Wir kamen gegen 16:30 auf dem sagenumwobenen Hexentanzplatz an.
Nachdem Eintrittskarte gekauft und Rucksack nach Waffen und dergleichen durchsucht waren, erkundeten wir das Gelände.
Die Bierpreise von 1,50€ bei 0,3l waren okay. Die Sallys und Crew stiefelten wie immer unbefangen über den Platz, sodass man sich gegenseitig erkannte und auch mal das ein oder andere Wort wechselte.
Was mich im Vorfeld etwas störte, woför ich aber auch keinerlei Erklärung habe, war, dass weder ich, noch einer meiner Begleiter in richtiger Konzert-Stimmung waren... Das war ein ganz ganz komisches Gefühl.. Bier half.
Mit etwas Verspätung kam dann unter Moderation von Radio SAW-Moderator Holger der erste Act des Abends auf die Bühne:
Confusao, eine Percussions-Gruppe aus Bremen. Mit tollen Rhythmen und starken Kostümen hatte sie es zwar nicht ganz einfach die überwiegend aus Subway To Sally Fans bestehende Meute in ihren Bann zu ziehen, lieferten aber dennoch eine klasse Show ab!
Als zweiter Act, und damit auch schon eher etwas für das in freundlichem Schwarz gehaltene Publikum, stürmten dann die Mädels von Black Rosie die Bühne.
Die Damen coverten ACDC vom Feinsten und lieferten eine geile Show mit richtigem ACDC-Schweinerock ab!
Das einzige was mich hierbei aksutisch etwas störte, war der Sound der Toms des Schlagzeug. Da klang jeder Pappkarton genauso.
Aber gut. Dem Publikum wurde ordentlich eingeheizt und so kam man in Stimmung.
Nachdem Black Rosie eine gute stunde lang gerockt hatten, kamen noch einmal Confusao für eine kleine Einlage auf die Bühne. Gut, das hätte man sich in meinen Augen sparen können, aber okay - schließlich verschwanden diese nach ein, zwei Stücken wieder.
Dann war es soweit! Subway To Sally betraten die Bretter.
Tosender Applaus, wie gewohnt und auch das Intro wie gewohnt.
Der Gig an und für sich war klasse, wie nicht anders zu erwarten, allerdings war es nichts im Vergleich zu einem "richtigen" Subway to Sally Konzert.
Ich frage mich, was eine fünfköpfige Familie mit drei Kindern im Alter von mit Sicherheit nichtmal fünf Jahren bei einem solchen Konzert neben einem in der ersten Reihe zu suchen hat, während einen Meter weiter der erste kleine Circle-Pit entsteht...
Auch ist es nervig, wenn Hunderte von Subway Fans die Texte mitsingen, -grölen, -rufen und man ständig von einem der kleinen Mädchen vorgehalten bekommt: "Menno, nicht so laut! Das tut mir im Ohr weh und ich kriege Kopfschmerzen!!" .... Liebe eltern ... Gebt die Bälger bitte zu den Großeltern oder einem anderen Babysitter, anstatt sie mit auf ein solches Konzert zu nehmen....! Danke.
Laut Eric waren ca. 10.000 Menschen vor Ort, die aber natürlich nicht alle Subway To Sally Fans sein konnten. So hielt er seine Moderation und Sprüche auch für subway-Neulinge allgemein verständlich.
Was in Erfurt nicht klappte lief hier reibungslos: Simon versang sich nicht (schade, eigentlich ), Erics Feuer in der Hand zündete wie geplant und der kleine Simon schnippte wie immer die Reste seiner Sticks auf Musikerkollgegen.
Nach 105 Minuten Subway to Sally, incl. Zugaben, war die Show vorüber und das Publikum glücklich.
Wer aber glaubte, dass es das gewesen war, der hatte sich geirrt.
Es folgte eine kurze und sehr kompakte Fassung von Goethe's Faust!
Mit einem atemberaubenden Surroundsound auf dem gesamten Gelände, der wortwörtlich vom Scheitel in den Zeh ging und den Hexentanzplatz erbeben ließ und einer Lightshow, wie ich sie Live noch nie gesehen habe, wird die Geschichte des Dr. Faustus, der seine Seele dem Teufel verspricht, erzählt und lebendig.
Selbst die Sallys und Crew betrachten das grandiose Spektakel von der Bühne aus.
Das Außergewöhnliche an alledem: Das Stück wird immer wieder unterlegt mit Songs von Queen und Nightwish.
Als gegen Ende der Aufführung dann in besagtem Surroundsound die drei Nightwish-Songs "The Siren", "Nemo" und "Ghost Love Score" gespielt wurden und mit einer derart wahnsinnigen Laser Show versehen wurden, ging mir ja bald einer ab! (Entschuldigt... ) Es war der Hammer. Der Wahnsinn. Geil!!
Dieser Höhepunkt endete mit einem riesigen Feuerwerk zur Musik, was letzten Endes von Publikum, Besuchern, Bands und Künstlern gebührend beklatscht wurde.
Eine solche Walpurgisnacht habe ich noch nie erlebt!
Danke Thale, danke Subway To Sally!
Wir sehen uns!