Beiträge von drumdidi

    30 dB machen IMHO keinen Sinn, da bekommst Du vom Set ja gar nix mehr mit.


    Richtig. Bei 30 dB hört man nix mehr, was musikalisch noch Sinn macht. Über eine Reduktion der Probelautstärke sollte man zudem auch immer mal nachdenken.
    Manche Leute mißverstehen auch das Leistungspotential ihrer Verstärker. Man muss das im (kleinen) Proberaum nicht abrufen...

    Für einen "5 Min Kunstfurz" darf aber sogar nach dem Ableben des Schaffenden noch 70 Jahre abkassiert werden, weil dieser als Eigentum gilt.
    Das ist für mich eine Ungleichbehandlung.


    Dein Kunstfurz wirft nur dann noch Geld ab, wenn sich irgendwer dafür interessiert. Wenn niemand den Kunstfurz mehr haben will, dann gibt es auch kein Geld.
    In dieser komischen Argumentationslogik wird es ja fast schon so dargelegt, dass man quasi als Automatismus noch 70 Jahr lang nach dem Tod Geld bekommt.
    Nö, nur wenn die Menschen das werk immer noch konsumieren wollen.
    Ist der Kunstfurz unbedeutend, dann fragt keiner nach und gut ist.
    Wie Jürgen schon so richtig schrieb: bei materiellen Gütern, Geldvermögen etc. pp stellt auch keiner in Frage, das man das vererben kann, dies sogar ohne Zeitbegrenzung.
    Wer von Ungleichbehandlung spricht, sollte vielleicht mal drüber nachdenken, wie er denn auf der Argumentationsbasis das Recht legitimiert, das Häuschen der Eltern zu erben oder das grosse Aktiendepot oder die Firma, die Vater/Mutter aufgebaut haben.
    Dafür hat der Sohnemann/die Tochter auch nix beigetragen. Soll dies dann auch einfach dem Staat bzw. der Allgemeinheit anheim fallen? Das wäre dann logisch!
    Ich bin gespannt auf die Begründung, warum das dort in Ordnung ist...

    Und irgendwie erinnert mich diese ganze Diskussion mehr und mehr an diese Verschwörungstheorien wie, dass die USA nie auf dem Mond gelandet sind.
    Da werden alle möglichen Behauptungen auch gerne mi Sätzen eingeleitet, dass man selbst der Überzeugung ist, dass...
    Seltsamerweise findet man dort keinen einzigen Mitarbeiter des Apollo Projektes, der jemals angezweifelt hätte, das die Mondlandung stattgefunden hat.
    Ebenso gibt es unzählige Wissenschaftler, die haarklein jegliche Behauptung der Verschwörungstheoretiker widerlegen können, was aber dann von den Anhängern der Verschwörungsthorie abgetan wird. Die Wissenschaftler sind dann alle gekauft, abhängig von den Mächtigen, inkompetent usw.
    Selbst handfeste Beweise/Belege sind dann nicht ernst zu nehmen.
    Genauso verhält sich dieses ganze Gerede um die Content Mafia, Verwerterindustrie, MI oder wie man sie dann nennt. Alle Leute, die diese Begriffe verwenden, haben noch nie eine Plattenfirma von innen gesehen. Kennen die Realitäten nur vom Hörensagen, vertrauen auf die Infos von der selben Art Leute, die woanders dann so krude 9/11 oder es gab keine Mondlandung Theorien vertreten.


    Räumt dann ein Musiker wie Luddie (und wie ich übrigens schon viele Seiten vorher auch!!!) auch noch ein, dass es im Geschäft einige Schieflagen, nicht wünschenswerte Zustände gibt, wird dann wieder das Zerrbild der Content Mafia bemüht und man solle erst da mal was ändern. Das übrigens viele Verschärfungen/Verschlechterungen der letzten Jahre auf das Konto der Veränderungen durch das Internet und die einfache Möglichkeit des verlustfreien Kopierens und Weiterverbreitens geht, will man ja nicht wahr haben. Das ist ja eine ähnliche abwegige Behauptung wie die, dass die USA doch auf dem Mond gelandet sind.


    Wie ich ja schon mehrfach gesagt habe, ich würde die Leute für glaubwürdig halten, wenn sie sich ernsthaft für die Verbesserung der Bedingungen für Musiker einsetzen würden. Das hiesse dann aber auch ganz simpel und einfach, bei sich selbst anfangen und nicht mehr zu kopieren und weiter zu geben, nicht solche Dinge wie kino.to, Megaupload etc. zu verteidige, verstärkt CDs/Downloads direkt bei den Bands zu kaufen, statt alles umsonst haben zu wollen, sich eben NICHT für Dinge wie Kulturflat oder die Legalisierung des "nicht kommerziellen Weiterverbreitens" einzusetzen. Genauso nicht am Eingang zum Club zu jammern, wenn es Eintritt kostet etc. pp.
    Am Ende lese ich hier immer nur von, ich will's halt praktisch und einfach haben und sehe nicht ein ,warum ich was dafür zahlen soll. Youtube soll auch nix zahlen, Facebook auch nicht und die Musiker müssen sich halt ein anderes Geschäftsmodel überlegen. Das klingt nach allem, nur niemals nur im Ansatz auf Unterstützung für Musiker.
    Man stelle sich zudem auch mal ganz nüchtern vor vor, wir Musiker stellten uns z.B. jetzt vor eine Plattenfirma und sagen, ich will ab sofort 50% von allem, einen fetten Vorschuss und was die Verechenbarkeit angeht, nur das absolut nötigste, was ich definiere. Das entspricht der Forderung eines Hammu hier.
    Gleichzeitig hört aber die Plattenfirma aus der pot. Kundschaft, das die keinen Bock haben, für Musik zu zahlen, die wollen die kostenlos sharen und verteilen können, die wollen alle Videos für lau auf Yotube & Co usw. und sofort.
    Jeder Unternehmer, und das ist eine Plattenfirma nun mal, wird dann zum Geschäftspartner sagen: hör mal, der Markt sieht aber nicht gut aus. Unsere Absätze sinken, weil die Leute nicht mehr für die Musik zahlen. Und du willst jetzt bessere Bedingungen als früher, wo die Marktlage besser war?


