(Double Bass Patterns) Sybreed - Human Black Box

  • Ich hab doch nie was gegen Rudiments an sich gesagt! Wie kommst Du überhaupt darauf? Ich hab mich nur dagegen ausgesprochen, Rudiments auf der Bassdrum zu üben! Erstens sind nämlich im Rock-Bereich Bassdrums so undynamisch, dass alles, was mit Akzenten zu tun hat, dort nicht funktioniert, und zweitens kann man die viele Zeit, die dafür nötig ist, besser in sinnvollere Sachen investieren.

    Ist das tatsächlich und generell so? Ich beschäftige mich eher nicht mit doublebass, kann mir aber durchaus vorstellen, dass akzentuiertes doublebass-Spiel musikalischen Sinn machen kann. Und wenn man genauer hinhört, kann man diese Akzentuierungen auf der Bassdrum auch sehr häufig wahrnehmen - im Prinzip fängts mit einem einfachen Doppelschlag schon an. Wird beispielsweise das 16-tel vor der 3 und die 3 selbst mit der Bassdrum gespielt, ist für gewöhnlich der erste Schlag dieses Gebildes deutlich leiser...Wer glaubt, die Bassdrum wäre "undynamisch" (egal in welchem musikalischen Bereich), bedient vielleicht eine bestimmte Auffassung des Spiels, aber als allgemeingültige Aussage halte ich die These eher für falsch.


    edith mal zum beispiel:http://www.youtube.com/watch?v=GswoHkFpc3Y&feature=channel
    bei 1.50 rum hört man ein paar Akzentuierungen, die mir auch Ideen für Variationen liefern. Ich finde, das klingt brauchbar und interessant.
    ediths schwester meint, dass sie es sogar sinnvoller findet, an Akzentuierungen zu arbeiten, als immer nur gegen ein sich steigerndes metronomtempo anzukämpfen. Aber das ist natürlich letztlich Geschmackssache.

  • du meinst den double stroke roll, ok, darauf können wir uns einigen! :)

    Na wunderbar - ick freu mir! ;)


    Ist das tatsächlich und generell so? Ich beschäftige mich eher nicht mit doublebass, kann mir aber durchaus vorstellen, dass akzentuiertes doublebass-Spiel musikalischen Sinn machen kann.

    Ohn zynisch klingen zu wollen: Vorstellen kann ich mir das durchaus auch. Ich hab es bloß noch nie gehört. Vielleicht sind meine Erfahrungen aber auch einfach zu begrenzt.


    Zitat

    Und wenn man genauer hinhört, kann man diese Akzentuierungen auf der Bassdrum auch sehr häufig wahrnehmen - im Prinzip fängts mit einem einfachen Doppelschlag schon an. Wird beispielsweise das 16-tel vor der 3 und die 3 selbst mit der Bassdrum gespielt, ist für gewöhnlich der erste Schlag dieses Gebildes deutlich leiser...

    Beispiel, bitte! Da ist immer viel Psychoakustik dabei. Oder mühsame Sample-Schnippelei wie auf Metallicas St. Anger (*würg*).


    Zitat

    Wer glaubt, die Bassdrum wäre "undynamisch" (egal in welchem musikalischen Bereich), bedient vielleicht eine bestimmte Auffassung des Spiels, aber als allgemeingültige Aussage halte ich die These eher für falsch.

    Ich beanspruche für meine Thesen auch keine Allgemeingültigkeit. Vielmehr sehe ich das aus Sicht eines Amateur-Rock-Trommlers, der mit seiner Band Songs spielt. Nur in diesem engen Rahmen halte ich meine Empfehlungen für relevant.


    Zitat

    edith mal zum beispiel:http://www.youtube.com/watch?v=GswoHkFpc3Y&feature=channel
    bei 1.50 rum hört man ein paar Akzentuierungen, die mir auch Ideen für Variationen liefern. Ich finde, das klingt brauchbar und interessant.

    *lach* Ja, wenn man spielen kann wie Thomas Lang, ist natürlich vieles denkbar, was für Normalsterbliche nicht sinnvoll ist. Außerdem - was aber natürlich Geschmackssache ist - finde ich die Mucke in dem Clip so grauenhaft, dass sie für mich nicht als Beispiel für irgendwas taugt.


