Beiträge von Wolfgang0815

    Hallo zusammen,


    nachdem ich jetzt hier tagelang vieles zum Thema Dämmung und Schallschutz gelesen habe, bin ich zwar schlauer, aber halt noch immer nicht wirklich klug.
    Vielleicht kann mir jemand eine kurze und knappe Zusammenfassung /Ide liefern.


    Mein Problem ist folgendes:
    Ich lebe auf Phuket Thailand, also gibt es hier Dinge, die in Europa unbezahlbar sind, recht billig, und andere dafür garnicht. Und vorallem wird anders gebaut!
    Ich ziehe in 2 Monaten in ein anderes, gemietetes Haus. Wie Üblich besteht das Teil aus einem "Gerippe" aus Stahlbetonsäulen und -Decken, die Wände werden aus Vollbetonziegeln aufgemauert, tragen nicht und sind entsprechend dünn, aber durch den Vollbeton relativ schwer und dicht.
    Mein größtes Thema ist die Wand zum Nachbarn, da es sich um eine Doppelhaushälfte handelt, und der Nachbar ist auch noch der Vermieter. Alle anderen Seiten sind frei, aber den Vermieter will ich nicht verärgern.


    Der Musikraum hat 4x5,5m, davon eine Wand mit 4 und eine mit 5,5 nach außen, weit und breit keine Nachbarn oder Gebäude, eine 5,5m Wand zum eigenen Stiegenhaus und eine 4m Wand zum Nachbarn (Doppelhaushälfte).


    Also Schallschutz an einer durchgehenden Betonwand ohne jede Öffnung:


    Ich habe gelesen und verstanden, dass wirksamer Schallschutz viel Gewicht und eine große Oberfläche braucht, also kein Styropor, weil geschlossenporig und leicht, keine Rigipsplatten, weil glatte, geschlossene Oberfläche.
    Außerdem ist das Haus nur für 2 Jahre gemietet und ich will möglichst nichts an der Wand befestigen.


    Ich hab noch nicht einmal eine Bezugsquelle für einen richtig dicken Akustikschaum mit 10cm oder mehr, außerdem würde der irgendeine Rahmenkonstruktion und Befestigung brauchen, was ich eigentlich nicht will.
    Was haltet ihr von folgender Idee:


    Was es hierzulande erstaunlich billig gibt, sind Matratzen, und zwar richdig dicke und phänomenal schwere Federkermnmatratzen mit irgendwelchen Fasern gefüllt. Die Naturmaterialien sind schlicht billiger als guter Schaumstoff und die Arbeiter für den Zusammenbau kosten hier nix.


    Also würde ich gerne die Wand zum Nachbarn mit 2 großen Doppelbett-Matratzen, 15 bis 20cm dick zustellen, oben drüber eine einzelbett-Matratze, die ich auseinanderschneide, um die 2,5m Raumhöhe zu erreichen. Wenn nötig eine kleine Schraube im oberen Bereich der Wand, damit die Matratzen nicht umfallen. Kostet EUR 40 für eine der großen Doppelbettmatratzen, also EUR 100 für die Wand.


    Auf den Boden, dort wo die Drumsets stehen einen gewebten Teppich, im restlichen Raum einen hochfloorigen, flauschigen Teppich (derzeit Fliesenboden). Auf die Matratzen und die anderen 3 Wände einen 2-5 cm dicken Noppenschaum oder ähnliches, um die Reflexionen im Raum zu dämpfen.
    Den Schaum klebe ich entweder auf die Matratzen oder an den anderen Wänden auf Stegplatten (doppellagige Plexiglasplatten). die sind billig, leicht zu transportieren aber stabil genug, dass sie an der Wand stehen bleiben, ohne eine Befestigung zu brauchen.



    Gutes Konzept oder wenn nein, wo liegt der Denkfehler? Brauchen die Matratzen überhaupt Noppenschaum an der oberfläche, oder reicht der atmungsaktive Stoff???
    Ich brauche kein Studio, ich will nur mein eigenes Set vernünftig hören und keinen Krieg mit dem Vermieter!


    Danke schon mal im Voraus!

    Ok, zuerst ein paar Stunden üben und dann die Disskussion über die Fils (Fluss), die Fills, den Filz und die Filz-Scheibe. Jetzt hab ich Kopfweh!


    Trotzdem möchte ich mich für die Hilfe bedanken, ich glaube ich habs soweit im Griff:


    • Die Metallscheibe hab ich mit hochwertigem Isolierband (die teurern Marken haben eine wesentlich bessere Dauerelastizität) an der Unterlage fixiert, während der Schrägsteller weit eingeschraubt war. Damit hat sie jetzt genug Freiraum um den Schrägsteller nicht zu behindern und kann sich trotzdem nicht drehen.


