An die PROFIS: Brauch dringend Hilfe bei Bass-Drum Mix (Mit Soundbeispielen)

  • also folgendes:


    Wir sind gerade dabei eine CD aufzunehmen, bzw. aufgenommen ist schon alles, nun habe ICH allerdings die wirklich undankbare Aufgabe, dass ganze zu mixen und zu mastern.......


    Bekanntlich, und das ist mir auch schon aufgefallen, ist das Schlagzeug wohl eines der schwierigsten Instrumente in diesem Aufgabenbereich, aber zumindest spile ich selber ja schlagzeug, so dass ich ergebnisse halbwegs beurteilen kann.


    Also das ganze ist aufgenommen mit einem Opus 65 von Beyerdynamics.....; da ich ja einfacher Homerecorder bin, frage ich mich oft, ob es einfach an nötigem Equipment fehlt...


    das Problem ist einfach: Ich kriege zwar halbwegs ordentliche Bass-Drum Sounds hin, aber irgendwie setzt sie sich nicht wirklich durch.....
    Ich habe so ziemlich alle Sachen gelesen, die man zum mixen lesen kann, und ich habe wirklich schon tagelang rumprobiert...., aber irgendwie bin ich nicht zu frieden.....



    es kann ja auch sein (ich musste das schlagzeug leider in meinem einfachen Zimmer abnehmen, also keine tolle akustik), dass die Aufnahme einfach unbrauchbar ist....., dann wüsste ich wenigstens, dass es nicht an mir liegt.....



    nunja, vielleicht erbahmt sich ja mal jemand, und hilft mir ein bisschen....; ich weiß, es ist schwierig wenn man nur die Bass-Drum alleine jetzt hat, und nicht alle anderen Instrumente usw., aber nun.............


    (ach ja, ich habe hier auch Studio-Monitore, mit denen ich das mache...., in der Hoffnung das ich es dann beser hinkriege......



    also hier mal die Dateien....:


    diese datei ist die orginal unbearbeitete bassdrum-spur:
    http://coolmccool.covers.de/bd_unbearbeitet.mp3




    und das hier ist die, die ich meines erachtens am besten hingekriegt habe:
    Einstellungen: zuerst EQ, dann Noise Gate, Multicompressor, Compressor;
    http://coolmccool.covers.de/bd_versuch.mp3




    die stilrichtung unserer band ist sowas wie Punk-Pop......; ich versuche immer vergleiche für den Bass Drum Sound zu suchen, so eine Bass drum wie bei Nirvana (Nevermind) oder meinetwegen sogar bei "Juli", damit wäre ich schon vollzufrieden, weil die BDs bei denen einfach präsent sind, sie drücken einfach richtig schön.......





    also, wäre dankbar für hilfe....


    ich weiß es gibt kein allgemein anwendbares Rezept für sowas...., aber wenn ich hier die Original-datei zu verfügung stelle, kann mir ja vielleicht wer helfen....



    wäre wirklich super !!!danke!!

    3 Mal editiert, zuletzt von zildjian ()

  • Ei, dein Versuch klingt irgendwie sehr bassig. Bei eurer Musikrichtung würd ich eindeutig mehr Punch empfehlen.
    So geht das nich :O
    Viels Spaß noch beim CD produzieren, du wirst das schon packen.


    Grüße,
    Filmriss

  • dass sich dein BD mix nicht durchsetzt glaube ich sofort. Die BD hat tiefbass fett und ober herum ein "patschigen" sound. Klingt schon fast wie eine synthetische BD. Wo ist der mittenbereich bei deiner gemixten bassdrum ? verschwunden? Wahrscheinlich setzt sich die unbearbeitete BD mehr durch als die bearbeitete ? Dir einen mix vorzuschlagen ohne den rest der aufnahme zu hören macht für mich wenig sinn. Aber aus dem grundsound lässt sich was machen. Lass deinen BD mix natürlicher klingen, bleibe mehr am original.
    Wirklich beurteilen kann man das allerdings so nicht, da spielt das drumherum wie z.b. der bass usw. eine rolle......

