Beiträge von Enzi

    Meines Wissens nach sind TRX (genauso wie Soultone Cymbals) nichts anderes als Masterwork Cymbals mit einem anderen Logo für die USA - zumindest werden sie in der Masterwork Fabrik gefertigt.


    Enzi

    Ja, so ging es mir auch. Ich hatte auch einige Teppich zu ersetzen und wollte jetzt nicht 40 Euro pro Teppich bezahlen. Die Pearl Teppiche gibt es in drei Varianten, bei denen a) alle Spiralen gleich gespannt sind, b) die inneren weniger stark gespannt sind und c) die inneren stärker gespannt sind. Die Qualität ist super und der Klang auch, für unter 20 Euro.


    Enzi

    Soundfile und ein schlechtes Video oben eingefügt :)
    Das Video passt übrigens auch zu dem Thema "Sonor Cymbal Clamps und Haltbarkeit", welches wir vor kurzem hatten ...

    Und noch eine kleine Ergänzung: Ich habe vor kurzem die Pearl SN-1420 Teppiche ausprobiert. Die sind günstig (vgl. mit Sonor und Puresound), funktionieren und klingen bei mir aber hervorragend. Ich bin ja im Allgemeinen kein großer Fan von Pearl, aber diese Teile sind echt gut :thumbup:

    Hallo,


    ich habe die Osterfeiertage genutzt, um einige meiner Rides mit Nieten zu versehen. Da ich dazu schon einige SMs bekommen habe, habe ich den Prozess dokumentiert. Ich bin über Ostern bei meinen Eltern und in Papas Garage gibt es alles, was man sich an Werkzeug nur vorstellen kann :)



    Ausgangspunkt:
    Man braucht Nieten und ein Becken. Ich nehme sehr gerne Messingnieten, z.B. die von Bosphorus oder Istanbul Agop. Leider hab ich noch in keinem Baumarkt diese Art "Splintnieten" gefunden.


    Nieten fügen dem Ridesound eine Dimension hinzu, und man sollte sich vorher überlegen, zu welchen Becken das passt oder auch nicht. Versuche mit einer Badezimmerstöpselkette oder aufgeklebten Münzen können da recht schnell helfen. Letztendlich bleibt es aber Geschmacksache. Ich mag es, eher trockene Rides mit Nieten zu versehen. Hier, ist es ein 22er Bosphorus Turk Thin, welches ich vor kurzem von chris_beam erworben habe.



    Schritt 1 - Überlegen
    Man sollte sich vorher überlegen, welche Anordnung von Nieten man gerne hätte. Typische Muster sind Cluster von mehreren Nieten an der gleichen Stelle oder eine Streuung der Nieten im größeren Abstand. Das läßt sich vorher mit aufgeklebten Nieten/Münzen recht gut ausprobieren. Hier hab ich mich für eine breite Streuung entschieden.



    Schritt 2 - Positionsbestimmung
    Man sollte die Nieten so positionieren, dass sie nachher beim Spielen nicht stören, d.h. im Normalfall sollten sich die Nieten gegenüber der regulären Spielfläche befinden. Da ein (handgehämmertes) Becken meist keine uniforme Gewichtsverteilung hat wird es sich immer in einer gewissen Ausrichtung auf dem Beckenständer positionieren. Balanciert man das Becken auf einem Finger, so erkennt man schon, welcher Bereich am Becken am schwersten ist und sich nach unten dreht. Auf einem Beckenständer kann man dies dann nochmal verifizieren und den Bereich gegenüber grob markieren.





    Ich mag es, wenn die Nieten zwischen "11 Uhr und 3 Uhr" liegen, d.h mit einer Tendenz nach rechts.



    Schritt 3 - Bohrlöcher anzeichnen
    Nieten, die weiter am Rand sitzen, haben einen stärkeren Effekt, da die Kante stärker vibriert als der mittlere Bereich eines Beckens. Auch hier sollte man vorher etwas experimentieren. Ich habe mich hier für eine Position nahe an der Kante entschieden. Zu beachten ist, dass a) man mindestens 2.5 cm Abstand von der Kante einhält und b) mehrere Nieten nie im gleichen Abstand von der Kante eingebracht werden sollten, um keine Spannungslinie zu erzeugen.





    Schritt 4 - Ankörnen
    Die Bohrposition ankörnen, auf eine feste Unterlage achten. Am besten geht das zu zweit, einer hält ( und fotografiert :) ), der andere (Papa) körnt.




    Schritt 5 - Bohren
    Normale Nieten erfordern ein 4mm Bohrloch. Beim Bohren darauf achten, dass der Bohrer richtig scharf ist. Es empfiehlt sich auch, mit ca. 2mm vorzubohren. Ich nutze auch immer Bohrmilch zur Kühlung, damit die Reibungshitze keinen negativen Effekt auf die Spannung im Metall hat. Nach dem Bohren sollte man entgraten. Auch dieser Schritt geht zu zweit besser.




    Schritt 6 - Nieten einsetzen
    DIe Nieten einsetzen und die Splinte im 90 Grad Winkel umbiegen. Am einfachsten geht das, in dem man einen großen Schraubenzieher auf die Niete legt und mit einem Hammer sanft drauf haut. Mit einer Zange lassen sich die gebogenen Splinte dann etwas begradigen.




