Kauberatung E Drum

Ein Satz mit erheblicher Tragweite! Es ist nämlich noch viel, viel mehr als die bloße Optik! Im Grunde genommen hast Du mit Deiner obigen Aussage vielleicht sogar unbewusst dieses spezielle Marktsegment innerhalb eines Satzes eindringlich analysieren können. Es fing in den 80er Jahren eher abenteuerlich mit den Simmons Drums an und endete in den 90er Jahren mit den heutigen bekannten Produkten. Die einschlägige Industrie kann es sich leider bis dahin leisten, moderne und auch möglichst authentische E-Drum Produkte einfach nicht anbieten zu müssen. Auch in Sachen geringe Geräuschemissionen und Spielgefühl wurden leider maßgebliche Entwicklungen nicht oder nur ungenügend vollbracht.

Warum können solche Firmen für teilweise enorme Summen welche eigentlich eher dem Pro Bereich vorbehalten sein sollten, immer noch diese eher antiquierten Produkte weltweit erfolgreich verkaufen? Weil es solche Kaufinteressenten wie Dich geben wird! Oder eben - wie ich das aus Deinen ersten Zeilen hier im DF hoffnungsvoll vermuten möchte - hoffentlich eben nicht! Der unbedarfte Zeitgenosse mit ausreichendem finanziellen Potential welcher das Schlagzeug Instrument als geeignetes Hobby zum entspannten Freizeitausgleich für sich (wieder) entdecken möchte ist eine sehr wichtige Zielgruppe für die einschlägige Industrie. Nicht das wir uns missverstehen sollten: Dein (wieder) entdecktes Hobby sollte als absolut begrüßenswert betrachtet werden. Wir befinden Uns hier schließlich in einem Drummer Forum und sollten damit auch die richtigen Ansprechpartner für Dich sein und Dich damit gerne willkommen heißen.

Damit komme ich auch schon zu meinem grundsätzlichen Tipp. Wie ich bereits schrub ist es nicht nur der optische Aspekt welcher zu beachten gilt. Wer schon IMHO sinnvollerweise auf authentische Kesselmaße und auf eine echte HiHat- und Fußmaschine wert legen möchte, der sollte möglichst Setups wie etwa ein ROLAND HD-3 System gleich ganz ausschließen. Wer gerne bereit sein möchte entsprechende gehobene Summe anlegen zu wollen und auch zu stemmen, dem rate ich unbedingt von hochpreisigen Komplettsysteme besagter Hersteller wie etwa von ROLAND und Yamaha aus obigen Gründen dringend ab.

Für Preise jenseits der 2000.00 € Marke gibt es bessere Optionen am Markt auch wenn es grundsätzlich kaum möglich sein sollte entsprechende Produkte in einem Musikfachgeschäft zu testen oder gar zu beziehen. Im Einzelnen:

Ich benutze ein Setup von Dave aus England. (DED) Das Set "glitzert" wirklich schön mit dem Gold Glass Glitter Finish. (Recht auffälliges Outfit) Die Kesselformen entsprechen echten A-Kesselformen. Aber die eingebauten Trigger-Technologien habe ich überwiegend mit Hilfe von den R-Drums Trigger-Produkten ersetzt. Ich nutze auch eine 10" Diabolo Snare Drum von drum-tec als FX-Snare in Silver Sparkle Finish. Damit bin ich bis dahin recht zufrieden. Meine Kessel weisen keine Haltevorrichtungen auf um diese flexibel mit Hardware nach Wahl am Set befestigen zu können. (Mitunter Pearl Optimount an Pearl Drumrack) Bei allem Respekt für drum-tec ..... Gerade die hochpreisigen Kesselserien wie Pro und Pro-S orientieren sich mir zu sehr an den IMHO unverschämten Preise der ROLAND TD-30 Pads. Mir muss man erst einmal darlegen können, ob die ganz teuren Kesselsets von drum-tec (Pro und Pro-S) wirklich noch erheblich besser funktionieren sollten als etwa gute (gebrauchte) Kesselsets nach Wahl bestückt mit den Einbau Optionen etwa von Wronka Drums und R-Drums und den entsprechenden Meshfellen. Nach meiner bescheidenen Meinung würde man da (Trigger) technisch betrachtet etwa auf gleichen Niveau liegen können bei vergleichbar moderaten Preisen. Einige Kessel von drum-tec sind sicherlich ganz toll. Aber ich sehe jetzt noch nicht unbedingt den Sinn darin, etwa Kesselqualitäten vergleichbar zu DW/Sonor Niveau als reine Trigger Kessel nutzen zu müssen. (Ich unterstelle jetzt einfach mal den drum-tec Kesseln diese Güteklasse). Und was ein A-Kesselsatz von DW kosten kann, wissen Wir ja alle.

