Bassdrum-Sound...was kann ich noch tun?

  • Hallo zusammen,
    ich bin seit ein paar Monaten ebenfalls glücklicher Besitzer eines Gretsch New Classic und größtenteils auch zufrieden mit dem Sound, bis auf die Bassdrum. Es handelt sich um
    eine 22x18 BD und ich habe schon ein paar Dinge ausprobiert, um den Sound satter und fetter zu machen. Generell stimme ich die BD so, daß das Fell keine Wellen wirft,
    aber möglichst wenig Rebound für die Beater erzeugt.


    An Fellen habe ich bisher ein Evans emad (einlagig) probiert und aktuell ist ein Evans EQ4 aufgezogen.


    Zur Vorgeschichte: die letzten 15 Jahre habe ich ein Yamaha Oak Custom gespielt, was jetzt noch im Proberaum meines Kumpels steht. Im Vergleich zur Gretsch BD hat
    das Evans emad beim Yamaha einwandfrei funktioniert und es war keine weitere Dämpfung erforderlich...die BD war tief, satt, fett und trotzdem kurz ohne "boum"-Effekt.
    Das klappte mit der Gretsch BD schon mal nicht.


    Zwecks Dämpfung habe ich einen Schaumstoff-Dämpfer (Fabrikat weiß ich nicht mehr, ist aber speziell für 18er BD´s bezgl. der Abmaße) drin, der seinen Dienst auch gut
    verrichtet. Kurz ist der Klang, jedoch dünner verglichen mit der Yamaha-BD. Der "Kick" kommt gut, aber untenrum fehlt mir was...hat jemand eine Idee, wie ich das hinbekomme?


    Zwecks Verdeutlichung habe ich ein paar Bilder hochgeladen...ich hoffe, man erkennt worum es geht.
    LG Karotte

  • Zunächst ne vielleicht doofe Frage: sprichst du vom rein akustischen oder mikrofonierten Sound?


    Mir fallen nämlich bei deinen Bildern zwei ungewöhnliche bzw. für einen vollen Sound nachteilige Dinge auf:
    1.) ein Loch in der Mitte des Resofells ist die zweitbeste Art - nach dem völligen Weglassen des Resos - , um der Bass Drum Bauch zu entziehen. Die Größe des Loches geht zwar bei dir in Ordnung, eine Position in der Nähe des Randes wäre aber von Vorteil.
    2.) das Mikro so dicht mittig am Schlagfell betont logischerweise vor allem den Kick und nicht den Bauch der BD. Ich habe bessere Erfahrungen gemacht, das Mikro nicht zu weit rein und eher näher an den Rand der Trommel, wobei es auf den Aufschlagpunkt des Beaters zeigen kann.


    Auch bei der Bass Drum ist es durchaus sinnvoll, die Lugs abzuklopfen und sauber auf einen Ton zu stimmen. Zwar fand ich das zu Beginn nicht ganz einfach zu hören, aber mit einem Filzschlägel bekommt man peu a peu ein Gefühl dafür. Das Schlagfell stimme ich wie du sehr tief, so dass es gerade noch "klingt", das Reso hingegen ein Stück höher. Auf diese Weise bekommen ich sowohl einen schönen Kick als auch Bauch, und das Sustain macht den Ton voller, ohne im Zusammenklang als "Ton" wahrgenommen zu werden.


    Manche Bass Drums bekommen dann noch etwas Dämpfung rein, je nachdem wie es ohne Füllung klingt. Entweder etwas Noppenschaum gegen den Basketball-Effekt, oder eine Handtuchrolle am Rand des Schlagfells, oder auch beides/keins von beidem. Das läuft gelegentlich auf ein paar Experimente raus, bis der Sound mir gefällt. Allerdings würde ich versuchen, das Reso nicht oder nur minimal zu dämpfen, da es sauber gestimmt einen schönen bauchigen Ton addiert. Bei dir sieht es aus, als ob dieser Schaumstoff an beide Felle drückt.


