Harmonisch spielen

  • Bisher hab ich beim Spielen praktisch immer nur auf meinen eigenen Rhythmus konzentriert, hab aber nie bewusst versucht im Kontext mit den anderen Musikern zu spielen. Bewusst wurde es mir als ich versuchte Avril 14th (Logo, ein extremes Beispiel da es kein Rhythmus im eigentlichen Sinne gibt) auf der Snare zu begleiten und ich zu oft an den falschen Stellen reingehauen hab. Von meinem grauenhaften Comping beim Jazz ganz zu schweigen X(


    Nun rückt also mehr und mehr die Harmonie und Melodie in den Fokus und eine neue Spieldimension tut sich auf :]


    Auf welche Instrumente und auf was konkret muss ich im Band- und Big-Band-Kontext und beim Jazz-Comping achten um (a) mit den anderen und spez. mit einem Instrument zu harmonisieren und um (b) einen Solist anzuspornen?


    Comment away! =)

    Sei realistisch, plane ein Wunder!

    3 Mal editiert, zuletzt von Crossroad ()

  • Tja, das sind die berühmten "Großen Ohren", von denen du da sprichst (nein, nicht diese Ohren ... ;-)).


    Wie kann man das lernen?


    Ein Ansatz wäre sicherlich, z. B. mal auf JEDES Instrument bewusst zu hören, dann das Gehörte auch im Zusammenhang mit den anderen zu hören (wer "führt" im Moment, wer unterstützt und wie macht er das) und auch längere "Bögen" versuchen zu hören (wie fängt etwas an, baut es sich auf, verändert sich - feeling, Dynamik -, wo will der Solierende hin, wie kann man Stimmungen verbinden, leiten? etc.).


    Wichtig ist denke ich auch immer zu wissen, "wo man gerade ist", die Atmosphäre wahrzunehmen, Stimmungen (im Stück, aber auch die der Mitmusiker) zu fühlen.


    Es hilft imho auch, auf die eigene Atmung und Sitzhaltung zu achten. Wenn du z. B. mal probierst, beim Trommeln passende Töne (z.B. Grundtöne) fließend mitzusummen statt vielleicht innerlich eine Mikrotime oder drumparts "zu stottern", könnte das schon viel ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von Chuck-Boom ()

  • Auf alle Hören ist schon mal ein guter Ansatz!
    Wer gerade führt oder im Vordergrund steht hängt natürlich auch sehr von der Stilistik und von der BEsetzung ab.


    Im Jazztrio sieht Comping anders aus als im Sextett... :)


    Zwei Bücher finde ich hilfreich um zu erforschen wie dieses zusammenspiel funktioniert:


    John Riley "Art of Bopdrumming" und
    Hal Crook "How to Improvise" (Das Berklee-Konzept das eigentlich für alle Instrumente gedacht ist.)


    Für mich ist bei einem konventionelleren jazzcomping der Pianist sehr wichtig. Läßt der nur mal einzelne Chords fallen? Oder hat seine Begelitung ein Rhythmisches Konzept, das sich über mehrer Takte erstreckt? Wo führt er hin?


    Das gleiche gilt natürlich erst recht für den Solisten.... Ich versuche dann erst mal diese Eckpunkte zu denen die beiden hinführen zu "unterstreichen" bevor ich noch selbst die Initiative ergreife...

  • Was ist "Jazz-Comping" ?
    Hab ich nie gehört.

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    Sollte mein Beitrag Ihre Rechte verletzt haben, seien Sie froh dass Sie nicht durch meine Rechte verletzt wurden.

  • Jazz Comping nennt man das Begleiten des Solisten. Einfachste Form: Du spielst mit dem Becken, der Bassdrum und der HiHat das konstante Swingpattern und reagierst mit der Snare auf das, was der Rest, vor allem der Solist macht. Die Snare ist sozusagen das "interaktive" Element in Deinem Spiel. Du hast also insgesamt kein statisches, festes Pattern mehr sondern Deine Figuren ändern sich ständig. Durch Dynamik, Platzierung der Noten und die Dichte der Noten kannst Du somit Spannung erzeugen und auch den Solisten vor dir hertreiben... :)

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