    • Die Filzscheibe ist mit doppelseitigem Klebeband auf der Unterlegscheibe fixiert, das Becken liegt natürlich nur auf dem Filz auf. Nix Klebeband. Sobald der örtliche Musikladen wieder auf hat, gibt es eine neue Scheibe.


    • Über den Konus der Auflage hab ich einen dünnen Schrumpfschlauch gezogen. die untere Hihat geht jetzt gerade noch durchs eigene Gewicht bis auf den Filz. Kann noch schwingen, hat aber kein spürbares Spiel mehr und dreht sich auch nicht mehr von selbst.


    • Am meisten gebracht hat der Schrumpfschlauch über der Schraube der Clutch. Da war mehr Luft, und es hat gedauert, die richtige Kombination von Schrumpfschläuchen zu finden, um auch das Spiel wegzukriegen ohne die Schraube zu behindern. Die Klemme der Kupplung ist jetzt gerade mal ordentlich handfest angezogen, lockerer als zuvor.


    • Die Becken können sich zwar theoretisch immer noch drehen, aber da sie jetzt immer (fast) zentriert sind, ändert sich der Klang und die nötige Pedalkraft nicht mehr.


    • Durch die bessere Zentrierung scheint das Drehmoment weniger geworden zu sein, der bessere Halt durch Schrumpfschlauch und geklebtem Filz reicht, um den Rest aufzuhalten. Es dreht sich kaum mehr was, schon gar nicht im störenden Ausmaß.




    Zusätzlich hat sich de Klang des Hihats wesentlich verbessert. Wie Trommla richtig erkannt hat, ist es als Anfänger nicht ganz einfach zu entscheiden, was gut, was unvermeidbar und was schlecht ist.

    • Als ich zu viel Schrumpfschlauch drauf hatte, wurde der Klang dünn und zu leer. Das Ding klang irgendwie elektronisch, unnatürlich sauber, also ohne Obertöne.


    • Vorher war es eher sowas wie "Da, wo das HH steht, scheppert was". Je nach dem ob offen oder zu hats halt mal so, mal anders gescheppert. Ich habs auf mangelndes Können geschoben.


    • Jetzt klingt das Ding endlich wie ein Teil des Sets, dass halt der Größe entsprechend etwas heller als Ride und Crash ist. Man hört schön den Unterschied zwischen Holz schlägt auf Bronze und Bronze schlägt auf Bronze (beim Schließen).


    Manchmal weiß mann erst wo man hin wollte, wo man daheim ist, wenn man dort angekommen ist. Vor Jahren gings mir mit meinem Wohnort so. Jetzt grade geht es mir mit dem HiHat genau so.

    Danke an alle, die geholfen haben.


    Wow, das lesen ja richtig viele Leute! DANKE.



    Ich hab einiges an Tipps gefunden, die mir helfen, ein paar
    Sachen, die öfters kamen:


    • Mein Schlagzeuglehrer ist halt nicht nur Schlagzeuglehrer, sondern auch Gitarre, Bass, Keyboard und dann noch Produktion. Könnte es „bessere“, erfahrenere Lehrer geben? Sicher, aber für die, die es nicht gelesen haben: Ich wohne auf Phuket, Thailand. Von den ehemals 200.000 Einwohnern sind seit Ausbruch der Corona Krise rund 60.000 abgehauen, und mein Thai ist gut genug für den Alltag, aber nicht für sowas wie Musikunterricht. Auf einer nicht ganz so großen Insel in Asien einen englisch sprechenden Lehrer für drums zu finden, schränkt halt die Auswahl ein. Mal abgesehen davon dass er als Mensch und Musiker ein echt cooler Typ und mittlerweile guter Freund ist.


    • Trommla hat mich voll erwischt: Ja ich bin ein notorischer Kontrollfreak, hab hauptsächlich von Elektrotechnik und Software gelebt, wo eine Kleinigkeit, ein blöder Beistrich, ein halber mm Abstand in einer Abdeckung ein Sch… Riesenproblem auslösen kann. Das krieg ich nicht so leicht weg.


    • Abgenutzter Filz: Auch wenn die Abnutzung auch einige von euch wundern würde, aber grade sehr vertrauenerweckend schaut die untere Filzscheibe wirklich nicht aus. Siehe Fotos

      SOLL DIE SO SEIN?????


