Anfänger oder doch nicht!? Frage zum Noten raushören

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich kurz vorstellen. Meine Name ist René ich bin 41 Jahre alt.
    Vor über 20 Jahren habe ich Schlagzeug gespielt und auch damals Unterricht genommen.
    Jetzt nach so langer Zeit hat es mich wieder gepackt. Im Musicstore ein paar mal auf E-Drum Sets gespielt und nun habe ich wieder ein eigenes im Keller stehen :D . Ich kann leider aufgrund meiner wohnlichen Situation kein A Set spielen, das soll aber demnächst wieder erfolgen. Habe auch vor in einer Band einzusteigen und das E-Drum nur für zu Hause zum Training zu nutzen.
    Ich bin auch erstaunlicher Weise wieder schnell reingekommen (ist wohl echt so wie Fahrrad fahren und was man einmal gelernt hat verlernt man nicht :)) und es wird von Woche zur Woche besser.


    Was mir aktuell nur etwas Schwierigkeiten macht ist das raushören der Noten oder das was er gerade spielt bei bekannten Titeln bzw. bei dem was ich gerne spielen möchte.
    Das ist aktuell bei mir Volbeat. Rauf und runter.


    Habt ihr da Tipps ?

  • Hi,
    eine hilfreiche Methode ist, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Mit einer App wie Anytune (nur IOS und MAC OS) oder Best Practice (Windows) kann man Musikdateien langsamer abspielen und damit besser raushören. Als Grundvoraussetzung sollte man zählen üben, damit die Subdivisions in Fleisch und Blut übergehen.

  • Best Practice


    Hast du da noch was zusätzlich installiert oder gehackt? Ich hab das gerade mal probiert. Schön ist die stufenlose Verstellmöglichkeit. Das Ergebnis finde ich aber doch recht mau, schon bei ca. 80% sind (bei mir) die Artefakte / das Flanging (oder wie man es nennen mag) so groß, dass Raushören schwierig wird. Da liefert (bei mir) der VLC-Player (erfasst auch mehr Formate, z. B. .mp4, also auch noch visuelle Kontrolle möglich) oder Audacitiy (auch stufenlos regulierbar) wesentlich bessere Ergebnisse.


    Zur Frage: Gut ist sicher auch, einfach mal Partituren bzw. Charts aller möglichen Stücke zu lesen sowie die Sachen, die man spielt, aufzuschreiben. So kommst du nach und nach in die Denke / Höre / Materie rein.


  • Hast du da noch was zusätzlich installiert oder gehackt? Ich hab das gerade mal probiert. Schön ist die stufenlose Verstellmöglichkeit. Das Ergebnis finde ich aber doch recht mau, schon bei ca. 80% sind (bei mir) die Artefakte / das Flanging (oder wie man es nennen mag) so groß, dass Raushören schwierig wird. Da liefert (bei mir) der VLC-Player (erfasst auch mehr Formate, z. B. .mp4, also auch noch visuelle Kontrolle möglich) oder Audacitiy (auch stufenlos regulierbar) wesentlich bessere Ergebnisse.


    Nein, ist vielleicht nicht die technisch beste Lösung, aber einfach zu bedienen. Audacity kann was, macht aber mehr Arbeit.

  • Ich habe schon einige Tipps bekommen, vielen Dank dafür.


    Wie sieht es eigentlich generell aus? Spielt ihr nach Noten oder meist nach Gefühl?


    Ich habe schon geringen Notenkenntnisse also eben die Basics ich weiß wie die Noten aussehen, wie man sie zählt etc. Aber spielen denke ich kann ich noch direkt danach.


    Ich habe gelesen, dass auch einige nach Tabs spielen, gerade auf der Seite 911Tabs gibt es auch viele Drum-Tabs.


    Ist das einfacher und zu empfehlen? Dabei habe ich nur das Problem, dass ich meist nicht erkennen kann was das für ein Takt ist?


    Und ist es vielleicht auch einfacher ein Leadsheet nach Tabs zu erstellen?

    Einmal editiert, zuletzt von renek_fc ()

  • Wie sieht es eigentlich generell aus? Spielt ihr nach Noten oder meist nach Gefühl?


    Gefühl. Das sollte auch vorhanden sein, wenn man vom Blatt spielt. Letzteres verlangen die meisten modernen und populären Musikstile aber nicht.


    Ich bin sogar der Meinung, dass es besser ist, das Raushören zu trainieren statt sich Noten zu besorgen. Denn man sollte auch beim Spielen sich selbst "zuhören" können, bzw. ist das m.E. sogar zwingend notwendig.


    Um welche Songs gehts denn konkret? Manchmal findet man "Drums only" Tracks im Internet, wo die originalen Schlagzeugspuren vom Rest isoliert sind. Das hat mir jetzt schon bei 2 Drum Covers geholfen, Details rauszuhören (namentlich "Rush - Tom Sawyer" und "Toto - Rosanna").


