Politisch inkorrektes Mobbing gegen Randgruppen

  • ...! Das Ganze dann in einer Lautstärke, bei der ich ihm als Schlagzeuger nicht ohne Gehörschutz beim Stimmen zusehen kann. Ähnlich klug ist es auch von ihm grundsätzlich keinen Gehörschutz zu tragen, da man mit diesem ja bekanntlich nichts hört.
    ...


    Im Abschluss ist aber grundsätzlich der Schlagzeuger mit seinen viel zu lauten Becken Schuld wenn allen die Ohren pfeifen.

    Den Aspekt hatte ich in meiner Hasstirade voll vergessen, aber du hast recht! Ich hab gekotzt, als in einer meiner früheren Bands dann auch noch der 2. Gitarrist nen nagelneuen ENGL aufgefahren hat. Seit dem konnte ich hinterm Drumset kein einziges Tom Tom mehr hören (ok, super - brauch ichs auch nicht zu spielen!).
    Verlassen hatte ich die Band dann etwas später, weil genau dieser Gitarrist meinte, ich würde so laut Schlagzeug spielen, dass man seine Soli nicht mehr hören könne. Ok, der konnte wenigstens deutlich mehr als Powerchord E, aber ne interessante Einstellung zu Lautstärkeverhältnissen hatte er trotzdem.

  • Hm... die Reflexzuckung dürfte nahezu identisch sein, egal, wie die Saiten gestimmt sind ;)
    Die Entwicklung von so neumodischem Kram wie Dropped- oder Open Tunings ist eindeutig an den Gitarristen hier in meiner Umgebung vorbeigegangen. 7 Saiter sind auch irgendwie unbekannt. Siehe Post zum Classic Rock!


    Apropos, Da fällt mir grad noch eine nette Story ein - leider wirklich wahr und erschreckend!
    In einer Band spielte mein deutlich älterer Bruder Gitarre. Für ihn ist die musikalische Entwicklung leider auch in den 70ern stehen geblieben, weshalb wir häufiger mal aneinanderrasseln. Jedenfalls hatte ich damals noch den Elan, immer mal wieder aktuelle Nummern im scheiß Coverprogramm mit unterbringen zu wollen, was samt und sonders auf völliges Unverständnis traf.
    Damals lief im Radio Bimbo von Lambretta rauf und runter und den hab ich also auch mal vorgeschlagen. Der Song wurde angehört und abgelehnt - mein Bruder Identifizierte das Gitarrenriff als Basslauf, und wollte keinen Song spielen, in dem er nix zu tun hätte.

  • Diesmal bin ich mir sicher, dass hier alle solidarisch zusammenhalten und diesem Aufruf gerne folgen werden.


    Neue zu mobbende musikalische Randgruppe: Eure Nachbarn!


    Jeder Musiker muss auch irgendwann üben. Das ist für jeden nachvollziehbar, das toleriert jeder und niemand hat irgendwas dagegen - solange man es nicht hört. Als Drummer legen wir leider Wert darauf, dass man uns hört, weshalb hier zwangsläufig ein Krisenpotential zwischen uns und der Nachbarschaft besteht.


    Ok, die E-Drummer haben mal wieder nen Pakt mit dem Feind geschlossen. Ist ja nix Neues... Ihr normales Verräterverhalten.


    Der durchschnittliche Nachbar hat immer Nachtschicht, ausgerechnet heute seinen ersten Freien Tag seit Monaten, und seine Kinder (dauerhaft im Säuglingsalter) sind grad eben das erste mal seit Jahren endlich eingeschlafen. Der durchschnittliche Nachbar hat garnichts gegen uns oder unsere Musik, auch nicht gegen unser Instrument – nur genau eben in diesem Moment gegen die Kombination daraus.


    Der durchschnittliche Nachbar hat leider ein besonders empfindliches Gehör, weshalb ihn unser Schlagzeugspiel selbst dann stört, wenn er grad Rasen mäht, seinen Polo-Motor tunt oder mittels Kettensäge den Garten entholzt.


