Alles anzeigenNa hier wird einiges durcheinander geworfen
Also mal ganz langsam:
Midi ist nur ein serielles Protokoll, dazu noch ausgesprochen langsam und sehr sparsam was die zu übermittelnden Daten betrifft. Damals vor fast 40 Jahren als sich einige schlaue Köpfe das ausgedacht haben waren die Rechner zu der Zeit gerade mal schnell genug diese Daten zu verarbeiten.
Seriell ist auch unser beliebtes USB, dh. Midi und USB sind sich sehr ähnlich, weswegen man heute auch meist nur einen USB Anschluss an den Modulen findet. Der Rechner hat damit keine Arbeit und langweiligt sich mit Midi. Deswegen kann so ein USB Anschluss auch hunderte Midigeräte gleichzeitig verarbeiten ohne Probleme. Latenz gibt es keine, also 0, in Worten auch Null! wenn Midisignale vom Rechner weiterverarbeitet werden.
Damit hat ein Midigerät an einem Rechner angeschlossen NUll Latenz!
Was hier fälschlicherweise als "Interface" interpretiert wird ist ein Adapter(Kabel) zwischen Modul/Keyboard/sonstigem Midigerät und dem USB Port Das ist nix dolles und hat auch keine Latenz. (Kabel haben auch keine Latenz)
Bist du dir da hundert Prozentig sicher? Irgendwie müssen die Daten ja verarbeitet werden? Also sprich über den USB BUS an die CPU usw.
Null sicher nicht. Aber es muss wohl keine Wandlung im Sinne einer AD Wandlung gemacht werden. Also ist diese Latenz vllt vernachlässigbar.
Ob jetzt USB - to - Midi ein Adapter oder ein Interface ist, darüber kann man vllt diskutieren. Aber im gebräuchlichen Sinne des Worte, gebe ich dir wohl recht.
Wunderbar bis hierher, wir können spielen, Mididaten erzeugen und das ganze latenzfrei im rechner "recorden" ..aber hören tun wir noch nix.
Wenn wir jetzt ein Softwareinstrument wie EZdrummer mit diesen Mididaten füttern hat der Rechner zum ersten mal ein bisschen Arbeit und rechnet einen schönen Sound.
Leider rechnet der nur und wirft digitale Daten raus die ja noch irgendwie in hörbare analoge Signale gewandelt werden müssen damit wir das ganze auch hören können.
Dieses umwandeln erledigen Digital- nach Analogwandler, D/A Wandler genannt. Diese befinden sich in einem Audiointerface das wir zb. extern anschliessen oder auch intern als PCI-Karte.
Diese digitalen Signalprozessoren(DSP) haben mächtig viel zu tun und kommen richtig ans schwitzen, da sie möglichst schnell und präzise sein sollen, also richtig schnell.
Es klingt etwas so als säßen die Wandler nur in PCI Karten oder USB Kisten. Die Onboard Soundkarten haben natürlich auch D/A Wandler. Nur sind die eben nicht ganz so gut (Nur der Vollständigkeit halber für die etwas unbedarften Mitleser, unten schreibst du es ja dann auch selber)
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Die Qualität und die Treiber für dieses Audiointerface sind entscheidend für die Zeit die es braucht um möglichst schnell den Datenstrom den der Rechner schickt umzuwandeln.
Dieses Verfahren nennt sich ASIO (Audio Stream In/Out) denn meistens macht so ein Interface das in beide Richtungen, also auch zb vom Mikrofon das Signal in digitale Daten zu wandeln.
Hier entsteht die Latenz, da diese Wandlung Zeit benötigt.
Ein normaler Onboardsoundwandler der nur einige Cent kostet kommt da leider an seine Grenzen. Der Datenstrom der kontinuierlich vom Rechner geschickt wird kann nicht schnell genug verarbeitet werden und es wird eine große Samplerate notwendig.
(außerdem arbeitet so eine einfache Soundkarte nur mit 16Bit und 44kHz was uns mal gar nicht reicht)
Das bedeutet der Datenstrom muss zwischengespeichert werden, was ja wieder Zeit kostet.
Je größer dieses Zwischenspeichern (die Samplerate) ist, desto größer die Latenz.
Ein gutes schnelles Interface kann mit sehr kleinen Sampleraten arbeiten und so schneller die Daten zu wandeln und rausschicken.
Zusammengefasst bedeutet das:
Nur Midi aufnehmen und/oder Midi wieder raus zu schicken zb. in das Drummodul stellt keine Anforderungen an die Hardware, das geht mit jedem Rechner der nicht älter als 30 Jahre ist.
Wenn aber ein VSTi ins Spiel kommt, muss der Rechner Leistungsfähig genug sein den ganzen Kram möglichst in Echtzeit zu rechnen UND ein Audiointerface in der Lage sein den Datenstrom auch möglichst in Echtzeit in analoge Signale zu wandeln.
Wenns da schwächelt bekommen wir eine große Latenz.
Leistungsfähig. Naja. Ich dnke auch mit einem 7-8 Jahre alten Rechner sollte das kein Problem sein. Ich habe dieses Jahr mein PC von 2008 gegen einen aktuellen (i5) ausgetauscht und keinen Unterschied bzgl. der Latenz feststellen können.
Ich denk da könnte es schon relevanter sein, seinen PC passend auf geringe Latenzen einzustellen.Dazu gibt es im Netz ein paar Dokumente. u.a. auch von den DAW Herstellen.
Ich schreibe das nur, damit die Leute nicht denken, man bräuchte den neusten MAC oder den dicksten i7 oder sonst was. Ich würde behuapten, ein durchschnittler PC der 5-6 Jahre alt, passend konfiguriert funktioniert mit guter ASIO Soundkarte, quasi genau so wie ein aktueller PC.
Bis auf den Punkt mit dem Midi Interface, stimmten unsere Aussagen auch überein
Edit.: SO ganz falsch scheint es mit dem Interface jedenfalls nicht zu sein. Die Hersteller nennen ihre Geräte durchweg Interface und nicht Adapter.
Hier sieht man ein paar Geräte:
https://www.thomann.de/de/midi…ice-first=0&price-last=40