Konzertbericht: Philipp van Endert Trio - live in Neuss

  • Hey Folks,


    ich möchte euch von einem gestern abend besuchten Konzert in Neuss berichten.
    Es spielte das Philipp van Endert Trio in der alten Post in Neuss.


    Besetzung:


    Philipp van Endert – electric & acoustic guitars
    André Nendza – acoustic bass
    Kurt Billker – drums
    und als Special Guest


    Rick Margitza am Saxophon.


    Dieser Herr dürfte den meisten im Verbindung mit Miles Davis etwas sagen. Ein echt unglaublich guter Saxophonist, aber dazu später mehr.


    Herr Bilker spielte mit einem kleinen DW Set auf,
    20, 12, 14 ST, dazu ein 16" ? Istanbul Crash, ein 22 K Constantinopel und ein 20 Istanbul. Die HAts habe ich nicht erkannt - Die Snare glaube ich als Nooble und Cooley identifiziert zu haben, noch dabei war einen Lp Cowbell.


    André Nendza spielte Kontrabass, Rick Tenorsax, von Gitarren habe ich leider keine AHnung, der Amp war von Boogie.


    Die recht überschaubare Location war recht gut gefüllt - ich schätze, dass um die 200 Leute da waren. Es herrschte eine sehr angenehme Atmospähre, in dem bestuhlten Saal. Phillip van Endert moderierte locker und angenehm durch den Abend - echt sehr sympatisch.


    Um ca. 20:15 ging es los. Ich war ohne große Erwartungen in das Konzert gegangen, da mir die Namen der Künstler nicht besonders geläufig waren.
    Dieser Abend hat mir jedoch sehr sehr gut gefallen und mich nachhaltig beeindruckt - ich bin da echt begeistert rausgegangen.


    Die erste Hälfte begann mit einem etwas ruhigeren Song (ich habe leider kaum Namen behalten), eingeleitet von einem kurzen Gitarrensolo, worauf dann Drums und Kontrabass einstiegen. Das recht melodische Muster wurde rhytmisch von Kontrabass und Drums unterlegt und es entstanden groovende Rhythmen, worüber die Gitarre oder das Saxophon solierte.


    Vom ersten Moment an begeisterte mich eine unglaubliche Dynamik, wie ich sie selten bei Livekonzerten erlebt habe. Ich war wirklich hin und weg.
    Gerade Kurt Bilker streichelte sein Schlagzeug förmlich, spielte manche Teile der Songs sogar mit den Händen, sonst auch viel mit Besen und Rods. Sticks kamen nur bei 2-3 Stücken zum Einsatz.
    Ich habe bisher noch nicht so oft eine so große Spieldisziplin erlebt. Man hörte das Instrument, welches im Vordergrund stehen sollte immer deutlich heraus und obwohl alles akustisch war, übertönte das Drumset nie (von Soli abgesehen).
    Im ersten Song zeichnete sich das wie folgt ab:
    Gitarre fing wie beschrieben auf einer moderaten Lautstärke an, sobald jedoch ein anderes Instrument einsetzte, ging diese sofort stark zurück und hielt die Lautstärke auch bis zum Solo. Dies war auf alle instrumente übertragbar, ich war echt wahnsinnig begeistert.
    Der Kontrabassist hatte einen unglaublich voluminösen Sound. Andre spielte unglaublich musikalisch und schwierige LÄufe kamen routiniert und leicht klingend rüber.
    Das gleiche galt für auch für Rick Margitza, der die Skalen rauf und runterzueilen zu schien, dabei sein Instrument singen ließ und ihnen weiche, sowie harte Klänge entlockte. WOW


    Alles kam dermaßen locker und leicht rüber - es war wirklich ein Genuss zuzuhören.
    Die Soli von Kurt BIlker waren wirklich toll - voller Klang und Dynamik. Sein ganzer Swing war voll von extrem leise gespielten Ghostnotes. Folgten Akzente, spielte er mit den Klängen des Drumsets. AUch sein Beckenspiel beeindruckte. Dieser MAnn bekam den Sound aus den Becken, den er haben wollte. Der Kerl wusste genau, wann er welchen Klang haben wollte - dies merkte man vor allem, wenn dann mal ein Akzent kam oder ein etwas "anders" klingender Schlag. Sein Besenspiel war zurückhaltend und aufs wesentliche beschränkt und trotzdem war ex unglaublich imposant.
    Ob SOli in 5/8 oder 7/8 oder was auch immer - es war einfach nur Spielfluß pur.
    Ich war nach seinen Soli echt umgehauen.
    Erstaunlich ist auch, dass der DRummer mit Abstand am meisten Applaus bekommen hat - die Leute hats beeindruckt.
    Das Konzert war echt geil.


    Ich habe einen netten sehr sehr guten Drummer gesehen - für mich ein Geheimtipp in der JAzzszene.


    Ich kann nur jedem empfehlen, heute, morgen oder übermorgen eines dieser Konzerte zu besuchen.
    Der Eintritt war mit 8 € wirklich mehr als fair - für die letzte Schulaufführung meines Bruders habe ich mehr bezahlt.
    Das hier war jedoch sein Geld wert!


    Fotos folgen heute abend!


    Weitere Termine der Band


    07.11.2007 | (feat. Rick Margitza) | Neuss | Kulturforum Alte Post
    08.11.2007 | (feat. Rick Margitza) | Bonn | Diners
    09.11.2007 | (feat. Rick Margitza) | Bamberg | Jazzclub Bamberg
    10.11.2007 | (feat. Rick Margitza) | Neuburg an der Donau | Birdland - Jazzclub


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