    Der durchschnittliche Nachbar organisiert sich mit seinen ebenfalls betroffenen durchschnittlichen Nachbarn, um mit Fackeln und Mistgabeln bewaffnet, gegen unsere Haustür anzustürmen.


    Haaalt! Ihr fragt euch bestimmt, was unsere Nachbarn zu einer Musikalischen Randgruppe macht? Nun,... Es wäre nicht so absurd, wenn unser Nachbar nicht selbst seinen Spass an akustischer Belästigung hätte. Natürlich liebt er selbst ebenfalls laute Musik. Es muss nur SEINE Musik sein.


    Das Folgende klingt jetzt vielleicht nach meinen üblichen Übertreibungen, aber in diesem Fall kann ich euch versichern, dass ich tatsächlich genau solche Nachbarn habe, die genau dieses regelmäßig tun:


    Gegen 3 Uhr in einer Nacht von Donnerstag auf Freitag werde ich davon geweckt, dass die im Nachbargarten aufgebaute Stereoanlage auf maximaler Lautstärke deutschsprachige Schlager emittiert. Schlaftrunken und verwirrt stapfe ich hinaus und bemerke, lallendes Gröhlen und den Geruch eines Grills.


    Nicht immer ganz so extrem aber durchaus lautstark wird bei den Nachbarn übrigens häufiger gegrillt - etwa 4 mal wöchentlich, allerdings nur in der Grillsaison zwischen Januar und Dezember.


    Ein anderer Nachbar scheint übrigens auf Maiden zu stehen – er hat mich bereits mehrmals mit der Number of the Beast geweckt.
    Spannend wird es im Sommer zum Wochenende, dort schallen aus verschiedenen Gärten Schlager, Metal, Techno, Blasmusik und Kettensägen gleichzeitig.


    Diverse Tuning-Freaks haben wir auch in der Umgebung. Da werden maximale Drehzahlen aus Motoren gekitzelt und Pioneer Anlagen auf maximale Zerstörungswirkung hin optimiert.


    Rasenmähen ist hier offensichtlich Profi-Sport, man muss es auch um Mitternacht noch im Flutlicht exzessiv trainieren. In der Saison natürlich täglich.


    Also bitte, liebe Drummer, übt täglich rund um die Uhr Schlagzeug! Verzichtet auf unnötige Schallisolierung – ein Schlagzeug gehört auf die Bühne, also die Terrasse! Und bitte, bitte - trainiert pausenlos Double Bass und Blastbeats, auch die Jazzer!

  • :D mach ich alles
    ich spiele um 23h auch drumset :D


    unserer zündelt gerne da kam schon die feuerwehr

  • Ich lese hier schon ne ganze Weile mit und mir bleibt nur noch eines übrig:



    Großer Meister! Predige uns den HASS!!! :thumbup:


    Ne wirklich, ich könt mich echt kringeln bei deinen Texten.

    Eine gute Freundin sagte einmal: "Wer braucht schon Sex? Das Leben f**** einen oft genug!"


    Lieber 10 ehrliche Feinde, als einen falschen Freund...


  • Ich wünsch mir grad so sehr einen "Like"- Button :D

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • ja so einen Nachbarn habe ich auch:
    ich gehöre neben der A- auch zur E-Fraktion (Mietswohnung halt, da gehts net anderes).... Nach ca. 2 Wochen stand der besagte Nachbar vor der Tür (habe das erstmal ohne Kopfhörer gespielt), da meinte er ja das geht gar nicht, das hört man total unten (hatte noch kein Podest gebaut und da keine Beschwerde kam auch bisher keinen weiteren Gedanken daran verschwendet. Da ich extra vor dem Kauf bzw. glaube in der ersten Woche nach dem Kauf, versucht habe diese Nachbarn zu kontaktieren um das mit der Lautstärke zu testen!).
    Aber nun zur besagten zweiten Woche nach dem kauf des TD-9.... es klingelt, der Nachbar vor der Tür, ja also das geht gar nicht, er hört halt nur bab bab bab, also die Fussmaschine..., ja kein ding, ich sagte ihm ich überlege mir was und fing an mein Podest zu bauen. Soweit so gut ein paar Tage später den Nachbarn getroffen, ja ist besser geworden, man hörts zwar noch aber ist deutlich besser.