    Hier sieht man, wie ein Splint schon begradigt wurde und der andere noch nicht.




    Schritt 7 - Fertig
    Das war es schon. Eigentlich keine große Sache, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Man sollte auch nicht viele Löcher auf einmal bohren, sondern nach jeder Niete das Becken anspielen, um zu sehen, wie viele Nieten man benötigt, um den gewünschten Sound zu erhalten. Nieten machen neben dem Sizzle-Effekt den Sound auch etwas trockener, da die Niete etwas dämpft. Mein 22er Bos Turk klingt mit 4 Nieten jetzt so, wie es mir gefällt :)






    Ergebnis - Soundfiles


    Leider hab ich vorerst nur ein schlechtes Video, aufgenommen mit einer Laptop-Kamera. Dabei gehen die schönen warmen Untertöne verloren, die auf dem "vorher" MP3 vorhanden sind. Aber es reicht, um einen Eindruck zu bekommen:


    Vorher: MP3 von Cymbalsonly.com
    Nachher: Video




    Viel Spaß beim Nachmachen!


    Enzi

    Absolut gut! Ich finde mit sowas kann man so eine Snare noch technisch aufwerten. Sammelei hin oder her.


    BTW: Eine Rundfeile hätte es auch getan.


    Ja, diese Snare ist meine "go-to" Snare. Die kommt fast jedes mal mit - daher ist mir der jetzt nicht mehr vorhandene Originalzustand egal.
    Das mit der Rundfeile hatte ich mir auch überlegt, aber auch da waren die Bedenken da, dass der Chrom abplatzt. Und so hab ich jetzt noch weniger gezahlt als hier normal im Laden :)

    Ja, das ist richtig. "Brilliant" Becken werden am Ende des Herstellungsprozesses mit einer drehenden Rolle aus Lammfell poliert. Dabei passiert folgendes:


    1) Das Becken wird heiß und ein wenig getempert, es wird also etwas härter
    2) Die Abdrehrillen werden etwas geglättet


    Soundmäßig macht sich #1 durch einen minimal härteren Sticksound bemerkbar. #2 führt dazu, dass der Gesamtklang etwas weicher und dumpfer wird. Lass Dich nicht vom Marketinggeschwätz beeinflussen, dass "Brilliant" Becken brillianter klingen. Das ist in der Regel nicht so - eher das Gegenteil ist der Fall! Wenn Du mal die Chance hast, zwei ansonsten gleiche Becken in beiden Finishes zu finden, dann kannst Du das selbst hören - wenn sich die Becken nicht an sich schon durch die natürliche Variation stark unterscheiden :)


    Enzi

    Hallo,


    vor einiger Zeit hat die Abhebung an meiner D556 14x6.5er Phonic Ferro Snare den Geist aufgegeben. Die Suche nach originalem Ersatz war leider nicht von Erfolg gekrönt. Moderne Sonor Abhebungen passen aufgrund des Lochabstandes auch nicht. Da ich keine neuen Löcher bohren wollte, blieb der Dunnett Strainer für mich die einzige sinnvolle Alternative, da er zum einen einen variablen Lochabstand hat und zum anderen einfach sehr gut funktioniert. Dummerweise hat die Phonic Snare in der Mitte rund um den Kessel eine Sicke, d.h. der "normale" Dunnett Strainer passt nicht, bzw. nur mit optisch nicht ansprechenden Lösungen, wie z.B. Unterlegscheiben außen am Kessel.


    Dunnett hatte aber vor einiger Zeit für Ludwig die "Chief" Trommel gebaut, mit Titankessel nach Ludwig-Bauart (mit Sicke!!) und seinem Strainer. Er hat mir dann mitgeteilt, dass er diese Strainer in seiner Werkstatt selbst modifiziert hat, damit sie auf die Sicke passen. Ich wollte mir dann einen Dunnett Strainer kaufen und selbst modifizieren, war mir aber unsicher, ob der Chrom das aushält, da ich keine richtige Fräse dafür habe. Ronn Dunnett hat dann für mich einen Strainer passend für die Phonic modifiziert auf die Musikmesse mitgebracht. Gerade eben montiert und er passt wunderbar :)






    Enzi


    Ich werde nach Enzis Anleitung heute mal ein oder zwei "Behandlungen" durchführen und dann vielleicht einen Vergleich machen.
    Enzi, hast du vielleicht noch genauere Angaben zur "Zubereitung" der Lösung, also "2 EL Salz auf 100ml Essig" oder so?


    Ich hatte das mal wie folgt gemacht:
    1/2 Tasse Zitronensaft
    1/2 Tasse Essig
    1/3 Tasse Salz


    Schön einziehen lassen und gut abwaschen und wiederholen. Wenn es grün wird, keine Angst, das geht mit Reiben wieder weg :)
    Es ist aber auch von dem Becken an sich abhängig, wie gut/schlecht es funktioniert.


    Vielleicht hat Harvey noch ein paar Tips zu seiner Methode ?



    Enzi