Pimp my Studio

  • Bei der Größe würde ich auf Absorption setzten nicht auf Diffusion. Unter der Decke und an ein paar stellen jeweils gegenüber einer nackten Wand.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • ohne jetzt der Spielverderber sein zu wollen: Wenn der Abhörraum die vom Grundriss aus schätzbaren Dimensionen besitzt, wird es dort sehr schwer bis unmöglich, nen halbwegs geraden Frequenzgang zu erzielen. Auf jeden Fall nur Nahfeld monitore verwenden (Sonst ist ja der Abstand vom Ohr zu den Boxen weiter weg als der von der Hörposition zur Wand... nicht gut) und auf nen Subwoofer würd ich auch verzichten. Dein Bassbereich wird auf jeden Fall aussehen wie ein schweizer Käse, und genug Raum um da professionell gegen anzugehen bleibt auch nicht über... Da würde ich auf nen guten Kopfhörer setzen, indem man EQt bzw. die generelle Frequenzverteilung macht, und dann sehr leise mit Nahfeld-Monitoren abhören und damit die Lautstärkeverhältnisse machen. Je leiser desto besser, da der Raum dann nicht so schlimm angeregt wird. Das bestimmen von Lautstärkeverhältnissen bei leisem Abhörpegel braucht allerdings viel Übung und Erfahrung, damit man sich dabei (gerade im Bassbereich) nicht verzettelt...

    sieg natur.

  • ohne jetzt der Spielverderber sein zu wollen: Wenn der Abhörraum die vom Grundriss aus schätzbaren Dimensionen besitzt, wird es dort sehr schwer bis unmöglich, nen halbwegs geraden Frequenzgang zu erzielen.


    es ging glaube ich nicht um einen Abhörraum, sondern um den Proberaum selber, in dem die Becken unangenehm klingen... die Frage war, ob die Holzdiffusoren da etwas bringen würden.

  • Diffusoren werden selten für wirklich tiefe Frequenzen ausgelegt, neben der relativ großen Tiefe der Elemente müsste diese auch relativ groß sein, sonst "sieht" die Welle den "Schacht" gar nicht und wird normal reflektiert. Die Frage ist auch was überhaupt mit dem Element bezweckt werden soll?

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • es ging glaube ich nicht um einen Abhörraum, sondern um den Proberaum selber, in dem die Becken unangenehm klingen... die Frage war, ob die Holzdiffusoren da etwas bringen würden.



    Richtig! Störend sind die Obertöne (das Knallen der Snare z.B.). Mit dem Bass hab ich übrigens keine Probleme.


    Die Frage ist also, ob Diffuseren oder doch Absorber meine klangliche Situation verbessern.

  • Ich schrieb die Antwort bereits, und an die kannst du dich getrost halten. ;)

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    Wolfgang Neuss

  • Diffusor sind da eher unnötig, bau Dir selbst ein paar Breitbandabsorber. Holzkästen aus MDF oder Multiplex, 20-30 cm tief, min. zur Hälfte gefüllt mir Dämmmaterial (Glas- oder Steinwolle), zur Wand hin ein Luftpolster lassen, spart Dämmmaterial, einfache Stoffbespannung davor (günstig: Hussenstoff), fertig. Man muss auch nicht unbedingt alle Wände damit bestücken, anfangs reicht auch jede zweite Wand.

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  • zur Hälfte gefüllt mir Dämmmaterial (Glas- oder Steinwolle)


    Steinwolle und hier besonders Rockwool ist ein richtig fieses Zeug, was bei stetiger Erschütterung gerne kleinste Fasern absetzt, die alles was glänzt zerkratzen und alles was atmet krank machen - abgesehen davon, dass die Haut ständig juckt! Das würde ich mir keinesfalls mehr oder weniger offen in meinen Raum hängen. Es gibt als Alternative Schafwolle oder Bio-Hanf/Flachs - einfach mal beim Baustoffhändler fragen...

  • Alternativ kann man das Zeug (moderne Glaswolle ist nicht mehr ganz so fies wie noch vor 10 Jahren) in dünnen Folie einpacken, gibt es auch Baumarkt, dann staubt auch nix. Hanf hat sehr gute Eigenschaften, kostet aber leider ein vielfaches.

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  • Hanf hat sehr gute Eigenschaften,


    ... und brennt wunderbar. Das würde ich auch beachten, wenn damit großflächig gearbeitet wird. Es gibt aber auch Hanf-Dämmung, welche flammhemmend ausgerüstet ist. Was ich damit sagen will: Beim Kauf unbedingt solche Aspekte mit betrachten!
    Zur Steinwolleproblematik: Wenn man das ganze mit Haushaltsfolie einwickelt, rieselt dann auch nix mehr.


    Aber ursprünglich ging es doch um Diffusoren, oder?

