Beiträge von Hajo K

    Hi,


    tja, große Frage, die sich vielen stellt. Meine persönliche Erfahrung ist: Es wird am Ende eine persönliche Antwort sein.

    1. Lewitt LCT40
    2. Oktava MK012
    3. SE Electronics SE7

    Von den dreien kenne ich nun nur die Oktavas. Ich hab sie seinerzeit intensiv getestet und hier über meinen Vergleich u.a. mit den beliebten NT-5s berichtet. Mir kommen sie insgesamt mit ihrer Wärme (aka wenig künstlichem Höhenboost) sehr entgegen. Die klangliche Serienstreubreite ist merklich, von daher ist bei ihnen ein Stereoset unabdingbar. Das kann in der Preisregion vielleicht auch bei anderen Herstellern so sein und muss ja keinen Mangel darstellen.


    Für mich war im Umgang mit Recording-Zeug immer eines Leitgedanke: Welchen Anteil spielt das einzelne Produktdetail (Auflösung von Transienten, Feinzeichnung von whatever) bei mir für meine (Amateur-) Projekte im Gesamtbild. Und dann wird einiges klarer.


    Mein Raum klingt schon so mittelprächtig, dass er als Faktor technische Feindetails von Mikrofonen bei weitem überlagert. Meine mittelprächtigen Fertigkeiten beim Aufbau und späteren Mix lassen zum Beispiel die Qualität von Vorverstärkern reichlich in den Hintergrund rücken. Und so weiter.


    Was ich damit sagen will? Hören, nochmal hören, entscheiden und dann in der Praxis Erfahrungen sammeln und besser werden. Das scheint mir erfolgversprechender, als mich über die Fequenzgänge zahlreicher Kandidaten zu beugen und in der Theorie oder Ausrüstungswahl Fortschritte zu machen.


    Ich hätte tausendmal lieber das Wissen und die Erfahrung eines Profis als seine Ausrüstung.


    Viel Erfolg bei der Auswahl wünscht
    Hajo K

    Hajo,bei dem Yamaha würde ich vermuten, dass es ein Ausreißer war. Die Yamaha Absolute Hybrid Maples, die ich bishher von nahmen gesehen habe, waren allesamt tadellos lackiert. Und dass ein 10er Tom nicht sauber gestimmt werden konnte, von dieser Klage höre ich das erste Mal beim einem Yamaha AHM.

    Danke Mo, das hab ich mir auch so schon gedacht. Yamaha will ja nicht nach ein, zwei Jahren den Laden zu machen, weil sich strukturelle Qualitätsmängel gezeigt und herumgesprochen hätten. Ich war jedoch echt enttäuscht und hatte keine Lust mit einem Tausch, auf ein Dienstags- oder Donnerstagsmodell zu bauen.


    Ich möchte auch nicht so tun, als sei das ein übles Set gewesen, das klang schon ordentlich (vor allem die Bass war beeindruckend), aber: Es war halt auch kein Schnäppchen, bei dem man über ein paar Kleinigkeiten hinweggucken mag.


    Gruß
    Hajo K

    Nee, hat er nicht. :D Ich hab trotzdem mal ausführlich zum Almighty geantwortet, weil's vielleicht den ein oder anderen Drummer interessiert. Ich hatte auch nicht aufgepasst und das Trilogy mit dem Celestial verwechselt, das zumindest in ein paar Punkten dem Almighty ähnelt. Die BD-Beine des Trilogy machen halt doch arg einen "vintage" Eindruck und sind kein vergleich zu den massiv schweren Dingern beim Almighty. Von daher bringt mein Erfahrungsbericht SurroundSound mit seinen Überlegungen wohl nicht weiter.

    Warum fragt ihr nicht einfach mal Hajo K?

    Weil der doch so selten hier noch zu Gast ist. :)


    Aber SurroundSound hat den Ball ja aufgegriffen. Zunächst: Mensch Gerald, nun zier Dich doch nicht so zum Thema Hardware. Ich bin in Sachen Werkstoffkunde Laie und nahm bisher an, dass mein früheres Yamaha, mein früheres Sonor, mein China-Gretsch und nun das Sakae Almighty mit Metall aufwarten. Vielleicht dürfen wir ja noch ein bisschen dazu lernen, was am Sakae-Yamaha früher verbaut war. Schwermetall war's sicher nicht.


