Beiträge von chestnut

    Ist das mit bloßem Ohr hörbar ??? Das eine Faßbaukessel besser klingt als ein geleimter ???


    Ich finde, daß man sehr wohl einen Unterschied hört. Der Sound kommt aus der gesamten Trommel und nicht nur von oben und unten. Was einem besser gefällt, ist natürlich eine Frage des Geschmacks. Meine persönliche Meinung ist, das ein schichtverleimter Kessel einfach nicht an den eines aus Massivholz rankommt. Jede Schicht an Kleber beinflußt das Schwingungsverhalten von Holz. Wenn du dir einen 50 Schichten Kessel nimmst, hast du da auch gigantische Menge an Kleber drin. Da kann ja gleich nen Acrylkessel spielen :rolleyes:


    MMn kann deshalb auch kein DW oder High End Sonor mit einem Craviotto (dampfgebogen) oder einen anderen gut verarbeiteten Set in Fassbauweise, wie z.B einem Lignum, mithalten. Wobei ich defintiv die Fassbauweise bevorzuge, da der Ton sich ungehindert entlang der Faser des Holzes ausbreiten kann.

    Zitat

    Keller Maple, Multi-ply shells, like 20-50 ply shells are for those who need their snare drums higher pitched. Not only do these offer easier tuning in these higher-pitched ranges, but they also offer increased projection, volume, and sensitivity. Simple Rule: The more the plies, the more the sound potential.


    Klanglich sind die Teile jeden Massivholzkessel unterlegen. Da kommt eine riesen Menge an Kleber/Leim zum Einsatz, der sich nicht positiv auf das Klanbild auswirkt.
    Wenn schon so dick, dann gleich in Fassbauweise oder dampfgebogen.

    Meine Bassdrum hat "nur" 8 mm Wandstärke bei 22 x 22 maßen, das hat gut geklappt.
    Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, daß fräsen auf dem Tischfräser exakter wird als sägen, da beim sägen schnell mal ein leichter Bauch reinkommen kann durch das (nicht sichtbare) "hochbiegen" der einzelnen Latten am Sägeblatt, beim fräsen passiert das nicht.
    Außerdem arbeite ich immer (o.k. es waren erst 2 Trommeln) mit 36 Latten, dann habe ich pro Latte 2 x 5 Grad. Ist einfacher zur rechnen.


    Wow, nur 8mm? Arbeitest du mit Nut und Feder oder Dübeln?


    Die Rechnung (im ersten Post) stimmt so nicht ganz. Es wird nämlich vernachlässigt, dass die Ecken abgeschliffen werden. Der spätere Aussendurchmesser der Trommel liegt ja nicht auf den "Spitzen", sondern verläuft durch die Mitte der einzelnen Dauben und an deren Enden "innerhalb" des ursprünglichen eckigen Fasses. Wenn man so rechnet, wie oben angegeben, wird der Kessel immer etwas zu klein.


    Irgendwie wird man dann noch schon noch ein Fell draufkriegen, aber dann stehen zB die Spannschrauben schief, was immer scheisse aussieht ;)


    Naja, dem könnte man ja entgegenwirken, indem man dickere Böckchen verwendet. Ich verstehe nicht ganz, weshalb du absichtlich einen kleineren Durchmesser wählst, obwohl wie du geschrieben hast, die von mir gepostete Formel ohnehin etwas kleinere Kessel liefert. Sinn würde es doch dann machen, den Durchmesser absichtlich etwas größer zu wählen ?(



    Wenn nötig, kann ich noch eine Skizze liefern, wie man auf die angegebene exakte Lösung kommt, aber das mache ich nur, wenn es interessiert....



    Das wäre echt super! So ein Anleitungsthread hat hier echt gefehlt. :)

    Ich fasse das Ganze hier mal kurz zusammen, da es mich einige Zeit gekostet hat, die Formeln für den Bau eines Kessels in Faßbauweise zusammenzusuchen. Der Matheunterricht ist halt doch schon ein Weilchen her :D
    Viel Spaß an alle, die es probieren wollen!


    D= Durchmesser
    Pi= ? = 3,14159
    U= Umfang
    W= Winkel
    A= Anzahl der Dauben/Latten
    B= Breite der Dauben/Latten


    Angenommen, ich möchte mir eine Snare oder Tom mit 14 Zoll Durmesser bauen. Ich rechne also der Einfachheit halber das ganze in Zentimeter um.
    1 Zoll = 2,54 cm.
    14 mal 2,54= 35,56


    Macht also aufgerundet 35,6 cm.


    Nun will ich meine Snare oder 14er Tom aus 20 Latten konstruieren. (es können auch 12, 18 oder 20 .... sein, das kannst du dir aussuchen. In der Regel werden für große Durchmesser mehr Latten genommen).


    Um die Breite der einzelnen Latten, oder wie man sie in der Faßbranche auch nennt, den Dauben, zu errechnen, muß man erst den Umfang des Kessels kennen.


    D x ? = U


    D= Durchmesser
    Pi= ? = 3,14159
    U= Umfang


    Das wäre dann in unserem Beispiel 35,6 multipliziert mit 3,14. Macht 111.78 cm.


    So, nun kommen wir zur Breite der Dauben:


    U : A = B


    U= Umfang
    A= Anzahl der Dauben/Latten
    B= Breite der Dauben/Latten


    Macht also 111.78 (U) dividiert durch 20 (A) = 5.59 cm


    Wichtig: bei der Breite immer aufrunden, damit man später mit Sandpapier noch etwas abschleifen kann. Wir kommen also auf 5,6 cm.


    Ergebnis: Für unsere Snare/Tom mit 14 Zoll Durchmesser nehmen wir also 20 Latten mit einer Breite von 5,6 cm.



