Beiträge von tobias834672

    Hallo,


    da ich nun demnächst in ein Mietshaus umziehen muss, und möglichst jeglichem Ärger mit den Nachbarn aus dem Weg gehen will, bin ich zur Zeit dran, ein Podest für mein Edrum Set zu bauen. Ich will auch die Ergebnisse davon abhängig machen, welche Stockwerke überhaupt in Betracht kommen würden. Zur Zeit steht das Schlagzeug im Dachgeschoss. Eine Trittschalldämmung war in dem Einfamilienhaus nicht notwendig. Man konnte die Übungszeiten ohne Probleme so anpassen, so das niemand gestört wurde.


    Mein erster Versuch war die bekannte Sandwich-Bauweise.
    Dabei habe ich folgende Materialien verwendet und auch in folgender Reihenfolge aufgebaut:
    - Edrum Set
    - Teppich
    - 3 185x65mm OSB Platten in 18mm
    - Waschmaschienenunterlagen in Streifen geschnitten
    - 3 185x65mm OSB Platten in 25mm
    - Rohrisulierung a 5cm Ringe
    - Boden


    Info: Die Platten habe ich noch nicht miteinander verschraubt. Bisher steht also das Schlagzeug auf drei, jeweils voneinander entkoppelten "Streifen". Macht das an dieser Stelle ein großen Unterschied aus, ob die Platten miteinander verschraubt sind?


    Ergebnis:
    Ich hab jemanden auf meinem Schlagzeug spielen lassen, bevor es auf dem Podest stand und danach. Davor konnte man das Schlagzeug quasi im kompletten Haus hören. Es war einfach überall laut. Seit dem das Schlagzeug auf dem Podest steht, ist zwei Stockwerke weiter unten quasi nicht mehr hörbar. Auch im Stockwerk direkt unten drunter ist es deutlich leiser. Es klingt nicht mehr danach, als ob oben drüber eine Stahlschmiede gerade Räder für die deutsche Bahn stanzt sondern es erinnert eher an einer Technoparty. Das was unten an kommt ist nur noch tieffrequentes Hämmern. Es ist zwar leise, in etwa wie wenn man Musik auf normaler Lautstärke hört, aber noch deutlich wahrnehmbar. Geht man ein Raum weiter verringert sich die Lärmbelastung die etwa vergleichbar damit ist, wenn man leise Musik hört. Einen weiteren Raum konnte ich nicht testen, ich stieß da an die physikalischen Grenzen des Hauses.
    Dafür vibriert nun das komplette Set/Podest. Witzigerweise fühlt sich ein Snare Schlag nun an wie ein Erdbeben :D
    Und beim Double Bass Spielen scheint das Podest auch ordentlich in Schwingung zu kommen, man erkennt es deutlich an dem Wackeln der Becken.


    Wie Laut das Double Bass Spiel die Stockwerke unten drunter ist, konnte ich noch nicht ermitteln. Aber auch nicht so wichtig, da das Ergebnis auch ohne Double Bass noch absolut nicht zufriedenstellend ist. Ich gehe nicht von aus, das eine Double Bass das Ergebnis verbessern wird. Fairerweise muss man sagen, das das Haus mit bestimmt fast 100 Jahren zu den alten Häusern gehört. Bei einer etwas moderneren Mietwohnung, sollten die Ergebnisse wahrscheinlich besser sein. Aber dadrauf will ich mich nicht verlassen. Also hab ich nach einer weiteren Lösung gesucht, und bin nun auf das hier diskutierte Sylomer gestoßen.
    Durch Google bin ich auf den Shop von RRG gestoßen und hab auch die vorherigen Threads gelesen. Der Shop bietet ja die bekannten Zuschnitte für Schlagzeuger an. Da ja sonnst nichts zu den Zuschnitten dazu steht, habe ich selbst mal ins Datenblatt geschaut, und kann die Dimensionierungen absolut nicht nachvollziehen.


    Nehmen wir das Set: http://www.shop.baubedarf-spez…em-gewicht-von-75-kg.html
    Enthalten sind: 4xSR42 und 10xSR28. Alle Würfel haben die Maße 75x75x25.
    Rechnen wir also mal den Dynamikbereich aus:
    1xSR42 Würfel: Min: 23,6Kg Max: 36,7Kg
    1xSR28 Würfel: Min: 15,8Kg Max: 23,6Kg (Info: Auf der Webseite steht, das ein Würfel für 14Kg ausgelegt ist. Das ist also schon einmal unter dem Minimum. Warum?)


    Gehen wir nun von aus, man würde alle Würfel verbauen. Um in den Dynamikbereich zu kommen, muss das Podest also mindestens 252,4Kg (Inklusive Schlagzeuger) schwer sein und darf ein Maximalgewicht von 382,8Kg nicht überschreiten. Bedeutet, das Podest muss etwa 180Kg ohne Schlagzeuger wiegen. Die besten Ergebnisse - laut Datenblatt - wird man wohl haben, wenn man ⅓ schwerer als das Minimalgewicht und ⅔ leichter als das Maximalgewicht ist (inkl. Schlagzeuger).
    Sehe ich hier irgendwas falsch? Prinzipiell muss man nicht alle Würfel verbauen, sondern kann - oder eher MUSS man an seine Begebenheiten anpassen.
    Auch den Grund warum SR11 besser sein soll, als die Kombination von verschiedenen Stärken sehe ich nicht. Natürlich muss man die Würfel so verteilen, so das auf alle Würfel die optimale Gewichtskraft wirkt. Im falle von einem homogenen SR11 Aufbau müssen mehr Würfel dort hingelegt werden, wo der Schlagzeuger sitzt. Im falle eines heterogenen Aufbaus kann die Verteilung wohl homogen sein, jedoch müssen die SR42 Würfel dort sein, wo der Schlagzeuger sitzt und die SR28 entsprechen sinnvoll verteilt. Allerdings verstehe ich auch die Federkennlinie nicht wirklich. Denn die Belastungsgeschwindigkeiten unterscheiden sich schließlich deutlich.
    Die Stärke von 25mm macht Sinn, dadurch hält man die Eigenfrequenz unter 16Hz im Dynamikbereich. Höhere Materialstärken senken die Eigenfrequenz noch weiter, aber da wir uns sowieso schon im nichthörbaren Bereich befinden, bringen diese keine sinnvollen Verbesserungen. Bei einer Materialdicke von 12,5mm befinden wir uns Teilweise bei über 16Hz und damit im hörbaren Bereich. Daher ist diese Stärke schlechter geeignet.


    Sehe ich das so, wie ich das gerade hier zusammengefasst habe richtig?


    Grüße
    Tobias


    Edit: Hier noch die Links zu den Datenblättern.
    SR11: http://www.sylomer.baubedarf-s…stoffdatenblatt-SR-11.pdf
    SR28: http://www.sylomer.baubedarf-s…stoffdatenblatt-SR-28.pdf
    SR42: http://www.sylomer.baubedarf-s…stoffdatenblatt-SR-42.pdf