Macht "Open Handed" Sinn, wenn 150-160 BPM mit links kein Problem darstellen?

  • Hey,


    die Hände über Kreuz zu spielen, ist für mich nichts neues. Ich habe aus technischen Gründen mal mehrere Wochen mit der linken Hand die Hihat gespielt und mit der rechten Hand die Snare, anfangs war es eine Umgewöhnung, ich wollte damit meine linke Hand fixen (schwache Hand). Nun spiele ich die 8tel seit Monaten mit links, das üben hat anscheinend gut geklappt 150-160 BPM kann ich dauerhaft mit links spielen (8th Notes), nun ist es so das ich mich daran gewöhnt habe, Snare Variationen oder Ghost-Notes lassen sich viel besser mit der starken Hand (rechts) spielen und wenn ich das Crash Becken anschlage (auf die 1) dann muss ich nicht mal die Hihat unterbrechen sondern die 8tel läuft nebenbei einfach weiter 🙂


    Mit fällt nur ein Nachteil ein und zwar, alles ab 160 BPM wird auf Dauer anstrengend. Jetzt frag ich mich, reicht es denn nicht in 9 von 10 Fällen völlig aus 160 BPM mit links spielen zu können? 🤷‍♂️


    Ich bin etwas irritiert und habe manchmal ein komisches Gefühl beim spielen, weil z. B. Dave Grohl auch nicht Open Handed spielt, alle bekannten Drummer spielen ganz normal über Kreuz, also wieso sollte ich jetzt ein Ausnahme sein. Es fühlt sich dadurch nicht richtig für mich an und nun überlege ich Open-Handed wieder seinzulassen 😑


    Fallen euch noch weitere negative Dinge bei open handed ein? Fill In Probleme, aösondas zurückkommen habe ich nicht, dafür gibt es Crash-Becken zur Überbrückung 😄


    Mittlerweile verstehe ich nicht wie man 150-160 BPM nicht mit links spielen kann, das sind 80 BPM 16tel, also kein Hexenwerk 🤷‍♂️

    2 Mal editiert, zuletzt von AlterEgo ()

  • AlterEgo

    Hat den Titel des Themas von „Macht "Open Handed" Sinn, wenn 150-160 BPM mit links kein Problem darstellt?“ zu „Macht "Open Handed" Sinn, wenn 150-160 BPM mit links kein Problem darstellen?“ geändert.
  • Ich sag immer ich bin weder ein Dave Grohl noch bin ich ein ein anderer Drummer da draußen. Ich bin ich und ich bin derjenige der gerade an meiner Rumpelkiste sitzt. Ich spiele so wie es sich für mich gut anfühlt und gut funktioniert.

    Klar schaue ich auch Anderen mal auf die Finger, würde es aber nicht als Ausnahme sehen oder mich unwohl fühlen, wenn ich nicht so spiele, wie z.B. mein Lieblingsdrummer.

    Spielst du gerne OHP? Dann tue es.

    Du hast ja selbst einiges aufgezählt was OHP gut funktioniert.

    Hast du ein schlechtes Gefühl dabei, dann musst du schauen woher es kommt.

    Andere spielen nicht deshalb so gut, weil sie kein OHP spielen, sondern weil sie so spielen wie sie spielen.

    Eine Empfehlung abzugeben es sein zu lassen oder es weiter auszubauen kann man eigentlich nicht abgeben, denn das ist ganz allein dir überlassen.

    Spiel nach deinen Fähigkeiten und nach Lust und Laune, ob mit oder ohne OHP ist egal.

  • Ich kann OHP nicht besonders gut/schnell, setze es aber durchaus ein, wenn es mir komfortabel erscheint. Immer frei nach Schnauze.

    Ich übe das ab und an auch sehr gezielt. Wirklich gebraucht hab ich es bisher nicht.

    Habe zwar auch meine Helden, aber 1:1 nachahmen ist nicht mein Ding. Ich such mir raus, was mir Spaß macht.

    und ne gewisse eigene Note war noch nie verkehrt...

  • Es gibt für mich exakt EINEN Grund, auf OH fast völlig zu verzichten, und doch ist der entscheidend. Ich hör mich einfach OH schlechter an als über Kreuz. Meine Linke ist gut genug, um bei Bedarf damit führen zu können, reicht mir.