  • Der Kritische hat vollkommen recht. Bei dem was erreicht werden soll und in Anbetracht der Raummaße macht eine großflächige Absorption am meisten Sinn, um etwas mehr Kontrolle in Frequenzverlauf und Nachhallzeiten zu bringen.
    Der momentan beste und gesundheitlich unbedenklichste Stoff nennt sich Homatherm. Dieser weist eine weitaus höhere Effizienz als jede Art von Steinwolle oder Dämmstoffen auf Hanffaserbasis auf. Wird übrigens auch im High End Bereich in Kombination mit Steinwolle bestimmter Dichten (45kg/m^3 ist hierbei minimum) verwendet.
    HOMATHERM LINK


    Was die Aussagen zu akustischen Möglichkeiten und konkreten Gesundheitsrisiken von Steinwolle (z.B. Rockwool) betrifft muss ich in beiden Punkten (zum Teil) widersprechen.


    - Räume kleinerer Größen haben unter Umständen Moden in etwas problematischeren Bereichen, selbst diese können jedoch durch eine systematische Akustik sehr gut in den Griff bekommen werden. Ein System welches momentan zu einer Art neuen Standard in High End Mixing und Masteringstudios erwächst namens FTB (Front-to-Back) ist in kleineren Räumen jedoch nur bedingt möglich, da mit einem 2 Kammer System gearbeitet wird, welches schlicht viel Platz und Raum benötigt. Einen Mastering-grade Raum wird man in Räumen unter 20qm Raumfläche nicht aufbauen können, einen Mixraum mit sehr gutem Frequenzverlauf jedoch schon - unter 45Hz wird es jedoch schwierig exakte Werte zu prognostizieren, auch bei komplexen, akustischen Raumsystemen.
    Meine neue Regie ist gerade zu 50% gebaut und wird von jetzigen 20qm nur noch eine spätere Nutzfläche von 11qm aufweisen, nur um die Dimensionen an verbautem Material zu verdeutlichen. Mein Akustiker sicher jedoch Werte vertraglich zu, diese sind mit wirklich guten Mixräumen durchaus vergleichbar.


    - Die tatsächlichen, gesundheitlichen Risiken von Steinwolle werden sowohl von Fachhandwerkern, als auch Profis im Akustikbaubereich als äußerst gering, bis nicht vorhanden eingestuft. Man sollte lediglich bei der Arbeit mit dem Zeug Handschuhe, Brille und Mundschutz tragen, da gerade die kleineren Fasern jucken auslösen können. Absorber sind keinen Erschütterungen ausgesetzt. Ausnahme bilden Rockwool Elemente die in Form von Schwingungsabsorbern eingearbeitet werden, hierbei ist der Absorber jedoch (weitestgehend) luftdicht verschlossen.
    Einfach Lösung für den Heimgebrauch ist einen Baumwollstoff (ein günstiger von Ikea tuts) davor zu spannen. Im gewerblichen Bereich sollten Brandschutzklassen des Stoffes berücksichtigt werden.

  • Man sollte lediglich bei der Arbeit mit dem Zeug Handschuhe, Brille und Mundschutz tragen, da gerade die kleineren Fasern jucken auslösen können. Absorber sind keinen Erschütterungen ausgesetzt. Ausnahme bilden Rockwool Elemente die in Form von Schwingungsabsorbern eingearbeitet werden, hierbei ist der Absorber jedoch (weitestgehend) luftdicht verschlossen.


    In dem von mir erlebten Fall wurde Rockwool unter einer Heraklith-Platte an der Decke eines kleinen Regieraumes verbaut - ohne weitere "Rieselsperre". Abgesehen davon, dass ich jedesmal in diesem Raum Hustenreiz und Jucken bekam, haben die feinen Steinwollfasern nachweislich zwei Kopftrommeln von relativ neuen DA88 ruiniert - und das innerhalb kürzester Zeit. War sicherlich ein Laien-Anwendungsfehler, aber in einen Raum von mir käme das Zeug nicht mehr rein. Ok - es gibt heute keine Kopftrommeln mehr... :)

  • Ok klar - Deckenbefestigung ohne Rieselsperre (ich tippe obendrein auf recht flockiges Material) ist selten eine gute Idee bei dem Zeug ;)
    Wie erwähnt, Homatherm ist wirklich sehr sehr gut, man sollte hierbei aber auch mit Stoff bespannen, da es zu Flocken neigt.

  • kurzer einwurf: ich hab mir billige DIY absorber aus rockwool gebaut, und die platten einfach in handelsübliche grosse müllsäcke verpackt und mit gaffa zu geklebt... billig, und funktioniert tadellos.. hängen seit 1,5 jahren über meinem kopf beim drummen und es hat noch nie gejuckt^^

    sieg natur.

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