Entscheidungshilfe Overhead Mics

  • 4. Line Audio CM4


    da preiswert, sehr klein, linear und nicht färbend.
    Die Lewitt taugen wegen ihres fehlenden low ends unter 200Hz nicht gut wenn man nicht noch die Toms mikrofoniert.
    Die Oktavas sind nicht so fein auflösend und verwaschen die Transienten etwas.
    Das sE7 kenne ich nicht, kann aber das gesamte Set abbilden und soll auch fein auflösen.

    don´t panic

    Einmal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • Ich möchte dir definitv von den Lewitt LCT 040 abraten!
    Habe selten etwas so scharfes und krächzendes gehört. Das machen sogar einige günstige T.Bones besser.


    Zu den anderen beiden fällt mir nichts negatives ein, die haben definitiv ihre Daseinsberechtigung und zurecht einen guten ruf.


    Ansonsten schau dir mal die Rode M5 an. Ich habe mich letzendlich für 2 Päarchen von diesen entschieden und benutze sie zusätzlich als Raummikros.
    Für den Preis klingen Sie echt super u.A. auch an der Snare! Der klang ist zwar etwas höhenbetont aber keineswegs nervig oder ätzend.


    An deiner Stelle würde ich echt ein paar Kandidaten bestellen und das Ohr entscheiden lassen. Ist ja inzwischen auch eher eine subjektive Frage, da inzwsichen auch günstige Mikros qualitativ in Ordnung sind und mitunter sehr gut klingen können.

  • Line Audio CM4


    Das würde ich so auch empfehlen. Die CM4 sind, ebenso wie ihre Vorgänger CM3, absolut hervorragende Mikrofone! Bei Holger Siedler von THS Studio kann man diese erwerben. Zudem geht man kaum ein Risiko ein, bedenkt man das gesetzliche 14-tägige Widerrufsrecht. Ich hatte das Glück neben meinem CM4 Pärchen auch noch ein CM3 Pärchen zu bekommen. Beide Paare konnten mich überzeugen und blieben!


    Ansonsten würde ich nach der obigen bisher abschließenden Auswahl mich ganz klar für die Oktavas entscheiden. Zu überzeichnende Mikrofone sind im Höreindruck und auch in der Bearbeitung anstrengend. Zu modern abgestimmte Mikrofone können in Retro-Kontexten zu herausstechend sein. Ein Übermaß spitzer Mikrofontimbre an verschiedenen Instrumenten addiert sich immer wieder gerade in modernen Kontexten auf und führt zu überladenen Höhenanteilen in der Produktion. Die Oktavas sind m. E. ein sehr gutes Werkzeug, um dem etwas zu entgegnen.

    5 Mal editiert, zuletzt von greb ()

  • Ich empfehle natürlich Oktava MK-012. Hab die ja selber ...


    Das sind aus den 3 oben genannten übrigens die einzigen mit einem halbwegs neutralen Frequenzgang. Was gerade bei Kleinmembran Kondensatoren immer die beste Basis ist, m.E.
    Becken klingen sowieso schon gerne mal etwas harsch, je nach Auswahl und Overhead Aufstellung, darüber hinaus klingen günstige KMKs aber auch gerne mal harsch und eine zusätzliche Überzeichnung der Höhen (die letztendlich nur den mittelmäßigen Klang kaschieren soll) tut dann ihr übriges.


    Zitat von Beeble

    Die Oktavas sind nicht so fein auflösend und verwaschen die Transienten etwas.


    Das halte ich für Mumpitz, im Vergleich zu Mikrofonen aus der gleichen Preisklasse. Die Oktavas klingen einfach erdig und angenehm und sind "gutmütig" zu so ziemlich jeder Klangquelle. Überzeichnete Höhen haben nichts mit einer feineren Auflösung zu tun.


    Etwas Höhenglanz kriegt man nachher auch mit einem guten EQ hin.

  • Ich hatte mir die Rode NT5, die Oktavas und die Line Audio CM3 zum Vergleich besorgt und davon haben mir die CM3 subjektiv am besten gefallen und hatten auch den linearsten Klang. Es sind aber alles wunderbare Mikrofone mit denen man nichts falsch macht.


    Allerdings gibt es nur bei den CM3 bzw. jetzt 4, den netten Kontakt mit Holger. Und die Mikros sind erstaunlich klein und leicht, aber dennoch robust. Das Pärchen passt in eine Zigarettenschachtel, das macht die Ausrichtung einfach.