    Mit deiner Fellwahl habe ich keine Erfahrung, beim Evans-Logo steigt leider in mir Übelkeit auf. Daher kann ich nur für Remo-Produkte sprechen, und mit Powerstroke 3 (clear oder coated) war ich eigentlich immer zufrieden.


    Allerdings konnte ich bisher auch kein Patentrezept finden, welches bei jeder Trommel funktioniert. Jeder Kessel hat irgendwie seine eigenen Erfordernisse, ob nun Bass Drum, Snare oder Tom. Bei manchen komme ich schneller zum Ziel, andere kosten etwas Zeit.

  • Karotte Gretsch, wie ...Geil der Nick :thumbup:


    der Kessel innen sauber lackiert sieht auf den Foto fast aus wie gebürstetes Alu Inlay.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Zunächst ne vielleicht doofe Frage: sprichst du vom rein akustischen oder mikrofonierten Sound?



    Besten Dank für deine Tips! :thumbup: Es geht mir rein um den akustischen Sound bei der Bandprobe. Die Mikros dienen nur Aufnahmezwecken und sind aktuell nicht oft im Einsatz.
    Ich habe gestern noch länger im Forum bezgl. Bassdrum-Sound gestöbert und bin zu ähnlichen Erkenntnissen bezgl. Loch gekommen. Was mich wundert ist, daß es mit der Yamaha BD so gut geklappt hat
    und mit dieser hier eben nicht so gut. Mir fällt es schwer mit einem BD-Fell zu spielen was zu viel Rebound erzeugt, deswegen schneide ich schon mein ganzes Drummerleben lang Löcher ins Resofell. ;)


    Bezgl. Umsetzung: Ich habe nur dieses eine Resofell, aber 2 Schlagfelle. Zwecks Test nehme ich nun zuerst mal das EQ4 als Resofell und das emad als Schlagfell. Den Dämpfer nehme ich
    auch raus und dann schaun mer mal...ich hatte hier keine Patentrezepte erwartet, aber deine Antwort hilft mir dennoch sehr. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. :whistling:
    Bezgl. Evans: was genau spricht gegen die? Ist es nur der Sound, der dir nicht gefällt oder hat das andere Gründe? Ich bin nicht markenfixiert und benutze z.B. auf der Snare ausschließlich
    Remo Ambassador coated, nachdem ich über Jahrzehnte hinweg zig verschiedene Fellsorten ausprobiert habe. In den 80ern hatte ich auf Toms und BD immer Pin Stripes und war froh, als es
    irgendwann mehr Alternativen dazu gab.
    orinocco: Das Silberne innen im Kessel ist die sog. "Silver Sealer"-Lackierung, die typisch für Gretsch ist. Stinkt wie Sau, wenn die Kessel neu sind, soll aber angeblich eins der Geheimnisse für den Gretsch-Sound sein. Ich bin bei sowas immer skeptisch und halte andere Parameter beim Kesselbau für maßgeblicher, z.B. die Kesselgratung.
    Genug gelabert...jetzt ab in den Keller und basteln. Ich berichte dann, was dabei rausgekommen ist. :)

  • Keller heute am Sonntag an der Großen - aber nur eine Stunde, gell...… es gibt dann Stollen und Kaffee. :) ;) ;) ;)


    und nimm doch den ollen Plastickring am Loch, ab, Kleinvieh macht auch mist, eventuell vielleicht


    Edith meint, wennst dann immer noch nicht zufrieden bist, stell dich vielleicht mit samt dem Set in die Ecke, schämen brauchst dich nicht. ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    2 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • deswegen schneide ich schon mein ganzes Drummerleben lang Löcher ins Resofell.


    Ich auch, denn da freuen sich die Live-Toningenieure ;) Allerdings habe ich auch geschlossene Felle zur Hand, wenn es klanglich oder optisch mehr Sinn macht. Zum Glück lasse ich den Beater üblicherweise nicht im Fell stehen, das hilft beim Umgang mit Rebound.