  • DAnke für die Antworten erstmal



    ich habe noch das problem, dass ich keinen für mich akzeptablen Bassdrum-Soundohne einen Multiband-Compressor hinkriege....


    wenn ich die BD "nur" mit EQ, NoiseGate und Compressor und vielleicht ein bisschen hall bearbeite, kriege ich einfach keinen Punch hin.....



    wenn ich mirdann BDs von Referenzaufnahmen anhöre und dann meine BD, dann klingtes im vergleich dazu so, als wenn bei mir gerade mal ne Ameise irgendwo gegen klopft, während die Referenzaufnahmen einfach präsent sind........


    und wenn ich meine BD einfach laute stelle, dann übersteuert sie schon bald, da ist also eigentlich kaum luft nach oben......




    gibts da nicht noch ein paar tipps
    mein problem ist auch, dass wenn ich der bd mehr mitten zufüge, sie sehr schnell pappig klingt......
    ???


    noch jm. ein paar Ratschläge.....??!!


    DAnke

    2 Mal editiert, zuletzt von zildjian ()

  • Also ich hab mal bissi im Wavelab gespielt und gebastelt. Da ich leider nur Notebook ohne Headphones oder Boxen habe, wird das Ergebnis sicherlich nicht allzuprall klingen. Aber du kannst, wenn dir die Richtung gefällt, ja noch ein wenig in der Richtung weiterbasteln.
    Mein Edit: http://www.who-else.de/mpe/bd_7.mp3
    Settings geb ich dir, wenns dir gefällt.

  • moin!
    hab mir das mal angehört. ich finde, das hauptproblem ist ein ziemlich hässliches flatter-echo auf der bd. wäre das nicht da, könnte man(ich) damit auf jeden fall arbeiten.
    ich vermute mal, du hattest nichts als dämpfung drin, oder? ich mache es immer so, dass ich die bd LEICHT dämpfe, also nicht nur das fell, sondern auch unten in den kessel einfach etwas rein, was dieses flatter-echo in der bd unterbindet.


    was den eq angeht, ziehe ich meistens bei ca. 300Hz einiges raus, booste ein wenig bei ca. 100Hz, und die höhen und mitten nach geschmack und bedarf im gesamtmix.

  • es ist im artikel oben wunderbar beschrieben, wie man die resonanzfrequenz(en) findet. damit sollte man bei seiner eigenen bd arbeiten.


    bezüglich flatterechos hat ein mir bekannter toning des öfteren nen bimsstein in die bd gelegt.


    gruss
    tim

  • Tim


    mit diesem artikel von Homerecording.de (bzw. ich habe das komplette Skript als Heft) habe ich bereits gearbeitet........, auch die Resonanzen usw. rausgehört..... trotzdem, eine BD ala Nirvana oder Red Hot C. krieg ich einfach nicht hin....


    ist die Frage, ob das mit meiner aufgenommen Sounddatei überhaupt machbar ist......



    ich hatte übrigens bei der Aufnahme eine halbe Länge des BD-Umfangs Pyramidenschaum in der BD, also gedämpft war sie schon.....
    weiß nicht.....



    Seven
    erstmal dankefür deine mühe mit der bearbeitung der datei
    die einstellungen habe ich eigentlich hauptsächlich mit hilfe des homerecordung.de-Artikel gemacht, also annähernd so.....



    deine bearbeitung ist eben auch nicht so drcukvoll, wie ich es mir wünsche


    hier mal ein (sehr kurzen) ausschnitt, wie ich Z.B. meine BD gern hätte....:



    die drückteinfach schön und ist sehr präsent
    http://coolmccool.covers.de/set.mp3

    Einmal editiert, zuletzt von zildjian ()

  • Zitat

    Original von zildjian
    trotzdem, eine BD ala Nirvana oder Red Hot C. krieg ich einfach nicht hin....