    Das ist ja fast so, als würden die Schleckerdamen gerade jetzt zur Unternehmensleitung gehen und 20% mehr Gehalt verlangen.
    Bessere Bezahlung kann man nur verlangen, wenn der Markt es hergibt. Das ist unser System! Das funktioniert sogar in der Musikbranche immer noch, wenn du zu den Glücklichen gehörst, die noch richtig viele Platten verkaufen. Ein Xavier Naidoo hat völlig andere Vertriebsbedingungen als ein Newcomer oder eine Band, die nur 30.000 Alben verkauft. Da bestimmt tatsächlich der Musiker die Bedingungen und nicht die Plattenfirma.
    Und da schliesst sich der Kreis, was ich schon mal vor vielen, vielen Seiten erklärt habe, das eben vor allem die kleineren Acts durch diese Entwicklung hart getroffen sind. Aber das kommt ja hier nicht an.
    Die können aber in einem Umfeld, in dem alles geshared und kopiert wird, recht wenig verhandeln.

    Jetzt dreht es sich wieder endgültig im Kreis. Jetzt kommt wieder der Schmuh von der bösen MI aufs Tableau.
    Der Verweis auf diese lächerliche Facebook Seite hier drüber noch dazu.
    Es ist einfach sinnlos, diese Diskussion hier weiterzuführen!
    Jürgen: du willst doch hier nicht vernünftig argumentieren? Liegt wohl daran, das du auch zu denen gehörst, die Ahnung von der Materie haben...
    Wie sinnvoll das ist, sieht man doch gerade wieder. Es ist auch ein typisches Nebengefecht mit der Dauer des Schutzes nach dem Ableben, wobei ja die Diskussion sogar schon "weiter" ist, und Schutzfristen von nur 20 Jahren o.ä. im Gespräch sind. Das Kernthema ist das Thema das "nicht kommerziellen Kopierens" das legalisiert werden soll ,was defacto einer Abschaffung des Urheberrechtes bedeutet. Da kann man noch Seitenweise davon reden, man wolle gar nicht das Urheberrecht abschaffen. Man kann auch ein Recht auf dem Papier stehen lassen, aber durch entsprechende Regelungen völlig aushöhlen und bedeutungslos werden lassen. Die Verfassung der DDR war ein gutes Beispiel dafür. Da gab es auf dem Papier auch Meinungsfreiheit.

    Mich auch. Wissenschaft dürfte schon auch noch erwähnbar sein.



    Zum Glück kämpfen gewichtige Stellen für deine Privatsphäre, s.o. Mir geht es übrigens ähnlich.
    Man könnte aber auch behaupten, es wäre nicht wegen ein bisschen Musik, sondern wegen Überhand nehmender Kriminalität.


    Und da schließt sich doch der Kreis.
    Niemand will eigentlich die Überwachung. Es wäre alles so einfach, wenn man einen gesellschaftlichen Konsens herstellen würde, das das illegale Verbreiten von Musik, Film, Software, Literatur einfach nicht in Ordnung ist.
    Würden alle oder zumindest die mehrheit der Leute sagen, ich höre damit auf und sauge nicht mehr aus dem Netz für lau runter, dann wäre das Thema vom Tisch.
    Ich mache es z.B. nicht. Es geht tatsächlich!
    Stattdessen treten Leute wie z.B. die PP auf und propagieren, das das eigentliche Fehlverhalten zur akzeptierten Norm erhoben werden soll.
    Wie du One so verniedlichend schreibst, ist es nur ein bisschen Musik, wie PBU richtig schreibt, ist es eben nicht nur ein bisschen Musik sondern eigentlich überhand nehmende Kriminalität, die permanent verniedlicht bzw. eben jetzt noch zum rechtlich einwandfreien Verhalten umgemodelt werden soll.


    Auch hier im Forum erleben wir doch seit über 50 Seiten, wie regelmässig dieses Fehlverhalten verteidigt wird, als ganz einfach zu sagen, eigentlich ist das nicht in Ordnung und man sollte damit einfach aufhören.
    Schon ist der Streit beendet, es gibt keinen Grund für Abmahnungen, keinen Grund für 3 Strikes, keinen Grund für Überwachung usw.
    Stattdessen wird seitenlang die Aufgabe der Vergütung seitens der Musiker verlangt, sollen völlig irrsinnige Alternativmodelle wie die Kulturflat etabliert werden, die eigentlich noch mehr Verwaltung und Kontrolle verlangen, wenn man sie ernsthaft umsetzen will, werden Diskussionen um die wa(h)re Kunst geführt.


