Der Graus mit Coversongs

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich hatte mir ja gesagt, dass ich hier keine Fragen stelle, die ich mir selbst mit "ÜBEN!" beantworten könnte,
    aber hier bin ich etwas ratlos:


    Ich spiele in einer Band, die fast ausschliesslich eigene Songs spielt - und davon haben sie viele.
    Für einen Anfänger fast die Hölle, zumal wir fast keine Musikrichtung auslassen und es kaum Aufnahmen existieren.
    Wir treffen uns und los gehts. Ich nehme es aber sportlich und sage mir: wenn ich viel lernen kann, dann doch hier,
    auch wenn es natürlich länger dauern wird, um mit meinem gekloppe "glänzen" zu können, als wenn wir z.B. nur
    Blues oder Punk spielen würden.


    Nun, eines der wenigen Cover, die wie spielen ist "A Forest" von "The Cure".
    Recht gradliniger, fast eintöniger Drumpart, aber "leider" mit elektronischen Mitteln eingespielt.
    Direkt vor dem Snareschlag "zischt" der Snaresound in den eigentlichen Schlag hinein
    (so ungefähr "tsssssssch-Tak-tssssssch-Tak"). Ich weiss nicht, wie man das mit einem A-Drum hinkriegen soll.
    Habe es mit schnell Snare-Rand-Snare-Mitte auf Bitten der Band versucht - hört sich aber Sch**** an.
    Und sonst noch alles Mögliche. Einfach nur "Bum-Tschak" klingt auch öde.
    Zuviel knüppeln will ich aber auch nicht - würde dem Song nicht gerecht werden.


    Die Jungs sagen zwar, dass meine derzeitige - äh - "Lösung" ok ist (ich jage einfach eine BD-Tritt
    dem Snareschlag hinterher), aber manchmal wird dann doch wieder diskutiert. Deren Vorschläge
    sind wenig hilfreich - sind ja keine Drummer und ich halt noch recht begrenzt in den Möglichkeiten
    oder mir fehlt schlicht der zündende Funke.


    Hat jemand einen Tipp, wie ich das anders angehen kann? Oder einfach: wie geht Ihr sowas an?
    Gerade weil der (Original-) Drumpart recht schlicht ist, bin ich so ratlos. Schon merkwürdig.


    Meine bisherige "Lösung" könnt Ihr Euch in einem kurzen 14-Sekunden-Soundschnipsel anhören
    (die Toms, die Ihr hört, spiele ich nur eine Zeit im hinteren Bereich des Songs):


    http://yourlisten.com/channel/content/103428/BunkerA


    Danke für lesen ;)

  • Schräge Sache.... Ich höre einfach nur nen straighten 8tel-Beat.... Der Snaresound ist halt ein wenig anders.... Für mich is da nix mit nem zisch vorher.... Ich würde um einen ähnlichen Sound zu erzeugen ein (einlagiges) Fell falsch herum auf die Snare legen, dadurch klingt diese dumpfer und ein wenig indirekter... Ne offene Hihat würde mir zu spitz an der Stelle klingen...

  • Schräge Sache.... Ich höre einfach nur nen straighten 8tel-Beat.... Der Snaresound ist halt ein wenig anders.... Für mich is da nix mit nem zisch vorher.... Ich würde um einen ähnlichen Sound zu erzeugen ein (einlagiges) Fell falsch herum auf die Snare legen, dadurch klingt diese dumpfer und ein wenig indirekter... Ne offene Hihat würde mir zu spitz an der Stelle klingen...

    Ja, Fell falschrum drauf macht einen Rückwärts-Snaresound :thumbup: .


    SCNR


    Edith sagt, ich soll lieber was konstruktives beitragen: Das Rauschen vor der Snare ist finde ich eher überflüssig, aber der Song schreit förmlich nach einem ganz straighten Bumtschak, das fände ich deutlich besser als deinen Holperrhythmus mit der Bassdrum auf den Und-Zeiten.