    Mittlerweile bin ich auf dem Stand, scheiss drauf was der Nachbar unten sagt, er hat unter der woche seine Musik teilweise bis 2-3 Uhr Nachts auf volle Pulle laufen, und da das ein Altbau ist, hört man durch die Decken recht viel! Vielleicht sollte ich bei dieser Lautstärke und Uhrzeit wirklich anfangen DB zu üben... und zwar ohne Podest....

  • Hab mich im Thread mal umgeschaut und ein paar Dinge von Mitpostern aufgeschnappt, die mir gefallen - da stecken schon ein paar echt gute Ansätze drin, aber um jeweils ne komplette Kampfansage draus zu machen, fehlen mir immer irgendwo zündende Ideen.


    In Post 30 von D.drummer geht’s unter anderem um den auffälligen Abstand zwischen „Können“ und „Wert des Equipments“.
    Ich mix gelegentlich mal bei irgendwelchen Veranstaltungen, wo kein Budget für ne echte PA ist. Das sind meist junge Bands, Schulbands und sowas. Mitte der 90er waren die Kiddies froh, wenn sie ein ranziges Pearl Export (nein, ich mein keins von den moderneren ELX, sondern die ganz alten billig-Kisten) mit ner Blechsnare und 4 Messing-Tellern hatten. Die Gitarristen hatten ne Yamaha Pazifica, wenn sie auf Qualität geachtet haben oder ne Marathon-Strat, wenns einfach nur Billig sein sollte.
    Diese Klamotten hab ich so etwa seit 2000 nicht mehr gesehen. Zuerst gabs ja „nur“ Force 3000 und Les Paul, aber inzwischen sind sie bei DW und PRS. Die Bands klingen damit natürlich noch genau so scheiße wie früher, aber dafür hat Papa einige Tausender mehr hingeblättert und da frag ich mich... naja... Wenn Männer fremd gehen, schenken sie ihren Frauen ja oft was Teures, um sich selbst ein besseres Gewissen zu verschaffen. Ich frag mich immer, was sie an ihren Kindern verbrochen haben, wenn sie ihnen hinterher solche Klamotten spendieren – und warum MEIN Vater das nie mit mir gemacht hat. Penner!


    In Post 39 von Fl0gging gibts den Gitarristen der mit seinen Effektgeräten die ganze Bühne pflastert.
    Erstes „größeres“ Konzert einer meiner ersten Bands. Mein Bruder an der Gitarre (benutzt auch deutlich mehr Effekte, als er sollte ;) ) baut seine Tretminen schön weit vorne an der Bühnenkante auf. Große Bühne mit viel Platz - da kann er ja mal ganz nach vorn, wo man ihn auch sieht.
    Es gibt selten Momente, in denen ich ihn aggressiv erlebt habe, aber dieses Konzert war einer der Besten dieser Art: Er hüpfte das halbe Konzert lang auf einem Bein und Strampelte mit dem anderen Fuß ständig Richtung Bühnenkante: Die Jungs vorne im Publikum hatten nix besseres zu tun, als ihm in seinen Soli die Sounds umzuschalten... Im Gegensatz zu ihm fand ichs super! :thumbup:
    Also wenn Gitarristen mit ihren Trampelkisten die Bühne vollbauen müssen, einfach mal drauftreten!