    Die PP & Konsorten könnten sich doch auch genauso hinstellen und eine flammende Rede halten, das im Interesse der Freiheit des Netzes ein Ende mit dem Selbstbedienungsladen sein muss, das im Interesse der Existenz der Musiker, Schrifsteller, Schauspieler etc. und aus Respekt vor deren Leistung und für die Freude, den spass den sie dem Konsumenten bringen, auch gefälligst die konsumierten Inhalte zu bezahlen sind.
    Dann führt man eine unaufgeregte Diskussion, baut die bereits existierende legalen Angebote weiter aus, setzt sich auch hier mal glaubwürdig für akzeptable Vergütungen ein statt z.B. der löächerlichen Vergütungen bei spotify, simfy etc., steigt mit ein in einen Dialog zu Reformen bei GEMA & Co statt nach deren Abschaffung, nach Enteignung, nach Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz der Urheber zu schreien.


    Im Moment haben wir doch die perverseste Situation überhaupt, denn wir Musiker stehen jetzt zwischen zwei Booten, die seltsamerweise angeblich alle unser bestes wollen.
    Auf der einen Seite die altetablierten Strukturen mit Labels, GEMA, Vertrieben etc. pp, die mit grosser Macht ihre Positionen verteidigen, uns Musiker oft aber unter Druck setzen und die Vergütungen weiter kappen.


    Auf der anderen Seite die Piraten, die eigentlich nur ihren privaten Konsum möglichst legal und kostenlos organisieren wollen.


    Aber eigentlich wil die Industrie ihre Position, ihren Profit sichern, die PP ihren Konsum und wir Musiker stehen dazwischen und verteidigen uns in alle Richtungen. Wir kämpfen um bessere Vergütungen seitens der Industrie und gegen die völlige Enteignung durch die Piraten und dürfen uns gleichzeitig anhören, das in Wirklichkeit alle für uns sind. Echt bekloppt kann ich nur sagen.


    Wirklich Bewegung in die Sache kommt nur durch ein gesellschaftliches Umdenken, durch Wertschätzung der Arbeit der Kulturschaffenden (deren nicht Achtung in diesem thread regelmässig anklingt), durch einen gesellschaftlichen Konsens, das man eben nicht alles kopiert und organisiert. Das man für Musik, Bücher, Filme, Software etc pp zahlt, wenn man sie konsumieren will.
    Bei einem gesellschaftlichen Konsens braucht es auch keine gesetzlichen Strafandrohungen, keine Überwachung, keine Verschärfung. Mit den paar wenigen, die sich dann doch nicht dran halten können/wollen, kann man dann umgehen.
    Wenn es aber gesamtgesellschaftlich aus dem Ruder läuft und eben runtergespielt wird als "ist ja nur ein bisschen Musik, Film Software, Literatur" kommen wir nicht sehr weit.
    In unserer Gesellschaft gibt es einen sehr breit angelegten gesellschaftlichen Konsens in vielen Fragen, der übrigens auch nicht selbstverständlich ist, über den aber nicht mehr so diskutiert wird, weil er mittlerweile als unveräusserbare Grundüberzeugung für die überwältigende Mehrheit gilt.
    Dazu gehört z.B. die Gleichheit von Mann und Frau, über die man nicht mehr ernsthaft einen Disput anzetteln kann (man bedenke, das Frauenwahlrecht in d ist noch nicht mal 100 Jahre alt), oder die Tatsache, das wir alte Menschen nicht einfach entsorgen bzw. verenden lassen. Auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Genauso würde ich mir eine Grundsatzerklärung als Bekenntnis zu einer gesellschaftlichen Ächtung des Kopierens wünschen.
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Da gründet sich eine Partei, die genau das Gegenteil als Norm erheben will und erntet Zuspruch. Und das hat diese ganze Diskussion erst richtig befeuert.

    ein Beispiel: Das Internet ist DEFACTO nur eine Weiterentwicklung |Das Internet ist zum Großteil Konsum


    DAS ist lediglich eine Meinung und eben KEIN Fakt.


    Schade, dass ich jetzt den Artikel dazu nicht verlinken kann bzw. nicht mehr weiß, wo ich das gelesen habe.
    Dazu habe ich eine soziologische Untersuchung über das verhalten des durchschnittlichen Internetnutzers gelesen.
    Da wurde dargelegt, das der abolute Großteil der Internetuser tatsächlich primär konsumierend unterwegs ist, Musik hört, Videos anschaut, einkauft, Zeitung/Artikel liest also Dinge ins Netzt transferiert, die er so zuvor auch schon getan hat, dies aber nach seinem Zeitplan und seinem Gutdünken tut. Er klickt sich also sozusagen seine Konsumwelt zusammen.
    Das habe ich tatsächlich nicht als Meinung geschrieben sondern bezog michauf diese Untersuchung.
    Als Weiterentwicklung zu den klassischen Medien kam dann der feedbackkanal dazu, das man im Netz interagieren kann, was im TV nur sehr begrenzt möglich ist.
    Kommunikativ ersetzt das Chatten zuweilen das Telefonieren und eröffnet zum konventionellen Telefonat die Option, gleichzeitig mit mehreren zu kommunizieren, was dann auch wieder "nur" eine Weiterentwicklung ist.


