Welche Lasur, Beize, Lackierung usw....?

  • Moin Leute.


    Da ich ja weiß, dass hier auch einige Selberbauer unterwegs sind, habe ich mal son paar Fragen.


    Ich spiele mit dem Gedanken mir ne Snare Selbst zu bauen. 14" X 5,5" 10ply Keller Maple Kessel.
    Bei der Hardware hab ich scgon so meine Ideen, aber bei der Farbe???...


    Ich hab mir überlegt das Teil dunkelrot zu beizen und dann von einem Lackierer Klar überlackieren zu lassen.
    Was haltet Ihr davon?? An diese dunkelrote Snare würde dann nur schwarz pullverbeschichtete Hardware kommen.


    Oder sollte mann doch lieber Lasieren und Wachsen, oder Lasieren und Lackieren usw.....


    Ach ja, die Böckchen werden aus Messing sein, in meinem eigenen Design. Die Spannreifen werden sehr wahrscheinlich aus Edelstahl gemacht. Ich habe eine Anlaufstelle, die mir all diese schönen Dinge auf den Macrometer genau fertigt. Ich weiß vieeeeeel Arbeit aber na ja, ich hab auch vieleeel Zeit:-)


    Freu mich auf Eure Antworten. Gruß der Wesso

  • Mal kurz ein paar elementare Infos.


    Beizen dringen in das Holz ein, faerben es bis zu einem gewissen Grad durch. Damit sowas gut ausssieht, ist es unabdingbar, dass das zu behandelnde Holz roh ist und nicht irgendwie vorbehandelt wurde. Auch sollte es frei von Leimspritzern, Flecken etc. sein.


    Vorgegangen wird wie folgt: zunaechst wird die Oberflaeche "gewaessert" also mit einem Schwamm o.ae. angefeuchtet. Das Holz quillt an der Oberflaeche etwas auf, dadurch richten sich einzelne Fasern auf, die Oberflaeche wird rauh. Diese Rauhigkeit wird nun durch abschleifen beseitigt (220er Korn). Je nach Holzart und Zustand, kann/muss dieser Vorgang wiederholt vorgenommen werden. Nimmt man ihn nicht vor, raecht sich das u.U. dadurch, dass das Holz infolge des Beizens quillt und man beim anschliessenden Schleifen einen Teil der Faerbung wieder abtraegt.


    Anschliessend wird die in Wasser oder Spiritus geloeste Beize aufgetragen. Ungeuebten ist eher wasserloesliche Beize zu empfehlen, da in Spiritus geloeste sehr schnell trocknet (praktisch "unter dem Pinsel"). Anschliessend wird erneut geschliffen und der Beizvorgang ggf. wiederholt. Ist der Farbauftrag vollendet, kann die Oberflaeche mit einem Einlassgrund, Wachs, Oel o.ae. "versiegelt" werden. Wenn man das gut und sorgfaeltig macht, ist der optische Effekt praktisch nicht zu toppen.


    Lasuren werden im Allemeinen auf das Holz aufgetragen. Dazu ist dieses - falls es roh ist - zunaechst mit einem Einlassgrund vorzubehandeln. Der Einlassgrund muss mit der zu verwendenden Lasur vertraeglich sein. Beim Auftragen der Lasur ist darauf zu achten, dass der Auftrag sehr gleichmaessig vorgenommen wird (evt. ein zusannengefaltetes T-Shirt (Ballen) statt eines Pinsels verwenden), da unterschiedliche Schichtdicken sofort als Flecken (hell/dunkel) in Erscheinung treten.


    Es gibt auch noch sog. "Holzschutzlasuren", die ebenfalls auf rohem Holz Anwendung finden. Das ist allerdings eher was fuer den Gartenzaun.


    Fuer ein "seidiges" Finish empfielt es sich evtl., den letzten Schliff mit feinster Stahlwolle auszufuehren.

  • Roger you are the fucking greatest.


    Aber ich glaube trotz deiner sehr geilen Erklärung, dass einer Schreiner diese Arbeit besser als ich kann, von daher wird das wohl ein Schreiner für mich machen.......

  • Das mit den lasieren kann ich so nicht ganz stehen lassen. Wenn du jeamnden hast,d er halbwegs fit ist mit der Sprühpistole bitte ihn den Kessel zu sprühen. Wenn man das halbwegs kann, dann kann man Ergebnisse erzielen, die an Tiefe und Brillianz nicht zu toppen sind. Mann kann Farben erzielen, die durch verschiedene Farbschichten übereinander erzielt werden. Und Nass in Nass arbeiten und und und.


    Solange du beim Pinsel bleibst, dann stimmen Rogers Ausführungen schon.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

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