten Morgen,


    ich werfe mal ein:
    meiner Meinung nach sind Techniken, wo die Ferse sehr weit oben ist und verbleibt, eher weniger gut.
    Das ist beim Laufen genauso. Manchmal sehe ich da gewisse Schuhe, die würde ein Marathonläufer nie
    anziehen (jedenfalls nicht zum Laufen).


    Ansonsten kenne ich mich mit den Fachbegriffen nicht aus, aber ich vermute mal stark, das Müller und
    Winkelbewegung etwas miteinander zu tun haben könnten.
    Ich meine ja sowieso, dass Hände und Füße irgendwie verwandt sind.


    Und wer drückt, hat ohnehin ein Problem (oder bekommt eins).


    Wenn ich einen Ton herstellen will, dann schlage ich an (oben wie unten).
    Wenn ich töten will, schlage ich zu (unten wie oben).
    Man kann den Unterschied ganz leicht am Fellverschleiß erkennen
    (und natürlich am Ton - klingend oder abgewürgt - letzteres wollen halt
    manche untenrum bewusst erreichen oder reden sich mit der Behauptung
    heraus, um schlechte Technik schönzureden).


    Grüße
    Jürgen

  • Auf der einen Seite versuche ich, es nicht zu kompliziert zu machen. Was sich gut, locker und kontrolliert anfühlt, wird richtig sein. Auf der anderen Seite kann ich auch keine besseren Ergebnisse erwarten, wenn ich einfach so weiter mache wie bisher.


    Meine Ferse ist immer nur so hoch wie nötig. Sonst würde ich verkrampfen. Ich habe mich auch nie mit dem Beater am Fell in Ruheposition anfreunden können. Ich weiß auch nicht, wie man damit saubere Schläge ohne Nachrattern hinbekommen soll?!


    Was mir hilft und was im Forum auch schon einige geschrieben haben, ist viele Sachen auch mit der Ferse unten (heel down) zu üben, um die nötige Kontrolle aus dem Fußgelenk aufzubauen. Heel Up und Ferse oben ist für mich mehr Kraft im Schlag, so dass die Ferse hoch kommt.
    Stefan Schütz beschreibt das in dem Buch "Fundamentale Konzepte für Schlagzeuger" ganz gut. Man solle sich vorstellen, dass eine Reisszwecke mit der Spitze nach unten halb im Boden steckt. Wenn man mit der Ferse über der Reiszwecke ist, hämmert man diese in den Boden, während der Ballen am Boden bleibt. Die Bewegung soll nur aus dem Fußgelenk kommen. Der Rest des Beins ist entspannt. Dieses Bild hilft mir sehr. Dadurch fühlt sich die Bewegung tatsächlich anders herum an.


    Jürgen: Mein Fellverschleiß ist sehr gering. Spiele seit einem Jahr mein Powerstroke 3 ohne Patch direkt mit der Filzseite und habe noch keine Delle gesehen. Und es fühlt sich so am besten an und klingt, wie ich finde, auch am besten. Eben rund, satt und trotzdem knackig genug für 16tel und Synkopen. Habe Schlag- und Resonanzfell ziemlich tief gestimmt und verwende zur Dämpfung ein mit Gaffa zusammengerolltes Handtuch, das locker am Schlagfell montiert ist.

  • Mahlzeit,


    DerNeue: ich habe niemanden konkret im Gedanken gehabt, es war allgemein formuliert und auch gemeint, es lesen ja auch noch andere mit.


    Was mir hilft und was im Forum auch schon einige geschrieben haben, ist viele Sachen auch mit der Ferse unten (heel down) zu üben, um die nötige Kontrolle aus dem Fußgelenk aufzubauen. Heel Up und Ferse oben ist für mich mehr Kraft im Schlag, so dass die Ferse hoch kommt.


    Da stimme ich übrigens voll zu. Nur, dass das die anderen auch noch mal lesen können.


    Grüße
    Jürgen

  • Ich habe mich auch nie mit dem Beater am Fell in Ruheposition anfreunden können. Ich weiß auch nicht, wie man damit saubere Schläge ohne Nachrattern hinbekommen soll?!


    Ich krieg damit sogar saubere Schläge ohne Nachrattern mit Plastikbeater und Impact Patch hin. Ist alles ne Sache der Technik. Wobei ich auch lieber ohne Patch spiele, aber vor allem aus klanglichen Gründen (zieht ja mehr Verschleiß nach sich).


    Zitat

    Heel Up und Ferse oben ist für mich mehr Kraft im Schlag, so dass die Ferse hoch kommt.


    Man kann mit Heel Up (gleichbedeutend mit "Ferse oben" ;) ) durchaus auch vorsichtig und leise spielen.


    Wenn ich einen Ton herstellen will, dann schlage ich an (oben wie unten).
    Wenn ich töten will, schlage ich zu (unten wie oben).
    Man kann den Unterschied ganz leicht am Fellverschleiß erkennen
    (und natürlich am Ton - klingend oder abgewürgt - letzteres wollen halt
    manche untenrum bewusst erreichen oder reden sich mit der Behauptung
    heraus, um schlechte Technik schönzureden).


    Na ja ... die Bassdrum wird nicht umsonst auch "Kick Drum" genannt. Denn sie soll in den meisten Musikstilen kicken. Kurz und knackig, ohne viel "Ton".
    Und für mich ist die Bassdrum auch ein Spezialfall. Geht allein schon damit los, dass die mit einer Fußmaschine mit dem Fuß bedient wird, während alle anderen Trommeln mit Sticks gespielt werden, die man in den Händen hält.
    Den Beater im Fell zu belassen "tötet" nur, wenn man diese Technik nicht beherrscht.

  • Na ja ... die Bassdrum wird nicht umsonst auch "Kick Drum" genannt. Denn sie soll in den meisten Musikstilen kicken. Kurz und knackig, ohne viel "Ton".


    Für mich bedeutet "kicken" schlicht, dass man eben "tritt", also halt mit dem Fuß mittels Pedal.
    Das beinhaltet doch noch nicht, ob es tönt oder nicht.
    Trotzdem rede ich persönlich eher von "Bass Drum", denn ich bevorzuge den Bass... ^^

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