    Fazit der studie war zudem, das das Netz viel weniger zu solchen dingen benutzt wurde, die man vielleicht aufgrund der technologischen Möglichkeiten erwarten würde. Die Mehrzahl ist tatsächlich als Konsument unterwegs.
    Man kann dies jetzt natürlich einfach als meine Meinung verkaufen, nur ist es nicht auf meinem Mist gewachsen sondern ich habe es in besagter Studie gelesen.
    Aber gut- ich kann auch damit leben, wenn man es jetzt als meine persönliche Meinung auffasst.


    Zitat

    huch, wo ist der post hin? ich wollte dir grad nen kaffee hinstellen, damit die warterei nicht so öde wird ...


    Den habe ich gelöscht, weil ich ihn nicht mehr für relevant hielt und lieber auf One reagieren wollte.

    ich würde schon sagen, dass das internet eine andere gesetzmässigkeit hat als die massenmedien


    Wie schön. Du würdest das einfach mal so sagen. Wo ist da die Beweisführung. Was unterscheidet das Internet von den anderen Massenmedien so eklatant, das es wirklich was völlig anderes ist.
    Defacto ist das Internet nur eine Weiterentwicklung und nichts völlig neues. Zum Großteil ist das Internet Konsum - ersetzt genau genommen nur das Fernsehen, die Zeitung, das Radio, weil es das alles auf einmal vereint.
    Dann ist es noch ein Shopping Paradies - ach ja, und Internet ist Porno. Aber das lassen wir mal jetzt aussen vor.
    Die absolute Mehrheit der Internetuser nutzt das Netz als zentrale Konsumquelle.
    Untersuchungen zum Freizeitverhalten zeigen, das das Internet den TV Konsum ablöst, allerdings der Inhalt im Netz, der dann konsumiert wird. letztendlich dem tV Programm sehr ähnlich ist, nur das der Verbraucher sich sein indiv. Programm zusammenklickt.


    Auch die Ausführungen zum Kommerz vs. Kunst sind Unfug.
    Unter solchen verqueren Konstruktionen kann man so ziemlich alles zerlegen, was heute normaler Alltag darstellt.
    Auch die Mona Lisa von daVici war Kommerz, da es eine simple Auftragsarbeit eines Porträts war und der Herr da Vici dafür Geld bekommen hat die Dame zu malen.
    Heute steht das Bild in einem Museum und gilt als grosses Kunstwerk.
    Wo soll diese Art der Diskussion hinführen?
    Das Internet ist ein Massenmedium mit breitem Wissens- und Konsumangebot, teilweise interaktiv, teilweise auch schlicht konsumptiv.
    Mehr ist es nicht.

    Musik ist definitiv eine Form von Kunst und eben keine Konsum-Massenwahre.


    Entschuldige, das ich dich hier nachhaltig verbessern muss.
    Musik ist und war noch nie nur Kunst und ist dann zu etwas anderem geworden.
    Ganz im Gegenteil!
    Musik ist entwicklungsgeschichtlich zunächst mal vor allem Funktionsmusik gewesen, zunächst wohl für kultische Handlungen.
    Dann wurde sie auch zur Unterhaltung eingesetzt - auch schon seit vielen Jahrhunderten.
    Die "Kunstmusik" ist dagegen eine recht junge Erscheinung. Das man Musik konzertant aufführt sogar etwas sehr, sehr junges.
    Es ist also eigentlich genau andersherum, wie du es gerade darzulegen versuchst.


    Selbst der Herr Mozart, dem du den Künstlerstatus sicherlich nicht absprechen würdest, hat einen Grossteil seiner Werke zur Unterhaltung geschrieben.
    Was machen wir jetzt mit dem Herrn Mozart? Verdammt- der ist auch so ein Kommerzvogel...


    Also bitte keine Unwahrheiten über die Geschichte der Musik verbreiten.


    Der Kunstbegriff, den du hier verbreiten willst, ist ein völlig unhaltbarer. er ist auch Grösstenteils auf Wertungen basierend, wo sich sowieso die frage stellt, wer will eigentlich die Trennlinie ziehen und definieren, wo Kunst aufhört und wo Kommerz/Unterhaltung beginnt?
    Her Klaus Kinski hat das man in einem berühmten NDR Talkshow Interview auf den Punkt gebracht, als der Moderator auch so was von Kunstfilmen a la Herzog im Vergleich zu Kinskis Kommerz Filmen geredet hat.
    Kinski meinte da nur in seiner typischen Art und Weise: Was heisst hier Kunst, du Arsch!
    Das ist zwar vom Ton daneben, aber Recht hat er.


    Die komplette Kunstdiskussion ist vorgeschoben. Die grenzen zwischen Funktionsmusik, konzertanter Musik, kultischer Musik, "Kunstmusik" sind absolut fließend und überhaupt nicht klar beschreibbar.
    Was gestern noch Unterhaltung war, ist vielleicht morgen schon Kunst und umgekehrt.

