Toontrack Superior Drummer: Das neue "Real to Reel" SDX bringt erstmals Rechts/Links Samples!

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    Erstmal kann man sagen, daß es super ist, daß Toontrack meinen Wunsch bzw. meine Forderung (und höchstwahrscheinlich auch die Forderung von einigen anderen) nach Rechts/Links-Samples nun endlich angegangen ist. Die neue R/L-fähige Roland-eDrum-Hardware und meine BecauseDrumGeek-R/L-eDrum-Engines haben ganz sicher auch dazu beigetragen. Im Gegensatz zu meinen R/L-Engines, die mit jedem bisherigen SDX (und auch vielen EZXes) funktionieren, welche noch keine nativen R/L-Samples boten, gibt es jetzt echte gesamplete R/L-Sounds. Wie gut und 'nah dran' die von mir "gefakten" Sounds für den Links-Part sind (im Gegensatz zu den nun erstmals bei Toontrack vorliegenden "echten") — nun, davon kann sich jeder überzeugen. Ich bin der Meinung, die sind voll super geworden und bewirken genau das Richtige :) . Aber nun wieder zu der neuen SD3-Entwicklung, welche absolut begrüßenswert ist. Ich würde sagen, die Richtung ist auf jeden Fall richtig, aber es ist leider noch nicht zu Ende gedacht und ausgeführt.


    Hier ist nun abgehandelt, was ich als "Drawbacks" empfinde, bezogen auf das neue R/L-Feature, aber auch review-mäßig auf noch ein paar weitere Aspekte (und es werden auch ein paar Vergleiche zu meinen Engines gezogen):


    Snare:

    Für die "Center"-Articulation gibt's keine R/L Samples < WARUM ?! > , obwohl der Stick-Soundunterschied ja im Center nicht anders ist, als sonst wo. Eine R/L-Stick-Soundunterscheidung hat man also nur ab dem "Off-Center"-Spielbereich. Der quasi nicht veränderbare Center-Bereich auf den digitalen Roland-Snare-Pads hat eine Durchmesser von mindestens 8 cm, und in diesem Bereich hat man mit der Toontrack-Engine leider nur die übliche Eintönigkeit.
    Und wenn man die Größe seiner bevorzugten 'Center'-Zone mit den Zonenschiebereglern vergrößert, dann sorgt natürlich der vergrößerte Durchmesser für diese Eintönigkeit.

    Das Aufstocken der Center-to-Edge-Articulations um eine weitere (also 4 statt bisher 3 ; die neue: "Off Center 2") geht in Sachen stufenloses Center-to-Edge-PositionalSensing in die richtige Richtung, langt aber leider (teilweise -> kommt auf das Snare-Modell an) noch lange nicht. Besonders nicht bei einigen Snare-Modellen, die dahingehend heftige Sound-Sprünge aufweisen: solche Articulations- bzw. Zonen-Sprünge sind absolut unangenehm (und ich würde Positional Sensing da lieber komplett abschalten wollen)
    Beispiel:
    die ' 6.5x14" Ludwig Vistalite ' - Snare: der Soundunterschied zwischen "Center" (bei dem es ja kein R/L gibt, nochmal als Erinnerung!) und dem nächstgelegenen "Off Center 1" (bei dem es dann wiederum R/L gibt) ist riesig. Daß das dann hinsichtlich Authentizität zum akustischen Original eine ziemlich seltsame Angelegenheit wird, dürfte einleuchten.

    Ebenfalls seltsam wird es bei denjenigen Snare-Modellen, die einen ziemlich großen Rechts-/Links-Soundunterschied in den 'Off Center' und 'Edge'-Articulations aufweisen, und in der Mitte wird's dann vergleichsweise "machinegunning" mit dem eindimensionalen Sound ohne R/L.

    Zum Vergleich mit der BecauseDrumGeek-Snare Engine: hier gibt es im Center-Bereich auch R/L-Unterscheidung und das gesamte Center-to-Edge-Positional Sensing läuft parallel und stufenlos: eine absolut "smoothe" Snare wie sie sein soll.


    (Toms:)

    Das selbe Prinzip wie bei der Snare hat Toontrack übrigens auch für die Tom-Samples angewendet: R/L gibt es nur für die 'Off Center'-Sounds und der Center geht in Sachen R/L leider wieder leer aus.

    Erfreulich für den e-Drummer ist jedenfalls, daß Toms nun Center-to-Edge-PositionalSensing-mäßig erstmals übergaupt mit einer 'Off Center'-Möglichkeit am Start sind (viele Tom-Pads+Trigger-Devices können e-drum-hardwaremäßig ja auf jeden Fall schon mal Center-to-Edge-PS).


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    Hihat:

    Für alle lose-geschlossenen Articulations (z.B. die wichtigen "Open 0"- und "Open 1"-Stufen) und auch für alle offenen Articulations gibt es keine Rechts/Links-Samples < WARUM ???! > , obwohl der Stick-Soundunterschied ja nicht ab einschließlich 'Closed Loose' aufhört zu existieren! ("Open 0" und sogar manchmal "Open 1" kann übrigens oft durchaus als geschlossene Hihat-Articulation betrachtet werden).

    +

    Ein weiterer "Drawback": Wenn man R/L-Hihat einstellt, verliert man die Hihat-'Bell'-Funktion. Die BecauseDrumGeek-Hihat-R/L-Engine greift hingegen bei allen Hihat-Articulations/-Zones/-Open-Closed-Stufen (also auch bei der "Bell") und kann neben einem geringen R/L-Unterschied für authentisches Übersetzungsverhalten auch als geniale Kreativ-Hihat-Engine eingesetzt werden, nämlich dann wenn für den linken Part ein großer Soundunterschied gewählt wird (z.B. durch Pitch oder gleiches Hihat-Modell gespielt mit anderen Tools (z.B. Mallets) oder sogar komplett anderes Hihat-Modell).



    Was ich mir gewünscht hätte, wäre peinlich-genaues Daraufachten, daß es vor allem zwischen den Closed-Articulations keine großen Soundsprünge gibt (super Vorbild ist da die "Fusion"-EZX-Hihat, die die Anmut von Stufenlosigkeit hat). Leider ist das hier mehrmals wieder mal so gar nicht gelungen.

    Beispiele:

    - die '14" Zildjian New Beats'-Hihat vom "Wood Room" -> viel zu großer Sprung von 'Tight Tip' nach 'Closed Tip'

    - die '14" Istanbul Agop 30th Anniversary'-Hihat vom "Wood Booth" -> viel zu großer Sprung von 'Tight' nach 'Closed' bei Tip, Edge und Bell.


    ➜ So ist das leider wieder weit entfernt von der von E-Drummern gewünschten Stufenlosigkeit und Detail-Reichtum im Closed-Bereich. (Warum die Macher dieser Sample-Libraries nicht darauf kommen, daß gerade der Detailreichtum im "Closed-Articulation"-Bereich bei Hihats für eine quasi stufenlose Übersetzung außerordentlich wichtig ist, bleibt mir ein Rätsel.)

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