Ok, denn mal andersrum, in welcher Größenordnung wird hier eigentlich spekuliert, was da an Kosten entstehen könnte? Das würde mich ja schon einmal interessieren.
Ich würde vermuten, dass sich durch die Initiative eine Zugriffsmöglichekeit auf die "Kultur-Etats" ergeben sollte. Diese Etats werden ja jährlich zur Verfügung gestellt und dann wird eben an jeweilige Antragsteller verteilt, bis Geld alle ist.
Oder glaubt man, dass für die Jazzer nun ein ganz eigener Topf zur Verfügung gestellt wird?
Die Höhe und die Herkunft sind eigentlich eher uninteressant. Es geht eher um die Förderfähigkeit (hier wahrscheinlich zunächst gegeben) und Förderwürdigkeit (aus meiner Sicht eindeutig zu verneinen) eines solchen Projektes. Und da sind zunächst mal Sinnhaftigkeit und Zielstellung wichtig. Und dabei versagt das Jazzer-Projekt ziemlich.
Ich wollte ja eh noch was dazu schreiben
@ moe
Siehste, da haste die von dir in post 181 geforderten Belege doch selbst geliefert. So läuft das mit den Fördermitteln. Hatte rumdrumköln doch im großen und ganzen dahingehend recht.Und Zeven ist knapp vorbei. Ich agiere da zwischen Buxtehude und der Veddel- oh süße Heimat.
Mein Umgang mit Fördermitteln fasse ich mal unter dem Konzept "Die Jagd nach der lebensbejahenden Behörde" zusammen.
Nix neues im Grunde, kommt aber mal ohne google search aus. Förderrichtlinien interessieren tatsächlich weniger im praktischen Vollzug.
Natürlich gehört zur Jagd auch die Liste mit den Ansprechpartnern aus allen Bereichen, die auch nach 100 Jahren Frauenwahlrecht oder dem soundsovielten Geburtstag der Sonstwierechte immer noch unnötig Geld verschlingen. Also Integration, Inklusion, Frauen, Behinderte, Säufer, Ausländer etc. Und die zuständigen Behörden und Beauftragten. Lieber die Beauftragten.
Auch die örtlichen VHS-Leiter der Region und die Leute von Turnvater Jahns Truppe können helfen. Und manchmal auch die örtliche Truppführerin der Landfrauen. So fährt eine Gruppe aus einem niedrigschwellligen Angebot für angehende HipHop Stars in Hamburg-Heimfeld mit dem HVV Ticket ins schöne Niedersachsen und gibt ihre Versionen von "Herrn Pastor sien Kauh" und "Dat du min Leevsten büst" wieder. Vor,zugegeben, bescheidenen Publikumsandrang. War auch musikalisch eher bescheiden. Ist das hier öffentlich?
Aber die Landfrauen haben Nudelsalat gemacht und Datteln im Speckmantel. Datteln, weil ist schon ein bißchen orientalisch wenn die ganzen Türken aus HH kommen. Ratzfatz weg die Dinger, die Landfrauen zum Konzert dann auch. Der Altersdurchschnitt der ca. 25 Zuschauer lag dann doch unter 14 Jahren, denke ich. Die harten Hamburger Straßenjungs und -mädels waren schon ein bißchen enttäuscht.
Warum das Ganze. In Niedersachsen gibt es einen Topf zur Förderung der niederdeutschen Sprache. Die Landfrau kannte den VHS-Typen, der wiederum usw bis zu mir. Mit Jugendlichen im Antrag fast ein Selbstgänger. Dann noch Türken dabei.
Fördermittel haben auch immer Saisonschwankungen. Wenn bei den Integrationsmenschen zum Ende des Jahres noch Geld da ist und es heißt, die paar Anträge kann man auch mit einer Sollstelle weniger bearbeiten, gehen schwupps noch der eine Rollator oder die andere Lesehilfe auf die Reise.
Wer so etwas doof findet - bitte schön. Ich finde es auch nicht ideal. Aber ohne Frauenförderung etc. wäre es auch nicht besser.
Im Sinne dieses threads und als Unterschreiber der Petition müßte das nächste Projekt dann also "woman in jazz" Untertitel " Integration - Improvisation - Inklusion" heißen. Drei Ansprechpartner schon im Titel. Sommerkonzertreihe. Seh den Flyer schon vor mir. Mieze im kleinen Schwarzen und einem Sax als Hintergrund. Logo und Titel. Rechts unten die Termine.Ganz im Sinne der Petition
Ich halte es mit dem Umgang mit Fördermitteln und mit der öden Zahlendreherei ganz frei nach Winston Churchill kombiniert.
Trau keiner Statistik, die du nicht selbst verdreht hast und unsere Demokratie ist muffig, aber die anderen stinken nach Kacke.
Die ganzen Argumentationsmuster - die wollen das gar nicht, rausgeschmissene kohle, ungewollte patronage und sollen die etwa ein kind mit auf die bühne nehmen - wiederholen sich seit geraumen Zeiten. Ob Frauenwahlrecht, Zugang zu Universtäten, Frauenfußball etc. Langweilig. Im Jazz wird es nicht anders sein wie im Sprechtheater, im Unternehmensvorstand und bei den tausenden gewerblichen Arbeitsplätzen im Transport und Logistikgewerbe. Pay Gap und Übergriffigkeiten. Gib mir eine Statistik, die das Gegenteil beweist, dann kommen wir ins Gespräch
Wer unbedingt valides Zahlenmaterial oder neueste Studien braucht, sollte den Wechsel vom normalgoogle zu google scholar probieren. Kleiner Tipp am Rande.