Tolles Thema!
Ich erinnere mich an mein zweites Set, 12, 13, 16, 22er Größen, mit Filzstreifen unter den Toms und dem Schnarrefell. Auch die Resos waren abgeklebt oder gar ganz abgeschraubt, Concert- oder Rocktoms waren in Mode. Das Reso der Bassdrum war so groß wie möglich ausgeschnitten.
Dann im Jahre 1983 besuchte mich ein kurzzeitiger Lehrer und stimmte das Set. Auf ein Mal sangen die Toms und die Schnarre, weil sie ja vom Filzstreifen befreit wurden. An die Obertöne musste ich mich gewöhnen. Letztendlich bin ich dann aber bei so einen eher offenen Klang geblieben. Manchmal nahm ich die kleinen Taschentücherstückchen mit Gaffa fixiert runter und stimmte die Trommeln hoch. Zur der Zeit hört ich mehr Jazzrock und besonders der Sound von Billy Cobham auf "Stratus" hatte es mir angetan.
Tja, dann in den 90er kaufte ich die Superstar- und Granstartrommeln und die wurden werksmäßig mit Pinstripes ausgeliefert. Zunächst dämpfte ich sie noch, aber, das war dann auch irgendwann Geschichte. Dann gab es Empeor clear als Schlagfelle. Die spiele ich immer noch meistens ungedämpft. Aber, sollte es die Klangsituation erfordern, hätte ich keine Hemmungen, kleine Taschentücher mit Gaffa drauf zu pappen, z.B., wenn die Lautstärke sehr gering gehalten werden muss.
Letztendlich kann ich nur sagen, probiert viel rum, hört viele verschiedene Musik aus verschiedenen Jahrzehnten und findet euren eigenen Sound. Gerne mag ich z.B. den Klang auf A Perfect Circle - 13 Steps. Was Josh Freese da trommelt, klingt einfach gut. Aber, inwieweit der jetzt noch natürlich ist, ist ganz klar nicht festzustellen.
Richtig lustig wird es, wenn dem über Overheads und Tommikros abgenommenen Sound noch per Trigger "Unterstützung" aus dem TD 8 zugemischt wird. Ein 8er Tom mit einem Bassdrumsound kann sehr gut in einem Song als Effekt funktionieren. Auch hier gilt: Versuch macht klug.
Exkurs: Nimmt man Phil Collins als Beispiel, wird klar, wie sehr sich der Trommelsound innerhalb eines Jahrzehnts verändert haben: Anfang der 70er waren viele Obertöne zu hören, besonders mit Brand X. Anfang der 80er war das Ganze wesentlich trockener und mit Gates sowie anderen Effekten bearbeitet.














