Beiträge von cameo

    Ich mag die Sachen mit Zach Danziger auch. Das, was zusammen mit Keith Carlock anschließend entstand, scheint mir eine logische Fortentwicklung gewesen zu sein. Trommeltechnisch eine endgültige Abkehr vom gängigen Fusion-Vokabular, was sich ja auch mit Zach schon abzeichnete. Ohne Zach kein Keith, irgendwie.
    Eine hübsch zu beobachtende Evolution, wie ich finde.


    Umso trauriger finde ich das dann, wenn ein klasse Trommler wie Erskine uns nur den Zug in die Vergangenheit als Ausweg anbieten kann. Ich kann Wayne Krantz auch nicht jeden Tag zu jeder Stunde hören, aber durch Pete wirkt er in dem Clip wie ein Außerirdischer zu Besuch bei Omas Kaffee-Kränzchen.


    Wirklich Schade, man sollte meinen, dass gerade die sich doch was zu erzählen hätten...
    So aber erzählt Oma von früher und den Alien versteht keiner.

    Ich hätte in ähnlicher Situation auch einfach mal durchgespielt und von meinen Kollegen erwartet, das sie sich mal klar darüber werden,was sie spielen wollen.
    Bis dahin geb ich erst mal den Rhythmusknecht. Ist wie in einer gepflegten Unterhaltung. Brabbeln die andern die ganze Zeit nur sinnloses Zeug, werde ich mich dezent zurückhalten und darauf hoffen, das irgender auch mal was gehaltvolles sagt. Dann misch ich in der Unterhaltung auch wieder mit.


    ...und genau deshalb denke ich funtioniert das hier nicht. Na klar verhält sich Pete absolut gentleman-like. In meinen Ohren verlangen aber z. B. diese Ringmodulator-Passagen eben genau das Gegenteil, nämlich eine gewisse Aggressivität und das stichelnde Dazwischenplappern. Sonst verschmilzt das nicht. Und dann haben wir eine allein stehende Gitarre vor einer Fusion-Tapete, die keinen Ansprechpartner hat, und nichts geht irgendwo hin. So gesehen hat Pete hier die falschen Tugenden.


    Auch ohne rumzuschrödern und den Keith zu machen, kann man das artgerechter begleiten: Cliff Almond z. B., ab etwa 1:15
    (Jaja, ich weiss, die spielen da keinesfalls zum ersten mal zusammen. Der Vergleich ist somit unlauter.)

    F.W. Steinmeier musste ja gelegentlich schrödern.


    Hätte Peter hier den Keith machen müssen? Oder ist Wayne einfach nur unhöflich when he's doing his thing no matter what?


    Man kann förmlich Herrn Erskines Gedanken lesen: "Hm, Mist. Der Carlock hat hier jetzt immer sein synkopisches wildes Snare-
    Geghoste und so gemacht, das passt ja auch eigentlich super. Könnte ich natürlich auch machen. Aber so einen Jungspund
    kopieren? Nö. Außerdem bin ich seit ein paar Jahren eher ein ausgeglichener Typ und das entspricht mir nicht.
    Tja, was mach ich nun? Ich spiel das mal solide und Fusionmäßig. Schade eigentlich das mir nichts besseres einfällt."


    Wie hättet ihr reagiert?
    So ist's jedenfalls auch keine Lösung.


    Oder etwa doch?

    Auch wenn es im Video anders behauptet wird:
    Für mich scheint das Tom mit ECR drauf ein klein wenig tiefer gestimmt worden zu sein. Das kann Bob eigentlich bestimmt besser...

    Ich muss zur Ehrenrettung der G+ sagen, dass Benni aber auch Recht hat: Nach einer Weile klingen die Felle runder, und der Stockanschlag ist nicht mehr SO stark isoliert vom Sustain der Trommel. Scheint wohl wirklich etwas länger zu dauern, bis sich die Folie anschmiegt. Im Direktvergleich zu den G1 ist der Sound natürlich trotzdem dumpfer und härter, aber es relativiert sich etwas.

    Ich würde mir bei so viel Aufwand und Investitionskosten auch mal dringend Gedanken über den Sound IM Raum machen. Ob die Konstruktion nach außen gut dämmt kann ich jetzt mangels Wissen und Erfahrung schlecht beurteilen, aber über Raumakkustik habe ich mich mal kürzlich versucht intensiv schlau zu machen.


    Falls also Sound im Raum eine Rolle spielt:
    Regel Nr.1 (wenn man schon die Wahl hat): Keine quadratischen Grundrisse, wegen identischen "Raummoden" (stehenden Wellen) auf der Längs- und Querachse. Führt zu schmalbandigen Erhöhungen und Auslöschungen im Frequenzgang.


    Zitat

    There are a few "ideal" ratios of room height, width, and length that professional studio designers agree should be used if possible.
    Three of these ratios, developed by L.W. Sepmeyer, are shown in Table 2:


    Height - Width - Length
    1.00 - 1.14 - 1.39
    1.00 - 1.28 - 1.54
    1.00 - 1.60 - 2.33


    Quelle: http://www.ethanwiner.com/acoustics.html


    Ich würde mich von der Wandkonstruktion her mal hier inspirieren lassen und überlegen, ob man Schallschutz nach außen und Schallabsorption innen nicht irgendwie besser unter einen Hut bekommen kann. Bei so einem kleinen Raum kann man jedenfalls mit den Reflektionen innen nichts mehr anfangen, das Beste ist vermutlich, man macht den Raum so tot wie möglich. Aber eben nicht nur "obenrum" mit Noppenschaum, sondern möglichst breitbandig und auch im Bassbereich, sonst klingt's einfach nur nach dröhnendem Schuhkarton. Das heißt nicht, dass man zwingend mehr Dämmmaterial braucht, sondern vor allem, dass man dieses geschickt anbringen muss, z. B. mit Abstand zur Wand, um auch im Bassbereich etwas zu bewirken.