    Was die Haltbarkeit angeht: Pünktlich zum Neukauf wurde es musikalisch (gigmäßig) bei mir deutlich ruhiger. Dennoch baue ich das Set öfters auf und ab und habe den ganz subjektiven Eindruck, dass ich das noch bis lange nach meinem statistisch erwartbaren Ableben tun könnte.


    Mal der Versuch einer - sehr subjektiven! - Schildung meiner Eindrücke nach ein paar Jahren Sakae:


    • Klang: Es hat ein paar Käufe und Jahre gedauert, aber klanglich bin ich angekommen und habe mein Instrument gefunden. Von daher könnten mich auch Wiederverkaufsargumente nicht schrecken. Konnten Sie aber auch noch nie: Ich kaufe nicht mit dem Ziel wieder zu verkaufen. Manchmal (wie die verhasste Dave Weckl Signature Gurkentopf-Snare) muss ich's dann tun. Für die relativ kurzen Kessel, die ich spiele, hat es ausreichend Sustain und klingt für mich besser als ein aktuelles Yamaha Recording Custom.
    • Verarbeitung: Ich war durch mein Sonor exquisite Verarbeitung gewöhnt und habe bisher keinen nennenswerten Unterschied festgestellt. Dem Tomhalter (auf der BD) gebe ich sogar eine deutlich bessere Note. Die Standtom-Beine sind dünner, aber keinesfalls wackelig. Der Lack (ich habe simple schwarze Hochglanzlackierung) ist absolut tadellos, der Chrom (oder ums mit Gerald zu sagen "das Metall") ist so hochwertig, wie ich es von meiner Pearl HW oder von Sonor kenne und ohne jeden Makel. Übrigens: Ich hatte vor dem Sakae ganz kurz ein aktuelles, gleich teures Yamaha Absolute Hybrid Maple und war sowohl von der Lackierung enttäuscht wie auch von der Kesselverarbeitung enttäuscht. Ich mag nicht eine 10 Tom tauschen müssen, weil ich einen ätzenden Oberton weder durch stundenlanges Stimmen noch durch zehn verschiedene Felle wegbekomme. Ich mag auch das 16er nicht drehen, um die ungleichmäßige Lackierung nicht sehen zu müssen. Also habe ich das Set zurückgeschickt. Ich weiß nicht, ob ich ein Montagsmodell erwischte oder das eben die neue Post-Sakae-China-Qualität ist. Das Sakae ist da tadellos.
    • Hardware: Ich habe seit Tag 1 die ach so wunderbaren flexibelen Tomaufhängungen, inbesondere die an meinem SQ2 gehasst. Inständig! Wackel, Wackel Dackel. Not for me. Das Sakae hat in der Tat eine sehr gewöhnungsbedürftige Tom-Hardware, die auch einen Hauch Extraplatz im Case benötig (sic!). Aber: Die Toms schaukeln nicht mehr wie der Seemann beim Shanty, auf dass mir beim Spielen schlecht würde. Ich bin damit mehr als happy. Die BD-Beine sind ausgesprochen massiv und halten die BD auch ohne Spitze auf einem Teppich fest am Platz.
    • Haltbarkeit: Mei, was soll denn jemand dazu sagen, der seine Hardware im Case in Decken einwickelt, die Kessel nur in Cases transportiert und seit rund 20 Jahren einen Beckensatz spielt, der keine Risse kennt. Mir fehlt die Vorstellung, was ein liebevoll umsorgtes in halbwegs trocken temperierten Räumen aufgestelltes Set nach 10 Jahren machen soll? Mein Sonor sah nach rund 10 Jahren so aus wie an Tag 1, das selbe Schicksal dürfte das Almighty mit ihm teilen. (Dem SQ2 geht's ausgezeichnet, es wird von einem ganz wunderbaren süddeutschen Trommler liebevoll zum Klingen gebracht. Besser als ich es je konnte.)
    • Ersatzteile: Zugegeben, es war großartig nach rund 10 Jahren mal bei Sonor freundlich nach einem Kunststoffteil für ... you guessed it ... eine der tollen Tomaufhängungen nachzufragen und zwei Tage später - natürlich kulanzhalber - einen Briefumschlag im Kasten zu haben. Sakae ist bestimmt auch freundlich, aber weder so schnell noch mit der Gewähr von jahrelanger Existenz. Ist das ein Problem? Für micht nicht. Ich liebe mein Set und würde es zur Not halt zum Spezialisten bringen, falls mal was kaputt ginge. Da ich mit 10, 12, 14, 16, 22 meine Idealbestückung (und sicher kein Budget für eine weitere 20er) habe, fühl ich mich auch in Sachen Nachkauf gut gestellt.