    In Post 8 von Cynic geht’s um Jazzer mit Minimalequipment und dezenter Spielweise.
    Oh mann... wenn ich nicht selbst auf sowas stehen würde, wären die schon lange in nem Mobbingaufruf gelandet! Diese Penner – nur weil die so leise Trommeln (und aus ihren 3 Drums alles rausholen) muss ich mir von jedem Veranstalter, jedem Mitmusiker, jeder Freundin eines Mitmusikers, usw... Anhören, dass ich zu laut spielen würde (und mein Drumset viel zu groß wäre). Mal Ensthaft – wenn die normal draufhaun würden, würde auch niemand auf die Idee kommen, dass Musik garnicht laut sein MUSS... und wo bliebe denn da der Spass am Rockdrumming? Die Grooves sind billig, die Fill Ins unkreativ, die Songstruktur vollkommen unspannend - außer dem Spass am Krach (und an unsinnig großen Setaufbauten) bleibt uns da doch nix mehr!


    In Post 16 von Huginho gehts unter anderem um Gitarristen, die glauben, dass eine DB jedes Lied aufwertet.
    Egal ob Gitarrist, oder sonst irgend ein Musiker – aber mir gehen die Leute inzwischen ja echt auf den Sack, die nen neuen Drummer suchen, und dann als erstes fragen, ob ich auch Doublebass und Blastbeats spielen kann. Ich weiß echt nicht mehr, wie oft ich die Frage schon gehört habe. „Äh... ja, kann ich, wenns sein muss... aber in der Anzeige steht, ihr macht Punkrock und Ska?“ - "Ja, schon... aber wir würden auch gerne härtere Musik machen!“
    Wichser!


    Post 3 von Der Dührssen: STOPPT DEN BASSISMUS!!!
    Ich mobbe nicht gegen Leute, die geistig nicht mal theoretisch in der Lage wären, sich zu wehren.




    Und eine Anmerkung noch:

    Du tust mir leid!

    Danke!

  • so jetzt wäre nen like button mehr als angebracht.
    ich nem den: :thumbup:


  • Mittlerweile bin ich auf dem Stand, scheiss drauf was der Nachbar unten sagt, er hat unter der woche seine Musik teilweise bis 2-3 Uhr Nachts auf volle Pulle laufen, und da das ein Altbau ist, hört man durch die Decken recht viel! Vielleicht sollte ich bei dieser Lautstärke und Uhrzeit wirklich anfangen DB zu üben... und zwar ohne Podest....

    Hab inzwischen schon häufiger gehört, dass sogar die unverstärkten Vibrationen vom E-Drum in Mehrfamilienhäusern schon ätzend genug für die Nachbarn sind. Ein befreundeter Drummer erzählte mir mal, dass seine Nachbarn ihn sogar drum gebeten hatten, den Sound anzumachen oder auf dem A-Set zu üben, denn das echte Trommelgeräusch wäre viel weniger nervtötend, als das seltsame Wackeln und Klappern.


    Aber alte Häuser können auch anders:
    Meine Eltern wohnen in nem uralten Haus, wo die Wände aus rohem Lehm und die Böden mit ner fetten Sand-Schüttung "isoliert" sind. Du könntest im Nebenzimmer ne Waffe abfeuern und würdest es nirgends hören! Die ganzen Materialien sind so träge, dass da einfach keine Schwingungen den Raum verlassen. Ich hab dort kein Drumset stehen, aber es gibt ein Klavier - der Schallschutzfaktor von alten Lehmbauen ist wirklich beeindruckend! Wir sind hier in unserm Haus noch nicht so weit, aber meinen Proberaum werd ich dann irgendwann definitiv mit Lehm dämmen :thumbup:

  • Xtreme ROFL
    Danke, Jalokin, danke! Jetzt weiss ich, ich bin nicht allein böhse :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Aber ich rofl nicht nur, ich hab auch noch einen:


    MOBBT DIE SOUNDMISCHER, DIE UNS DRUMMER VÖLLIG UNNÖTIG MIT STUNDENLANGEN SOUNDCHECKS UNTERJOCHEN!!!!!!