    Zitat

    ediths schwester meint, dass sie es sogar sinnvoller findet, an Akzentuierungen zu arbeiten, als immer nur gegen ein sich steigerndes metronomtempo anzukämpfen. Aber das ist natürlich letztlich Geschmackssache.

    Nee, das ist meiner Ansicht nach keine Geschmackssache, sondern 100%ig richtig! Ein paar Akzentuierungsübungen auf der Bassdrum fördern sicherlich die Kontrolle insgesamt und widersprechen auch nicht meinen Empfehlungen. Man sollte nur gucken, wohin man damit will. Wer sich in den Kopf setzt, mit seiner Band einen gut klingenden Double Stroke Roll mit den Füßen so hinzuballern, dass der Song dadurch gewinnt, verschwendet meiner Erfahrung nach komplett seine Zeit. Das gleiche gilt für Akzente auf der Bassdrum. Wer solche Dinge für coole Koordinationsübungen in seinen Trainingsplan integriert, tut sich aber eventuell schon was Gutes. Um das zu abschließend zu beurteilen, kenne ich mich zugegebenermaßen nicht gut genug aus.


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  • Beispiel, bitte! Da ist immer viel Psychoakustik dabei. Oder mühsame Sample-Schnippelei wie auf Metallicas St. Anger (*würg*).

    ups..Du glaubst also, im genannten Beispiel würden beide Bassdrumschläge in der Regel eher in der gleichen Dynamik ausgeführt? Nä, dat glaub ich nicht.
    Falls Du die Möglichkeit hast, programmiere doch mal so eine Mididrumspur. 1 Takt : Bass 1, 16-tel vor der 3 und 3, snare 2 und 4. hihat Achtel. - und dann experimentierst Du etwas mit der Anschlagstärke der Noten. Mein Midisystem ist derzeit leider außer Gefecht. Aber so aus Erinnerung würde ich mutmaßen, dass dieser Bass-Doppelschlag auf " a 3" eher merkwürdig klingt, wenn beide gleich laut sind.... da sind (locker)30 % Unterschied zwischen dem leiseren 16-tel vor der 3 und der lauteren selbst sicher nicht ungewöhnlich fürs Ohr. Und das könnte man ja asl nennenswerten Dynamikunterschied bezeichnen.
    Ich würde fast glauben, dass du selbst auch diesen Unterschied spielst, aber vielleicht noch nie genauer analysiert hast.


    Klar ist der Lang Spezialist, aber die relevante Passage ist ja auch in abgewandelter/langsamerer/was weiß ich was - Form möglich und doch auch für weniger spezialisierte Spieler denkbar, oder nicht? Ich finde das jedenfalls klanglich viel besser, als durchgehend gleich betonte bassdrumschläge. Mit den Händen verfolgt man hja auch ähnliche Spielansätze und " kloppt" eben nicht alle Schläge gleich laut übers Set. Zumindest machen das doch erwähnenswert viele so...


    edit: achso, mir gings nicht um doublestroke-rolls. Mir gings um Deine THese, dass Dynamik und Akzentuierung auf der Bassdrum im Rockbereich nicht funktioniert.

  • ups..Du glaubst also, im genannten Beispiel würden beide Bassdrumschläge in der Regel eher in der gleichen Dynamik ausgeführt? Nä, dat glaub ich nicht.
    Falls Du die Möglichkeit hast, programmiere doch mal so eine Mididrumspur. 1 Takt : Bass 1, 16-tel vor der 3 und 3, snare 2 und 4. hihat Achtel. - und dann experimentierst Du etwas mit der Anschlagstärke der Noten. Mein Midisystem ist derzeit leider außer Gefecht. Aber so aus Erinnerung würde ich mutmaßen, dass dieser Bass-Doppelschlag auf " a 3" eher merkwürdig klingt, wenn beide gleich laut sind.... da sind (locker)30 % Unterschied zwischen dem leiseren 16-tel vor der 3 und der lauteren selbst sicher nicht ungewöhnlich fürs Ohr. Und das könnte man ja asl nennenswerten Dynamikunterschied bezeichnen.
    Ich würde fast glauben, dass du selbst auch diesen Unterschied spielst, aber vielleicht noch nie genauer analysiert hast.