    Fazit: Nachdem ich die Belastungsgrenzen meines Zeugs gewöhnlich nicht ausprobiere, rechne ich mit noch sehr langer Freude am Almighty. Mir bedeuten viele Aspekte, die manchen Drummern wichtig sind, wenig bis nichts. Was ich - durch einige teure Fehlkäufe - gelernt habe: Features, große Namen, tolle Optik und Nerd-Aspekte (wie der tolle Mischholzwald im Yamaha PHX) bringen mir keinen Kick. Es ist allein der Sound, dem ich zurufe "I get a kick out of you!"

    Apropos Kick ... sagte ich schon, dass ich immer skeptisch war bzgl. 22x18? Und mir jetzt das Ding noch jedesmal ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Allmächtiger ... :)

    Grüßliche Herzen,
    Hajo K

    Hi und danke für Eure Beiträge!


    Man bekommt ja irgendwann das Gefühl, der einzige Mensch auf dem Planeten zu sein, der sich damit rumschlägt.


    und ich habe immer Probleme mit den Zeilenumbrüchen, egal ob im Fließtext oder erzwungen,
    die Umbrüche kommen wann sie wollen.

    Yep. Zweites Ärgernis, aber bei mir schon länger und derart konsistent, dass ich es inzwischen a) als "Feature" des Drummerforums betrachte und b) die Routine perfekt beherrsche einen Beitrag nach dem Veröffentlichen ca. 8-10 mal zu editieren, damit das Ding nicht zu einem aufgeblasenen Monster wird. Wie schon öfters angeführt ... wir schreiben das Jahr 2019, nicht 1999, aus dem - gefühlt - diese Board-Software zu stammen scheint.


    Schon versucht die DF Cookies zu löschen?

    Ehrlich gesagt ... weiß ich's grad nicht. Da ich aber nagelneue Browser (wie einen frischt installierten Opera) eingesetzt und das selbe Prob beobachtet hatte, hab ich darauf nicht mehr geachtet. Ich mein schon. Aber ich werd's sicherheitshalber einfach nochmal bewusst machen. Guter Hinweis, um's einfach nochmal systematisch abzusichern.


    Für die Statistik: bei mir (MacBook, High Sierra) keine Probleme mit Firefox oder Safari.

    Erstaunlich. Inklusive über mehrere Sitzungen und Tage bestehende automatische Anmeldung? Könntest Du mir das nochmal bestätigen? Ich kann mir das praktisch nicht vorstellen.


    Das mit der Schriftgröße hab ich auch. Bin aber draufgekommen, dass das an den Emoticons liegt. Seither schreib ich meist im Quellcode,

    Leider liegt's nicht nur an den Emoticons, aber mit denen kann man's 100%ig reproduzieren, stimmt. Und ... nö. Bevor ich im Quellcode gänzlich zu Hause bin, log ich mich wieder mit 9600er Modem per Terminalemulation ein oder ... lasse das DF dann besser ganz. Ich nutze den Quellcode-Modus hin und wieder für Zitate oder Erste Hilfe in Formatierungssachen, aber schön, bequem und unserem Jahrhundert entsprechend ist anders.


    Allerdings glaub ich nciht, dass das was DF spezifisches ist, das hab ich auch ab und zu bei anderen Seiten, wo man sich einloggen muss.

    Das mein ich eben auch, deshalb elektrisiert mich ja Two's Hinweis, dass er keine Probleme hat. Bin gespannt.


    Dank & Gruß
    Hajo K

    Hi in die Runde,


    ich hab jetzt seit geraumer Zeit das Problem, dass ich mich mit verschiedenen Mac-Browsern zwar ganz normal anmelden kann, die Anmeldung aber nicht mehr dauerhaft gespeichert wird. Zunächst dachte ich, dass das ein Problem von Safari ist, weil die in der Tat die Passwort-Speicherung verändert haben. Ich habe das selbe Problem aber auch mit Firefox.


    Da ich noch bei einer weiteren Plattform die Probleme habe, bei anderen aber eben gerade nicht, möchte ich kurz fragen, ob ihr - vielleicht aus Sicherheits- oder Datenschutzgründen da was geändert habt. Der Verlust von automatischer Anmeldung und Speicherung macht das Engagement hier etwas beschwerlich.