    Bei Red Hot C. wird/wurde u.a. mit dem "PA-Ding" gearbeitet, auch hatten die passende Räume...


    Man kann nur kleine Schritte machen, gerade am Anfang. Gewisse Stufen wird man beim Homerecording aber nie überschreiten können.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • ja mir geht es vielleicht auch hauptsächlich genau um diese thematik, ob es überhaupt möglich ist, aus meiner BD-Aufnahme so einen "fetten" sound rauszuholen, oder es eben am "homerecording" liegt.....

  • Ich würde mal ansetzen bei der Positionierung des Mikros. Weil der angebotene Sound ist jetzt nicht unbedingt das Beste was man rausholen könnte.


    Was nicht annähernd druckvoll auf Band/Platte ist, lässt sich nur schwer druckvoll machen am Rechner. Und bei Homerecording sind diese Nachbearbeitungsmöglichkeiten halt noch begrenzter.


    Zudem kannst du zu Aufnahmezwecken auch mal mit der Stimmung der Bassdrum arbeiten.


    Also fang lieber vorne an, statt nachher Flickschusterei zu halten.

  • Was heißt "so fett"? In dem geposteten Beispiel ist die BD eher mittig, pöckig bis kickig. Dein Versuch hingegen ist nur Subbass mir etwas patsch oben drauf.


    Du solltest viel mehr von den Mitten drin lassen, sonst kann sich die BD gar nicht durchsetzen im Mix. Untenrum spielt der Bass drüber, obenrum die Gitarren und der Gesang.


    Meiner Meinung nach wummert schon im Original der Bassbereich recht undefiniert rum, versuch mal mit mittlerer Bandbreite die Frequenzen um 150Hz etwas abzusenken und dafür schmalbandig z.B. 90 oder 100Hz reinzufahren, das sollte dem Bassbereich mehr Definition bringen. In den Mitten kannst Du um ca. 500 Hz etwas zurücknehmen, aber nicht zuviel, nur soviel, dass dieses Ökelige verschwindet (vielleicht 6-9dB, Maximum!). Dann noch einen High Shelf ab ca. 3k aufwärts, fertig ist die Laube, vernünftiges Komprimieren vorausgesetzt, um das Nachklingen etwas unter Kontrolle zu bringen.


    Im Grunde kann man aber nicht wirklich ein Urteil fällen, wenn man den Kontext nicht hat. Zumindest die restlichen Schlagzeugspuren bräuchte man, ist ja schließlich ein Instrument.

  • das "flatterecho" halte ich für ein ungewolltes nachdotzen des schlägels. was das gate macht verstehe ich übrigens nicht. die snare verschwindet jedenfalls nicht. soll das so sein ? auch die sache mit dem multibandkompressor halte ich nicht gerade für die standardprozedur. ich kann das jetzt nicht nachprüfen,der mulikomp. ist bei cubase nur in der sx version dabei. die war mir allerdings zu teuer.

  • Zunächst mit folgenden Bemerkungen stehe ich im groben Widerspruch zu einigen vorher gemachten Kommentaren der sehr! geschätzten Kollegen. So sehr, dass ich lange zögerte ob ich nicht einfach die Klappe halten soll. ;)


    Aber: keiner hat bekanntlich die Wahrheit gepachtet (ich schon garnicht) ;)insofern kann man meinem Post ja einfach überspringen. Denn bis heute weiß auch niemand ob wir alle "gleich hören". Also in wie weit unsere (frequenzselektiven) Höreindrücke wirklich identisch in der "Birne" ankommen. Also kommt im Kopf von "Pauken Paule" die Bassdrum von Metallica´s Black Album genauso an, wie im Kopf von "Jupp Haudrauf"? Man weiß es nicht... noch nicht. Seit Jahren Forschungsgegenstand... we will see what the future brings.