    Bezgl. Evans: was genau spricht gegen die? Ist es nur der Sound, der dir nicht gefällt oder hat das andere Gründe?


    Lach nicht, den Sound von Evansfellen finde ich völlig ok. Es ist tatsächlich das Logo, was ich nicht mag. Klotzig und langweilig, und zu meinem Faible für klassischen Look nicht vereinbar. Die Dinger möchte ich beim Spielen nicht ständig ansehen müssen. Und wenn's dann noch auf EC2's prangt, ist bei mir alles zu spät. Ne Macke, mehr nicht :)

    soll aber angeblich eins der Geheimnisse für den Gretsch-Sound sein


    Steht vermutlich in der Bibel des Gretsch-Marketings. Ich glaube das ebensowenig wie du, aber zu Gretsch gehört's halt irgendwie dazu.

    und nimm doch den ollen Plastickring am Loch, ab, Kleinvieh macht auch mist


    War auch einer meiner Gedanken, dürfte aber ein Nebenkriegsschauplatz sein.

  • ....stell dich vielleicht mit samt dem Set in die Ecke, schämen brauchst dich nicht. ;)

    Hehe, danke. :D


    Was den Sonntag betrifft: Ich bin schon was älter und froh, wenn mir sonntags nachmittags keiner auf den Stollen....äh, Keks geht. ;)


    Tja, und kaum sind 2 Stunden vorbei, sind auch schon beide Felle runter und wieder aufgezogen, Dämpfer raus und siehe da, Klang schon deutlich besser, nur noch zu lang der Ton.
    Der Dämpfer ist btw. der hier: https://www.drumladen.de/sonit…-22-x-18-zoll-bd-daempfer


    Falls Links unerwünscht sind wg. Schleichwerbung, dann bitte mich darauf hinweisen...ich editiere den Link dann wieder weg. Gekauft hatte ich das Ding, weil ich den Gedanken


    charmant fand, den Dämpfer gleichzeitig als Mikroständer benutzen zu können. Ok, weiter im Text: Dämpfer wieder rein ohne Resofell und noch besser. Der Dämpfer war allerdings


    so konzipiert, daß er sich gegen Schlag- und Resofell abstützt und eingedenk der Tips konnte das nicht so bleiben, wenn das Resofell auch wie gewünscht mehr resonieren soll.


    Also kurzerhand mit dem Brotmesser den Dämpfer um 2cm eingekürzt, sodaß er nur noch minimalsten Kontakt zum Resofell hat, aber nicht im Kessel "schlabbert". Ebenso habe ich


    ein Loch in Kabeldicke ganz unten in das neue Reso-Fell gebohrt, um das Mikrokabel durchzuführen.
    Einziger Haken bisher: Jetzt prangt statt des Gretsch-Logos das Evans-Logo auf dem Resofell.^^
    Klanglich tuts das erst mal und ich habe schon spürbar etwas erreicht, deshalb mein Dank an euch an dieser Stelle. :thumbup:


    Lustigerweise ist das was ich am meisten fürchtete nicht eingetreten: Das emad-Schlagfell ist gut spielbar ohne unerwünschte Doppler-Effekte durch zu viel Rebound. Warum > keine Ahnung.
    Ich vermute das EQ4 dämpft etwas den Rebound, da es ja eigentlich nicht als Resofell gedacht ist. Die Klöppel lasse ich beim Spielen auch nicht auf dem Fell liegen.
    trommla: Ich habe gerade mal deine Galerie angeschaut und dabei festgestellt, daß wir beide eine Snare vom Pommes haben. Meine Pommes-Snare ist eine in Faßbauweise aus Kirschholz
    in 7 x 14 mit ebenjenen Knochenböckchen, ca. 10 Jahre alt. Die Faßbauweise empfinde ich im nachhinein als keine gute Idee, da sehr anfällig für RLF(=relative Luftfeuchtigkeit)-Schwankungen.