    Da ich seit mehreren Jahren zudem Probleme mit Schriftgrößen habe (beim Editieren von Text werden plötzlich dahinterliegende Textzeilen auf 8pt verkleinert) bin ich von der veralteten Board-Software ohnehin schwerst genervt. Hinzu kommt die völlige Untauglichkeit auf modernen Endgeräten (Tablet). Ich hab inzwischen mehrere Anläufe mit Anfragen und Hilfsangeboten gemacht, aber in Sachen Upgrade geht's leider nicht voran. Schade.


    Gruß
    Hajo K

    Hi Beeble,

    Ein Werbefotograf der im Auftrag Fotos als Dienstleistung liefert hat kein Mitspracherecht wie die Fotos verwendet werden.
    Auch tritt er meist das Recht am Bild ab

    stimmt. Er lässt sich das aber über einen passenden Vertrag dann entsprechend vergüten. Es ist eine Ecke billiger, wenn man limitierte Lizenzen erwirbt.


    Wurscht, irgendwie kommen wir nicht so recht zusammen. Ich rede ja nicht gegen Editieren im Allgemeinen, sondern gegen das Einkaufen einer musikalisch besonderen Performance mit nachträglicher Nivellierung. So kommt mir das jedenfalls hier vor. Es steht zwei Parteien natürlich frei, so vorzugehen. Hätte ich am Markt als Musiker einen entsprechenden Stand, würde ich mir einfach wertschätzende Produzenten suchen und zumindest versuchen, solche "Optimierer" zu meiden.


    Wirtschaftlich und rechtlich gesehen, mag da alles nach rechten Dingen laufen, mein Argument ist ein künstlerisches.



    Ich muss jetzt aber mal einschränkend sagen, dass ich hier kräftig vor mich hin spekuliere: Ich kenne weder den Drummer, noch seine Leistung in diesem speziellen Fall noch den Produzenten. Es könnte also auch völlig anders sein, als ich es mir hier im konkreten Fall so vorstelle.


    Viele Grüße
    Hajo K

    Hi Beeble,

    Woher nimmst du an das der bezahlte Trommeldienstleister nicht weiss das der Produzent mit dem Track machen kann was er will?

    aus dem Umkehrschluss, dass ich nicht so recht glauben kann, dass er das so ohne Weiteres akzeptieren würde.
    Aber: Ich räume gerne ein, dass ich die Gepflogenheiten im professionellen Musikgeschäft eben nicht kenne. Und von daher lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Gar kein Problem.


    Mein Verwunderung stammt aus anderen Bereichen kreativen professionellen Schaffens: Fotografen geben gerne fertige Bilder heraus, die ganz hervorragend bearbeitet sind. Die Originale bekommt der Kunde in den seltensten Fällen. Warum wohl, der Kunde hat doch bezahlt. Änderungen laufen hier einfach fix in Absprache ab: Hey, kannste mir das nicht ein bisschen am Rand aufhellen (etc.)?


    Same mit Textarbeit: Natürlich bestimmt der Auftraggeber, wo es bei der Zulieferung von Texten langgeht. Und er kann sogar den Text vollständig umschreiben (so lange der Autor nicht explizit genannt wird, sonst wird der sich bedanken). Aber erstens ist es höchst verwunderlich, sich von ausgezeichneten Leuten zuarbeiten zu lassen, um es dann nahezu ganz zu verwerfen und zweitens dies ohne Absprache zu tun.


    Aber wie gesagt: Ich bin kein Profimusiker, hier können ganz andere Spielregeln gelten.


    Und ab wann ist ein Trommeldienstleister Top Liga? Und bei den restlichen Unterliga Musikern ist es dann egal?

    Zur ersten Frage: Ich würde sagen, wenn er (oder sie) über mehrere Jahre zumindest in einem Musiksegment zu den international am häufigsten Beschäftigten gehört. Und sich zudem, in der internationalen Fachwelt durch Originalität einen Namen gemacht hat. Das heißt nicht, dass es nicht tausende Drummer gibt, die einen ähnlichen Platz verdient hätten, sie sind halt nur nicht bekannt geworden. Und unbekannte Top-Drummer kann ich leider nicht kennen und benennen.


