Beiträge von grommi

    Zu Anfang wollte ich "nur" wissen, ob die teure Casela besser ist als die billigere Sela, und die Frage kann ich uneingeschränkt mit ja beantworten. So ist auch der Spruch "das Teil sagt, wo es lang geht" zu verstehen, das betrifft natürlich nicht die spielerischen Fähigkeiten eines Musikers. Die klangliche Qualität ist unmittelbar vom ersten Schlag an spürbar - auch oder gerade für mich als Anfänger auf diesem Instrument. Egal von welcher anderen Cajon kommend ich mich wieder auf die Casela gesetzt habe, es war immer der gleiche Eindruck: das isses, so wie nach Hause kommen, du musst nicht mehr auf die Pirsch. Leider wollten sie mir das Vorführteil nicht verkaufen, ich hätte sie sofort mitgenommen.


    Dass sich eine erweiterte Diskussion entwickelt hat finde ich prima. Besser oder schlechter gibt es auch in der Musik nicht wirklich, es gibt keine absoluten Wahrheiten, das ist auch mir klar. Ein Ferrari ist schließlich auch nicht für jeden das richtige oder "beste" Fahrzeug.


    Viele Grüße - Reinhold

    Ich hatte ja nicht mehr mit Antworten gerechnet, aber dank Len66's provokanter(?) Aussage kamen dann ja doch noch einige Reaktionen. Herzlichen Dank übrigens für die freundliche Begrüßung hier im Forum ;)


    Beantworte ich meine Frage eben selber, so meine Idee. Also hab ich mir im Rockshop in KA einige Cajones im Vergleich gegeben, ohne vorher nochmal hier reinzuschauen und kannte eure Ansichten also noch nicht. Die haben nämlich 2 Selas im Laden, die billige Fertig-Sela und eine aufgebaute Casela.


    Mein Fazit: die Casela ist deutlich besser als die günstige Sela und außerdem hat sie mir von allen angespielten Cajones am besten gefallen. Beide Selas sind m.E. jeden Cent wert. Als "Referenz" hab ich z.B. mit der Schlagwerk 404 verglichen, weil sie sehr verbreitet ist und fast jeder Musikladen eine hat. Die sieht im Vergleich kein Land. Auch die Schlagwerk La Peru konnte nicht mithalten, war aber schon deutlich besser. Nicht gefallen haben mir die LP und Pepote Cajones, das war mir deutlich zu viel filigranes Gezirpe, wenn du mal ordentlich draufhaust scheppert es mächtig im Karton. Ist natürlich alles hochgradig geschmacksabhängig und kann auch Einstellungssache sein.


    Nun zur Casela mit Nussbaum-Schlagplatte: ein "erwachsener" Sound, laut, mächtig, hervorragende Ansprache. Wuchtiger und sehr tiefer Bass, bei dem die Snare trotzdem nicht mitscheppert. Von sanft bis ultrahart angespielt setzt die Kiste alles um, die Dynamik ist astrein. Der Snaresound ist mit dem Stück Schaumstoff supersimpel und gut einzustellen, eine optionaler 2. Snareeinsatz ist m.E. überflüssig. Die Ecken waren rel. locker eingestellt, und entsprechend ging da die Post ab ohne dass irgendetwas scheppert. Das Teil sagt, wo es lang geht, hat klangliche Autorität. Kurz: ein geiles Teil nach meinem Geschmack. Dass sich die Schlagplatte unter Besen auflöst ist natürlich ein herber Schlag ins Kontor....... Ob man da mit einer Lackierung was verbessern kann? Ich muss wohl doch vor einem Kauf mal mit dem Hersteller telefonieren.


    Zum 5-lagigen 3 mm Flugzeugsperrholz: für Wooden Bongos zumindest ganz hervorragend, hab welche mit 10 mm MDF-Korpus gebaut und klingen sehr gut. Soviel zum Thema Massivholz. Letzteres ist sicher auch nicht schlecht, aber für einen simplen Frickler wie mich nicht sinnvoll zu verarbeiten.


    Macht's gut - grommi

    Hallo zusammen, hier meldet sich gut abgehangenes Frischfleisch mit seinem ersten Beitrag.


    Nachdem ich meine ersten Versuche überhaupt als Percussionist einigermaßen schadlos überstanden habe und meine Mitmusiker nicht schreiend weggelaufen sind, habe ich nun mein erstes Cajon mit Holz aus dem Baumarkt zusammengebaut. Die Lösung mit Snare-Traverse, 2 halben Teppichen und Drahtspanner zum einstellen funktioniert ganz hervorragend, aber das Cajon klingt insgesamt etwas "leblos". Das dürfte dem normalen Baumarkt-Holz geschuldet sein. Korpus aus 12mm Birkenmultiplex, Rückwand 5 mm Buchensperrholz (3-lagig). Schlagplatte 3 mm Birkensperrholz, leider auch nur 3-lagig und das dürfte der Knackpunkt sein. Zum üben bis was besseres da ist reicht es aber allemale.


    Nun würde ich gerne etwas besseres zusammenbauen, und auch die Oberflächenqualität darf ruhig etwas professioneller ausfallen als ich dazu in der Lage bin. Die Sela Cajones haben ja einen recht guten Ruf, aber ich kann sie nirgendwo in erreichbarer Umgebung von Heidelberg mal ansehen, anfassen, draufhauen und anhören. Session-Music in Walldorf z.B. hat zwar eine gute Auswahl, aber keine Selas. Pro-Music in MA hat sie zwar eigentlich, i.A. aber auch nicht eine vorrätig geschweige denn aufgebaut. Der Rock-Shop in KA wäre wohl der nächste, ist für mich aber nur sehr mühsam zu erreichen. Die beste Lösung - selber anspielen und dann entscheiden - ist also schwierig, und Soundfiles, Videos etc. aus dem Netz finde ich eigentlich alle ziemlich fragwürdig. Also scheint mir die zweitbeste Lösung zu sein, Leute zu fragen, die sich sich auskennen.


    Und nun hier meine Frage: ist der Unterschied zwischen dem einfachen Sela Snare-Cajon (ca. 70 Eur) und dem Casela (ca. 140 Eur) deutlich, lohnt sich also die rel. große Mehrausgabe? Der höhere Arbeitsaufwand und die schlichtere Optik bei der preisgünstigen stören mich nicht. Dass der teure Bausatz mit 3 verschiedenen Schlägplatten verfügbar ist weiß ich, habe aber keine Idee, wie sich das auswirkt. Also, bekomme ich für das doppelte Geld auch deutlich bessere Klangqualität oder ist das nur Optik?


    Bitte nicht böse sein wenn ich keine Loblieder auf eure Lieblingsmarke hören möchte, es geht mir hier um den Unterschied zwischen beiden Sela-Bausätzen.


    Schon mal vielen Dank und bummtschakkalakk


    grommi