Beiträge von BassDrumBone

    Liebe Jazzfreunde!


    Noch 30 Minuten kommt eine tolle Konzertaufzeichnung des Terence Blanchard-Quintetts:


    Quasimodo Berlin
    Aufzeichnung vom 24.9.06
    Terence Blanchard Quintet:
    Terence Blanchard, tp
    Bruce Winston, sax
    Aaron Parks, p
    Derrick Hodge, b
    Kendrick Scott, d


    Läuft soeben auf Deutschland Radio Kultur!


    Dieser Sender ist über UKW nahezu überallt zu empfangen! Wer nicht weiß, auf welcher Frequenz, schaut am besten kurz auf die Homepage: http://www.dradio.de (Achtung, nicht mit dem Schwestersender Deutschlandfunk verwechseln!)


    Martin

    An meinem 35 Jahre alten Ludwig sind bereits acht Stimmschrauben pro Spannring an der 16-zöller, bei JBs Gretsch von '65 habe ich zehn entdeckt!


    Ich weiß nicht, ob das(1) ein gutes Zeichen ist.


    Martin.


    (1) Gemeint ist die geringe Anzahl bei dem von Dir genannten 16er Tom. Ich glaube, ohne diesen Zusatz war der Satz misszuverstehen.

    Es können sich viele Probleme auftun, wenn kein Mann am Mischpult steht. Es ist oft schon schlimm genug, wenn der Mixer (aus div. Gründen) nur seitlich der Bühne plaziert ist, aber ein Mischpult ohne Mann dran...


    Ich zähle mal die wahrscheinlichsten Probleme ohne Tonmann auf:


    1) Der Sound im leeren Raum ist grundverschieden von dem, wenn er vollbesetzt ist. (Vorher unheimlich viel Hall, nachher kaum einer mehr. Viele Personen "schlucken" auch einfach den Schall, also seid Ihr gezwungendermaßen leiser als beim Soundcheck. Das Publikum macht "Eigengeräusche" von vorher nicht absehbarem Ausmaß.)


    2) Die gesamte Band oder zumindest Teile davon ändern ihre Lautstärke. Nicht weil die Dynamik gewollt ist und zum Stück gehört, sondern, weil Ihr Euch in Rage spielt, gut drauf seid, sich einer einfach nicht hört, du vom Knüppeln müde wirst, der Sänger am Abend zuvor getrunken hat und ihm plötzlich fast die Stimme versagt etc. Da muss es jemanden geben, der dies ausgleicht!


    3) Ein unbeobachtetes Mischpult lädt manche dazu ein, einfach ein Bisschen daran rumzuschrauben - Ganz egal, ob sie es "gut" oder "böse" meinen.


    Wenn ihr WIRKLICH sehr gut eingespielt seid und vorwiegend Jazz o. ä. spielt, dann könnte es - wenn alle Götter auf Eurer Seite sind - auch klappen, wenn bei vollbesetzter Örtlichkeit nochmal einer nachregelt. Darauf würde ich mich allerdings nicht verlassen.


    Fazit: Holt Euch einen Mann ans Pult!
    Martin.

    Was, das war eine 16"-Hihat?


    Ok, das erklärt den Sound, den die dünnen Bleche rübergebracht haben.
    (Genau so etwas bräuchte ich anstatt meiner schweren 15er Rock-Aveden!)


    Interessant war auch, dass die Tontechs auch bei den Mikropositionen darauf geachtet haben, dass nicht nur der Sound, sondern auch die Abnahmetechnik alt wirkt. Die einzigen ab der 5. Reihe noch sichtbaren Mikroständer waren die der zwei Overheads. Die Hi-Hat und auch die Snare waren von unten abgenommen, was vor allem der Snare noch mehr Bauch und besonders noch mehr Teppich verlieh.
    Dass in einem Saal für hundert Leute kein Mikro an der 26"-Basstrommel, die sehr hoch gestimmt war, war, versteht sich von selbst.


    Martin.

    Hey Leute!


    Ich hab mich nochmal hinter die Kiste geklemmt und konnte doch noch ein paar Bilder finden, allerdings alle mit einer kleineren Basstrommel.
    Die Becken hätten mich auch interessiert, allerdings war T. Z. "nicht sehr offen", als ich nach dem Alter des Sets fragte und wollte ihn daher nicht noch mehr belästigen.


    Hier ein paar Links:


    http://images.google.com/imgre…nt%3Dsafari%26rls%3Dde-de




    Grüße, Martin.

    Wehrte Gemeinde!


    [...Edit zur Entpersonalisierung...]