    Zur zweiten Frage: Selbstverständlich nicht. Ich hab hier den Eindruck, Beeble, Du möchtest mich gerne falsch verstehen. Dieser Bezug zur "Liga" dient doch gerade dazu, meine Verwunderung noch zu betonen. Es ist schon ziemlich dämlich, sich einen Semi-Profi zu holen, einen Tag mit ihm das Zeug aufzunehmen und dann nochmal einen Tag so hinzubiegen, dass es in jeder Hinsicht extrem sauber ist. Warum dann nicht einfach mit der Sample-Bibliothek das Ding selber zusammendengeln?


    Es wird nicht besser, wenn man sich einen der vielen, vielen großartigen (aber schon national unbekannten und nicht für internationale Acts arbeitenden) Profis ins Studio holt, um hinterher seine Arbeit zu verschlimmbessern.


    Sich die Chance entgehen zu lassen, ein außergewöhnliches musikalisches Talent (und so werden ja die Top-Drummer erst zu den bekannten Größen) einen Beitrag zum eigenen Projekt liefern zu lassen, sondern das auf Normal-Null runter zu normieren ... das ist für mich halt der Gipfel.


    Ich hoffe, es ist klar geworden, dass ich jede musikalisch gute Leistung würdige, egal, wie bekannt oder "groß" die Person als Musiker ist. Und das es mich eben schmerzt, wenn so eine Leistung verwässert wird, nur um einem industriellen Produktmaßstab gerecht zu werden. (Den ich halt - ganz subjektiv - fragwürdig finde.)


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Ich bin ja ein "langfristiger Optimist" - ich glaube fest, dass irgendwann auch mal wieder Musik produziert wird, die atmen darf. Den Loudness-War hat man irgendwann auch die Sackgasse erkannt, das wird man hoffentlich beim Quantisierungswahn ebenfalls tun.

    Hi und


    großen Dank an Gerald, der mal wieder eine spannende Diskussion angestoßen hat!


    Wenn ein Drummer mit seinem Groove den Geschmack der Produzenten nicht trifft: so what. Steely Dan hat seinerzeit alle Spuren von mehreren Musikern desselben Instrumentes einspielen lassen und sich dann für den - nach ihren Geschmack - Besten entscheiden. Heute gehen die Produzenten halt mit Pro Tools etc. selber ran.

    Ersteres ist absolut korrektes Vorgehen: Steely Dan hatten sich bei einem Song von Aja mehrere Git-Soli einspielen lassen (und alle bis auf eines waren tatsächlich eher mau) und sich für Jay Graydons Solo entschieden. Das ist klar und transparent. Nachher aber das Solo z. B. nach eigenem Gusto ummodeln, ein paar Noten dazu oder weg ... und das ohne Rücksprache mit dem Musiker? Mich stört die Intransparenz.



    Mich macht es krank, es ist für mich ein Irrweg.

    Der war's schon immer. Ich musste natürlich an Das Ziel ist schliesslich ein Ergebniss das dem des Produzenten entspricht, der ja auch den ganzen Rotz zahlt.Ja, schon klar. Aber macht man sowas als Geschäftspartner nicht in einem (kreativen) Dialog? Zumindest in der Top-Liga? Ich bin erstaunt, dass die Creme-de-la-Creme nicht sogar Verträge hat, die eigenmächtiges Gebastel ausschließen, aber da bin ich vielleicht zu ehrfürchtig und überschätze die Stellung meiner Heroen. Ich würde ja als einer der Top-Drummer der Welt mir zumindest gerne die Möglichkeit bewahren, das Geld zurück zu geben und 'lieber so nicht' sagen zu können. Denn üblicherweise kauft man doch diese Leute exakt dafür ein, dass sie so klingen, wie sie klingen. Für einen ordentlichen Take, den man danach verschlimmbessert kann man doch wahrlich tausende erstklassige Studio-Pros kommen lassen.


    Hätte ich so eine Top-Position würde ich ungern irgendwann lesen/hören: "Also der Hajo K ... hm ... irgendwie hat der früher besser gespielt. Der klingt heute gar nicht mehr lebendig, richtiggehend steif. Den kannse auch nicht mehr buchen, inzwischen ein echter Flop." Nö, darauf hätte ich keinen Bock. Aber ich bin auch altmodisch und sehr überzeugter und zufriedener Amateur. :)


    Gruß
    Hajo K


    P.S. Seltsam, Gerald, was war das nur für eine Produktion? Der Drummer kann doch nicht so billig gewesen sein, dass man hinterher gerne noch ein bisschen von seinem Charakter wieder herausoperiert!