    Hinzu kommt, dass ich noch keinen Drummer gesehen habe, der mich wegen seiner OH-Skills inspiriert hätte. Am Ende machen die "einschlägigen" OH-Player auch nichts wirklich neues. Also einfach spielen, wie du dich wohler fühlst, und gut is.

  • Was ist OPH ?


    Ein weiterer Grund, übers Drummen nachzudenken statt zu üben. 😀


    Im übrigen:

    "150-160 BPM kann ich dauerhaft mit links spielen (8th Notes)" - definiere bitte einmal dauerhaft.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Es gibt für mich exakt EINEN Grund, auf OH fast völlig zu verzichten, und doch ist der entscheidend. Ich hör mich einfach OH schlechter an als über Kreuz. Meine Linke ist gut genug, um bei Bedarf damit führen zu können, reicht mir.


    Hinzu kommt, dass ich noch keinen Drummer gesehen habe, der mich wegen seiner OH-Skills inspiriert hätte. Am Ende machen die "einschlägigen" OH-Player auch nichts wirklich neues. Also einfach spielen, wie du dich wohler fühlst, und gut is.

    Bei mir ist es genau umgekehrt 😄 bei meiner linken Hand hab ich mehr rebound, der Stick springt mir mehr entgegen als bei meiner rechten Hand, obwohl ich mit rechts schneller spielen kann 🤷‍♂️


    Also ich hab mich entschieden, ich spiele OPH weiter und der Hauptgrund ist folgender, ich variiere sehr gerne den Ryhtmus, in den 8teln baue ich gerne 16tel-Pulse (beidhändig) mit ein, (je nach Geschwindigkeit 32tel-Pulse) und trotzdem bin ich beim Nächsten Puls (wenn ich in den 8tel-Modus zurückgehe) wieder mit der linken Hand auf dem ersten Schlag. Es ist viel einfacher mit der linken Hand zu führen und die rechte Hand nach oben zu ziehen (für paar 16tel) 🙂 Die Hihat steht auch viel tiefer, da ist der Weg zur Snare viel kürzer.


    Danke für eure Kommentare 🥁

  • Also ich hab mich entschieden, ich spiele OPH weiter

    Wie gut.


    Ich bin ja Rechtshänder und trotzdem hab ich meine drei Kids als Babys immer auf dem linken Arm in den Schlaf geschunkelt und das hat super funktioniert. Sollte ich mal den rechten Arm ausprobieren?


    Ach kacke, zu spät, die sind ja schon alle über 20.


    Ähm, wie war nochmal die Frage?

  • Macht "Open Handed" Sinn, wenn 150-160 BPM mit links kein Problem darstellen

    Ich finde im Übrigen dass Geschwindigkeit nicht das Maß aller Dinge sein sollte.

    Es gibt noch andere Dinge, die man am Schlagzeug umsetzen kann, als schneller, weiter und noch schneller. Das gilt einfach mal mit zu bedenken.

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Open-handed macht genauso viel SInn wie das "traditionelle" über-Kreuz-Spielen.

    Kommt einfach nur darauf an, was du wie übst und daraus machst.


    (Sagt ein open-handed Spieler)


    PS: Du warst nicht zufällig mal unter einem anderen Namen hier im Forum tätig?

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ich lese in dieser Diskussion so etwas "Einseitiges" heraus. Auch wenn unsere Gliedmaßen funktionale Jobs haben,

    sind sie ja mitnichten auf diese beschränkt. Natürlich ist meine rechte Hand etwas schneller und hat mehr Feingefühl,

    um auf der HiHat oder dem Ride mit differenziertem Phrasing zu führen. Aber ansonsten ist mein Ziel, mit beiden

    Händen möglichst alles möglichst gleich gut spielen zu können. Nicht mit "ambidextrösen" Ambitionen, sondern

    einfach, um mir das größte Potential zu ermöglichen, alle meine Ideen umsetzen zu können.