    Im alten Proberaum fiel das nicht auf, weil ich Geräte am laufen hatte, die die RLF regulierten. Als ich später umziehen musste in einen anderen Raum mit stark schwankender RLF, schwankte
    die Stimmung der Snare in gleicher Weise und sehr drastisch. Die ewige Stimmerei wurde mir lästig und aktuell spiele ich eine Gretsch Renown in 6,5 x 14 und erfreue mich am satten "plöck".


    Für das vergleichsweise kleine Geld eine Super-Snare wie ich finde. Ich habe noch eine Gretsch-Snare in 5 x 14 in natural, die ca. 20 Jahre alt ist...total beschissene Abhebung, aber mit
    Teppich dran klingt sie ebenfalls prima: https://soundclick.com/r/s59u8c


    Da ich hier ja noch sehr neu bin...interessiert euch mein restlicher Kram? Ich frage, weil das in diesem Thread OT wäre, denn das hätte mit Gretsch nix mehr zu tun.

  • trommla: Ich habe gerade mal deine Galerie angeschaut und dabei festgestellt, daß wir beide eine Snare vom Pommes haben. Meine Pommes-Snare ist eine in Faßbauweise aus Kirschholz
    in 7 x 14 mit ebenjenen Knochenböckchen, ca. 10 Jahre alt. Die Faßbauweise empfinde ich im nachhinein als keine gute Idee, da sehr anfällig für RLF(=relative Luftfeuchtigkeit)-Schwankungen.


    Interessant, meine Pommes-Snare ist etwa ebenso alt. Glücklicherweise hatte ich in den vergangenen 10 Jahren immer "Dienstsets" in den diversen Bands und Projekten, daher kann ich tatsächlich nicht beurteilen, wie problematisch Faßbauweise möglicherweise diesbezüglich ist. Meine Instrumente nutze ich fast ausschließlich für Konzerte und einige wenige Einzelproben. Allerdings kann ich bestätigen, bei längerem Nichtgebrauch muss ich an dieser Stave-Snare mit am deutlichsten nachstimmen.


    interessiert euch mein restlicher Kram?


    Aber natürlich, mach doch mal nen Vorstellungsthead auf, gerne mit reichlich Bildern (sagt der, der selbst 13 Jahre verstreichen ließ bis zu seiner Vorstellung :D)

  • 13 Jahre


    :D Ok, so lange werde ich wohl nicht warten, aber eine vollständige Aufzählung wird sowieso schwer, da ich ein Chaot bin und mein Kram überall rumfliegt. Das meiste ist mom. bei einem Kumpel,
    weil er so auf diese Yamaha-BD abfährt, ebenso das Vibraphon und min. 15 Becken. Ich hab an meinem jetzigen Wohnort einfach keinen Platz für alle Instrumente. Hier bei mir im Keller nur das nötigste,


    da die Mitmusiker jetzt schon Platzangst haben. :wacko:
    Es gibt ein paar YT-Videos, wo die Instrumente zu sehen sind....wenn ich die verlinke, schaut die sich dann überhaupt jemand an?

  • eine vollständige Aufzählung wird sowieso schwer, da ich ein Chaot bin und mein Kram überall rumfliegt


    Dann wird es höchste Zeit, dir (und uns) mal einen Überblick zu verschaffen, was alles so auf Reisen ist ;)


    Ein Gretsch USA und eine Pommerenke Snare sind ja schon mal ein vielversprechender Einstieg, aber viel spannender sind doch ein paar Anekdoten über dich, deinen Musikgeschmack und wann und wie du zum Schlagzeug gekommen bist. Ich persönlich finde ja unter uns älteren Herrschaften Trommelbilder längst vergangener Tage immer sehr kurzweilig (lange Haare, tiefe Kessel, BD mit weit ausgeschnittenen Frontfellen, Becken fast senkrecht hängend knapp unterhalb der Zimmerdecke, um nur ein paar Assoziationen zu nennen).

