Kurzer Test "Millenium DP-2000 Multi Pad"

  • Hallo zusammen,


    durch Zufall bin ich bei Th*m*nn auf ein Percussion Pad "Millenium DP-2000 Multi Pad"aufmerksam geworden, was meinem Roland SPD-30 doch sehr stark ähnelt...
    Da ich bei weitem nicht alle Sounds und Möglichkeiten des SPD-30 nutze und im Grunde nur eine Pad- und Sounderweiterung meines TD-12 brauche, wäre dies evtl. eine gute und auch noch deutlich günstigere Alternative.


    Die Artikelbeschreibung scheint alles herzugeben, was ich benötige, leider gibt es auf der Webseite allerdings (noch) keine Bedienungsanleitung, um sich ggfs. über die Soundliste oder die generellen technischen Möglichkeiten zu informieren.


    Zwei, drei Mails mit dem Support der Drum-Abteilung, die übrigens sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig war, stand meine Entscheidung fest, das Teil einfach mal zu bestellen um mir selbst ein Bild und einen Eindruck über das Pad zu machen. OK, die 30 Tage "Money-Back-Garantie" lässt die Sache ein wenig einfacher werden. :)


    Hier also mal mein persönlicher Eindruck:


    Das Teil kam ordentlich verpackt und mit allem notwendigen Zubehör.
    Dazu gehört sogar eine Halteplatte, die einen schweren und soliden Eindruck macht. Einziger Nachteil ist, dass diese aus 2 Teilen besteht und nicht wie bei Roland aus "einem Guss" ist.
    Da ich diese aber nicht ausprobieren konnte, ist das nur eine Vermutung.
    Ansonsten sind Schrauben, ein Schraubendreher und neben Netzteil und Anleitung sogar Sticks dabei, die seitlich im Gerät verstaut werden können.




    Ok, das Netzteil und die Art, wie diese eingepackt bzw. das Kabel aufgerollt war, macht einen eher "unprofessionellen" Einrdruck und auch die Halteplatte war lediglich mit Folie umwickelt, die ihrerseits wieder "wild" mit Klebeband verpackt war. Ok, schön ist anders, ist aber durchaus zu verschmerzen.


    Das Pad als solches macht einen wirklich guten Eindruck. Die Verarbeitung ist gut und hat mich in keinem Punkt an billigen "Plastikschrott" erinnert.
    Die Rückseite ist recht unspektakulär und hat lediglich eine Ausbuchtung für die Halteplatte und 4 Gummifüße, falls es mal auf dem Tisch genutz werden sollte.



    Die Anschlüsse sind, allesamt gut zu erreichen und bieten eigentlich alles, was man erwartet, sprich 4 externe Triggereingänge, einen Hi-Hat-Controller-Eingang, ein Eingang für ein Fußpedal, R/L Out, Kopfhörerausgang, Midi In Out sowie den Netzteil-Anschluss und den Netzschalter. Den USB-Ausgang habe ich nicht getestet, ich vermute aber, dass dieser lediglich ein Midi-Ausgang ist und nicht wie beim SPD-30 (da gibt es zwei USB-Anschllüsse) auch zum Backup/Speichern dient...



    Leider habe ich von den 8 einzelnen Schlagflächen kein Foto gemacht, aber diese machen einen sehr guten Eindruck, sind normal laut und lassen sich tadellos spielen.
    Hier habe ich eigentlich keinen Unterschied zum SPD 30 feststellen können. Da ich aber auch nur Eränzungssounds damit spiele, kann ich über die Ansprache und Dynamik eher weniger sagen. Warum das Dp-2000 einen Tragegriff hat, hat sich mir noch nicht wirklich erschlossen. Ist zar zum Hantieren vielleicht angenehm, macht aber auf Dauer für mich keinen wirklichen Sinn und mußte vielleicht nur aus "Unterscheidungsgründen" her, wer weiß?


    Ein Kaufkriterium für mein SPD-30 und der Verkauf des SPD-20 war damals die Bedienung. Diese fand ich beim SPD-20 mit den vielen Knöpfen und der nur 2 stelligen Anzeige recht mühsam. Beim SPD-30 kommt ein LCD-Display und Drehknöpfe sowie Tasten zum Einsatz.


    Ähnlich ist es auch beim Pad von Millenium, allerdings in etwas abgespeckter Form.



    Oben gibt es zwei Drehknöpfe für die Lautstärke der Kopfhörer und des Master-Out, unten ist ein großer Drehknopf für alle Auswahlen, mit dem man durch die Menü-Einträge scrollt.
    Die wichtigsten Tasten sind erstmal die Taste "Kit", mit dem man in die Auswahl der 80 möglichen Kits einsteigt und die untere Reihe "Enter", "Setup" und "Exit" mit denen man alle möglichen Einstellungen des Pads vornehmen kann.


    Die übrigen Knöpfe sind zum Aufnehmen und Abspielen von Grooves und zum Ein- und Ausschalten des Clicks.
    Getestet habe ich diese Fuktionen nicht, da ich diese auch beim SPD-30 eigentlich nicht brauche.