Zum Herzstück die Klanggenerierung: Wer möglichst authentische Kesselvisionen bevorzugen möchte, der wünscht sich bestimmt auch ebensolche Sounds. Das ist aber leider mit 90er Jahren Synthesizer Technologien al la TD-30 Modul für über 2000.00 € nicht machbar! Hierzu gibt es ansatzweise bis dahin nur eine Lösung: VST-Instrumente wie etwa von Toontrack und fxpansion oder XLN Audio usw. mit Hilfe zeitgemäßer Computertechnologien. Ein (hoffentlich) bereits vorhandener recht aktueller Rechner wäre für dieses Vorhaben sehr von Vorteil. Für möglichst kleinste Latenzen sollte ein entsprechendes Audio-Interface unvermeidbar sein.

Leider gibt es am Markt bis dahin kein vernünftiges Drum-To Midi Interface welches die E-Drum Steuerbefehle auf digitalen Wege an den Rechner schicken wird. Die kommerziellen Hersteller werden sich wohl absehbar nicht selber an das Bein pinkeln wollen und entsprechende Geräte anbieten. (Das Alesis Trigger I/O scheint mir hierfür einfach zu schlecht zu sein) Ich rate dazu erst einmal möglichst ein gebrauchtes Soundmodul der unteren Preisklasse als Drum To Midi Provisorium zu nutzen und abwarten was der Markt diesbezüglich in Zukunft zu bieten hat.

Bei den Cymbals (Beckenpads) ist leider auch meine Wenigkeit am Ende mit dem Latein um gute Alternativen empfehlen zu können. Mein Motto wäre hierzu der Aufruf nach oben im Himmel .... Rettet endlich die (Drummer) Welt vor jenen unsäglichen Gummipad Gelumpe. Mal sehen ob der liebe Herrgott (Oder sonst wer) Uns arme kleine Schlagzeuger auch einmal erhören möge. Wenn denn diese durchaus innovativen Zildjian GEN16 Lochbecken Cymbals triggerbar wären..... Ja dann wäre vielleicht eine Lösung in Sichtweite. Authentisch mögen auch erst einmal die Field Electronic Cymbals aus dem Amiland erscheinen, aber ob diese Produkte "Haus/Wohnungs- zahm" in Sachen Anschlaglautstärke ausfallen werden, könnte man vorab aus der Ferne betrachtet wohl eher anzweifeln. (Vielleicht eher eine Option im Pro Bereich) Allerdings wären diese Field Electronic Drums Cymbals durchaus gedämpft und sind damit keine reinen A-Becken mehr.

So, das wären erst einmal einige bescheidene Hinweise meinerseits. Auch wenn Du vielleicht nach über 30 Jahren nicht mehr unbedingt der Trommelgott in Person sein solltest, darf ich Dir trotzdem versprechen, dass Du abgesehen von der kritischen Drum To Midi Konverter Situation am Markt und der bisherigen Notwendigkeit von Gummibeckenpads, mit obiger Ausrichtung in Dimensionen vorstoßen kannst, wo ein TD-30 E-Drum Komplettsystem von ROLAND für sage und schreibe über 7500.00 € längst die Segel wird streichen müssen. Diesen Umstand würde ich Dir hiermit gerne für eine mögliche Kaufentscheidung auf dem Weg mit geben wollen.

Gruß

Trommeltotti