  • Mir fallen da 2 1/2 Aspekte ein:
    1. Auch ich habe schon versucht, meinen Bassdrumsound dadurch zu verbessern, dass ich eine hochwertigere (teurer) Trommel gekauft hatte. Das Ergebnis entsprach nicht immer den (hochgesteckten) Erwartungen. ;) Dazu kommt, dass man sich an einen Bassdrumsound (welcher eigentlich ganz brauchbar ist/war) gewöhnt. Bei Austausch von Komponenten gibts auch eine Soundveränderung, was ja eigentlich auch so sein sollte.


    2. Der Sonitus Kicker war bei mir "zu lang" und dellte das Frontfell leicht nach außen. Sonitus wirbt damit, dass der Kicker dadurch beim Transport nicht verrutschen kann. Topp feature. :thumbup: ;)
    Mir persönlich ist aber aufgefallen, dass der Kicker zwar die Obertöne eliminiert, am Subbass aber keinen Anteil hat bzw. dort Kontraproduktiv wirkt.


    Ich komme recht gut, je nach Klangvorstellung, mit den Pearl "Kissen" aus.
    https://www.thomann.de/de/pear…s_drum_muffler_pillow.htm
    https://www.thomann.de/de/pear…s_drum_muffler_pillow.htm
    Ich hatte mir mal irgendwann beide Kissen gegönnt und die Kissen kosten in Kombination soviel wie der Schaumstoffkicker.


    1/2. Positioniere das D112 mal probehalber ins Resoloch der BD. Das AKG hat Kickanteil genug im Signal, bekommt aber in der Resolochposition etwas mehr Bass (LowEnd kann man beim "AKG Ei" allerdings nicht sagen :) ).
    Nachtrag:
    Aus der Bassdrum heraushängende und am Resoloch schabende Kabel haben bei mir schon mal, bei genauem Abhören der Bassdrumspur (Recording), unschöne und unerwünschte "Geräusche" erzeugt.


    Allerdings gibt es ja auch Songs von Led Zeppelin/ John Bonham, wo z.B. Quitschgeräusche der Bassdrummaschine zu hören sind. Da bist du dann zumindest, vintagemäßig betrachtet, in guter Geschnellschaft. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von drummerjoerg ()

  • Es gibt ein paar YT-Videos, wo die Instrumente zu sehen sind....wenn ich die verlinke, schaut die sich dann überhaupt jemand an?

    Jetzt verlink bitte mal endlich. Los !! :)

  • Dazu kommt, dass man sich an einen Bassdrumsound (welcher eigentlich ganz brauchbar ist/war) gewöhnt. Bei Austausch von Komponenten gibts auch eine Soundveränderung, was ja eigentlich auch so sein sollte.


    Den Gedanken hatte ich durchaus auch. Trommeln sind so unterschiedlich wie Schlagzeuger (und Raumakustik ;)). Dass eine neue Bass Drum nicht das liefert, was man kennt, sollte eigentlich vom gesunden Menschenverstand her klar sein, trotzdem stolpern wir regelmäßig über genau solche Dinge.


    Mir persönlich ist aber aufgefallen, dass der Kicker zwar die Obertöne eliminiert, am Subbass aber keinen Anteil hat bzw. dort Kontraproduktiv wirkt.


    Das ist ein wertvoller Hinweis.


    Ich habe schon manches Kissen in meiner Bass Drum gehabt, von handgenähten aus Omas Tagen, über professionell gefertigte wie die verlinkten bis hin zu integrierten Mikrofonhaltern. Allerdings würde ich rückblickend meinen, jede dicke Füllung nimmt Tiefbass. Den rundesten und druckvollsten Sound erhalte ich, seit ich meine vorgedämpften Felle stimme wie weiter oben beschrieben und nur noch sehr sparsam zusätzlich bedämpfe. Wie ich schon schrub, etwas Noppenschaum, eine dezente Handtuchrolle, irgendwas, was im Innern der BD nicht arg aufträgt. Je nach Modell auch gar nichts wie z.B. in meiner 18" Gretsch Catalina. Selbst die kommt - für ihre Größe - recht satt daher. Nix mit Bebop-"Bong".