    Den wichtigsten Punkt bezüglich Kopierbarkeit von Stühlen und Hosen hat keiner der Anwesenden wahrgenommen/ verstanden, nämlich dass es keine direkt zurechenbaren Kosten bei Datenkopien gibt


    Ja, das ist die gerne angeführte Begründung, das ja praktisch kein Schaden entsteht.
    Auf dieser Grundlage zu Ende gedacht, bedeutet dies ja, das ein Musiker einmal einen Song aufnimmt und ab dem Moment, wo er ihn veröffentlicht, keinen Schaden mehr erleiden kann, wenn dieser Digital kopiert wird.
    Dabei blenden die Argumentatoren aber folgenden Tatbestand aus.
    Ein Produkt besteht nicht nur aus den reinen Material und Herstellungskosten. Eine Hose besteht nicht nur aus Baumwolle, Nähgarn und Farbe.
    Zunächst mal würde ja ein Diebstahl der Hose vor allem den Verlust dieser Rohstoffe bedeuten.
    In dieser Hose stecken aber auch imaterielle Rohstoffe. Die Arbeit der Näher, die Arbeit der Designer der Hose. Die müssen doch irgendwoher bezahlt werden.
    Genauso wie in einem Musikstück ganz viel nicht greifbare Rohstoffe drinstecken - stundenlanges Komponieren/Arrangieren. Aufnahmezeit, Instrument üben, proben usw.
    Tontechniker, die ihre Zeit im Studio fürs Aufnehmen einsetzen und auch gerne bezahlt werden wollen etc.
    Selbst wenn ich keine CD herstellen lasse, wird all diese Leistung beim digitalen Kopieren nicht mehr vergütet.
    Also müsste folgerichtig diese eine digitale Datei, die der Musiker veröffentlicht, all diese Kosten, die es wirklich gibt, die Vergütungen für hunderte stunden Arbeitszeit in diese eine Datei einfliessen.
    Die müsste dann tausende Euro kosten und dann wäre die Argumentation, ab dann entsteht kein Schaden beim Vervielfältigen richtig.
    So aber entsteht doch die Situation, das man den Song quasi einmal für 99 cent verkauft und das war es dann. Dann stehen 99 cent all den Kosten der Erstellung dieses einen Songs gegenüber. Es gitb sie also doch, die zuordnungsbaren Kosten. Sie werden nur ständig negiert, weikl Kosten auf Rohstoffkosten reduziert wird. Was glaubst du, welchen Wert allein die tausenden Übungsstunden darstellen, die ein Musiker ohne jegliche Bezahlung in seinem Musikerleben erbringt?
    Es entsteht also dem Erzeuger dieses Songs durchaus ein Schaden - der Schaden sind entgangene Vergütungen für seine Arbeit.
    Vergleichbar wäre, man arbeitet einen Monat in einer Firma und bekommt nach diesem Monat Arbeit (also 4 x 40h pro Woche Arbeitszeit) nur 99 cent bezahlt und es heisst, dir ist doch kein Schaden entstanden. Ich habe dir nichts materielles weggenommen. Oder hat jemand schon mal irgendwo in einem Regal materielle Arbeitszeit gesehen, die man klauen kann.
    Jeder halbwegs vernünftig denkende Mensch würde doch in einem solchen fall sagen, der Arbeitgeber stiehlt die Arbeitsleistung seines Mitarbeiters, betrügt ihn um seinen Lohn.
    Bei Musik heisst es einfach, der Song existiert doch nicht materiell, also kann ich auch keinen Schaden anrichten, wenn ich ihn einfach kopiere.
    Diese Argumentation ist einfach Unsinn.
    Nur weil ich nichts materiell entwende, heisst das noch lange nicht, das ich nicht jemanden um seinen Lohn betrüge, ihn um seine Vergütung bringe.
    Abgesehen davon wollen die Piraten z.B. dann auch noch seltsamerweise alle Vergütungsmodelle zurückfahren, die pauschalisierend das private Kopieren abdecken. Also die berühmten Urheberrechtsabgaben auf Tonabspielgeräte etc.
    Dann aber wieder eine Kulturflat fordern, die wieder Pauschalabgaben einführt. Dann auch noch kein Model liefern, das klarstellt, nach welchem Prinzip diese Kulturflat verteilt werden soll. wie will man denn ermitteln, wer da was davon und wieviel bekommt? Bedarf es dafür nicht einer Überwachung dessen, was im Netz passiert, um einen Schlüssel zu entwickeln?
    Dann erzählt der CCC was von Micropayment Modellen, erklärt aber auch nicht, wie so etwas organisiert werden soll, das es tatsächlich funktioniert und nicht nur zu sporadischen Microvergütungen führt. Manipulationsprobleme kommen dann auch noch dazu. Aber wir alles wissen doch auch aus simpler Menschenkenntnis, das ein System, das auf freiwilliger Bezahlung basiert, nicht wirklich funktioniert. Dafür ist im Menschen viel zu sehr das Streben nach dem eigenen Vorteil angelegt. Sonst gäbe es auch im Arbeitsmarkt nicht so viele Schutzregelungen für Arbeitnehmer. Man stelle sich mal vor, wir würden heute entscheiden, das man in D für Waren und Dienstleistungen nur noch das per Micropayment bezahlen muss, was man bereit ist dafür zu zahlen. Als erstes würde ich mal genüßlich meine Mietzahlungen um 90% reduzieren, weil es mir noch nie gefallen hat, so viel Miete zu zahlen.
    An der Tanke zahle ich nur noch 10 cent für den Liter. Das dürfte ja wohl genügen.
    Wenn wieder mein Durchlauferhitzer kaputt ist, dann zahle ich dem Handwerker, der das repariert, nur 10€ für die Arbeitsstunde. Das sollte doch reichen.
    Komisch, dass man nur bei Musik auf so abstruse Ideen kommt...

