• Habe mir gestern ein Podest gebaut aus vier Euro-Paletten und einem dicken Teppich, weil ich mal ausprobieren wollte, ob die Bassdrum und das gesamte Set dann irgendwie anders klingt. Tut sie auch - bilde ich mir jedenfalls ein (sitze ja immer dahinter...). Meine Bandkollegen meinen jedenfalls das gesamte Set besser zu hören, was aufgrund der Höhe logisch ist.
    Lange Rede: Ihr Schlagzeugphysiker, was bringt ein Podest genau? (Bitte keine Komplexwitze und so, gähn). Habe in einigen threads gelesen, dass der Bodenkontakt (natürlich nur der Beine...) den Klang des Bassdrumkorpus beeinflusst, aber wie?


    Greets

  • Danke Paiste, aber...
    habe ich schon gelesen. Ist alles ziemlich widersprüchlich. Am logischsten scheint mir, dass ein Podest als Resonanzkörper wirken kann, solange das Material mitschwingt. Ist auch meine Liveerfahrung: Spielt man auf einer auf Holzbasis gebauten Bühne, wirkt das Set viel lauter, vor allem eben die Tiefen.
    So wie ich es wahrgenommen habe, löst sich damit beispielsweise mein Problem, dass die Standtom, obwohl nicht gerade klein und zierlich (16" x 18"), immer irgendwie untergeht, wenn man Achtel darauf spielt.
    Hmmh, soweit. Aber so ganz zufrieden bin ich noch nicht. Weiß wer mehr?
    Hallo? Erweiterungskurs Physik irgendjemand?


    Merci

  • Kurz gesagt, wird der Körperschall Deines Sets über alle Berührpunkte des Sets mit dem Podest übertragen. Der Luftraum unter Dir schwingt mit und dient quasi als zusätzlicher Resonanzkörper. So würde ich das jetzt ganz doof vermuten.
    Abgesehen davon könnte sich eine raumklangliche Änderung auch dadurch ergeben, dass das Set durch die Höhenänderung in andere Bereiche abstrahlt. Das hängt dann eben auch davon ab ob Du Dein Set auf irgendwelche Ecken oder Flächen ausrichtest, die besonders gut (oder auch schlecht) reflektieren.


    Mein Name ist Edith...

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von bathtubdiver ()

  • Zitat

    Original von bathtubdiver
    Kurz gesagt, wird der Körperschall Deines Sets über alle Berührpunkte des Sets mit dem Podest übertragen. Der Luftraum unter Dir schwingt mit und dient quasi als zusätzlicher Resonanzkörper. So würde ich das jetzt ganz doof vermuten.


    ...aber das hieße ja, dass man möglichst viele Berührungspunkte schaffen sollte, wenn man diesen Boost ausnutzen will. Außerdem sollte man dann wohl keinen Teppich benutzen. Das scheint mir aus Erfahrung nicht angebracht.


    Wie schafft man es, den Eigenklang des Sets also nicht zu verfälschen...?


    Bedankt

  • Zitat

    Wie schafft man es, den Eigenklang des Sets also nicht zu verfälschen...?


    Du wirst den Sound auf jeden Fall immer verändern. Es ist dann eben die Frage ob Du verbesserst oder verschlechterst oder was "verfälschen" eben bedeutet.
    Bei einem guten Set schwingen alle Kessel harmonisch zueinander. Eine Europalette harmonisch zum resonieren zu bringen stelle ich mir eher schwierig vor :D

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • Du wirst den Sound auf jeden Fall immer verändern. Es ist dann eben die Frage ob Du verbesserst oder verschlechterst oder was "verfälschen" eben bedeutet.
    Bei einem guten Set schwingen alle Kessel harmonisch zueinander. Eine Europalette harmonisch zum resonieren zu bringen stelle ich mir eher schwierig vor :D[/quote]


    ...da haste recht. Ziel ist natürlich, wenn überhaupt, eine Verbesserung. Mein Set ist super, das ist also nicht das Problem. Eigentlich wollte ich ja nur etwas höher sitzen, stellte aber doch eine Veränderung fest. Deshalb ja auch die ürsprüngliche Frage, was sich genau verändert.


    Ich hatte die Europaletten gewählt, weil sie aus so einem Pressholz hergestellt werden, die kaum mitschwingen sollten. Außerdem hat sie diese Einzellatten, also keine durchgehende Fläche. Bewußt habe ich keine Spanplatte darübergenagelt, sondern nur einen dicken Teppich (geht überraschenderweise prima, solange man nicht mit Stöckelschuhen spielt). Eine Art Resonanzboden, der den Unterraum als Klangkörper schwingen lässt, kann ich mir also nicht vorstellen.


    Wie verhält es sich mit diesen mobilen Bühnenelementen, die so eine Art Klappfuß darunter haben? Da gibt es ja gar keinen Resonanzraum unterm Podest. Hat jemand Erfahrung damit?


    Gractiam dicit

  • In meinem neuen Proberaum habe ich nur Schiffsboden (dh Staffelhölzer, dazwischen styropor und Bretter darüber), mein Problem ist dass der Boden mit der Bassdrum zu sehr mitschwingt, hört sich einzeln zwar sehr bassig-geil an, aber wenn ich schnellere Sachen spiele bzw im Bandkontext setz sich die Bassdrum nicht genügend durch, da sie zu "matschig" und undefiniert klingt.
    Mein Plan war ursprünglich ein improvisiertes Podest aus Paletten und eventuell darunter noch etwas um den Bodenkontakt zu minimieren. Jetzt lese ich aber dass das Podest auch mitschwingt, was dann noch mehr Bässe ergeben müsste und das genau das Gegenteil von dem ist, was ich erreichen möchte.
    Meint ihr verbessert sich der Sound durch ein Podest oder nicht?

  • Löblich, dass du keinen neuen Thread aufgemacht hast.


    Soweit ich informiert bin, sorgt ein Podest für mehr Wumms untenrum. Ob das jetzt besser oder schlechter ist, bleibt Geschmackssache.


    Wenn dir das nicht passt, musst du entweder vom Podest runter oder den Boden steifer und schwerer machen. Ich habe mal in einem ähnlichen Zusammenhang (Holzbalkendecke im Altbau) darüber nachgedacht, ein Rahmen auf Stahlprofilen (L40x40x4) zu schweissen und diesen mit Gehwegplatten auszulegen.


    Gruß
    JanD

    Einmal editiert, zuletzt von Jand ()

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