    Damit hast Du sicherlich Recht. Wenn man ohne Trigger spielt, hat man ja alleine schon einen Soundunterschied zwischen erstem und zweitem Schlag, weil letzterer länger ausklingt. Und ganz sicher spiele ich solche Doppelschläge nicht gleich laut - weil ich es gar nicht kann! Mein Ziel ist aber, die zumindest so ähnlich von der Lautstärke hinzubekommen, dass der leisere Schlag nicht im Mix untergeht, weil das dann stümperhaft klingt. Darum würde ich eher üben, die Schläge gleich laut zu kriegen, weil man den dynamischen Unterschied am Ende sowieso hört. Mit den Händen dynamisch zu spielen ist aber trotzdem viel einfacher, und das Ergebnis ist auch besser einsetzbar.


    Wie das auf fetten Produktionen gemacht wird, weiß ich natürlich nicht. Aber es gibt hier bestimmt Kollegen, die etwas Erhellendes dazu beitragen können.


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  • Ich weiß nicht wirklich, wovon genau Du hier redest, aber wenn ich durch den Mix gezwungen wäre, alles in FF zu spielen, würde ich mir eher um den Mix Gedanken machen, statt einen Teil meines Groove-Konzepts zu ruinieren.


    Ein paar Hörbeispiele:


    http://www.youtube.com/watch?v=hU6j31nrLMs


    http://www.youtube.com/watch?v=CIpYZImleac


    http://www.youtube.com/watch?v=73sKNUa4M-E&feature=related


    http://www.youtube.com/watch?v=t9TYQVM9SSA (sogar der spielt die Dinger so -ab Sekunde 45 etwa)


    Es gibt innerhalb dieser Grooves auch im Bassdrumbereich wichtigere und unwichtigere Noten und das wird eben durch die verschiedenen Dynamikstufen zum Ausdruck gebracht.
    Würde man diese Grooves programmieren und die Bassdrum alle mit der gleichen Lautstärke abspielen lassen, klingen diese Dinger ziemlich anders. Da "pumpt und rollt" dann nix mehr..

  • Da ich mich nicht streiten möchte, weiß ich kaum, wie ich das kommentieren soll - aber diese Beispiele finde ich wunderbar geeignet, um meine These zu belegen. Ich höre da keine Dynamikunterschiede in den Bassdrum-Schlägen, die nicht auch pure Einbildung sein können. Zumindest aber keine, die sich nicht zu 100 Prozent darauf zurückführen lassen, dass ein Schlag, auf den unmittelbar der nächste folgt, sich eben anders anhört als einer, der ausklingen kann.


    In den Clips, wo rein akustische Bassrums zu hören sind, gibt es natürlich minimale Dynamikunterschiede. Die entstehen aber automatisch und müssen mitnichten extra geübt werden. Bei technisch mittelmäßigen Trommlern wie mir hört sich das genauso wie in Deinen Beispielen an, wenn sie vorher explizit geübt haben, mit dem Fuß alles gleich laut zu spielen.


    Ob wir nun darüber weiterdiskutieren wollen oder nicht, Du müsstest zumindest zugeben, dass die Dynamikunterschiede auf der Bassdrum sich zu den mit den Händen gespielten etwa so verhalten wie eine Draisine aus dem 19. Jahrhundert zu einem Transrapid.


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  • ok, quasi keine Unterschiede...solche Grooves hast Du aber noch nicht programmiert? Hier lässt sich dann in absoluten Zahlen und in Prozent ganz genau ablesen, wie das Lautstärkeverhältnis untereinander ist. Ich schätze, du würdest staunen, dass es dann " oh, doch so viel" ist..aber ejaaal , hauptsache man tritt das Gerät an den richtigen Stellen - der Rest ist was für Fanatiker :D

  • Nein, ich habe überhaupt noch nie einen Groove programmiert. Wenn Du sagst, dass die Lautstärkenunterschiede größer sind, als man denkt, glaube ich Dir das einfach. Beim Bassdrum-Üben am Akustik-Set ist es aber trotzdem sinnvoll, auf gleiche Lautstärken abzuzielen, damit man im Ergebnis die gewünschten minimalen Unterschiede bekommt.


    Jetzt sind wir aber tatsächlich vom ursprünglichen Thema ein bisschen weggekommen, oder? Worum ging es nochmal? :D


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