    Mmh, jetzt hast du deiner allgemeinen Abneigung Herrn Lanz gegenüber Ausdruck verliehen. Die kann man natürlich haben.
    Aber mir fehlt da der inhaltliche Bezug zu dieser Sendung. In der Sendung geht es gar nicht um Schlussfolgerungen des Herrn Lanz, sondern er konfrontiert Frau Weisband mit ihren eigenen Aussagen und fragt nur nach.
    Die Argumentationsfehler liegen da eher bei jemand anderem.


    BTW bin ich auch kein Lanz Fan und habe gestern Abend rein zufällig bei der Vorstellung der Gäste reingezappt und bin hängen geblieben, weil ich die Kombi Armin Rohde, Opernsänger, Spiegel Journalist + Weisband interessant fand und war doch sehr überrascht, wie der Lanz los gelegt hat, wo er doch normalerweise immer auf Kuschelkurs unterwegs ist.


    Zudem möchte ich mal anmerken, das Frau Weisband offensichtlich bereits mit der verhassten Contentindustrie bzgl. Veröffentlichung ihres Buches in Kontakt steht.
    Wie war das noch mal, das man an seinen Handlungen gemessen wird?
    Da steht sie wohl doch in enger Gemeinschaft mit der anderen Dame der PP - Julia Schramm
    Warum veröffentlichen die ihre Werke eigentlich nicht for free im Internet?

    Mein Herr prosoccer, deine sogenannten ungeheuren Behauptungen habe ich nie getätigt.
    Das habe ich dir bereits erklärt. Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, dies weiter auszuführen. Deine Antwort darauf: nicht vorhanden!
    Zudem diskutierst du gar nicht sondern kommentierst nur, indem du gerade Stück für Stück all diejenigen, die etwas sagen, was dir offensichtlich nicht gefällt, diskreditieren willst.
    Sag doch einfach mal was produktives bzw. klinke dich in die Diskussion ein.
    Zu meinen weiteren Äusserungen, die ich auf deine Reaktionen geschrieben habe, hast du nicht einen einzigen Satz geäussert.
    Wer diskutiert hier also gar nicht?


    Zitat

    Tut mir leid, dass ich das hier so deutlich einmal sagen muss.


    Das hier ist doch dann eher zynisch, da es dir gar nicht leid tut.
    Eigentlich hast du bislang nur vorbei geschaut, um das hier abzulassen.
    Diskutier doch mit!


    Übrigens wäre ich da mal vorsichtig, den neuen Bundesvorsitzenden als Fachmann zur Verteidigungspoltik zu titulieren.
    erstens hat er selbst gesagt, die PP hat zu außenpolitischen/verteidigungspolitischen Themen noch keine Position, zudem ist er gerade mal Referent im Verteidigungsministerium und dort für die akademische Bildung an der Bundeswehrhochschule zuständig. Er selbst bezeichnet sich zudem als Fachmann für Hochschulthemen...


    Was die Fachleute beim Thema Urheberrecht der Piraten angeht (meinst du Herrn Bruno Kramm?), so ist es doch dann mehr als verwunderlich, was so an Äusserungen seitens der PP diesbezüglich zu hören sind. Da mangelt es doch durchaus an Expertise. Der Herr Kramm ist jedenfalls mit seinen Äusserungen unter Musikern recht umstritten. Er redet u.a. gerne über dieses Thema Almende, was ich bereits angesprochen habe und ist auch in dieses ACTA Video involviert, was mal Ausgangspunkt dieses Threads war...Aber gut. Lassen wir ihn als Fachmann gelten.


    Zitat

    Mir geht es gar nicht darum hier inhaltlich zu argumentieren. Ich akzeptiere, dass ihr eine andere Meinung habt als ich und darin so festgefahren seid, dass jeglicher Versuch einer Argumentation an dieser Stelle sinnlos ist.


    Das hier ist, wie Trommelfrosch richtig bemerkt, aber leider Ausdruck einer absolut typischen Haltung. Was soll man dazu dann sagen.
    Ist das deine Vorstellung von politischer Diskussion?

    Ja, Luddie.
    Kony ist ein gutes Beispiel.
    Ebenso Youtube mit so vielen Videos, wo man nur noch kopfschüttelnd davor steht und sich nur noch fragt, wie das sein kann, das Millionen so eine Scheisse abfeiern können, wenn ich mir so Videos sogenannter Youtube Stars anschaue.
    Auch das Kriterium, wie viele Klicks jemand auf Youtube hat als Qualitätsmerkmal anzuführen, ist schon bitter.
    Im Internet dominiert vor allem der Mainstream. Deshalb bin ich auch nach über einem Jahrzehnt mehr als ernüchtert bzw. skeptisch, was die Möglichkeiten zur Promotion, Verbreitung von kreativen Inhalten angeht, die nicht dem Mainstream entsprechen. Du kriegst einfach mit nem Lady Gaga Cover mehr Klicks als mit jedem eigenen Song. Und diese Walk off the Earth Nummer hat es auch wieder deutlich gezeigt, das diese Aussage stimmt.
    Unfassbare Aufmerksamkeit für den aktuellen weltweiten Mega Hit Cover- alles andere drum herum ist ... irrelevant.