    Was ich (also völlig subjektiv) höre ist folgendes:
    1.) unbearbetete Bassdrum: genau so mies klingt jede! beliebige Kickdrum die annähernd linear aufgenommen wurde - vielleicht sogar mit einem Mikro was nicht das beste ist. Aber selbst mit einem RE 20, D112 oder C4000 klingt, wenn man eine Bass "auf die Schnelle" abnimmt, diese nicht Welten besser. Das ist als Feststellung ernüchternd - für viele, die noch nie selbst aufgenommen haben (und gerade mit dem Kauf von Mikros liebäugeln) möglicherweise sogar schockierend - iss aber so! Natürlich kann man durch eine besser gestimmte (womöglich sogar höherwertigere Bassdrum) und besonders die Position! des Mikros noch einiges "rauskitzeln". Aber radikale Wunder würde ich keine erwarten.


    2.) Die bearbeitete Bass finde ich deutlich besser. Das liegt an meiner Gehörprägung von modernen Rockpop, Rock - und Hardrockproduktionen denen ich mitunter lausche. Mit diesem Bassdrum- Sound würde man im Jazz-Trio natürlich zum Gespött, in der Ethno-Folklore-Band die Uso-Flaschen ins Genick geworfen bekommen und vieles mehr, - aber für amateur-ambitionierte Aufnahmetechnik für den "groben Rockbereich" ist das garnicht sooo schlecht. Für mich klingt es als hättest Du abgesehen von der Compressor und Gate-Bearbeitung auch Mitten (in welchem Frequenzbereich auch immer?) deutlich abgesenkt. Das bestreiten in den Lehrbüchern immer alle... faktisch tun das im Rock, insbesondere heftigerem Rock seit Jahren aber ganz viele. Teilweise nicht um minus 2 oder 3 db sondern vieeeeel mehr. Ich traue mich hier den Betrag garnicht zu posten :D Gleichwohl klingt auch diese Bass nicht wirklich toll. Warum eine Bass alleine auch garnicht toll klingen muß - dazu später.


    3.) Nun zu Deinem Wunschsound (diesem 3. Soundsample): Meine Fresse: die snare reißt einem die Birne runter. Sowas dominantes wird aktuell bei vielen Pop-, Rock- und Metalproduktionen gefahren. Teilweise sogar deutlich steriler/agressiver. Aber: selbst wenn hier kein anderer Musiker zu hören ist, wirkt bei diesem Beispiel die Bassdrum eben nicht alleine - sondern hauptsächlich in INTERAKTION mit der übermächtigen snare. Insofern können wir hier garnicht beurteilen, wie weit diese Bass von Deiner bearbeiteten entfernt ist. Das File jetzt zu kürzen- hatte ich keine Lust. Das würde auch inhaltlich noch nicht so viel weiter helfen, da ich Deinen snare-sound nicht kenne. Aus eigener Erfahrung würde ich sagen: die kann niemals so fett klingen - wie diese Soundsample-Snare. Insofern "mußte" bei deiner Aufnahme auch deine Bass viel "nackter" im Mix dastehen.


    Jetzt wird es noch komplizierter:
    Wenn man viele subjektiv!!!! als druckvoll empfundene moderne Produktionen mit der Lupe (akustisch wie optisch - also auch mal den graphischen Verlauf der Wavefiles) analysiert lassen sich sehr oft (es gibt Ausnahmen) viele sehr merkwürdige Phänomene finden... die man aber nur nachweisen kann, wenn man Spuren mal einzeln abhört und akribisch analysiert:


    a.) eine Kick kann im Gesamtmix rattenscharf, attackreich (Patsch), tieffrequent bis man glaubt das Haus stürzt ein (Booooooom) und wohl integriert im Bandkontext erscheinen("ich hör die anderen Instrumente auch noch"). Analysiert man sie dann aber einzeln - bedeutet: man schaltet mal alle anderen Instrumente stumm: klingt sie plötzlich super mies, tot (ohne jeden Nachklang) wie das schlechteste Sample des D4 von Alesis. Als hätte man direkt nach dem Anschlag des Schlegels den Rest des Audiosignals der Kick (insbesondere die Kesselresonanz) wegeditiert (banal: gelöscht... was faktisch auch oft gemacht wird!). Und doch erscheint ihr Sound im Gesamtkontext toll.


