Beiträge von plusZero

    Hallo,


    Vor einiger Zeit habe ich mit Euch die Frage der Schlagzeugmikrofonierung im Inneren der Kessel diskutiert und wertvolles Feedback bekommen: Mikrofonierung im Inneren der Kessel
    In der Zwischenzeit haben wir den ersten Prototypen zu einem professionellen Vorserienprodukt weiterentwickelt und in Zusammenarbeit mit Toningenieuren der Technischen Universität Graz getestet.


    Jetzt sind wir auf der Suche nach externen Testern für sowohl Studioaufnahmen, als auch Live-Einsätze. Auf unsere Seite findet ihr weitere Infos: http://pluszero.de/
    Bei Interesse meldet euch entweder hier über das Forum, oder über info@pluszero.de



    Viele Grüße


    Theo
    plusZero

    Hallo Leute,


    schon mal vielen Dank! ich wusste, auf die Leute im drummerforum ist Verlass!
    Bezüglich der einzelnen Antworten:


    Daniel S
    Das Platzproblem kann ich absolut nachvollziehen. Für meine 10'' Tom habe ich die "Flügel" des X der Mikro-Halterung gekürzt, damit ich die Halterung ordentlich montieren konnte. Damit ist der Einbau in Kessel mit kleinen Durchmessern kein Problem. Der aktuelle Entwurf kommt auch ohne die Spiralhaken aus, wodurch nochmals Platz eingespart wird. Bei sehr flachen Snares würde ich die Halterung nicht längs zur Kesselrichtung, sondern flächig/quer einbauen. In Kombination mit einem kompakten Mikro à la Shure Beta 98 und dem Adapter Shure RK282 kommt man auf einen flachen Aufbau.


    joerchtee
    Gute Lösung! Welche Mikros setzt du ein? Ich habe auch überlegt, es mit einem Winkel zu lösen, allerdings haben mich folgende Punkte davon abgehalten. Vielleicht kannst du uns ja an deinen Erfahrungswerten teilhaben lassen:
    1. Wie stark hast du die Mikros entkoppelt? Ich hatte die Befürchtung, dass, wenn zu große Puffer verbaut werden, das Mikrofon nicht mehr richtig fixiert werden kann.
    2. Hast du den Winkel gebogen, damit er sich der Krümmung des Kessels anpasst? Das wäre bei mir allein schon wegen der (nicht vorhandenen) Länge der Schrauben nötig gewesen.
    3. Hast du verschiedene Positionen des Mikros ausprobiert oder hast du dich durch den Aufbau auf eine Position festgelegt?


    Gibt es Aufnahmen von deinem Aufbau?



    Jürgen K
    Danke, dass du so präzise auf die Fragen eingegangen bist!
    Zu deinen Punkten habe ich ein paar Anmerkungen:

    Zitat

    Wenn man sich mit der Materie auch nur ansatzweise beschäftigt hat,
    weiß man ja dass die May-Geschichte mal auf den Markt kam und
    seinerzeit auch einige das System ausprobiert haben, interessanter-
    weise sind die wenigsten daran hängen geblieben.

    In meinen Augen hat das May-System zwei große Nachteile: Erstens konnte ich nicht endgültig herausfinden, ob man beim Einbau die Kessel modifizieren muss oder nicht. Weißt du dazu näheres? Da ich auf keinen Fall meine Zachow-Troyan Kessel beschädigen wollte, war mir das Ganze etwas suspekt.
    Zweitens bist du (abgesehen von der monorail Geschichte und die gibt es nur für bass drums...) bezüglich der Positionierung des Mikrofons ziemlich eingeschränkt. -> Bedenken...
    Und nicht zuletzt finde ich das System "etwas" überteuert.


    Das Kelly-Shu System war im Wesentlichen das Vorbild für meinen ersten Prototypen. Allerdings gibts von denen nichts für Toms/Snares...



    Hajo & Jürgen

    Zitat

    Flexibler im Klang wird man definitiv nicht dadurch, dass man die Positionierung des Mikrofons in einer Kiste eingesperrt brutal einengt.