    Und zum Expertentum kann ich auch nur beipflichten.
    Eine seltsame Abneigung gegenüber Leuten, die sich sehr nachhaltig mit einer Sache beschäftigt haben, existiert heute in breiten Kreisen.
    So wie uns hier auch in diesem Thread nur eigene Besitzstandswahrung vorgeworfen wird, wo wir doch eigentlich diejenigen sind, die durch jahrzehntelanges Arbeiten in dieser Branche eindeutig die grössere Expertise haben und stattdessen Leuten mehr geglaubt wird, die eigentlich ITler sind...
    Tatsächlich sind hier aber in diesem Thread zu 99,99% die Sorte Musiker vertreten, die nicht zu Big Playern und Günstlingen des existierenden Systems gehören, also genau die Klientel, für die sich angeblich die PP einsetzt.
    Nur seltsamerweise beschimpfen wir nicht die Labels als Contentmafia, verunglimpfen nicht die GEMA bis zum geht nicht mehr oder fordern die Legalisierung des Filesharings.
    Wir kritisieren durchaus gewisse Modalitäten im System, Problematiken in der GEMA oder GVL, strukturelle Probleme. Das findet aber kein Gehör, weil es ja in Wirklichkeit gar nicht darum geht. Es geht nur um den eigenen Konsum.
    Aber wir sind auch keine Opfer, die dringend die Hilfe der Piraten bräuchten.
    Ich habe schon Verträge im Musikbereich NICHT unterschrieben, weil ich sie nicht für fair hielt.
    Ich habe durchaus andere unterschrieben, die nicht das darstellten, was ich gerne gehabt hätte. Gezwungen hat mich aber keiner.
    Das meiste Geld hab ich trotzdem nach wie vor auf diesem Wege verdient. Alle anderen Musikprojekte blieben immer mehr oder weniger auf einem idealistischen Level bzw. litten letztendlich noch viel stärker unter der Copy Entwicklung als die Projekte mit "Deals".
    Wer in der Branche wirklich arbeitet, weiß, dass es diese ganzen Strukturen braucht. Nicht jeder Musiker ist ein super Kaufmann, Promoter, Booker etc.
    Meiner Meinung nach leidet sogar ein Großteil des kreativen Outputs darunter, das man heute als Musiker gezwungen ist, so viele Dinge selbst zu tun.
    Das ist nicht wirklich eine Befreiung sondern eher eine Last!

    @prosoccer:
    Komm mal von deinem Trip runter. Einfach jemandem das Wort im munde rumzudrehen, ist echt billig, statt zu argumentieren.
    Also ich habe nach wie vor nicht geschrieben, dass Mitglieder der Piraten dahinter stecken (Anhänger müssen es aber aus logischen Gründen sein).
    Ich "tue" da auch nicht so. Es ist durchaus wichtig, wie man Dinge formuliert und sie auch so versteht, wie sie nun mal dastehen.
    Das dürftest du auch am in der Schule hinsichtlich Textinterpretation gelernt haben - da kann man nicht so ohne weiteres Aussagen ummodellieren, nur weil man selbst beliebige Worte ergänzt, um die eigene Interpretation hinzubekommen.
    Ja, und die Frage, ob das die liquid democracy ist, ist eine berechtigte Frage, wenn seit Wochen die Leute, die sich gegen politische Positionen der Piraten äussern, aus dem Netz heraus in einer Form angegriffen werden, die bisher im politischen Wettstreit nicht üblich waren (nehmen wir mal ein paar radikale Parteien in D aus)


    Auch was meine Aussage zur Verwurzelung in der dt. Verfassung angeht, solltest du nicht durch eine andere Wortwahl meine eigene Aussage verändern.
    Meine Aussage lautete: ich bin mir nicht sicher, ob die PP auf dem Boden unserer Verfassung steht
    Du machst daraus:
    die PP sei nach meinem Bekunden verfassungsfeindlich.


    Für grobe Gemüter scheint das die gleiche Aussage zu sein. In Wirklichkeit ist es, meint es nicht genau das Gleiche. Alles eine Frage der Sprachkompetenz.