    b.) Selbst wenn man einen tollen Drummix erstellt zu haben scheint: also die snare klingt klasse im Kontext mit Bass und Overheads... kann dies schon wieder flöten gehen, wenn man den Rest der Band dazu mixt. Die Gründe hierfür wurden jahrelang immer per se in Interferenzen, also Auslöschungen oder Verstärkungen überlappender oder zumindest benachbarter Frequenzanteile gesehen. Das stimmt auch - ist aber wie wir heute wissen nicht unbedingt immer die alleinige Ursache. Viele Effekte, warum etwas eben noch passabel und druckvoll schien und beim Reinschalten von Bass und Gitarre plötzlich der Druck oder die Ortbarkeit der Kick-Drum "weg ist" hat offensichtlich auch mit dem Zusammenführen der Spuren in digitaler Produktionsumgebung zu tun. Was zunächst wie "dummes Gewäsch" klingt, haben viele Musiker, Freunde und Kollegen in den letzten Jahren immer wieder stirnrunzelnd feststellen müssen. Fügst Du mehrere Instrumente auf einem analogen Amek oder Neve- Pult zusammen klingt alles viel einfacher kontrollierbar und justierbar (in Bezug auf die Lautstärke und Klangverhältnisse der einzelnen Instrumente) als bei vielen Systemen der rein digitialen Mix-Ebene. Viele Musiker stellen das fest. Das hat auch nix mit der altbackenen Sichtweise "Analog ist immer wärmer als Digital" zu tun. Erklärungsansätze für dieses Phänomen gibt es bereits viele... aber das führt hier zu weit.


    Will heißen: es ist garnicht so einfach trotz den tollen Plug-ins und "Alice im Wunderland"- Optionen vieler Multitracker oder PC-Systeme im Audiobereich ein wirklich hohes Klangniveau und vor allen Dingen ein homogenes Bandprodukt zu mischen. Wer das schafft hat viel geackert, oder ist ein tolles Mixing-Talent. Das es letztere sogar recht zahlreich gibt ist für mich immer wieder mit großem Erstaunen und Respekt feststellbar. Aber leicht ist es keinesfalls!


    c.) Auch ein anderes Phänomen kann einen tagelang Ausbremsen. Die schwer vorherzusehenden Wechselwirkungen des "Soloschalters vs. Gesamtmix" bewirken besonders in vielen rein-digitalen Produktionsumgebungen manchen Irrlauf. Will heißen, man glaubt die Kick ist nicht "fett genug", erhöht immer mehr den tieffrequenten Bassanteil (womöglich noch einen subharmonic-Expander eingeschleift). Folge: der Gesamtmix wird immer "breiiger". Man bewirkt als genau das Gegenteil von dem was man wollte: nämlich keine fette, ortbare, drückende Bass" sondern auslaufende "Himbeermarmelade" die alles verschmiert.