  • ...ich hatte hier keine Patentrezepte erwartet


    Die gibt es natürlich auch nicht. Aber es gibt Zusammenhänge (physikalischen Ursprungs), die immer Bestand haben. Und manchmal hilft es, diese sich noch mal vor Augen zu führen.


    Wichtig ist bei BD Fellen m.E., besonders wenn man sie wie du sehr tief stimmt, das Zentrieren.
    Es lohnt sich auch immer, mit dem Verhältnis von Schlag- und Resofell zu experimentieren. Ich stimme meine Resos z.B. generell etwas höher als die Schlagfelle, letztere bei Bassdrum und Toms auch eher tief.
    Und möglicherweise funktioniert die neue BD mit der sehr tiefen Stimmung, die du fährst, auch nicht so gut. Je geringer die Fellspannung, desto weniger "Ton" und Lautstärke kommt bei gleicher Schlagenergie auch zu Stande.


    Dämpfung in der BD würde ich nur in Maßen aus zwei Gründen nutzen: Zum einen um den Basketballeffekt bzw. die Reflexionen im Kesselinneren zu zähmen. Dieser stört besonders bei der Mikrofonierung (auch wenn das Mikro im Resoloch positioniert ist). Zum anderen, um nicht oder zu wenig vorgedämpfte Felle zusätzlich zu dämpfen.
    Was für ein Resonanzfell hast du denn drauf? Das EQ4 braucht nicht unbedingt zusätzliche Dämpfung. Man darf bei der Dämpfung auch nicht vergessen, dass sie Lautstärke und Lebendigkeit wegnimmt. Komplett ungedämpfte Bassdrums funktionieren nach meiner Erfahrung selten, aber es kommt eben auf das "Wie" und das Maß an. ;)
    Ich habe mein kleines Kissen z.Z. am Resonanzfell liegen, das Schlagfell schwingt komplett frei. Gefällt mir besser als anders rum.


    Die Position des Resolochs wurde auch schon angesprochen. Ich würde das auch eher am Rand positionieren, aber nicht direkt am Rand.


    Ich gehe zwar davon aus, dass sich die Gegebenheiten deines Raums nicht geändert haben. Aber auch das hat einen Einfluss. In den Ecken klingen die Bässe z.B. wuchtiger, aber auch undefinierter.


    Und dann die Sache des Mikrofons: Wie auch bereits gesagt wurde, liefert das D112 kaum Tiefbass. Es gibt andere BD Mikros, die unter 100Hz wesentlich mehr "Eier" haben.
    Unabhängig vom Mikro wirkt sich die Position des Mikros hingegen immer ähnlich aus. Wie schon gesagt wurde, hat man auf Höhe des Reslochs mehr Tiefbass. Hier lohnt es sich, zu experimentieren. Es kann dort auch schnell zu stark wummern und ein paar cm weiter drinnen klingts dann genau richtig.
    Dem D112 steht darüber hinaus eine mittelschmale Tiefmittenabsenkung bei z.B. 400Hz und ein breiter Höhenboost bei z.B. 5kHz ganz gut. Je nach Geschmack, Kontext usw. natürlich.

  • Eure Beiträge haben mich dazu veranlasst, weiter zu experimentieren. Ich hab mir jetzt mal die 2 BD-Kissen von Pearl bestellt und zwei alternative Reso-Felle...ein mal billig
    MS-Hausmarke ohne Loch und ein mal teuer von Remo mit Loch setlich unten. Dauert noch ein bischen, bis alles da ist und dann noch mal ein bischen, bis ich alles durchprobiert habe.
    Anschließend gebe ich wieder Rückmeldung. 8)


    Was für ein Resonanzfell hast du denn drauf?

    Aktuell das EQ4, was ja eigentlich kein Reso-Fell ist.


    Was die Mikrofonierung betrifft, so ist die momentan nicht so wichtig. Falls sie es wird...welche Mikros würdet ihr denn empfehlen, die unterum mehr Eier haben?