    Am Samstag, den vierten November spielte auf den Jazztagen in Ingolstadt "Lyambiko". Ein (mittlerweile doch recht bekanntes) Jazzquartett incl. Sängerin (die Namensgeberin). Dass die Jungs schon vorher miteinander tourten merkt man sofort.
    Deren Zusammenspiel (Piano, Bass, Schlagzeug) ist umwerfend: Technisch erste Sahne, einfallsreich, gewitzt, spannend und melodiös (auch das Schlagzeug!). Jeder zeigt was er kann, keiner spielt sich in den Vordergrund, alle sind sogar im Solo noch "banddienlich". Oh Wunder - und es sind alle musikalisch gleichberechtigt, die Jungs sind weit mehr als nur "Begleitung" des Gesangs! Toll.


    DAS SCHLAGZEUG:
    Ein uraltes Slingerland "Radio King" in Perlmutt mit 26" Basstrommel, naturfellbespannt und mit Aussendämpfer!
    Nahezu alles original incl. Hardware. Bei der Pedalerie musste natürlich etwas Neues her, da Zwingenberger zwei Fußcowbells spielt, zum Teil auch noch über "Kabelfernbedienung".
    Torsten konnte mir leider nicht sagen, wie alt sein Set ist - Ich schätze so auf die 50er. Die Hardware war zum Teil Nickel, zum Teil verchromt)


    Ein sehr tolles Set (das ich sofort gegen mein 71er Ludwig tauschen würde) und ein unheimlich sensibler Schlagzeuger mit umwerfenden Soli auch ohne "Knall-Effekte".


    Martin.

    An Nimrod:


    Oh, verdammt! Sieht ja wirklich nicht toll aus auf dem bild. Ich dachte zuerst, dass es an der niedrigen Auflösung des Arbeitsrechner-Bildschirms liegt...
    Hab die Bilder extra verkleinert, um die Modembesitzer nicht zur Verzweiflung zu treiben - Also: Die Gratungen sind tatsächlich perfekt!

    Nur jeweils eine Seite überarbeiten zu lassen, davon hat man mir bei meinem '71er Ludwig abgeraten. Wenn, dann überall und überall gleichmäßig!
    Ich ließ die Gratungen dann von Alex Zachow (Troyan) erneuern, der allerdings teurer ist, als die beiden bisher in diesem Fred genannten Preise.
    Die Arbeit kann sich sehen und hören lassen, die Trommeln klingen perfekt!


    [...Edit zur Entpersonalisierung...]

    ..., dann hätte ja jede Jazzband, die Fremdkompositionen früherer oder späterer Zeiten (aka "Standards")spielt viel zu tun!
    Keine Sau (und auch kein Eber, um niemanden zu diskriminieren) spielt die 1:1 nach, auch nicht ausschliessliche Realbook-Spieler. Jazz lebt doch u. a. von Neuinterpretationen (manchmal, bis nur noch die Akkorde die selben sind). Vor allem wenn man sich jene Veröffentlichungen ansieht, welche eher im Mainstreambereich liegen.


    Martin.

    Ich/wir spielen zwar alle schon Jahrelang, doch ich glaube, dass ich auch sinnvolles zu einem Neuanfang als Band beitragen kann.
    Seit einem guten halben Jahr spiele ich in einem Trio [...Edit zur Entpersonalisierung...] mit 4:1 Verhältnis Eigenes:Gecovertes. Banderfahrung hatten wir alle schon in diversen Besetzungen und meine beiden Mitstreiter kenne ich schon lange aus verschiedenen Bands.
    Der Ursprungsdeal war: Innerhalb eines halben Jahres ein eigenes Set erstellen, jeder schreibt/arrangiert mindestens vier Songs, jeder lernt Singen und auch seine Nebeninstrumente anständig zu spielen. Wir hatten einen Gig im Voraus vereinbart, ohne einen einzigen Titel im Petto zu haben, das Programm war gedruckt und wir konnten nicht mehr zurück => Man kann auch unter etwas Druck kreativ sein (Ich glaube, das machen Maler oder Bildhauer auch so. Nicht, dass denen täglich aus heiterem Himmel Eingebungen kommen.)


    OK, genug der Vorrede. Probenablauf:
    Jeder bringt den Song mit, den er bis zur nächsten Probe spielen will. Aufnahme wird auf CD gebrannt oder als MP3 verschickt. Wenn es ein komplett eigener Song ist, wird er den anderen in der Probe so gut es geht präsentiert (Text, Melodie vorgesungen, geplanter Ablauf besprochen, wer welches Instrument spielen könnte etc.), evtl. auch schnell eine "Rohversion" mit Stereomikro und MP3-Pläja aufgenommen, die dann jeder per Mail geschickt bekommt. So kann jeder zu Hause an dem Stück arbeiten.
    Wenn Ihr mehrstimmigen Gesang wollt, ist natürlich das zu Hause üben etwas komplizierter. [...Edit zur Entpersonalisierung...]


