Verschiedene Felle für verschiedene Sets - ja oder nein ?

  • Motiviert durch einen interessanten Thread von seppel zum Thema Felle - allgemein habe ich eine Anschlußfrage:
    Ich höre und lese öfters, dass einige Leute den verwendeten Felltyp auf den jeweiligen Kessel anpassen. Da hört man z.B. dass dünne kurze Maple Kessel nur mit einlagigen Fellen gut klingen, während Signatures unbedingt mit Pinstripes gespielt werden müssen. Metallsnares funktionieren mit doppellagigen oder vorgedämpften Fellen gut, da die zusätzlichen Obertöne gedämpft werden. Oft finde ich auch die Kombination von einlagigen Fellen auf den Hängetoms und doppellagigen Fellen auf den Standtoms.


    Ich für meinen Teil sehe das etwas anders. Ich spiele prinzipiell die gleichen Felle auf allen meinen Sets und Snares, egal ob Buche, Birke oder Ahorn bei den Sets oder Stahl, Messing oder Holz bei den Snares. Das gilt dann für meine 18er Bass Drum genauso wie für die 24er. Bassdrum ist immer PS3/PS3 (bzw. Evans EQ4) und auf den Toms und Snares was einlagiges. Dadurch klingen alle Sets und Snares anders, aber das ist gerade was ich haben will. Metallsnares haben mehr Obertöne, dünne Ahornkessel klingen wärmer und resonante als dicke Buchenkessel, usw. Ich möchte die Unterschiede, die durch die verschiedenen Konstruktionsprinzipien hervorgerufen werden, hören und situationsabhängig entscheiden, zu welcher Trommel ich greife.


    Was bringt mir eine Holzsnare und eine Metallsnare, bei denen ich versuche, durch verschiedene Felltypen den Klang zu vereinheitlichen ? Da kann ich mir doch eine Snare sparen. Das gleiche gibt es auch bei diversen Kesseltypen. Ein Bekannter von mir war stolz, weil er es geschafft hat, mit verschiedenen Fellkombinationen, Stimmungen und Dämpfungen, sein Sonorlite ziemlich ähnlich zu seinem Designer Maple Light klingen zu lassen (was Seppels These, dass das Fell den Sound macht, zu bestätigen scheint). Super Leistung X(


    Ich möchte in dieser Situation mal bewusst spieltechnische Aspekte (z.B. Rebound) und Haltbarkeit ignorieren und mich nur auf den Sound fokussieren.


    Welche anderen Meinungen gibt es denn in der Runde ? Gehört ihr eher zu Typ A, der eine Trommel möglichst natürlich so klingen lassen möchte, wie sie eben klingt ? Oder doch Typ B, der versucht durch die Wahl von Fellkombinationen eine feste Soundvorstellung auf Gedeih und Verderb unabhängig vom Material durchzusetzen ?



    Enzi

  • Normalerweise Typ A, ich spiel fast überall Aquarian single ply und auf der Bass nen Pinstripe.
    Aber manchmal klappt das nicht so wie ich das haben will. Auf den Hilitetoms klingen CS clear einfach besser, weil die doch recht muffigen Kessel dadurch etwas Attack bekommen. Auf der Teardrop-Bass kommt ein CS auch besser als ein Pinstripe, weil der Kessel dann einfach mehr Leben entwickelt. Und Pinstripe auf Signature funktionieren erstaunlich gut, Aquarians aber auch. :)

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Enzi,


    also- Obertöne von Sets gründlich zu beeinflussen, wegzudämpfen und das ganze steril zu machen ist mein Ding auch nicht
    ->Zur Maximierung des Eigentons, Kesseltons:


    ein set mit dünnen/leichten Kesseln und breiter Fellauflagefläche und vielleicht sogar noch kleinen Kesselgrössen klingt mit dicken Fellen abgewürgt. Ist eine Auslegungssache des Schlagzeugs, wobei die meisten Sets wohl trotzdem gut mit doppellagigen Fellen benutzt werden können.


    Grosse Kesselgrössen, mit stabiler/dicker Kesselwand und breiter Fellauflage= Ankopplung an den Kessel werden mit dickeren Fellen (ordentlich angezogen) besser angeregt als mit dünnen Fellen(wenn der Kessel träger ist- und Kesselton gewünscht wird
    bzw. schwingen wohl "besser", klingen runder weil die dickere Folie in weniger Teilschwingungen aufbricht. Ich persönlich will ja etwas dickere einlagige Felle für grössere Trommeln ! Gruß an Seppel an dieser Stelle!


    Jedes Set ist anders gebaut; und jeder setzt die Felle anders ein.
    Viele schwere Felle sind gleichzeitig bei niedriger Vorspannung selbstbedämpfend, das sollte man bei so einem Vergleich getrennt behandeln, sonst bekomme ich natürlich wenig hörbaren Kesselton auf dickeren/stabileren Kesseln

    2 Mal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

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