    Nix da.

    Einmal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Bei der eher elektronischen Musik ist es häufig hilfreich die Live-Versionen als Vorlage zu nehmen.
    Wir spielen z.B Nelly Furtado - Say it right als 3-Mann metalorientierte Band. Funktioniert, ehrlich :D
    Vorlage war aber nicht das "Radio-" Orginal, sondern das hier:
    [video]

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    [/video]

  • der Song schreit förmlich nach einem ganz straighten Bumtschak


    Ganz genau so sehe ich das auch. Es sei denn, ihr wollt dem Song euren eigenen Stempel aufdrücken (was allerdings in den meisten Fällen in die Hose geht, gerade bei solchen Klassikern). Bandkollegen neigen auch gern dazu, ihre eigenen musikalischen Unzulänglichkeiten auf den Drummer abzuschieben. Der Cure-Song lebt von der Gitarre, dem Gesang und dem Syntheziser, die die Atmosphäre schaffen.


  • Ganz genau so sehe ich das auch. Es sei denn, ihr wollt dem Song euren eigenen Stempel aufdrücken (was allerdings in den meisten Fällen in die Hose geht, gerade bei solchen Klassikern). Bandkollegen neigen auch gern dazu, ihre eigenen musikalischen Unzulänglichkeiten auf den Drummer abzuschieben. Der Cure-Song lebt von der Gitarre, dem Gesang und dem Syntheziser, die die Atmosphäre schaffen.

    Word!

  • Bandkollegen neigen auch gern dazu, ihre eigenen musikalischen Unzulänglichkeiten auf den Drummer abzuschieben.


    Das ist der derzeit beste Signatur-Spruch....


    Dieser laut bei einer Probe ausgesprochen kann allerdings böse Reaktionen hervorrufen. :D


    Die sonstigen Tipps sind aber gut.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Vielen Dank Euch allen für die wirklich hilfreichen Beiträge!


    Ich mußte aber auch schmunzeln, weil ich im von KC verlinkten Video "mein" Holperrhythmus wiedererkannt habe.
    Hmpf ... wieder mal "alles nur geklaut"?


    Ich bin, wie die meisten von Euch, auch der Meinung, dass bei diesem Song weniger mehr ist, auch wenn der
    Drummer in der Live-Version schon ziemlich abgeht.


    An HiHat-Akzent hatte ich schon gedacht, muss aber mal sehen, ob ich das passend vor dem Snareschlag hinbekomme -
    danach ist schon Routine ... ich versuche es einfach mal. Doublestrokes und Co. habe ich noch nicht drauf, und ich hatte
    ja geschrieben, dass mein Versuch, leicht Schlag am Rand, fester in der Mitte der Snare grausam klang - Mitte-Mitte
    klang auch nicht besser - liegt aber sicher auch an der mir noch fehlenden Leichtigkeit im Snarespiel.
    Spielen mit der Abhebung habe ich mir auch notiert. Das mit dem Fell umdrehen überlege ich mir aber noch ;)


    Meine Band drückt natürlich den Songs ihren eigenen Stempel auf - und von Woche zu Woche auch immer mal wieder völlig neu.
    Sind halt wie ich Feierabendmusiker, die ihre Songs nicht immer gleich runternudeln wollen. Ist für Anfänger zwar die Hölle,
    aber schon auch eine gewaltige Herausforderung. Da wird ein Rocksong schon mal zum Raggae, und ich muss mich mit Techniken
    auseinandersetzen, die ich eigentlich so in 3-4 Jahren auf dem Zettel hatte. Seit ich dabei bin, halten sie sich bei "A Forest" aber
    sehr stark an das Original - und das finde ich auch gut so! Gitarrist und Bassist haben es auch gut drauf. Deshalb wollte ich ja
    auch weg vom "Holperrhythmus" (Begriff passt schon). Ich mag die meisten Interpretationen bekannter Songs auch nicht. Es gibt
    Ausnahmen, die ich klasse finde(!), aber in der Regel ... Aber wie gesagt: wir spielen fast ausschließlich eigene Sachen und
    improvisieren viel.