    Wichtig ist aber noch in jedem Falle... und das erklärt die doch sehr unterschiedlichen Antworten:
    Es gibt radikal-unterschiedliche Hör-Erwartungen, die heutzutage ganz besonders Musikstil- bezogen sind. Wenn Du Rock, "Rockpop mit Druck", kommerziellem Punk (ja das gibt es) oder gar Metal machen willst, kommst Du an einer sicher monatelangen Hörschulung durch Lauschen des Audiomaterials des finnischen Edelstudios Finnvox nicht vorbei. Dann sei Dir herzlich alles empfohlen, was in den letzten Jahren ein Herr "Karmila" dort gemischt hat. Viele mit gutsortiertem CD-Archiv der Sparte "ROCK" werden sich wundern, wie oft sie von diesem Herrn in ihrer CD-Sammlung lesen könnten... wenn sie das kleingedruckte im Booklet beachten würden :) Er ist seit etwa 10 Jahren maßgeblich an der Manipulation und "Pervertierung" unseres Hörempfindens in Sachen Drumsound durch unzählige CD-Outputs verantwortlich. Aber in seiner extremen Weise ist er genial, gleichsam richtungsweisend/bestimmend und seit Jahren produktionstechnisch für viele andere Studios sowie deren Sound-Engineers prägend. Aber nochmals: die Sounds seiner Drums haben mit dem Klang eines Akustiksets so wie es im Proberaum klingt oder wenn man es mit 2 Neumännern aufnimmt, nichts mehr zu tun. Garnichts!


    Wenn Du eher nostaligisch geprägte (rückwärtsorientierte) Rockproduktionen liebst, dann kann man in "The Darkness"-Produktionen reinhören, die auch gerade in Bezug auf die schön schmutzigen, "laid-back" bis "out of time" :) Gitarrenläufe ein fantastisches Lehrstück sind. In Sachen Sound-Mix und engineeing auch für viele aktuelle Brit-Pop-Bands gültig. Aber nochmals betont: ein ganz anderes/eigenständiges Mixing-Paradigma!


    Wenn Dir nach Jazztrio zumute ist (kann aber nicht sein, bei dem Soundsample was Du als Referenz geladen hast :D ) dann kann man feine CD-Mitschnitte erwerben, wo mitunter nur eine Handvoll (dafür aber hochkarätige) Mikros zum Einsatz kamen... und oftmals produktionstechnisch sehr wenig bis garnichts editiert oder manipuliert wurde.


    Es lassen sich unzählige andere, eigenständige Klang- Mixingwelten in diversen "autonomen" :) oder annähernd abgrenzbaren Musikstilen finden. Sie alle prägen das Gehör (und Erwartungshaltungen "wie muß eine Kick" klingen) ihrer jeweiligen Zuhörerschaft. Dies ist einer der Gründe für die divergierenden Antworten hier... und auch der Grund weshalb manche Websites zum Thema Homerecording (neben einer handvoll wirklich guter & brauchbarer Hinweise) weiter von vielen realen Produktionsalltagen entfernt sind, als Marilyn Manson von Ernst Mosch.

    edits... ich habe es nicht so mit der Rechtschreibung... hatte es auch noch nie!

  • @drumstudio



    vielen dank erstmal für deine lange und ausführliche Antwort !!!



    Für mich ist es durchaus einleuchtend, dass vielleicht jeder einen Sound anders hört und alles auch irgendwo eine subjektive Wahrnehmung ist! Um aber halbwegs der Problematik zu entgehen, dass sich ein Klang auch auf jeder Box anders anhört, habe ich mir widerrum Monitor-Boxen gekauft, auf denen meine BD wahrscheinlich wieder anders klingt (zum Bsp. auch das ganz kurze Sample welches ich gepostet habe) als bei anderen, was auch zu Unterschiedlichen Beschreibungen der einzelnen Sounds hier in der Diskussion betrifft.


    Die Grundlage meine Themen-Eröffnung basiert eigentlich auch darin, zu diskutieren, was ich falsch gemacht habe oder was ich (noch) besser machen kann. Ich denke ein großes Problem ist auch einfach die Stilrichtung.....