    Von den Lewitt habe ich schon öfters negatives gehört.

  • Ich empfehle natürlich Oktava MK-012. Hab die ja selber ...


    Das sind aus den 3 oben genannten übrigens die einzigen mit einem halbwegs neutralen Frequenzgang. Was gerade bei Kleinmembran Kondensatoren immer die beste Basis ist, m.E.


    Mag sein, aber die CM3 und CM4 sind neutraler. Was mich bei den LineAudios stören würde, ist die breite Niere.
    Kurzum, warum nicht sowas:
    https://www.thomann.de/de/akg_c451b.htm
    https://www.bonedo.de/artikel/…ht/akg-c451-bst-test.html

  • Kurzum, warum nicht sowas:


    Der Testbericht weist sie jetzt aber nicht unbedingt als den Knüller für Schlagzeugoverheads aus, oder? Wobei sie sich selbst auch nicht ganz einig sind: "Von Natur aus klingelige Crashes oder Hi-Hats etwa können mit 451ern mikrofoniert schön aggressiv und sehr durchsetzungsfähig und "Achtziger-mäßig" sein, andersherum aber auch stark schneidend und beißend. ", "Es sei an dieser Stelle besonders für geschlagene Akustikgitarre, kernige Overheads und sonstige Schallquellen empfohlen".

    Nix da.

  • Mag sein, aber die CM3 und CM4 sind neutraler.


    Ich nehme an, dabei beziehst du dich auf die einschlägigen Frequenzgänge. Die können jedoch auch "beschönigt" sein, wie z.B. die von den Line Audios:


    100-16000Hz+-1dB on axis, at 1m, 23C, measured with MLS noise, 1/12 octave narrow smoothing


    http://www.lineaudio.se/CM3.html


    Wenn man von den MK-012 überhaupt Frequenzgänge findet, dann definitiv keine geglätteten.


    Aber du magst trotzdem recht haben ;)



    Allerdings können Frequenzgänge und sonstige Werte auch nur teilweise Aufschluss über den Klang geben. Das demonstriert dieser Test mit 42 KMK Stereopaaren übrigens recht eindrucksvoll, finde ich. Ok - da wurde eine Akustik Gitarre mit XY aufgenommen, keine Schlagzeug Overheads. Aber so bekommt man vielleicht sogar einen besseren und einfacheren Eindruck vom Klangcharakter.


    https://www.bonedo.de/artikel/…ormikrofone-komplett.html


    Die AKG C451 B sind da auch dabei. Schoeps CMC-64 sind eine gute Referenz in dem Test. ;)

  • Ich habe sowohl rode m5mp als auch nt5 und muss sagen, dass für mich die m5mp völlig ausreichend sind. Die klingen quasi dentisch wie die nt5 und das zum halben Preis.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Moin,
    ich habe sie Anfang des Jahres direkt beim Hersteller in Schweden geordert. Ging alles ganz unkompliziert vonstatten und dauerte insgesamt nur wenige Tage bis sie bei mir waren.
    Grüsse

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Hi,


    tja, große Frage, die sich vielen stellt. Meine persönliche Erfahrung ist: Es wird am Ende eine persönliche Antwort sein.

    1. Lewitt LCT40
    2. Oktava MK012
    3. SE Electronics SE7

    Von den dreien kenne ich nun nur die Oktavas. Ich hab sie seinerzeit intensiv getestet und hier über meinen Vergleich u.a. mit den beliebten NT-5s berichtet. Mir kommen sie insgesamt mit ihrer Wärme (aka wenig künstlichem Höhenboost) sehr entgegen. Die klangliche Serienstreubreite ist merklich, von daher ist bei ihnen ein Stereoset unabdingbar. Das kann in der Preisregion vielleicht auch bei anderen Herstellern so sein und muss ja keinen Mangel darstellen.


    Für mich war im Umgang mit Recording-Zeug immer eines Leitgedanke: Welchen Anteil spielt das einzelne Produktdetail (Auflösung von Transienten, Feinzeichnung von whatever) bei mir für meine (Amateur-) Projekte im Gesamtbild. Und dann wird einiges klarer.


    Mein Raum klingt schon so mittelprächtig, dass er als Faktor technische Feindetails von Mikrofonen bei weitem überlagert. Meine mittelprächtigen Fertigkeiten beim Aufbau und späteren Mix lassen zum Beispiel die Qualität von Vorverstärkern reichlich in den Hintergrund rücken. Und so weiter.