    @Schmatzi: beziehst Du dich auf die Live-Fassung? Ich denke, "Two" hat recht mit dem rückwärts abspielen beim Original.


    Kritik von Bandmitgliedern: ich muss immer lachen, wenn unser Sänger wild mit den Händen fuchtelnd Luftschlagzeug spielt,
    um mir zu zeigen, dass DAS sicher ganz toll passen würde. Der zweite Sänger hat sich dabei eher auf die Becken fixiert.
    Ich schaue sie dann nur schweigend an und mein Blick sagt ihnen dazu "ich habe KEINE Ahnung, was du von mir willst".
    Und dann ist gut. Konstruktives ist hingegen ok - ich spreche Dinge ja auch an, damit wir besser auf einen Nenner kommen.
    Inzwischen haben wir dabei einen ganz guten Draht gefunden. Als noch schwächstes Glied mit einer noch begrenzten Technik,
    aber um so weiter ausgeprägtem Gehör ist das auch sehr wichtig.


    Ach ja: Synthesizer fehlt bei uns - also nur Bass, Gitarre, Sänger ... und meine Pörl.


    Danke nochmal für die Tipps und selbst noch viel Spaß bei allem, was Ihr noch vorhabt.

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Du spielst die Bassdrumfigur falsch, der Groove ist ein absolut simpler krach/bumm, die Bass-Drum auf 2+ hat da nix zu suchen, die muss stumpf auf 1 und 3, sonst betonst du den Bass anders und die Nummer klingt anders/falsch.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Du spielst die Bassdrumfigur falsch, der Groove ist ein absolut simpler krach/bumm, die Bass-Drum auf 2+ hat da nix zu suchen, die muss stumpf auf 1 und 3, sonst betonst du den Bass anders und die Nummer klingt anders/falsch.

    Die Bassdrumfigur habe ich spontan beim ersten spielen gewählt - da kannte ich das Original noch gar nicht. So grausam finde ich das jetzt zwar auch nicht, aber ganz zufrieden war ich ja auch nie. Nachdem ich das Original nun gut kenne (und schätze)
    und wir es regelmässig spielen, wurde das Unbehagen immer größer ... bis zu meinem Hilfeschrei hier im Forum. NUR Bum-Tschak-Bum habe ich kurz versucht, klang "damals" aber langweilig. Ob es am fehlendem "tssssch" oder fehlendem Synthesizer lag,
    weiß ich nicht. Vielleicht auch die Umgebung oder das Set (seinerzeit NewSound). Bass und Gitarre sind es nicht, die machen es schon top. Ich werde aber - versprochen :thumbup: - alles weitere (wie die Tipps hier) auf Basis BD auf 1 und 3 versuchen.

  • Mag auf den ersten Blick komisch klingen, aber so einen simplen Bumm/Tschack eine längere Zeit (ich meine auf der damaligen Liveplatte war das Ding auch fast bzw. um die zehn Minuten lang) vernünftig und klingend durchzunageln ist nicht so einfach, das braucht Übung. Viele Noten zu spielen ist nicht immer die Kunst.


    Also: Zwei Stunden vor der nächsten Probe in den Raum, alles außer BD, SD und HH wegpacken und stumpf grooven ;)

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Hi!


    Ich bin mal ganz kurz in den Proberaum gefahren und habe die Sache mit der HiHat statt "tsssch" ausprobiert.
    Ob das dann so im Bandkontext passt, muss man sehen, denn beim "trocken hören" habe ich schon die
    Befürchtung, dass der eigentliche 8tel-HiHat-Sound darunter leidet. Mit ein wenig justieren der HH und
    Verfeinerung des HH-Akzents ist vielleicht auch noch was rauszuholen ... wenn ich mehr Zeit habe.


    Beispiel-Schnipsel


    Edith sagt: Zultan Rockbeat 14" HH

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