    Bei Interesse kann ich gerne noch ein paar Links posten.


    Wenn's aber nur um den Schallschutz nach außen geht:
    Ich habe nichts gesagt :)


    Gruß, cameo

    Same thing here: Ich habe kürzlich mal auf den 12er und 14er Toms meines Sonor Phonics G-Plüsse aufgezogen. Im Vergleich zu G1 coated traten auch bei mir die von Broadcaster beschrieben Unterschiede SEHR deutlich hervor. In Stichworten: Mehr Anschlag, weniger Singsang, aber auch irgendwie subjektiv leiser. Auf den ohnehin recht holzig klingenden Phonics war mir das dann aber ein Too Much an Attack und zu wenig Obertöne. Bin aber auch ein Fan von eher offeneren, jazzigen Sounds.


    Ich meine mich zu erinnern, dass die doppellagigen G2 coated nicht zu dieser Überbetonung des Anschlags geneigt haben, werde das aber in nächster Zeit noch mal vergleichen. Irgendwie erinnern mich G-Plüsse eher an dickere J1 als an dickere G1. Liegt aber vielleicht auch an diesem "frosted" Coating.


    Auf Phonics jedenfalls nur etwas für Liebhaber des ultimativen "Pöcks".

    Wenn ich das bei "Moanin" richtig gehört habe, sind eigentlich nur Hängetom und Snare auf passende Melodietöne gestimmt, Floortom und Bass grummeln den Rest dann untenrum dazu, ohne dass es hundertprozentig tonal passt. Muss es ja auch nicht, die Melodie kann man trotzdem erkennen.


    Ich meine mich zu erinnern, dass es sogar wissenschaftliche Studien zu diesem Phänomen gibt. Diesen zufolge ist wohl nur die generelle Melodierichtung (geht's jetzt rauf oder runter) und die Rhythmik das Entscheidende, um ein Wiedererkennen auszulösen.

    Vielleicht wirkt sich dieser Knick auf die Drucksensitivität aus und ermöglicht einen weicheren Wischsound. So ganz erschließt sich mir das auch nicht. Ich spiele schon lange die lila Vic Firth wg. der Arretiermöglichkeit, die gefallen mir einfach gut, liegen gut in der Hand.


    Die offizielle Erklärung aus der Vic Fith Homepage:


    "Steve and Vic have solved the age-old problem of wire brushes snagging on new coated drumheads by slightly angling the wires in the top 3/4” of the playing end. The wires glide across the head, allowing a smoother sweep and a velvet swish sound."


    So wie ich mir das vorstelle, sollte man damit wohl auch gut gegen den Strich bürsten können, ohne dass es schabt.

    Aber Phonic.Plüsse mit Innendämpfer wurden nie gesichtet, richtig?
    Wann war denn genau die Markteinführung der Plus-Sets? Erst 1983? Das würde das ja erklären.


    Kombiniere ich außerdem anhand der Kataloge richtig, dass die Phonic-Plüsse nur in den Farben Weiß, Rot, Schwarz und Mahagoni-Furnier hergestellt wurden?
    Oder kamen irgendwann noch mehr Farben hinzu?

    Ah, ok. Super Info. Und der 84er Katalog bringt endgültig Klarheit ins Licht.


    Was mir außer den fehlenden Snaplocks noch aufgefallen ist:
    Die Innendämpfer beim 84er Performer sind von außen per Flügelschraube und nicht wie beim Phonic per Rundknopf einzustellen.
    Auf einem der Bildchen beim "Golden-Badge-Set" ist so eine Flügelschraube zu erkennen. Ein weiteres Indiz für ein Performer.


    A propos Innendämpfer:
    Gehe ich recht in der Annahme, dass Phonic-Plüsse stets keinen Innendämpfer hatten?
    Und die traditionellen Phonics auch in den späteren Jahren stets mit einem solchen ausgestattet waren?

    Hm, mag sein.
    Diese Bassdrumrosette macht mich trotzdem stutzig. Wann kamen denn die ersten Performer auf den Markt? Im 85er Katalog haben die Bassdrums jedenfalls schon die "dicke" Halterung.

    Du meinst wohl die silbernen mit dem goldenen Centenial-Badge kürzlich? Ja, genau, das war auch so ein Fall.
    Da hatte zumindest das 12er Hängetom auch die "teure" Schraube an der Tomhalterung.


    Hier ein Exemplar mit billigen Schrauben:
    Kuriosität continues
    Laut Prospekt auf Sonormuseum wurden zumindest an den 83er Phonic-Plüssen auch diese Schrauben verwendet.

    An Performer hatte ich auch zunächst gedacht. Meines Wissens haben die aber 1. ein anderes Badge und 2. keine eckige Tomrosette auf der Bassdrum gehabt, sondern die "dicke", modernere Halterung.


    Wenn ich nicht schon ein paar von diesen mysteriösen Phonics im Netz gesehen hätte, dächte ich auch, es müssten gekürzte Kessel oder Sonderanfertigungen sein.


    Hier mal ein skandinavisches Exemplar