GREAT WHITE in Deutschland

  • Ganz überraschend und kurzfristig kommen diese alten US-Blues/Hardrock-Haudegen der 80 er nach Germany und am Rosenmontag 4.2. in meinen Lieblingsclub Colossaal nach Aschebersch. Da gibt`s was auf die Ohren!


    Wenn ich Pech hab`, bin ich aber schon auf der Insel...



    Auszug:
    Great White (USA)
    Montag, 4. Feburar, Beginn 21 Uhr, Einlass 20 Uhr
    Lebende Hardrock-Legende seit Jahren erstmals wieder in Europa – exklusiver Deutschland-Gig im Colos-Saal


    Zu Great White schießen einem zwei Dinge in den Kopf: „Once Bitten Twice Shy“ und das tragische Unglück von West Warwick (Pyrotechnik setzte damals die styroporverkleidete Decke eines Clubs in Flammen und löste einen Brand aus, durch den über 100 Zuschauer, sowie der Bandgitarrist Ty Longley starben). Nach acht Jahren setzen Sänger Jack Russell und seine Band zum Comeback an. „Back To Rhythm“ heißt das aktuelle Album, welches Great White nach langer Zeit wieder auf die Straßen Europas führt. Ein echter Glücksfall, denn nach den vielen Schicksalsschlägen in den letzten Jahren sah es lange Zeit eher nach dem Ende der Band aus.
    Doch aufgeben will das Quintett nicht und legt zum 25-jährigen Bandbestehen ein starkes Album vor, das sich vor den einschlägigen Band-Klassikern nicht zu verstecken braucht. "Back to the Rhythm" vereint die Tugenden, die Great White groß gemacht haben: Bluesbasierter Hardrock, erdige Riffs, gutes Songwriting und eine tolle Stimme!

  • GEIL!


    Am gestrigen Rosenmontagabend machte ich mich dann alleine auf nach Aschebersch in den Colos-Saal. Es begegneten mir unterwegs ausschließlich "Hellau"-rufende, kostümierte Menschen. Auch im Colossaal war man verkleidet, nämlich zu 95% in männliche, faltige Wesen ab 40 aufwärts, Kutte oder T-Shirt tragend mit Bands aus vergangenen Tagen. Als Kopfbedeckung hatten Viele lange, glatte oder lockige Perücken. Nur einige trugen ihr Haar, äh Glatze, offen wie ich. Frauen oder "Jungsspunds" - Fehlanzeige. Obwohl es ja das EINZIGE Konzert in Deutschland war, kamen "nur" ein paar hundert von Nah und Fern. Auch mein Ex-Kumpel (dem ich vor 24 Jahren meine heutige Lebensgefährtin ausspannte) war da - ich sah ihn aber erst später und konnte schnell fliehen...


    Die Bühne wirkte sehr aufgeräumt, nur kleine Marshalls, niedriges Drumpodest - aber ca. 10 Kameras im Saal. Dass dieser Laden optimal für geile Konzerte und stimmungsvolle Videos ist, muss bis in die USA vorgedrungen sein. Überraschanderweise wurde aber das reichhaltig vorhandene Licht-Potential nur sehr wenig genutzt, es gab noch nicht einmal einen Verfolger. Punkt 9:00 ging das Licht aus, die Band stürmte auf die Bühne, legte mit einem Rocker los und als zweites schon eine langsame Blues-Nr. Wer kann sich das schon erlauben? GREAT WHITE!


    Ich kenne die Jungs nur aus den Erfolgszeiten Ende der 80 er, weiß keine Namen, viele Songs sind sicher nur ganz normaler Stampf, ein bisschen blues, soul, laidback, sleeze, = ROCK`N`ROLL - aber was für einer! Nach 20 Minuten beim ersten "Hit" "Face The Day" tobte der Saal. Das Grammy-nominierte "Once Bitten, Twice Shy" und "House of Broken Love" folgten. Dann gab es die Solo-Parts der Mitglieder, aber nicht nervige Einzeldudelei, sondern man spielte und sang eigene, unbekannte Songs. Der Drummer, der Weltmeister im "Blöde-Fresse-beim-Schlagzeug-spielen-ziehen" werden könnte, lieferte ein grundsolides, nur selten auffälliges Spiel, hatte mit seinem kleinen Pearl-Set und Meinl (!)-Becken einen ordentlichen Sound, wie die ganze Band. Nur bei schnellen Rolls war der perkussive Anschlag auf den Toms nicht mehr richtig wahrnehmbar und an lauten Stellen ging die Bass (vor allem wenn beidfüßig) leicht unter. Überraschend war, dass er bei schnellen 1/16 auf der Hi-Hat, die rechtsstehende Snare mit LINKS spielte. Bei einer passenden Nummer namens "Rolling Stone" spielte er den Beat in bester Charlie Watts-Manier.


    Im Gegensatz zu vielen anderen Altherren-Combos war die Band sowohl spielerisch, als auch optisch absolut frisch. Vor allem der Sänger tobte 2 Stunden lang über die Bühne und war stimmlich top. Man zitierte gerne öfters mal einen passenden Zep-Part (Archilles Last Stand) und gab als Zugabe "No Quarter", mit einer an Plant erinnernden Stimme. Geil war auch sein Mike-Ständer, der statt eines Tellers oder 3-Fuß, ein Auto-Lenkrad hatte. großzügig ging er mit den Sticks um, die er für "More Cowbell" benötigte. 3m vor mir hatte einer schon vier Stück! Nur über die Durchsetzungskraft eines Tambourines war er nicht informiert. Bei 2 Songs rasselte er mit falschen Betonungen so nahe am Mike, dass es schon wirklich störend wirkte. Dem "Normal" -Publikum war das aber völlig egal.


    Zum Schluss gab es noch ein großartiges "Rock me"
    http://www.youtube.com/watch?v=SaRccqPCIWM&feature=related


    Optisch kommen die Jungs heute fast besser rüber, als vor 20 Jahren...


    Diese Pic`s sind aus Amerika, nicht besonders toll und zeigen den Drummer an einem Slingerland:




    Offensichtlich leiht man sich immer vor Ort den Set, denn in London war?s dann SONOR:


    Selten habe ich erlebt, dass eine Band, deren Songs ich nicht kannte, so einen Eindruck auf mich hinterließ. Das Konzert hat mir, den Leuten und ganz sicher auch der Band einen Riesenspaß gemacht - bestimmt mehr als die früher so umjubelten Stadion-Gigs. Der Sound war super, die Show riss mit. I-Tüpfelchen war das Rauchverbot, welches allerdings dafür sorgte, dass ich die natürlichen Gerüche meiner headbangenden Nachbarn tief in meine Nase einsaugen konnte. Nachteil war, dass der einzige Jüngere sich mit seinen 2 m und 3 Kumpels genau vor mich postierte. Vor allem mit Digi-Bildern war es doch sehr schwer. Folgen hier...


    DENNOCH - der weiße Hai lebt und beim nächsten Mal bin ich wieder dort. Jetzt lade ich erst mal meinen Hit-Recorder, damit der mir möglichst viele GW-Songs aus dem Internet findet.

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