meiner meinung (und meiner begrenzten erfahrung nach), gibts neben den "technischen" daten folgende hauptfaktoren:
raum und stimmung des Sets
nix neues, daß der raum gut klingen sollte. ich denke, die wenigsten machen sich mal wirklich die mühe, ihr set im raum umherzutragen und die verschiedenen perspektiven (als spieler und zuhörer) zu beurteilen. ich bin nicht der held in sachen raumakustik, aber man kann selbst ohne aufwändigste berechnungen nach einiger zeit herausfinden, wo im raum das set am ausgewogensten (ich spreche über die frequenzen) klingt. selbst bei close-miking sehe ich noch maßgeblichen einfluss des raumes.
die stimmung des sets ist natürlich ne wichtige sache und sollte von anfang an den "grundcharakter" des angepeilten sound-ideals darstellen. will heißen, ich werde nur mit mühen das nu-metal sound image mit coated amba auf den toms bedienen können. wenn dann mal die passende fellkombi unter berücksichtigung allgemeiner tuning-regeln (sustain, dämpfung, intervalle - die DTB ist dein freund) anwendung gefunden hat, kann man eigentlich loslegen.
drummer
hier fällt die erste entscheidung auf dem weg zum guten sound.
hat der drummer:
- einen guten ton
- spielt ausgewogen (z.b. Verhältnis BD/SN/HH und vor allem Becken)
- ein dynamisches spiel
hat man eigentlich schon gewonnen. für mich ideal in kombination mit guten raum-mikros (ungefähr resultierend in overheads, bd, sn). so klingt es echt, frisch und lebendig. ist ein drummer noch nicht so weit, kann diese herangehensweise natürlich sehr nach hinten los gehen, weil man im nachhinein nicht mehr viel schrauben kann und jeder versuch macht es nur "unechter" und damit auch schlimmer. in diesem fall sollte man eher über close-miking nachdenken und es der person unten überlassen, das noch geradezubiegen.
der mann am pult
ist der mensch am pult nicht selbst (guter) schlagzeuger oder hat verstanden, wie die aufgenommene musik funktioniert, dann ist es wohl dem sound dienlicher, wenn man mit weniger mikros arbeitet und den sound schon über den raum/set/drummer prägt.
auf der anderen seite kann jemand, der es wirklich drauf hat, bei den passenden faktoren einen mördersound aus closemiking und den damit verbunden 12-99 kanälen zaubern.
zusammenfassend sieht man, daß aus den verschiedenen kombinationen eigentlich alles entstehen kann, wobei hier natürlich zu beachten ist, daß bei entsprechender "güte" alles komponenten (menschen und maschinen) das optimum bei maximalem aufwand herauszuholen ist.
denkt man jedoch an otto-normal-trommler wird auch schnell klar, daß hier alles möglich ist. außer acht gelassen hab ich mal die diskussion live vs. studio, habe aber hier in erster linie an aufnahmen gedacht.