    Wenn ich mir die Frage stelle, ob sie wirklich auf dem Boden der Verfassung stehen, dann geht es primär darum, das sie mit ihren kontroversen Äusserungen permanent Fragen aufwerfen, die sie dann gerne mit dem Verweis auf "wir haben noch keine endgültige Position" wieder zu verschleiern suchen.
    Nachdenklich stimmen mich da eben so Äusserungen wie die Einführung des Wortes Allmende als Ziel im Umgang mit Kulturgütern.
    Ebenso Äusserungen über die Presselandschaft, seitdem es aus dieser Gegenwind für die Piraten gibt. Denen wird oft einfach die Kompetenz abgesprochen, wenn sie unliebsam oder kontrovers über die PP und ihre Positionen berichten - das weckt in mir sehr ungute Assoziationen zu polit. Systemen der Vergangenheit. Zwar wettern die etablierten Parteien auch gerne mal gegen "die Medien", aber denen grundsätzlich Inkompetenz bzw. Unverständnis vorzuwerfen, hat imo eine andere Qualität.
    Des weiteren Diskussionen zum Parlamentarismus bzw. die Frage, ob liquid democracy oder liquid feedback wirklich so demokratische Werkzeuge sind, wie sie auf den ersten Blick daher kommen, oder ob sie nicht möglicherweise eher Werkzeuge zur Etablierung einer Diktatur der Mehrheit über eine Minderheit führen, da es ja keinen Interessenausgleich im Sinne einer Opposition bzw. dem Zwang zur Bildung von Koalitionen im Parlamentarismus gibt.
    Dazu hatte ich hier im 54 Seiten Thread schon mal auf Alexis de Tocqueville verwiesen, der schon vor gut 200 Jahren dazu sehr interessante Ausführungen gemacht hat.
    Hätten es die Piraten in ihrer bereits 6 jährgen Existenz dazu gebracht, ein Parteiprogramm zu erarbeiten, so dass man in der Flut der widersprüchlichen Aussagen mal klar erkennen könnte, wo sie denn wirklich stehen, dann würde sich die Frage nicht aufwerfen.
    Die rechtsextremen Störgeräusche in der Partei tun dann noch ihr übriges. Äusserungen wie z.B. des neuen Vorsitzenden der PP, auf dem Bundesparteitag wäre es ja schon fast wie auf einem chinesischen Volkskongress, sind auch nicht wirklich förderlich...
    Die Tatsache, das dort nur Kandidaten gewählt, inhaltlich aber keine einzige Frage angesprochen wurde, gibt mir ebenfalls zu denken.
    Auch stellt man sich die Frage, ob dieses gerade für viele junge Menschen so sympathisch daherkommende "wir haben nicht für alles eine Antwort" Gebahren und "wir müssen erst mal eine Position finden" Ausweichen nicht am Ende eine Masche ist, um als populistische Partei in Reinform möglichst "liquid" und nicht greifbar agieren zu können.
    Die Performance der gefeierten Oberpiratin Weisband z.B. gestern bei Markus Lanz lässt da so einiges vermuten.
    Die ist gestern Abend in der Sendung massiv unter Druck geraten. Und mehr als interessant finde ich dann z.B. ein Tweet als Reaktion von ihr dazu:
    So. Das bei #Lanz war gerade ein gutes Beispiel der (Un-)vermittelbarkeit neuer Konzepte in Massenmedien.
    Trifft man auf massiven Widerspruch, so wird einfach mal gesagt, ihr seit halt einfach nicht in der Lage, unseren neuen Konzepte zu verstehen.
    Wer da wohl nicht dialogfähig ist...


    Nachtrag: während ich das hier schrieb, erwähnte Moschus bereits die gestrige Sendung von Lanz. eine zufällige Überschneidung.


    Anmerken möchte ich, das man vielleicht auch gemerkt haben sollte, das ich mich ernsthaft mit der PP und ihren Forderungen auseinandersetze, vielleicht mehr als so mancher, der sie z.B. in 2 Wochen hier in NRW wählen wird.
    Grundsätzlich finde ich es ja gut, wenn in unserem politischen System neue Akzente gesetzt werden. Aber wie ich hier ausführte, werfen die Piraten bei mir nur mehr Fragen auf als sie Antworten geben.
    Zudem bedrohen sie mit ihren Forderungen die (wirtschaftliche) Existenz vieler Kulturschaffender bzw. schaffen (für uns) nur noch mehr Probleme
    Mit immer wiederkehrender zynischer Aussage, die auch hier immer wieder gerne fällt, wird dann den Musikern geraten, dann tretet mehr live auf, dann gebt euch mehr Mühe, dann findet neue Geschäftsmodelle, ohne auf diese fragen nur eine einzige Antwort zu geben, wie das aussehen soll.
    Wer als Musiker tätig ist, weiß ziemlich genau, das man eben nicht einfach mehr auftreten kann, das man nicht faul in der Ecke liegt und sich nur mehr Mühe geben muss, das man schon seit über einem Jahrzehnt nach neuen Geschäftsmodellen sucht, die auch funktionieren und dass händeringend danach gesucht und ausprobiert wird.
    Es gibt sie nur einfach nicht.
    Stattdessen wird es beim Live spielen nur noch schlechter und man soll schon für null Gage irgendwo spielen, weil es ja super Promo für die band ist, wenn man an Ort xyz auftritt.
    Dann soll man seine Musik für lau im Netz zur Verfügung stellen, weil es ja (Zitat Weisband) eine tolle Promo für die Band ist und man dann ja Angebote bekommt (sich tot lach!)
    Dann soll man sich einfach noch mehr anstrengen, wie man hier "nett" einem an den Kopf schmeisst. während man sich fragt, wie man von null Einkommen aus Gigs, null Einkommen aus CD/Downloadverkäufen seine Miete zahlen soll.
    Die PP nennt keine Antworten darauf. Da frag ich dann solche Leute wie die Weisband & Co: gebt doch mal Antworten und redet nicht nur von neuen Konzepten, die bislang nur die Seite der Konsumenten berücksichtigen.
    Interessenausgleich sieht anders aus.