    Trust your ears ;)

  • Ja ich meinte nicht direkt nach Gefühl spielen sondern eher das spielen was man denkt was da passen könnte auch wenn es nicht dem originalen anspricht. Nicht Gefühl haben das ist klar das man das braucht.


    Aktuell versuche ich "Volbeat-For Evigt" zu analysieren. Ich habe mir auch schon einige Drum Cover Videos angesehen. Würde gerne sehr lernen/ trainieren Lieder zu erkennen was wo gespielt wird und das dann nach spielen.

  • Ich weiß jetzt nicht, wie lange du vor 20 Jahren gespielt hast und wie lange du jetzt wieder tust, aber das mit dem raushören ist etwas, das lange Zeit braucht und Stück für Stück kommt. Ich spiel jetzt seit 2 Jahren, und hör erst gaaaanz wenig raus, aber es wird immer mehr. Ich weiß noch, dass ich anfangs nicht mal die bassdrum bei einem normalen geraden bummtschak rausgehört hab. Wenn ich keine Noten finde, versuche ich auch über langsamer abspielen rauszufinden, was gespielt wird. Aktuell verzweifle ich (wieder mal) an dem snaregefrickel von Good enough von mudhoney, das geht den ganzen Song durch, muss irgendn Rudiment Zeugs sein, aber ich krieg nicht raus, was genau, ich bräuchte die snare isoliert und gaaaaaanz langsam. Hab zwar auch schon ein Live Video gefunden, aber das geht mir zu schnell, und beim langsamer drehen wird’s total bewegungsunscharf. Ich werd mich einfach noch ein paar Jahre gedulden, irgendwann hör ich raus, was der spielt, ich geb nicht auf!
    Bei anderen Sachen frag ich mal den ein oder anderen Kollegen hier per PN, was er da oder dort für ein fill raushört. Wenn ich Glück hab, krieg ich Noten zurück, dann hör ich es plötzlich auch raus anhand der Noten. So kann man also raushören üben. Ich zumindest.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • snaregefrickel von Good enough von mudhoney, das geht den ganzen Song durch, muss irgendn Rudiment Zeugs sein

    danyvet:
    Hab ich mir grad mal angeschaut. Das ist alles rlrl, erst drei Zählzeiten lang 16tel mit Betonung auf 2 und 2+e, dann eine Sechstole mit dem ersten Schlag auf der 4 und wieder von vorne.

  • Uiiiii!! Danke, Nils!!! Versuch ich gleich mal, ob ich es jetzt raushöre :D :thumbup:


    Edit: siehst du, renek_fc, so ist das.... ich versuch seit 1,5 Jahren immer wieder mal, ob ich schon raushören kann, was der da spielt, und Nils schaut sich das „grad mal an“, und hat’s schon - das macht den Unterschied aus zwischen einem Anfänger und einem Profi ^^

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  • Ja ich meinte nicht direkt nach Gefühl spielen sondern eher das spielen was man denkt was da passen könnte auch wenn es nicht dem originalen anspricht.


    So sollte es aber nicht sein. Der Optimalfall ist, dass man nicht nur weiß, was im Original gespielt wird, sondern das auch selbst so spielen kann und dann evtl. bewusst etwas ändert. Das zeichnet übrigens auch die Qualität einer Coverband aus.


    Daher solltest du schon wissen, was gespielt wird. Einfach spielen was man denkt kann man am besten, wenn man eigene Musik macht. ^^


    Zitat

    Aktuell versuche ich "Volbeat-For Evigt" zu analysieren. Ich habe mir auch schon einige Drum Cover Videos angesehen. Würde gerne sehr lernen/ trainieren Lieder zu erkennen was wo gespielt wird und das dann nach spielen.


    Der Song ist Drums-mäßig nicht besonders schwierig und für den Anfang ganz gut geeignet. Hauptsächlich ist das ein Standard 4/4 mit der Bassdrum auf der 1, der Snare auf der 3 und durchgespielten 4teln auf Hi-Hat oder Ride. In jedem 2. Takt kommt ein zusätzlicher Bassdrum Schlag auf die 4.

  • Ja das man das spielen können sollte denke ich mir. Ich meine nur ob alles genau dem originalen nachgespielt wird.
    Ich denke gerade bei so Sachen wie Fills werden sehr viele eigene Ideen reingebracht.


    Dann bin ich ja doch nicht so schlecht, weil das habe ich mir zu dem Song auch schon rausgeschrieben.
    Außerdem höre ich nach den Strophen eine offene Hi-Hat und nach dem zweiten der jeweiligen Strophen werden 2-3 Bassdrums hintereinander gespielt. Stimmt das?

  • Außerdem höre ich nach den Strophen eine offene Hi-Hat und nach dem zweiten der jeweiligen Strophen werden 2-3 Bassdrums hintereinander gespielt. Stimmt das?