    Die Unterschiede zwischen Traditionell und Open-Handed sind m. E. relativ klein. Der Rest ist überraschend

    deckungsgleich. OHP müssen im ersten Moment etwas umdenken, umlernen und umgewöhnen, wenn sie

    16tel-Philly-Grooves auf der HiHat spielen (also beidhändig), weil sie dort rechts führen müssen und die Snare

    mit rechts spielen. Nicht-OHP haben häufig den rechten Arm im Weg. OHP müssen etwas mühsam das Ride

    links platzieren und spielen etwas gegen den Strom. Nicht-OHP sind manchmal sehr rechtslastig in ihren

    Gewohnheiten, ihrer Mobilität und ihrer Aufstellung auch.


    Aber wenn es um technische, koordinative und rudimentbasiertes Spiel geht – also alles eher "Gleichseitiges",

    sehe ich kaum einen Unterschied. Und diese Dinge sind doch (neben Grooves) die Basis für all unser Trommeln.

    Nicht?

  • Guten Morgen,


    es ist hier allzu oft wie in einer orthodoxen Religionsgemeinschaft.


    Darf man am Sabbat trommeln? Sind die Pommes halal? Ist es erlaubt, am Heiligabend "Hell's Bells" zu hören?

    Oder: sind 130 km/h auf der A5 zwischen Frankfurt und Gießen ok oder bin ich da schon Verkehrshindernis auf der Mittelspur?

    Kann man ein grünes Hemd zu einer blauen Jeans tragen?


    Jeder kann so trommeln, wie er es möchte, Art. 2 Abs. 1 GG.

    Nun ja, gegen das Sittengesetz darf man natürlich nicht verstoßen.


    Die guten Sitten sind: trommle so, wie dein Uropa es getan hat, dann ist es auf jeden Fall ok.

    Stelle niemals in Frage, dass in Foren stets behauptet wird, bei OHP müsse das RC L stehen.

    Komme nicht auf den Gedanken, dass das Dogma der Führhand (Führende Hand, deute den rechten Weg wie man über die Chinatrommeln ordnungs- und verfassungsgemäß sowie satzungs- und sittentreu hinwegfegt!) in Frage zu stellen.

    Denke immer in Singles, alles andere ist Jazz und der ist krumm und nicht koscher.

    Paradiddle ist esoterischer Scheiß am Drum-Set, man braucht den nur, um sich beim Lehrer vier Jahre lang auf dem Übebrett zu langweilen.


    reicht es denn nicht in 9 von 10 Fällen völlig aus 160 BPM mit links spielen zu können?

    Bei mir hat es damals in der Schülerband ca. 1986 nicht wirklich ausgereicht, wenn ich bei dem Stück, was wie die Kapelle hieß, mit Viertele auf 160 anfing, das Tempo zu forcieren, bis es das wurde, was im Kapellennamen hinten stand und was der erste Teil des Namens einer Kapelle ist, die mal im Universum gespielt haben soll.

    Dummerweise ging das mit Rechts auch nicht so richtig gut.


    Seitdem spiele ich meist andere Tempi.

    Mal ausreichend, mal mangelhaft, auch mal befriedigend.


    alle bekannten Drummer spielen ganz normal über Kreuz

    Ja, das ist richtig, den Simon, der mal bei Lotto war, kennt keine Sau, was sicher an seinem unscheinbaren Drum-Set liegt. Auch den alten Panamaner, der auf dem Prospekt abgebildet ist, wo mein Schlagzeug auch abgebildet ist, kennt ja keiner.

    Der Stefan von dieser Reise-Kapelle soll ja mal einen Hit gelandet haben, als ihm langweilig war und er mal wieder gemeint hat, der Gemeinde zeigen zu müssen, dass er das mit Links kann, aber den kennt man heute auch nicht mehr. Nun gut, der spielt ja auch mit Rechts und mit den Füßen und manchmal rappt er auch noch so komisches Zeug.

    Irgendwann war ich mal auf der Musikmesse, da war so ein kleiner Italiener, jedenfalls hieß der so ähnlich wie einer und der wollte sich einfach nicht entscheiden, ob er nun R oder L macht. Der soll mal vor einiger Zeit in so einer Kapelle eingestiegen sein, wo der Sänger irgendwo überm Teich bei so einer Casting-Show in der Jury ist. Na ja, muss man nicht kennen.