    Um auf einen Beitrag zurückzukommen, ich solle doch am besten mal bei der Aufnahme anfangen, da meine ja schlecht sei:


    es ist durchaus so wie Drumstudio beschreibt: Zunächst einmal habe ich das Opus 65 von Beyerdynamics benutzt, was vielleicht nicht zu den besten zählt, aber gewiss kein schlechtes Mikrofon ist und mit Sicherheit mehr als brauchbar ist....! Hinzu kommt nun leider, dass ich bei weitestem nicht die optimalsten Räumlichkeiten habe....., das mit dem Flatterecho ist so ne Sache....., ich glaube einfach, dass es durch aus der Schlägel war, der irgendwie am Fell einwenig geklappert hat........
    Letztlich muss ich sagen: Es war meine ALLERERSTE Bass-Drum-Aufnahme, jegliche Tipps und Erfahrungen musste ich mir anlesen und vor allen dingen stand ich unter zeitdruck:
    Wir haben alles im Overdub-Verfahren aufgenommen..... Es hat schon lange gedauert bis ich unsere 12 Stücke zu meiner Zufriedenheit aufgenommen habe......! Ich will damit unter anderem sagen: DIESE Aufnahme der 12 Songs steht und bleibt so. Ich kann jetzt nicht nochmal von vorne anfangen. DAfür habe ich gar nicht die Zeit. Ergo: Der BD-Sound bzw. die Aufnahme wird so bleiben und ich muss nun das bestmögliche da raus holen......


    und vor dieser schwierigen Aufgabe stehe ich nun.......


    und wenn Drumstudio schreibt, dass eiegntlich fast jede BD-Aufnahme so klingt, gibt mir das ja ein bisschen Hoffnung......


    abgesehen davon muss ich allerdings gestehen, dass ich bei der Snare vor so ziemlich dem gleichen Problem stehe wie der BD: Ich habe es bisher nicht hingekriegt, dass sowohl BD als auch Snare richtig schön drücken........


    nun ja, was soll ich noch sagen, ich werde weiter rumprobieren und sicherlich auch irgendwann hier meine Ergebnisse der kompletten Band bzw. teile unserer CD präsentieren........; problem ist einfach nur: Es kostet unheimlich viel zeit, rumzuprobieren, vor allen dingen, wenn man keine vergleichs "Grund-aufnahmen" hat, mit denen man arbeiten kann, sondern wirklich nur diesen einen Sound, der nunmal so aufgenommen ist.......!!!!



    Trotzdem, falls noch irgendwer tipps hat: immer her damit !!!

    2 Mal editiert, zuletzt von zildjian ()

  • das statement "alle BD klingen so" muss ich erst mal aufs heftigste dementieren. bei schönem raum, gut gestimmter trommel (usw usw. das übliche geschwafel halt...) lassen sich durchaus qualitativ hochwertigere aufnahmen machen. auch mit nem dynamischen mic.
    was man auch noch beachten sollte ist dass BDs oftmals mit mehr als einem mic aufgenommen werden.
    zum thema:
    wenn du richtig ordentliche drumsounds willst würde ich dir empfehlen zu überlegen, ob du zumindest BD und SN (evtl auch die toms) nicht triggern willst. kann dir leider nur sagen, wie man das mit logic boardmitteln machen würde. (hab kein cubase) aber es gibt auf jedenfall plug-ins die das können.
    an den sound teurer produktionen wirst mit diesem ausgangsmaterial durch mischen auf jeden fall nicht hinkommen. Die Overheads kannst ja von deinen aufnahmen benutzen. somit kann man recht gute ergebnisse erzielen, die auch nicht zu künstlich klingen.
    Ich mein im Pop/Rock bereich klingt ja kaum mehr eine BD oder SN so, wie sie akustisch klingen würde.
    wenn du mal die möglichkeit dazu hast, würd ich mir auch mal ne grenzfläche für die BD anhören.

  • Nuuk


    wie funktioniert denn das triggern einer aufnahme ???


    Muss ich lediglich ein PlugIn als Insert-Effekt im BD-Kanal einschalten und schon ist die BD getriggert (prinzipiell jetzt erstmal) ???


    Wo krieg ich denn solche "Trigger-PlugIns" her ?!


    Grüße

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