letztenendes muss die musik etwas bewegen oder auslösen. meist emotionen oder andere reaktionen. vielleicht überlegt sich mal einer, warum "schnappi" auf platz 1 war. mache musik kompensiert oder verstärkt gefühle. andere wiederum stimuliert und wirkt (für mich) fast wie eine droge. andere wiederum ist nicht viel mehr als ein akustisches stoppschild. warum hören wir eigentlich musik? ok - wir sind schlagzeuger - aber ich könnte mir ehrlich gesagt nicht den ganzen tag "nur" schlagzeug anhören. was passiert mit uns, wenn wir musik hören und dann entscheiden, sie gefällt oder gefällt nicht? nach welchen kritierien funktioniert das? ich denke, musik muss einen auf eine bestimmte art "berühren", egal wie.
ganz vorne steht, was die musik "transportiert". erst dann kommen faktoren wie image, look der band, spielerische fähigkeiten, sound der band, produktions-budget ins spiel. ich habs erst kürzlich irgendwo gelesen: es existiert ein wahnsinnig hoher technischer level, der sich in den letzten 20 jahren rapide entwickelt hat. leider wurde die musik nicht besser. mein persönliches bestes beispiel (BEISPIEL! man sehe bitte von diskussionen ab): man vergleiche steve smith's vital information mit coltrane und seiner "love supreme". egal wie und wo, ich schalte vital information nach ein paar minuten ab, weils mich ungemein nervt - trotz aller chops und licks. a love supreme höre ich mir auf meinen kleinen popeligen laptop-speakern an und bleibe einfach "hängen". das packt mich, das zieht mich in seinen bann. die jungs haben was zu sagen, außer paradiddle hier und quintolen dort.
neulich auch irgendwo gelesen: "ja heutzutage spielen zu viele bands auf einem hohen technischen level - da ist es schwer, noch erfolg zu haben und aus der masse herauszustehen". was ein quatsch. während sich musiker und musikindustrie maßgeblich an der technik-onanie (und das nicht nicht nur das spielerische, sondern auch show, bühne, produktion, promo etc.) beteiligen und als messlatte heranziehen, hört der konsument auf das, was ihm die musik gibt. schaut euch doch die charts an. zugegeben es gibt wohl viele "vollpfosten" da draußen, die musik nur hören, weils der kumpel cool findet. leute, die überhaupt kein empfinden für musik haben. (das sind diejenigen, die leidenschaftlich gerne einen anderen song tanzen, als gespielt wird, oder sich durch 1/3-klatschen völlig out of time qualifizieren). leider bilden diese leute auch kaufkraft, die dann eben "anders" vitalisiert werden muss.
leider sind die "kanäle" verstopft und man hat als musiker, der was zu sagen hat einfach keine chance gegen diese euro-geschwängerten promo-schienen und völlig hirnlosen viva und mtv-rotations. aber gerade das wird zur zeit besser, finde ich. nicht, daß die industrie begreifen würde, aber einige leute fangen wieder an live-musik zu schätzen und auch entsprechende organisationen finden ihren weg ans tageslicht mit ansprechenden programmen und aktionen. zum beispiel unser "DF Sampler" ist ein schritt in diese richtung.
vielleicht kann mal ein publizist oder gar ein volkswirtschaftler den "weg" einer band zum erfolg und die beeinflussenden faktoren umreissen. haben wir sowas im forum? 
so. seit langem mal wieder ein post von mir. jetzt gehe ich üben...
gruss
tim