    (Konstruktion aus allen meinen schlechten Erfahrungen)


    Part 1
    Die richtige Mikrofonierung
    Je nach religiöser Ausrichtung hat ein jeder Ton-Ingenieur (weiter kurz TI genannt) eine ganz bestimmte Markenorientierung, die keinesfalls verhandelbar ist. Wenn es der ständige TI der Band ist, steht die Marke mit wissenschaftlich exakt recherchierter Typen-Bezeichnung der Modelle wie Moses-12-Gebote in Steintafeln gemeißelt im Technical Rider. Sollte der Techniker des Veranstalters oder gar der eigene Drummer mit einem Alternativ-Angebot angeschlubbert kommen, gibt’s vom TI solange Gemecker, bis man freiwillig seinen Kopf zwischen den HiHat-Becken zerquetschen möchte. Auch durchaus bemerkenswerte Kommentare wie „hier passen nur ca. 50 Leute rein, wozu Overheads?!“ kränken den TI in seiner Berufsehre, ja greifen gar sein Daseinslegitimation vernichtend an.
    Hier ist kein Kompromiss möglich, egal wie, der Maximalaufwand muss betrieben werden, koste es, was es wolle.
    Part 2
    Aufbau
    Natürlich sind die Musiker (und der Drummer ;o) zu blöd, die Mikros selber richtig zu positionieren!! Da muss natürlich der Fachmann ran. Also, erstmal alle die Mikros hinhängen lassen (bei meinen RIMS lassen sich die 604 z.B. besser einclippen, wenn die Toms noch nicht hängen) und dann rumnölen, wie unglücklich doch die Platzwahl sei und ob es HIER nicht besser wäre (ich hatte mal einen, der wollte die Clips auf die mir zugewandte Seite hängen, weil es da „mehr wie vom Drummer aus klingt.“ Auf meinen Einwand, dass er von diesen Toms mangels Möglichkeit des Draufschlagens gar nicht hören wird, reagierte er ziemlich beleidigt und sprach nicht mehr mit mir. Welch ein seltenes Glück…)
    Wenn endlich alles aufgebaut und verkabelt ist, die Belegung der Stage Box auch mit der des Mischpults übereinstimmt, alle Phantom-Speisungen an- bzw. ausgeschaltet und alle Peripheriegeräte richtig eingeschleift sind (kann je nach Band, Aufwand und Ordentlichkeit bis zu 2h dauern), beginnt die wichtigste Phase
    Part3
    Der Soundcheck
    Der arme Drummer muss natürlich zuerst und braucht am Längsten, weil er durchschnittlich 5x soviel Mikros hat wie z.B. ein Gitarrist. Während sich also der Drummer (die erfahrenen nehmen sich schon mal etwas Kaffee, Gebäck und was zu Lesen mit) hinter sein sorgfältig gestimmtes und durchaus wohlklingendes Set platziert, gehen die anderen Musiker meist von der Bühne (die erfahrenen machen einen kleinen Einkaufsbummel oder gehen ins Kino/Schwimmbad). Erfahrungsgemäß wird mit der Bassdrum begonnen. Jetzt wird erstmal ne gute Viertelstunde reingemüllert, bis dem TI auffällt, dass es noch nicht so ganz klingt, wie er möchte. Also gibt’s noch ne Grenzfläche oder ähnliche Aufrüstaktionen. Jetzt wird wieder reingemüllert (wer es noch nicht weiß: hier finden wir die ultimative Legitimation fürs Doppelpedal, da kann man wenigstens ab und zu den Fuß wechseln). Nachdem der ganze Club jetzt das vollständige Frequenzspektrum meiner Bassdrum kennt und sich diverse Möbel nachweislich nicht mehr an ihrem Platz befinden, wird’s erstmal gut sein gelassen („mehr ist aus der Anlage einfach nicht rauszuholen“). Und jetzt?! Klar, die Snare. Blöd, da lag grad mein Buch drauf – aber man ist ja bereit, Opfer zu bringen. Obwohl die Snare ja eigentlich das Herzstück des Drumsets ist, wird hier weitaus weniger Aufwand betrieben als bei der Bassdrum, also heißt es wieder nach ca. 15 Minuten „TOM 1“! Jetzt wäre es gut, sich abgesprochen zu haben, von wo aus gesehen Tom 1 ist: das hohe oder das tiefe? Ansonsten kann es zu Irritationen kommen wie „ich habs voll aufgedreht, da kommt nix raus!“ Kunststück…
    Ist dieser Teil geklärt, fangen die eigentlichen Probleme an: das auf der Bühne akustisch sehr wohlklingende und temperierte Set entwickelt sich unter der Knute des TI zum Schrottmonster: „ beim mittleren Tom krieg ich gar keinen Ton, beim tiefen zuviel, beim kleinen wummerts“. Hmm… bei mir klingts prima… OK, man ist ja Teamplayer, versuch ich ein bischen nachzustimmen und minimal abzudämpfen, ohne Erfolg „jetzt ist es noch schlimmer“! Bei mir auch, klang vorher besser. „Da muss ich aber viel rumschrauben“: ja, und ich muss stundenlang reinhämmern. Noch 30 Minuten, dann ist Einlass – aber solcherlei Nebensächlichkeiten bringen einen echten TI nicht aus der Ruhe. HiHat, Overhead: man hat ja so was wie Berufsehre. Ach so, die anderen ja auch noch – egal. „Jetzt spiel mal alles!“ Wie, alles auf einmal? Bin ich Oktopus? Mit letzter Kraft und völlig unmotiviert gibt man ein Bumm-Tschack von sich, das dem TI aber merkwürdigerweise völlig ausreicht. OK, der Drummer darf jetzt Pause machen, denn es spielen noch mehr Musiker mit (ich stand selber schon völlig ausgelöst auf der Bühne mitten im Soundcheck und das Publikum strömte schon herein... ein echtes Scheissgefühl...)