    Zitat

    Für Studiozwecke wär ich schon vom Sound her skeptisch, aber hier nun ausgerechnet von Flexibilität zu sprechen ... äh ... was war nochmal das Antonym?

    Die Grundlage für meine Aussage bezüglich der Flexibilität ist folgende Beobachtung: Wenn ich meine Toms am Rim mit den Clips der e604er abgenommen habe, konnte ich den Sound noch etwas variieren, indem ich den Winkel zum Fell verändert habe. Auf der Aufnahme war damit aber alles festgelegt. Bei den Versuchen die Balance zwischen Grundton und Attack zu verändern bin ich sehr schnell an meine Grenzen gestoßen (allerdings bin ich auch kein Profi...). Andererseits, um einen befreundeten Tontechniker zu zitieren: "Was nicht da ist, kann man auch nicht hinzudichten!"
    Mit dem Miking von innen habe ich das Problem jetzt nicht mehr. In der Aufnahme habe ich das volle Spektrum von den Kesselgrundtönen bis rauf in den Attack im kHz Bereich. A priori und ohne Nacharbeit hört sich das zwar unausgewogen an, da immer noch einzelne Frequenzen dominieren, allerdings bekommt man das mit einfachen negativ-EQing leicht in den Griff. Von dieser Perspektive aus betrachtet wundert mich die Aussage von joerchtee auch nicht:

    Zitat

    ...der sound stand in wenigen Minuten + der war meiner Meinung nach immer geil.

    Die Tontechnicker haben einfach Material unter den Händen gehabt, mit dem man gut arbeiten konnte. Vorraussetzung dafür wird aber eine ordentliche Fellstimmung gewesen sein ;)


    Freue mich schon auf eure Rückmeldungen!


    Noch einen angenehmen Samstag Abend
    Theo

    Hallo wertes Forum,


    ich möchte Euch um Feedback bitten:
    Bei konventionellem Miking hatte ich bei den Toms Probleme mit dem Übersprechen und recht wenig Attack. Inspiriert von der Mikrofonierung meiner Bassdrum habe ich mich dann schlau gemacht, welche Möglichkeiten es gibt, die einzelnen Kessel eines Drumsets von innen zu mikrofonieren. Hier im Forum bin ich u.a. auf diese Threads gestoßen, wobei die Kommentare von "Drumstudio1" den Ausschlag gegeben haben, es einfach mal auszuprobieren:
    Tom Abnahme mit Mics von Innen?
    May System, interne Mikrofon Abnahme bei Trommeln, wer weiss was?


    Also habe ich aus Aluminiumblech und ein wenig Expanderzubehör erste Prototypen gebaut (siehe Bild). Als Mikrofone habe ich meine Sennheiser e604 eingesetzt und war nach den ersten Tests positiv überrascht. Eine einigermaßen ordentliche Fellstimmung vorausgesetzt, liefert die Mikrofonierung ein reichhaltiges Klangspektrum, auch wenn der Sound prinzipbedingt Attack-dominiert ist. Allerdings kann man mit einem parametrischen EQ genau die Balance zwischen Kesselton und Attack finden. Durch die traumhaft hohen Relativpegel, die jetzt - im Vergleich zu der Mikrofonierung von außen- rund 10dB höher sind :) ist der Einsatz von Noise-Gates für mich nicht mehr notwendig. Und im Gegensatz zu dem May-System ist der Einbau in die Kessel vollständig reversibel.


    Als Folge der Tests arbeite ich jetzt mit ein paar Freunden daran, die Prototypen auf ein professionelles Niveau zu heben.
    Und dabei sind wir auf euer Feedback angewiesen!


    Für welches Umfeld seht ihr das größte Potetential?
    -> Live: Der Aufwand beim Aufbau der Mikrofonierung sinkt und gleichzeitig ist das Signal sauberer.
    -> Studio: Klare Kanalseparation und die Möglichkeit flexibler bezüglich des sounds zu werden.


    Wenn es ein fertiges Kit mit allen Einzelkomponenten zu kaufen gäbe, würdet ihr das System einsetzen?


    Wir sind auch noch auf der Suche nach Testern für die ersten professionel gefertigten Kits. Hat jemand Interesse? ;)


    Danke für euer Feedback!
    Theo