Gestern habe ich das Zildjian Alchem‑E im Music Store Köln ausführlich angespielt und direkt mit mehreren Top‑Serien verglichen.
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Pro
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Sehr niedriger akustischer Eigengeräuschpegel: Becken, Toms und Snare sind hörbar, aber dezent; deutlich angenehmer als das typische Plastik‑Becken‑Klong. Für leise Gigs stört das Gummi‑Geklapper nicht. Und auch die Familienmitglieder hören kein penetrantes geklapper, sondern leise Schlagzeugtöne.
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Einzigartig: Auch Crash/Splash haben eine Bell‑Zone bzw. Bell‑Sounds. Feine Beckenarbeit in leisen Passagen lässt sich erstmals überzeugend aufs E‑Drum übertragen.
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Klare Positionsabhängigkeit auf den Becken, auch bei den Crashes hörbar unterschiedliche Töne je nach Anschlagposition.
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Choke wirkt absolut natürlich: leichtes Berühren genügt, kein festes Drücken einer Membran.
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Spielgefühl der Becken entspricht echten Bronze‑Becken (Schwingung, Rebound, Stick‑Response) praktisch 1:1.
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Optik wie ein akustisches Set; kein Kompromiss‑Look.
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Contra
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Mistrigger an den Becken: gelegentlich Edge‑Sound, obwohl die Bow‑Fläche getroffen wurde.
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Bei sehr schnellen Beckenpattern steigt die Mistrigger‑Rate spürbar.
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Mesh‑Heads der Trommeln fühlen sich zu weich/spongy an.
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Modul/Bedienung reagiert teilweise träge.
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Zusatz‑Becken aktuell nicht einzeln nachkaufbar.
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Begrenzte Beckengrößen: derzeit nur 16", 18", 20"; keine kleineren Optionen für Splash‑Fans.
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Unterm Strich
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Starke Lösung für mehrere langjährige E‑Drum‑Probleme (Becken‑Feel, natürliches Choke, geringe Nebengeräusche).
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Offensichtlich noch Software‑Baustellen (Mistrigger, UI‑Trägheit), die das Gesamtbild trüben.
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Offene Punkte an den Hersteller
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Zeitnahe Firmware‑Patches zur Trigger‑Stabilität und UI‑Performance.
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Verfügbarkeit einzelner Komponenten (v. a. zusätzliche Becken) als Zubehör.
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Erweiterung der Beckengrößenpalette inkl. kleiner Formate.
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Nach der Launch‑Phase sollten diese Themen gelöst sein, sonst droht Käufer‑Verunsicherung und Momentum‑Verlust.
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