Zunge: Dann probier doch mal den Alex Van Halen Stick!
Hoffe, der ist lang genug Der VF 5AX ist nicht "der Längste" :b
Ne, aber mal ehrlich;
Sticks und deren Handhabung haben mit rein persönlichen Vorlieben zu tun.
Da gibt es nur ganz wenig falsch, meist ist alles richtig, aber dazu gleich mehr.
Den perfekten Drumstick und seine perfekte Handhabung als solche gibt es
nicht. Jeder Drummer ist anders, und so sind auch seine Hände individuell,
und benötigen individuelle Voraussetzungen um identische Arbeit zu
verrichten.
Um "die Profis" ins Spiel zu bringen: Das Eine Extremum bildet u.a. Benny Greb,
der seine Sticks gerne am sog. "Fulcrum Point" greift und sehr rebound-lastig
spielt (korrigiert mich, wenn ich das falsch beobachtet habe). Als krassen
Gegensatz dazu, und das im selben Hause, ist der Phil Collins Signature Stick
dank seiner beschaulichen Maße geradezu prädestiniert, nahezu nur mit
den Fingern gehalten zu werden, die vom Nervus Medianus versorgt werden.
Also gibt es diese und jede Spielweise, hm? Falsch. Es gibt aberwitzig viele
Möglichkeiten, Sticks zu halten, oder zu führen. Richtig ist, was gefällt.
Noch ein letztes Beispiel: Steve Jordan führt seinen rechten Stick gerne mal
nahe am Balancepunkt, hingegen seinen linken so weit es geht am Ende,
um möglichst heftigen Backbeat-Punch zu erzielen.
Achja, á propos Steve Jordan; was macht Ihr denn mit denen, die einen
Traditional Grip bevorzugen? Wie von vielen bereits erwähnt; es gibt viele
Möglichkeiten Sticks zu halten.
Natürlich ist der Führungsstil der Sticks auch entsprechend an dem gespielten
Musikstil angepasst. John Riley mag durchaus an das Tempo
so mancher Speedmetaler herankommen, jedoch erfordert seine Musik
keine übermäßige Lautstärke, und mit ihr, keine nennenswerte Power
hinter einem Schlag. Der Durchschnitts-Heavy-Metaler wird oft dabei erwischt,
wie er seine Sticks mit dem Kopfende in der Hand führt. Diese rohe Gewalt
hinter den Schlägen geht tatsächlich zu Lasten seiner Graziösität, jedoch
bringt sie die erforderte Lautstärke, die im Avantgarde-Jazz nicht ersucht
wird.
Erneut, es gibt nicht viel, was man bei der Handhabung seiner persönlichen
Lieblingssticks falsch machen kann; ausser bei der Wahl ebendieser vielleicht.
Der Stick-of-Choice sollte bitte niemals ausschließlich gewählt werden, weil
man den Lieblingsdrummer anhimmelt, und seinen Spielstil zu kopieren versucht,
anstatt seinen eigenen zu finden und auszuarbeiten. (Kurzum: Warum verkauft
sich der Jordison- und der Barker-Stick eigentlich so gut?)
Ich habe schon viele Schüler gehabt, die mir irgendwann den Signaturestick
ihrer Heroes unter die Nase gehalten haben, und damit aber wirklich gar nicht
umgehen konnten...
Das soll hier aber nicht heißen, dass nur ein Stick, auf dem "Jazz" steht, auch
für Jazz geeignet ist! Ich habe einst einen Thomann-Kommentar gelesen, in dem
ein Speedmetaler sich über die ausgewogene Balance des Steve-Gadd-Modells
auslässt, und beschreibt, wie gut sie doch für seine Musik geeignet wären.
Möglich ist alles. Aber nur, was möglich ist
Edith:
Mir fällt dazu noch die Diskussion von Neulich mit meiner Freundin ein; ich bin Chinese,
und benutze die Stäbchen aber etwas anders als meine Eltern, weil ich es scheinbar
nie "richtig" beigebracht bekommen habe. Benutze ich sie nun falsch? Nicht wirklich.
Okay, es sieht manchmal wirklich etwas dämlich aus, aber ich bin noch nicht verhungert.
Und das, glaube ich, ist es, was zählt.