    • Ja, Zugstange und Tauchrohr sind fest, auch die von Josh gefundene Popniete hält. Ich verstehe aber total, dass dir die ins Auge springt. Die scheint aber nicht wirklich für den Halt an sich verantwortlich zu sein, sondern eher sowas wie ein Sicherungsstift. Kunststoffschrauben hab ich übrigens keine gefunden. Sowohl die Auflage als auch die Schraube für den Schrägsteller sind definitiv Metall mit Kunststoffüberzug, wenn auch vielleicht etwas grober Metalldruckguss, der deshalb hinter Kunststoff versteckt wird.


    • Wenn ich hier fertig bin werde ich wie von Lexikon 75 empfohlen etwas Schrumpfschlauch in die obere Klammer einbauen. Da ist nämlich richtig viel Spiel und Schrumpfschlauch ist eine Gute Idee um die Bewegung weg zu kriegen ohne das Schwingen und den Ton zu bremsen.


    • Wenn jemand auf den Fotos was sieht oder andere Fotos braucht, dann danke im Voraus für den Hinweis.



    Ansonsten wird ich jetzt mal etwas Schrumpfschlauch verbauen, das ganze etwas unverkrampfter sehen und schaun wie weit mich das bringt!




    Liebe Grüße ans arg gebeutelte Europa. Wenns mal wer nach Phuket schafft, sagt Bescheid. Hier gibt’s neben den Touri-Discos durchaus ein paar richtig gute Musikclubs!


    Ich freu mich über jeden, dem ich „mein“ Thailand abseits von Klischees zeigen kann.

    Ich kämpfe da grad auch damit.


    Da macht einer gute Videos zu dem Thema auf Youtube.
    Anders, als die Anderen. Mir ist der Knoten aufgegangen.


    Kukstsdu mal hier:
    https://www.youtube.com/watch?v=b29H5RLcijs&t=2s


    https://www.youtube.com/watch?…QYgAMWLj2WJdMvYlm&index=8



    das 2. Video ist speziell für 4:3, baut aber auf dem ersten auf.


    Wenn es dir hilft, hab ich hier sowas wie eine verlängrte Version des ersten Videos gebaut, das langsamer beginnt und sich steigert. Vereinfacht mir das Üben.
    https://www.dropbox.com/s/zaen…0to%20100percent.mp4?dl=0

    Kritik ist mir seeehr willkommen!



    Hallo,


    Ich kriege mein Hihat nicht so aufgestellt/befestigt, dass es sich nicht allzu viel dreht.
    Ich spiele erst seit 8 Monaten, also nix mit Erfahrugnswerten, und jetzt, wo am Hihat mehr Bewegung (Also mehr als ein auf-zu alle 8 Takte) kommt, fängt das Ding an zu nerven:


    Beide Teile veerdrehen sich so schnell und stark, dass es für mich irgendwie nicht funktioniert.

    • Durch das Verdrehen der Becken sind die beiden Teile zum teil sehr stark unparallel, schließen also an einer Stelle um bis zu einen cm früher.
    • von fast übereinander fehlt es plötzlich um bis zu 7mm.


    • Der starke Unterschied im Spalt macht einen sehr langen Ton beim Schließen und gelegentlich etwas zuviel "Krach" beim anschlagen des offenen Beckens, weil man halt beide erwischt.


    • mir ist schon klar, dass sich die Becken immer drehen, ich hab schon auch die Schraube gefunden, mit der ich das obere Becken so fest drehen kann, dass sich da nix mehr dreht, nur ist dann auch der Klang weg und ich spüre die Vibrationen des Beckens bis ins Pedal. auch nicht das wahre.


    • Ich habe Zultan Rockbeat 14Zoll HHs auf einem Milenium Pro 902 Ständer. Ja, beides ist Thomann Hausmarke und von Millenium gibt es auch Schrott. Die Teile sind aber beide am oberen Ende der Eigenmarken und auch nicht mehr soooo billig. Auch deutet in den schlechteren Kritiken zu beiden Teilen nix auf eine unzureichende Befestigung hin.



    Mein Schlagzeug-Lehrer hatte irgendwie nie ein eigenes Set und vielleicht deshalb keine Sorgen mit derlei Problemen.



    Was gibt es an Regeln zur Aufstellung (Muss der Ständer mit der Wasserwaage gerade gestelt werden? sollte die Schraube zum kippen des unteren Beckens in eine bestimmte Richtung zeigen? gibt es bessere Auflagen? kann doppelseitiges Klebeband helfen?????


    Danke für die Nachhilfe!