    Mit meiner anderen Band gibt es auch mal achtstündige Proben, bei denen bis zu zwei Stunden an einem Song gefeilt wird. Ich weiß nicht, wie viele Ihr seid, allerdings müsst Ihr aufpassen, dass wenn z. B. Bass, Gitarre und Piano etwas zusammen einstudieren, sich nicht der Drummer (also Du) und die Sängering 45 Minuten zu Tode langweilen. So etwas könntet Ihr in "Satzproben" zum Großteil schon vorbereiten. Bei uns geht das leider oft nicht anders, weil wir über ganz Bayern verstreut leben/studieren und uns zum proben immer in der gemeinsamen Heimatstadt treffen (alle 2-3 Wochen).
    Wenn ein Song an einem Tag einfach nicht klappen will, beiseite legen und bei einem gemeinsamen Kaffee oder Döner in der nahegelegenen Imbissbude erstmal den Frust abbauen und nach kurzer Pause mit einem anderen Song weiter machen.


    Auftritt: Setzt Euch vielleicht wirklich einen Termin, wann Ihr das erste mal spielen wollt und lügt meinetwegen dem Veranstalter auch etwas vor, wie toll Ihr seid etc. Wenn Ihr nämlich ausmacht, dass Ihr erst auftretet, wenn Ihr mindestens 15 Songs perfekt könnt und keinen Gig in aussicht habt, könnte es sein, dass sich das ganze ziemlich hinzieht und irgendwann die Luft draussen ist! Ich spreche aus eigener Erfahrung.


    Entschuldige bitte die lange Geschichte. Martin.

    Latinboy: "Wer seinen eigenen Drumsound will, der bringe gefälligst seinen eigenen Mischer mit und plane einen ordentlichen Soundcheck."


    Wenn ich ein Set habe, das genau den (Natur-)Sound entwickelt, den ich haben will - klar, dass vor allem die Basstrommelstimmung immer an das Hallverhalten des Raums angepasst werden muß (vor dem Soundcheck!) - hat auch ein Mischer nicht viel mehr zu tun, als mit einem abgeklebten Einheits-Volltod-Sound.
    Der stellt seine zwei besten Overheads auf (wenn möglich linear), ein Mikro an die Bass evtl. noch eines an die Snare und fertig ist die Kiste!


    Martin.

    Was mir auffällt (vielleicht liegt es auch daran, dass ich bestimmte Musik nicht höre) ist, dass es so gut wie keine Sau mehr gibt, die einen tatsächlicht tiefen Snaresound hat. Tiefe Snares, klar, aber dann doch wieder höher gestimmt.
    Wenn ich an die 70er Discomucke denke, gibt es immerwieder Songs, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob die Snare auf 2 und 4 nun zusammen mit BD oder ohne gespielt ist, weil sie selbst schon so tief gestimmt und durch entsprechende Felle etc. zusätzlich Obertonarm gemacht wurde.


    Aber am schlimmsten finde ich manche Live-Tontechs, die Sets so abmixen, dass man zugleich einen Herzanfall und einen Hörsturz bekommt: Abgesenkter, extrem Kicklastiger Basstrommelklang, keine Mitten auf Snare und Toms und die Höhen mit zusätzlichem Crystalizer auf den Overheads auf Regleranschlag hervorgehoben. Iiiiiihhhh!


    Bei meinem Set habe ich die Soundentwicklung wieder umgedreht.
    Vorher: Concert-Toms, relativ runde (bzw. Berg und Tal) Gratung, Pinstripes mit Gaffa und Bierdeckel beklebt; Bass-Drum mit Pinstripe, mehrere Schichten Gaffa, dort wo andere einen Filzstreifen spannen, der Kessel innen vollständig mit Noppenschaum ausgekleidet, zwei Decken drin und im Resofell ein riesiges Loch. Snare mit bis zum Anschlag gedrehtem Innendämfer und ultrabreitem Dämfungsring aus einem alten Fell darauf.
    Ja, so hat mein Vorläufer auf diesem Teil gespielt. Da kam so viel Ton raus, wie aus seinen alten, uneingestöpselten Dynacord-Fünfeck-E-Set-Pads.


    Heute: siehe meinen Galerieeintrag. Das einzig gedämpfte Teil ist die Bass!


    Martin

    Servus ElEhnez!


    Im letzten Semester besuchte ich ein Seminar mit dem abartigen Titel "Zur Anthropologie von Rhythmus und Metrum in Musik und Literatur".
    Die Internetpräsentation der Seite gibt es noch, dort sind auch unmengen Aufsätze aufgeführt, einige auch als PDF zum Download bereitgestellt.
    Vielleicht ist da was für Dich dabei... Müsste dann in etwa "Natürliche Prosodie im Deutschen" oder so lauten.
    Wenn ich mich erinnere, gab es sogar ein Referat zu Deinem Anliegen!


    Vielleicht konnte ich Dir helfen, vielleicht geht das Ganze aber auch viel zu weit. Wer weiß.


    Grüße, Martin.


    URL: http://www.lrz-muenchen.de/%7e…n/skripte/PS_Rhythmus.htm