    Und wenn man nach dem Gig den Zoom-Mitschnitt hört und mitkriegt, wie sehr das Drumset nach Proberaum klingt, bekommt man zu hören: „Ja, in so einem Club hört man ca. 80% den original Naturklang des Schlagzeugs“ möchte man nur noch die Hände um einen bestimmten Hals legen….


    ALSO: MOBBT DIESE ZEITFRESSER UND WICHTIGTUER, DASS ES NUR KRACHT!!!!!
    Edith sagt: Gottseidank sind nicht alle so....)
    Edith sagt aber auch: im Studio kann es noch viiiiel grausamer sein - but that´s another story...)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

    Einmal editiert, zuletzt von ThomasTrommelt ()

  • Sehr schön ^^
    Mein Lieblingsmoment mit einem solchen TI lässt sich übrigens so zusammenfassen:


    "Hmmm... Seltsam. Die Snare klingt echt komisch, da kommt irgendwie nur Rauschen ?( "
    "...ich spiele mit Besen! :pinch: "

  • Sehr schön, wie im richtigen Leben.
    Ich fürchte nur, dass folgender Satz doch ein wenig Munition für eine Gegendarstellung liefert. :)


    Während sich also der Drummer hinter sein sorgfältig gestimmtes und durchaus wohlklingendes Set platziert...


    Aber das Thema heißt ja nicht "wir diskutieren aus" sondern "wir hauen drauf". Find ich gut, bitte weitermachen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

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    Edit: Huch ...

    Zitat

    In diesem Thread soll es nur um MUSIKER gehen

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Sehr schön, wie im richtigen Leben.
    Ich fürchte nur, dass folgender Satz doch ein wenig Munition für eine Gegendarstellung liefert. :)



    Aber das Thema heißt ja nicht "wir diskutieren aus" sondern "wir hauen drauf". Find ich gut, bitte weitermachen.


    Kann man je nach Einstellung auch durchaus ironisch verstehen ;)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

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