Sambasyndrom in Berlin 27. bis 30.09.2007

  • Nächstes Wochenende (27. bis 30.09.2007) findet in Berlin zum wiederholten Male das Sambasyndrom der Landesmusikakademie Berlin in Berlin Wuhlheide statt (FEZ Berlin, wem das etwas sagt) und Hundertschaften trommelwütiger Mitbürger erfreuen sich an Workshops tagsüber und Konzerten abends.
    (http://www.sambasyndrom.de/samba_07/info.html)


    Ich werde dieses Jahr auch zum ersten Mal teilnehmen und mal schaun, dass ich ein paar mehr Instrumente in der Bateria spielen kann ;)


    Wer fährt noch dorthin bzw. war schon einmal dort und kann davon berichten?

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  • Letztes Wochenende war ich dann also mit unserer Sambatruppe beim Sambasyndrom in Berlin und habe einiges zu berichten: ;)


    Zunächst ging es erstmal Donnerstagabend bei strömenden Regen (wir schwammen mit dem Auto!) Richtung Berlin Köpenick, genauer gesagt das riesige FEZ in Berlin Wuhlheide (dort sind ja öfters mal größere Konzerte, von den Beatsteaks über Rammstein bis Karat... :P).


    Dort angekommen, hörte der Regen auf wundersame Weise schlagartig aus und wir konnten im trockenen die geschätzten 27t Trommeln, Bier und tralala in den aus DDR-Zeiten stammenden, aber gut in Schuss gehaltenen Bau schleppen. Mann Mann Mann... das Ding ist echt riesig, so riesig, dass wir Probleme hatten, den uns zugewiesenen Schlafraum zu finden.


    Letzterer war anscheinend ein Bastelraum für Kinder, sodass wir es uns zwischen Pappmaché-Figuren und allerlei Schnickschnack bequem machen konnten. Angesichts der Uhrzeit (1:30), gab's dann nur noch eine kleine "aseptische Mundspülung" ;) und dann ab ins Land der Träume bzw. Takka-Tukka-Land. Das FEZ scheint nämlich sowas wie ein Mekka für Astrid Lindgren-Fans zu sein mit Pippi hier, Pippi da, Pippi in Amerika... inklusive Pippi-Land (nein...keine Toilette ;))...


    Am nächsten Morgen wurde dann erstmal festgestellt, dass über Nacht anscheinend an die 300 weiteren Samba-Pilger eingetroffen sein müssen (es sollten noch an die 700 werden...) und nach Frühstück ging es dann gegen 11 in die Workshopklassen:


    Im Angebot gab es dieses Jahr zum trommeln:
    Samba Batucada, Samba Reggae, Schrotttrommeln, Bahia, Maracatu, Samba Africaine, Timbaschule, Groove Revue und und und...
    Ansonsten gab's noch Samba-Tanz, brasilianische Chöre, Choro... also allerhand für nicht-trommelndes Volk ;)


    Ich war aus irgendwelchen Gründen zuerst in der Batucada Masterclass eingetragen. Klar... kannste auch... spielst ja Schlagzeug. Einfach ein bißchen 3/2-Clave auf der Caixa spielen und das Ding ist geritzt. Dachte ich zumindest in den ersten 15 min, als die einzelnen Rythmen erklärt wurden... in gemütlichen 130 BpM. Dann wurde mal etwas Druck gemacht und das ganze bei gut 180 bis 190 gespielt. (Man sollte für die Samba-Unkundigen erwähnen, dass Batucada mit eine der schnellsten Formen des Samba ist. Das ist der Stoff aus dem der Karneval in Rio gemacht ist) So sollte es die nächsten Tage weitergehen... meine Arme fühlten sich aber schon nach 3 min 16tel-Sambaswing an wie 2 Stück Mailänder Salamie... bretthart und taub.



    Zum Glück ging es dem Rest aus unsere Sambatuppe genauso. Also fliegender Wechsel der gesamten Harzer Belegschaft zur Batucada Mittelstufe. Dort ging es dann 10-20 BpM entspannter zu und das Lernpensum für vertrakte Breaks war nicht ganz so groß ;)


    Was dann folgte waren 2 Tage in den sachkundingen Händen 2er brasilianischer Bateria-Experten und eines Schweden. Allgemein muss man sagen, dass durchweg hochkarätige Dozenten die Workshops des Sambasyndrom leiteteten. Einerseits die Leiter großer Baterias in Rio, dann die Leiter der größten europäischen Sambaschulen sowie die Götter der Szene (Dudu Tucci, Marivaldo Paim, ...). Ziel der Workshops war es dann jeweils bis zu einer halben Stunde auf der Hauptbühne vor allen anderen am Samstagabend zu performen. Einen Abend zuvor gab es eigenes Programm der angereisten Sambagruppen und zu später eine grandiose Latin-Pop/rock-Band (Kick La Luna mit Anne Breick), sowie Funk bis zum Zapfenstreich.


    Der Hauptabend bot, wie schon gesagt, das Programm der Workshopgruppen, je später der Abend, desto fortgeschrittener auch die Auftritte. Vor allem die Masterclasses hatten es in sich und brachten das Leute zum tanzen (... und zeigten mir, dass ich mich wohl leicht überschätzt hatte oder keine Ahnung... bzw. beides ;)).
    Eine tolle Erfahrung jedenfalls soviele Facetten des Sambas kennenzulernen!
    Highlight des Abends waren wohl der Auftritt von Turbine Tempelhof (ha ha... wen erblickte mein trübes Auge da: Dirk Erchinger!), die fette Techno und Dance-Geschichten mittels Drumensemble präsentierten (und dabei mindestens 3 Crashes vollständig zerstörten...), sowie anschließend Marivaldo Paim und Dudu Tucci mit ihren Schülern: Improvisation par Ecellence und unglaubliche Lautstärken ohne jegliche PA! Was die beiden aus ihren Händen geholt hatten... war nicht mehr ganz normal und nach einschlägiger Meinung auf keinen Fall "dopingfrei" ;)



    Fazit:
    2 Tage trommeln und Inspiration satt, Tanz- und Trommelmuskelkater vom Fach, zu viele aseptische Mundspülungen und ein breites Grinsen im Gesicht. Was will der geneigte Trommler mehr? :D
    Und das alles für 25 Euro (unter 21) oder 70 Euro (Erwachsene). Und wer alles Revue passieren lassen will, hat die Möglichkeit die DVD zum Sambasyndrom (inklusiver aller Auftritte und Ausschnitte aus den Proben) zu kaufen...
    Ich mach's nochmal!


    Schade, dass ich niemanden aus dem Forum getroffen habe...

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