    Falls du das meinst, was ich meine, dann ist das ein ganzer Takt alle ganzen Viertel auf der snare und die „unds“ dazwischen auf der BD

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  • Falls du das meinst, was ich meine, dann ist das ein ganzer Takt alle ganzen Viertel auf der snare und die „unds“ dazwischen auf der BD[/quote]Ja das kann gut sein. Müsste dann die Stelle sein die ich meine.
    Was sagt ihr zu den Tabs spielt jemand danach?

  • Hallo
    Ich denke so eine ähnliche Diskussion hatten wir vor kurzem schon mal.Noten lesen können/sollen,Ja oder Nein?
    Habe da auch meinen Standpunkt dazu abgegeben.Es ging da ursprünglich um das Thema "Lehrer ja oder nein?"


    Weiß leider nicht wie ich ein Link zu einem bereits bestehenden Beitrag hier reinsetzen kann.Daher mal ganz umständlich.
    1.Meinen Namen anklicken
    2.Beitrag"Notenlehre ist elementar Wichtig" anklicken
    3.Meinen Beitrag lesen und sich zu eigen machen :rolleyes:
    4.Punkt 3 kritisch betrachten und sich seine eigene Meinung bilden ;)
    5.Mich bitte nicht immer ernst nehmen,hab des öfteren mal ein Clown verschluckt :D


    Noten raushören ist ne feine Sache,jedoch sollte man sein Stil zu trommeln dabei nicht aus den Augen lassen.
    m_tree hat es da schon auf den Punkt gebracht.


    Ich zum Beispiel spiele alles was ich höre mit "Ghostnotes".Akzente liegen dann bei dem was da gespielt wird.


    Ist es das Ziel ein Lied nachspielen zu wollen,dann muss/sollte man schon darüber Infos einholen in welcher Taktart der Urheber das Lied geschrieben hat.
    Gutes Beispiel ist hier die Gruppe "Meshuggah" die Takte wie 58/16 oder 27/8 benutzen. Mit einem 4/4 Takt im Kopf kommt man da nicht weit.

    Auch wenn ich mich da wiederhole,werde ich nicht davon Abstand nehmen zu sagen,dass mitzählen sowas von wichtig ist.Und vor allen Dingen>Laut mitzählen

    Dabei schauen welche Noten wichtig sind.Spiele und betone ich nur auf dem "Takt-Puls"(sagt man das so?)dann reicht 1234 bei einem 4/4 Takt.
    Spielt man Bassdrum oder Snare variabel mal auf die "Und" dann 1und2und3und4und zählen. Beispiel: Amsterdam-Groove
    Bei 8tel auf der Hi-Hat und verteilt dazu im Wechsel die Bassdrum und Snare in Dreierguppen,dann kann es schon von vorteil sein die 16tel durchzuzählen.
    Ghostnotes zähle ich z.B. nicht mit,sondern nur die akzentuierten Schläge.



    In einer Band kann lautes mitzählen seitens des Drummer´s für die anderen durchaus auch hilfreich sein.Hab dies in der Schülerband oft so gemacht und war auch erwünscht.

    Und egal was passiert,das Metronom läuft beim üben immer mit.
    Hab es leider in meiner Anfangszeit nicht konsequent gemacht und muss dies jetzt mühsam nachholen.

    Ein anderer Ansatz zum Thema "Time" ist die Sache mit dem "scht-Laut". Dazu bitte meinen Beitrag lesen "Notenlehre ist elementar wichtig".
    Link zu diesem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=OP3o84bMduE&t=528s


    Es gibt hier im Forum viele gute Ansätze die einen weiterhelfen. Oft hilft es,wenn man sich Beiträge von den üblichen "Verdächtigen" raussucht. Müssen ja nicht unbedingt nur die meinigen sein :rolleyes:


    Andi_Rohde zum Thema "open handed playing" ist zum Beispiel sehr interessant.


    Damit das Lexikon nicht gleich wieder eins auf den berühmten "Deckel" bekommt,weil dieser oft zum ausführlichem Schwafeln neigt,findet dieser Beitrag nun sein Ende.


    Hoffe auf weitere interessante Diskussionsrunden hier im DF. Egal zu welchen Thema "Bin gerne stets zu Diensten" ^^


    Gruß
    Euer Lexi

    3 Mal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • Danke, habe mir den Thread mal durchgelesen, auch wenn es nicht komplett zu meinem Thema ist sind einige gute Ansätze drin.

  • Tabs mag ich überhaupt nicht, wenn ich keine Noten, aber Tabs finde, und ich unbedingt das spielen will, was da "notiert" ist, dann tu ich mir die Arbeit an und schreib das in Noten um. Hab ich aber erst einmal gemacht. Die Kugerl- und Stricherlzählerei bei den Tabs is äußerst mühsam, das kann ich noch weniger flüssig lesen als Noten

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