Beiträge von BCM

    Ich benutze zwar keine Tambourines sondern Pandeiros, die in Europa natürlich deutlich teurer sind, aber vielleicht hilft dir auch das weiter. Von Kalango kannst du dir eine Box mit den gängigen Modellen zum Testen schicken lassen. Ich spiele mittlerweile mit dem Modell "Regulador" von O Profissional und geb' das auch nicht wieder her, allerdings lohnen sich die knapp 90€ nur, wenn du das Potential, das in dem Instrument steckt, auch wirklich ausschöpfen willst.
    Zwei Schellenringe gibt es beim Pandeiro jedoch nicht, aber du willst damit doch nicht ohne Verstärker gegen ein Blasorchester anlärmen, oder? :D Außerdem spürt man bei längerem Spiel jedes überflüssige Gramm.
    Naturfelle lohnen sich - neben dem wärmeren Klang - hauptsächlich dann, wenn du bei den Klangschlägen die Tonhöhe variieren oder "rubbeln" willst, im Zusammenspiel mit einem Blasorchester dürfte Kunststoff es genauso tun, wenn du nicht gerade mit dem Instrument solieren möchtest.
    Von der Größe her würde ich bei 10'' bleiben, 11'' und 12'' sind nur dann sinnvoll, wenn deine Muskulatur auf die entsprechende Belastung auch wirklich ausgerichtet ist oder du große Hände hast und 8'' ist mehr für besonders kleine Hände und Kinder gedacht.

    Ich bin kein Experte für Marching Bands, aber wenn ich deine (natürlich ein ganz klein bisschen vage) Beschreibung nehme und mit dem vergleiche, was auf Percussion-Festivals so rumläuft, würde ich spontan auf Guggemusik tippen, Fastnachtsmusik aus der Schweiz, die praktisch auf jedem Percussion-Festival und jeder großen Karnevalsveranstaltung zu finden ist. Es gibt auch in Deutschland zahlreiche Gugge-Bands, warum also nicht auch in Frankreich.

    Kommt ein bisschen spät, aber vielleicht hilft es ja doch noch.
    Eine vertretbare Lösung sind die Agogôs von Gope, sicher nicht der Goldstandard - Gope eben - aber für den Anfang in Ordnung und in der Pflege nicht allzu anspruchsvoll.
    Mit das beste, was sich vom Klang her finden lässt, sind Agogôs aus unbehandeltem Eisen, mit denen arbeite ich am liebsten und sie sind von der Verarbeitung natürlich auch den Ursprüngen des Instruments am nächsten. Die einzigen, von denen ich weiß, dass sie hierzulande überhaupt vertrieben werden, werden von Filhos hergestellt.
    Natürlich hat die Sache einen Haken, denn unbehandeltes Eisen hat diese vermaledeite Affinität zum Luftsauerstoff und eine fettige Agogô in den Händen entwickelt sich schnell zum Stimmungstöter, zumindest für den, der sie spielt. Dem Sauerstoff zu sagen, er solle sich verziehen, schafft mehr Probleme als es löst, also bleibt nur, das Ding nach dem Spielen gut zu pflegen, richtig zu lagern und Ruhe zu bewahren, wenn's dennoch zu bröseln beginnt.


    Empfehlen würde ich im übrigen keine Agogô mit zwei Glocken, drei sollten es für eine zeitgemäße Batucada schon sein. Mit vier Glocken macht's natürlich auch Spaß, aber da die Spieltechnik ab vier Glocken eher limitiert ist, würde ich davon eher abraten.



    Gruß
    BCM