    Kennt eigentlich wer diesen lustigen Typen aus Aschaffenburg? Nee, gell, der soll mal ein Buch geschrieben haben und mit diesem Dom Dingsda was zu schaffen haben, der 39 Jahre lang Traditional gespielt hat, ja richtig Traditional. Danach hat er umgelernt. Aber kennt auch keiner, oder?

    Fallen euch noch weitere negative Dinge bei open handed ein?

    Mir fallen gar keine ein.

    Der einzige Nachteil ist ein Vorteil: man darf nämlich mehr üben und kann danach mehr.


    Für mich ist die Frage: was will ich darstellen und wie kann ich das möglichst unfallfrei und fröhlich bewerkstelligen.


    Zum Thema "Dauerhaft" (so eine Dreiminuntenpopnummer kann schon mal länger dauern, wenn man in der falschen Kapelle aushilft):

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    Ist das eigentlich OH oder OPH oder OHP?


    Grüße

    Jürgen

  • Bei mir ist es genau umgekehrt 😄 bei meiner linken Hand hab ich mehr rebound, der Stick springt mir mehr entgegen als bei meiner rechten Hand, obwohl ich mit rechts schneller spielen kann 🤷‍♂️

    was ist denn so schlecht an rebound, an aus-dem-Fell-rausspielen-statt-in-die-Trommel-reinsemmeln?
    Wenn DAS der Grund für dich ist, dich zwischen open handed und crosshanded zu entscheiden, dann weiß ich ned....


    Ich find, beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Eigentlich denk ich, dass crosshanded mehr Nachteile hat, aber ist halt für Rechtshänder einfacher, zumindest im geläuftigsten Aufbau mit Hihat links usw. , und es gibt weltweit mehr Rechts- als Linkshänder. Von daher sieht es so aus, als würden die meisten crosshanded spielen. Open handed ist eigentlich eine coole Version für Linkshänder, die immer wieder auf einem Rechtshand-Aufbau spielen müssen. Oder mal will Don't stop believin' covern, dann müsste man wegen des einen Songs sein Set umstellen, wenn man das nicht auf open handed übt ;)

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Ok. Dann hab ich das misinterpretiert. Ich dachte, weil er danach schrieb, er bleibt bei OHP, dass er das nicht gut findet, dass der Stock mit der linken Hand auf der snare mehr springt.

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    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


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  • Ich bin ja eher der Pragmatiker und nutze OHP gerne, wenn ich nicht z.B. wegen einem simplen Crash-Abschlag die HH-Figur unterbrechen will und mit der linken Hand gerade nix passendes zu treffen ist.


    Oder bei »Don’t stop believing«

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Ich halte Open-handed-playing für sinnvoll und auch besser als die klassische Haltung, da auch einfach deutlich ergonomischer. Der klassische, rechts-lastige Schlagzeugaufbau ist auch nicht besonders ergonomisch. Der Mittelpunkt des Sets ist eigentlich die Snare, nicht die Bassdrum.


    Zwei meiner Schüler fangen als Anfänger beide mit Open-handed an. Der eine ist Linkshänder und die andere Rechtshänderin.


    Für mich persönlich hat das nicht mehr viel Sinn. Einhändige Achtel und Shuffle auf 200 bpm bringe ich mir mit Links nicht mehr bei (man lebt nur einmal :/ ). Das kann ich mit rechts gut genug. Demgegenüber sind meine Ghostnotes mit Links auch gut ausgefeilt. Meine Groove-Handschrift ist mir auch zu schade dafür, das noch mal komplett umzukrempeln.

    Und es gibt auch noch andere Instrumente außer Schlagzeug ...

    Ich bin etwas irritiert und habe manchmal ein komisches Gefühl beim spielen, weil z. B. Dave Grohl auch nicht Open Handed spielt, alle bekannten Drummer spielen ganz normal über Kreuz, also wieso sollte ich jetzt ein Ausnahme sein. Es fühlt sich dadurch nicht richtig für mich an und nun überlege ich Open-Handed wieder seinzulassen 😑

    Die meisten Drummer spielen "normal" über Kreuz, das ist richtig. Aber nicht alle ...


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