    Was uns noch fehlt ist natürlich der Winkel, indem wir unsere Latten abkanten müßen, damit sie später einen Kreis ergeben.


    Der Winkel errechnet sich folgendermaßen:


    360 : (2 xA) = W


    Wäre also 360 dividiert durch 2 mal die Anzahl (20) der Latten: 360 : 40 = 9 Grad


    Wir müßen also jede Latte auf jeder Seite um 9 Grad zusägen.


    So, das wärs dann auch schon :)


    Die Länge der Latten ist natürlich frei wählbar, und macht später logischerweise die Tiefe des Kessels aus. In unserem Beispiel könnten wir die Snare 5 Zoll
    ( 12,7 cm) tief machen.


    Die Dicke der Latten sind der Größe des Kessels anzupassen. Eine 22 Zoll BS mit einer Wändstärke von nur 5 mm wird sich nur schwer realisiern lassen, ich denke ab 2 cm wäre es machbar, bei kleinen Toms natürlich auch weniger.

    Nille, dein Foto zeigt ein Set der Tamburo Original Serie und ist nicht mit dem Opera zu verwechseln, welches nachwievor aus verleimten Birkenholzplättchen besteht, welche dann in "Faßbauweise" zusammenmontiert werden. Warum das Tamburo so macht ist ne gute Frage, aber sie werden sich schon etwas dabei gedacht haben, hoffe ich.
    Übrigends kann man sich bei der Original Serie das Holz aussuchen. Ein seltener Luxus, der aber saftig kostet.

    Pappel war mal eine der beliebtesten Holzart im Schlagzeugbau. Der Grund liegt (lag) am relativ günstigen Preis, dem etwas geringeren Gewicht und der Elastizität. Ich würde mal einfach sagen, wer Vintage Sound sucht, liegt bei Pappel richtig.


    Hier ein Test einer hochwertigen Pappelsnare:


    http://www.drumsolo.cc/snare_d…gallery/Poplar/poplar.htm


    Meistens wird heutzutage Pappel bei billigeren Sets verwendet, sodas diese natürlich aufgrund von schlampiger Verarbeitung und Holzwahl nicht so toll klingen.


    Ich persönlich finde diesen seit gut 15 Jahren andauernden Maple Hype ziemlich langweilig :rolleyes:

    Danke für die Antwort! Wenn ich meine Kesseldicke jetzt mit z.B. 1,5cm planen würde, würde sich die Breite der Klötzchen ändern? (für 14 Zoll Durchmesser) Ich bin irgendwie auf der Suche nach einer Tabelle mit den Maßen für 9- 22 Zoll, kann aber keine finden.


    BTW 5,28cm, wie soll man auf den 10tel Milimeter genau schneiden 8o

    Tolle Arbeit! Könntest du die Maße der einzelnen Brettchen posten, mich würde das auch mal interessieren :) Ich schätze mal, du hast die Teile auf 9 Grad abegekanntet. Sind die 14 Zoll Durchmesser eingehalten worden, oder ist die Snare an den Kanten schmäler? Du hast auch außen jeweils oben als auch unten was abgeschliffen.

    Zitat

    Original von Burning
    Ich war ein wenig verwundert, daß Basswood (Linde) in diesem Thread als klanglich gut angesehen wird. Sicher, schlecht ist es nicht, das Niveau ist m.E. aber eher im unteren Mid-Class-Bereich angesiedelt (Achtung: Halbwissen!!).


    Da ist viel an Marketing im Spiel. Rate mal, was z.B. Buche (beech) im EK kostet: Richtig, gleich viel wie Linde, und trotzdem kosten die Sets aus Buche meist einen Haufen Geld. Holz klingt wie eben klingt, und jedes auf seine Art anders.
    Gäbe es ein Set aus Fichtenholz, welches gut klingen und gut verarbeitet wäre, dann wäre ich auch bereit dafür einiges zu zahlen. (Bei Geigen z.B. das mit Abstand beliebteste Holz)


    Wer auf einen verkürzten Sustain Wert legt, der sollte sich ein Basswood Set zulegen.


    Ich spiele mit dem Gedanken, das meine künftige BS aus Linde sein könnte :) Nachwummernde Basedrums finde grauenvoll oO


    Ist doch schon in Mode gekommen, ich finds gut ;)


    Beispiel:


    Yamaha Steve Gadd Signature:
    Alle Toms aus Birke, die Basedrum aus Ahorn.
    Oder Dixon Artisan Select:
    Alle Toms und Snare aus Ahorn/Bubinga, ab 14 Zoll Größe (auch die BS) Birke/Walnuss

    Zitat

    Original von Tomtomflo
    Mein Steel ist Rock - Fusion und ein wenig Metal.
    Welches Holz ist denn dafür das Beste? Bzw. welches ist besser als welches?


    Das ist eine reine Frage des Geschmacks, manche werden dir sagen Birke, andere Ahorn, und dir wiederum gefiel das Anaconda aus Basswood.
    Die Kesseldicke spielt eine Rolle, die Gratung, und den Fellen sagt man nach, etwa zu 50 Prozent am Sound der Trommel mitverantwortlich zu sein.
    Du wirst nicht drumhin kommen, die Sets in einen großen Laden anzuspielen, um dir eine eigene Meinung zu bilden.
    Ganz unter uns ich finde das Anaconda gar nicht mal soo günstig, vielleicht liegt der höhere Preis an den hochwertigen Aquarian Fellen, oder der speziellen Folie? Probier doch mal in einen Laden die vorhin von mir erwähnten Mapex Sets. Ich habe das Anaconda noch nie gespielt, kenne aber das Mapex VX in silberner Folie. Das sah recht gut aus, besser als auf Fotos, und die Kessel waren soweit ich mich erinnern kann sehr gut verarbeitet für den Preis.