    Das Display besteht eigentich nur aus einer Zeile, in der die wechselnden Informationen wie Kit, Sound oder Systemeinstellungen angeziegt werden. Dazu kommt noch die Spalte, die nocheinmal Kitnummer und Tempo anzeigt. Der Rest des Display geht für die Anzeige drauf, welches der acht Pads gerade aktiv bearbeitet wird und ob externe Trigger angeschlossen sind. Das aktive Pad wird durch einen zusätzlichen Rahmen kenntlich gemacht. In meinen Augen eine Verschwendung des Platzes und Augenwischerei, da ein großes Display vorgegaukelt wird. Die Vermutung lag aber schon vor dem Kauf nahe, da die Pads auch im ausgeschalteten Zusstand auf dem Dsiplay zu erkennen sind.
    Durch nur eine Zeile, die dynamische für alle Einstellungen genutzt
    werden kann, wird die Bedienung nicht einfacher und Bedarf ein wenig an
    Eingewöhnung...
    Hier gehen die Punkte deutlich an das SPD-30, da hier zwar auch die Pads angezeigt werden, in jedem Pad aber auch die Sounds stehen und das Display auch in Untermenüs ganz für Informationen genutz werden kann.


    Kommen wir nun zum, zumindest für mich, wichtigsten Punkt: Sounds.


    Das DP 2000 wirbt in der Beschreibung mit über 900 Sounds. Ok, das ist laut Beschreibung (die übrigens komplett auf englisch ist) erst einmal richtig...
    Die Soundliste ist leider in ihrer momentanen Art nur als Anhaltspunkt zu nutzen, da viele Sounds einfach nur durchnummeriert sind....




    Ok, fangen wir mal bei den Kits an. Davon kann man 80 speichern bzw. sind bereits gespeichert...
    Wirklich brauchbar sind davon erstmal nur eine handvoll und grundsätzlich war auf allen Kits der Reverb eingeschaltet, der mir zu stark war und die Sounds auch irgendwie "komisch" klingen ließ.


    Ok, die Standardkits werde ich eh nicht nutzen, sondern mir so ein paar Setups erstellen, die im Live-Betrieb brauchen würde.
    Also habe ich den Reverb ausgeschaltet und einmal alle ~ 900 Sounds durchgehört um zu sehen, ob "meine" Sounds dabei sind.


    Damit komme ich auch, in meinen Augen/Ohren, zum größten Kritikpunkt des Pads.


    Zum einen sind die 900 Sounds keine 900 Sounds, denn es sind zum einen Doppelte dabei, andere wiederrum unterscheiden sich nur durch die Tonhöhe (die man eigentlich durch den Pitch selbst erzeugen kann) und bei einigen ist mir aufgefallen, dass die Sounds nicht "sauber" sind. So sind bei einigen am Ende "Störgeräusche" zu hören, als wenn der Sound irgendwo rausgeschnitten wäre, und das halt nicht 100% geklappt hätte.


    Auch wenn die Auswahl der Sounds wirklich groß ist, so habe ich einige aber auch wirklich vermisst. So konnte ich z.B. keine Chimes finden und der Sound der Cowbell(s) war für mich nicht überzeugend. Einige Sounds haben in sich schon einen Reverb, den man auch nicht beeinflussen kann und somit auch "unbrauchbar sind".
    Ob das "Muhen einer Kuh" oder das "Miau einer Katze" in den Sounds gebraucht wird ist fraglich, und bei den "Human Voices" waren einige, die ich schlicht und ergreifend nicht verstanden habe, so dass auch deren Einsatz in Frage steht.
    Da die Auswahl groß ist, sind natürlich auch Sounds dabei, die man brauchen kann, allerdings fehlen mir da die wirklihch guten Standardsounds. So sind z.B. Snares und Becken eher unterrepräsentiert. Ok, bei den Sounds wird sicherlich jeder andere Ansprüche haben. Für meinen Teil haben mich die Sounds aber eher enttäuscht


    Alles in allem macht das Pad für 250 Euro von der Verarbeitung einen wirklich guten Eindruck. Das Display ist zwar groß, enttäuscht aber aufgrund der einzeiligen Darstellung und Platzverschwednung durch die Anzeige der Pads... Dadurch wird natürlcih auch wieder die Bedienung erschwert.
    Persönlich waren für mich die Auswahl und teilweise Qualität der Sounds ausschlaggebend und führen dazu, dass ich das Pad zurückschicke und bei meinem Roland SPD-30 bleibe.


    Danke für´s Lesen. :D

  • Hört sich aber trotzdem interessant an (schon wegen des Preises), danke für den Test.
    Hast du mal einen der externen Triggeranschlüße getestet? Lassen sich dort auch andere Pads in der Empfindlichkeit anpassen?

  • ... da ich keine externen Pads angeschlossen habe, kann ich darüber nichts berichten. Da man allerdings auch die internen Pads entsprechend bearbeiten konnte, gehe ich davon aus, dass dies auch bei externen Pads möglich sein sollte.


    So tief bin ich allerdings nicht in die (nur englischsprachige) Anleitung eingestiegen, da die Sounds für mich das Hauptkriterium für oder gegen das Pad waren...

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