  • Ich stimme die Bassdrum immer auf den Raum, wenn sie nicht zur Verstärkung abgenommen wird.


    Insbesondere im für Bassdrums wichtigen Tieftonbereich haben die meisten Räume die Eigenschaft, ganz bestimmte Frequenzen zu verstärken und andere zu eliminieren. Deshalb kann es hilfreich sein, eine Raumresonanz zu suchen und die Bass darauf zu stimmen, da so die Energie länger in der Luft bleibt. Außerdem koppelt die Luftschwingung auf die großen Felle zurück und so ergibt sich eine zusätzliche Resonanz. In der Folge klingt die Bass groß und mächtig.


    Meistens lassen sich mehrere solche Frequenzen im Stimmbereich der Bassdrum finden, sodass man sich entscheiden kann, ob man eher hoch oder tief stimmen will.


    Wie mann es macht:
    Sofern Dämpfung in der Bass ist, kommt es hauptsächlich auf das Reso an.
    1. Reso tiefstmöglich stimmen
    2. dann einen SEHR KLEINEN Schritt höher stimmen
    3. Reso mit einem weichen Schlegel anspielen und hören, ob der Raum etwas zurückgibt*. Dann wieder zu 2. *:Mann kann natürlich auch die Bass mit dem Pedal anspielen, besser noch von jemand anderem anspielen lassen, damit man selbst hören kann, wie sie im Raum klingt.
    4. Sobald der Ton im Raum relevant verstärkt wird, ist eine Frequenz gefunden. Entweder hier aufhören, oder weitermachen, um die nächste Frequenz zu suchen.


    Wenn man mal über den gewünschten Punkt hinausschießt, kann man einfach wieder bei 1. anfangen.


    My2cents

  • welche Mikros würdet ihr denn empfehlen, die unterum mehr Eier haben?


    Eigentlich haben fast alle anderen dynamischen Bassdrum Mikros mehr "Eier" unter 100Hz als das D112. Shure Beta 52A, die beiden dynamichen Sennheiser, Audix D6, AKG D12, usw. ...


    Hier gibts einen Vergleich einiger Mikros ab 2:30 mit Frequenzgängen:


    Ki3UtgNR4C0?t=151


    Ich benutz z.Z. das Beta 52A und kenne das D112 von früher.

  • *wink* Stunden des Fummelns später... ^^


    Ich hab mich an diese Anleitung gehalten:

    Wie mann es macht:
    Sofern Dämpfung in der Bass ist, kommt es hauptsächlich auf das Reso an.
    1. Reso tiefstmöglich stimmen
    2. dann einen SEHR KLEINEN Schritt höher stimmen
    3. Reso mit einem weichen Schlegel anspielen und hören, ob der Raum etwas zurückgibt*. Dann wieder zu 2. *:Mann kann natürlich auch die Bass mit dem Pedal anspielen, besser noch von jemand anderem anspielen lassen, damit man selbst hören kann, wie sie im Raum klingt.
    4. Sobald der Ton im Raum relevant verstärkt wird, ist eine Frequenz gefunden. Entweder hier aufhören, oder weitermachen, um die nächste Frequenz zu suchen.

    ...und die neuen Resofelle und Dämpfer alle durchprobiert, d.h. Billigfell geschlosen mit kleinem und großem Pearl-Kissen (finde ich beide gut und sind das kleine Geld wert), dann das teurere mit Loch
    ein mal mit kleinem und mit großem Kissen. Dann entschieden, daß die Kombi Lochfell mit dem kleinen Kissen die ideale ist und das Resofell noch mal abgerupft, um den aktuellen Endstand herzustellen.


    Klingt geil, sieht geil aus und ich bin happy. :)
    An dieser Stelle meinen Dank an den Erfinder des Akkuschraubers. Der bringt beim Abnehmen von Fellen nicht nur Zeitersparnis, sondern schont auch den Rücken.


    Bin gespannt, ob das neue Resofell/neuer Sound überhaupt irgendeinem bei der nächsten Probe auffällt. :whistling:

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