Overheads beim Homerecording

  • Ich muss da mal sagen: Zustimmung in allen Punkten. Irgendwer hat mal gesagt, es gibt kein bestes Mikrofon für alles, sondern immer nur das beste Mikrofon für eine bestimmte Anwendung. Da kann das SM57 manchmal besser klingen als das teuerste Neumann vor der Git Box.


    Mein Senf dazu:


    Rode Grossmembraner sind tatsächlich ausgezeichnet, auch im direkten Vergleich zu einem (nicht färbenden) M147 Tube z.B. muss ich aus eigener Erfahrung sagen - wenn man beim Rode die Höhen flat lässt und ein paar cm näher ran geht, dann hört man keinen Unterschied mehr, den man nicht durch leichtes filtern egalisieren kann. Ein Brauner VM1 etc ist zwar ein unglaublich gutes Mic, aber auch höchste Preisklasse, das kann und will ich mir (zumindest für mein Studio) auch nicht leisten, es gibt wichtigeres. Allerdings habe ich es einmal benutzt, und es hat m.E. Stärken gerade bei weiblichen Stimmen, die etwas "schneidend" wirken. Es arbeitet aber auch mit Röhre und Übertrager, anstatt transformatorlos wie ein M147 Tube, und färbt darum den Klang in Richtung weich & angenehm.


    Georg Neumann hat meines Wissens nach das erste Grossmembran bereits in 1927 erfunden, und wenn es einfacher gewesen wäre, ein Kleinmembran Mic zu bauen, dann hätte er es wohl getan:) Diese Neumann-Flaschen kann man heute noch benutzen, und sie klingen für ihr Alter unglaublich gut.


    Grossmembraner haben von Haus aus mehr Output bei gleichem Schalldruck gegenüber Kleinmembranern wegen der größeren Membrane. Ob man nun KM oder GM als Overhead verwendet ist Geschmacksache. Wie so häufig greift hier die Regel, das es keine Regeln gibt ausser der, das es eben keine Regeln gibt. Theoretiker die überall in den Foren versuchen, ihre allein selig machende Meinung zu verbreiten (obwohl sie keine Erfahrungen oder irgendwelche guten Referenzen vorweisen können), sind mir zuwieder. slo77y hat völlig Recht, wenn er sagt, daß man lieber seinen Ohren trauen sollte als irgendwelchen Testberichten oder Schlaumeiereien von selbst ernannten Producern oder jenen Gearslutz. Bei den Drums sind weniger die verwendeten Mics wichtig, als eher für recording passende Befellung, richtige Stimmung und Mic Positionen. Es gibt Leute, die machen auch mit dem teuersten Equipment die denkbar beschissensten Aufnahmen.... die haben dann eben vergoldete Scheisse:)


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    edit für On Topic:


    Ich benutze vorzugsweise AKG C-414B-ULS in Gross-AB als Overheads, Abstand zueinander etwa 2m, Höhe ca. 50cm oberhalb der Cymbals. Hängt natürlich vom Aufbau der Ballerburg ab. Bei sehr umfangreichen Schiessbuden wie der von Thomen Stauch nehme ich auch schon mal ne Jeklin-Scheibe über dem Kopf des Drummers, aber ich bevorzuge den Klang von Gross-AB.


    Gruß Moschus

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