    Was ich damit sagen will? Hören, nochmal hören, entscheiden und dann in der Praxis Erfahrungen sammeln und besser werden. Das scheint mir erfolgversprechender, als mich über die Fequenzgänge zahlreicher Kandidaten zu beugen und in der Theorie oder Ausrüstungswahl Fortschritte zu machen.


    Ich hätte tausendmal lieber das Wissen und die Erfahrung eines Profis als seine Ausrüstung.


    Viel Erfolg bei der Auswahl wünscht
    Hajo K

  • Bezüglich Line Audio und THS-Studio.


    Meine CM3 und CM4 habe ich nach Mailkontakt bei Holger erworben - zeitnah, unkompliziert und ziemlich schnell. Er meldete sich direkt am selben Tag. Alternativ kann man auch die Mailadresse aus dem Impressum nutzen, die eine andere ist, als die aus dem Kontaktformular. Ein Kollege bestellte ein paar Wochen später mit ähnlichen Problemen bezgl. der Erreichbarkeit, wie sie etwas weiter oben beschrieben wurden. Holger, so schien es nach kurzer Recherche, schien in dieser Zeit im Urlaub gewesen zu sein. Eine Woche später lief die Abwicklung problemlos. Ob mögliche Urlaubstätigkeiten aufgrund der Coronalage vorliegen, weiß ich allerdings nicht. Im Umkreis kenne ich aber vereinzelt hauptberuflich kunstschaffende Kollegen, die sich aufgrund der Situation der Lockerungen nun (durchaus längere Zeit) im Urlaub befinden. Ausschließen würde ich es daher nicht unbedingt. Der Vertriebszweig scheint mehr oder weniger eine One-Man-Show zu sein.


    Ansonsten zum Thema breiter Niere noch ein kleiner Schwenk, da die CM3 durch die CM4 ersetzt wurden: Die breite Niere der CM3 wurde an den CM4 gänzlich ersetzt. Das liegt vor allem daran, dass die in den CM3 verwendete Kapsel vom Zulieferer nicht mehr hergestellt wird. Die Kapsel der CM4 ist in ihrer Richtwirkung keine breite Niere.

    Einmal editiert, zuletzt von greb ()

  • Da muss ich mal eine Frage anschließen:
    Ist der hier gefragte Anwendungsfall auf die Abnahme von Becken begrenzt, oder sollen auch die Toms über die Overhead-Mikrofone kommen?


    Mich würde nämlich der Fall interessieren, wenn mit max. vier Mikros gemischt wird, also Bassdrum, Snare (optional) und Overheads. Sind Kondensator-Mikrofone dafür nicht zu höhenfreundlich, also machen die Becken zu dick und die Toms zu brillant?


    Hintergrund: Ich mag es mittlerweile, wenn das Set als Ganzes über Overheads abgenommen wird. (Ok, Bassdrum und Snare kriegen noch was eigenes dazu). Das scheint mit dynamischen Mikros (z.B vorhandene Sennheiser E604) am Galgen auch ganz gut und mit wenig Rückkoppling zu klappen. Lohnt es sich, auch mal "richtige" Overheads (Kondensator) auszuprobieren?


    M.

  • Mich würde nämlich der Fall interessieren, wenn mit max. vier Mikros gemischt wird, also Bassdrum, Snare (optional) und Overheads. Sind Kondensator-Mikrofone dafür nicht zu höhenfreundlich, also machen die Becken zu dick und die Toms zu brillant?


    Ich mache das relativ häufig, bei mir mit einem Paar Oktava MK 012 als Overheads oder auch mal ganz simpel mit den internen XY Mics des Zoom H5. Entscheidend ist die Positionierung der Mikrofone: um die Toms wohlklingend drauf zu bekommen, muss man relativ nah heran (in etwa so weit, wie auch Dein Kopf von den Toms entfernt ist). Ich benutze immer ein Kugelgelenk von K&M für das Mic-Array oder den H5 und richte es so aus, dass die Snare mittig aufgenommen wird. In meinem Setup (2up, 2down) ist das Mikropaar etwa auf Kopfhöhe über dem ersten Floortom und gleichzeitig so gedreht, dass es die Toms in einer Linie sieht und die Snare mittig. Das Ergebnis ist eine gute Stereoverteilung der Toms und der (meisten) Becken sowie ein gutes Verhältnis zwischen Becken und Toms. Letzteres wird immer noch deutlich besser, wenn man ein wenig komprimiert.
    Wenn Du möchtest, kann ich Dir Beispiele mit beiden Mikropaaren raussuchen.

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