    P.P.S.: Ich fand die eigentlich Aufnahme von Porcaro eben nicht, die ich im Sinn hatte (sehr hörenswert in ganzer Länge!). Kurz gefasst: Während der eine noch im Studio (damals am Synclavier) am ersten Track rumbastelt, hab ich mit meiner Rhythm-Section live die ganze Platte aufgenommen "and we'all be feeling like motherf...s". Hier im Originalton. Das Thema war also schon früher ein Aufreger.

    Hi bluemerle,

    Jaaaaa, ich wollte doch auch total gerne ein akustisches Set, aber wir wären hier echt ziemlich eingeschränkt. So trommeln wir Großen sogar manchmal abends noch eine Runde, wenn die Kinder schon schlafen. Hört kein Mensch Eine echte Base wäre hingegen auf der Straße wohl selbst aus dem Keller hörbar. Mit dem E-Drum spielt es sich da einfach entspannter und die Drums fühlen sich - für meine Anfängerhände - kaum anders an als akustische Trommeln. Außerdem steht das Set im Dachgeschoss mitten im häuslichen Leben, das ist auch einfach nett

    so war das gar nicht gemeint. Ich wollte weißgott nicht die olle Kamelle von Akustik-vs-E wieder aufmachen. Es gibt gute Gründe für jede Wahl und ich finde, das sollte man grundsätzlich auch respektieren. Nee, ich fand halt witzig, dass Du gleich an den Ausbau bzw. das Verbessern gehst. Das hab ich bei meinem Billig-ist-eh-nur-für-gelegentlich-im-Keller-E-Drum auch gemacht: Kaum war das Ding da, hab ich gleich mal ein paar Pads durchgetauscht. Tja, was wäre die Industrie ohne die Anspruchsvollen. :)


    Viel Spaß ob mit A oder E, Hauptsache Ohhh und Uhhh! :)
    Hajo K

    Ich würde ja am liebsten echte Becken spielen

    Hihi ... we told u so! :)


    Es war sooo klar, dass bei Deinen Ansprüchen das "Pimpen", Erweitern und Ersetzen bald losgehen würde, ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es so früh ist.
    Aber so ist das halt: Mit dem Spaß und der hinzu gewonnenen Erfahrung steigen die Ansprüche. Will ja auch keiner auf Opas ausrangiertem Klavier weiter spielen, wenn er/sie erstmal auf einem bestens gestimmten Flügel gespielt hat.


    Weiterhin viel Spaß bei der 'drummatischen' Entdeckungsreise wünscht
    Hajo K

    Hi,


    spannende Geschichte, ich bin den Adlern und Igeln auch erst mal auf den Leim gegangen.

    Der Anfang ist ist die 4+ des fiktiven ersten Takts: ein klassischer Auftakt.

    Ja, schon. Aber zwischen "klassisch" und dem, was ich da höre ist noch ein bisschen Luft. Ich finde das nicht besonders gut umgesetzt. Ich kenne die Studio-Version nicht, vielleicht ist es da schlüssiger. Ich meine, der Drummer müsste das vorgezogene Ding zum Fill-in mitnehmen - er spielt aber gerade 1/8 zum Einstieg. So klingt's für mich - obwohl korrekt - eher wie ein Fehler als nach "wow, wie verwirrend". Apropos, wo wir schon dabei sind:


    Songanfänge sind oft so ein Ding.

    Mein Lieblingsfiesling ist "Sign 'O' the Times" ... das Blöde ist, nu habe ich das Ding ausgezählt und "höre es richtig". Ich weiß also nicht mehr, wie ich es früher gehört habe, aber ich weiß, dass mich die einsetzende Snare immer völlig kalt erwischt hat. Ich vermute, ich hab die 1 auf dem tiefsten Ton des Synthie-"Marimbas" gehört. Es hat einen Moment gedauert, bis ich das Ding im Kopf richtig hatte. Ein faszinierendes Phänomen …


    Gruß
    Hajo K

    Hi Burkie,

    Deswegen steht die Tinomusik-Produktion hier im Forum zur Diskussion, und deswegen stehen unsere Zusammenarbeits-Songs hier nicht zur Kritik.

    ja, das hast Du jetzt schon ein paar mal betont und ich kann nicht sehen, dass dem jemand widerspricht. Ich verstehe Deine Sorge im Zusammenhang mit Vorveröffentlichungen hier zwar nicht, aber das ist ja vollends Deine Sache und ok.

    Unser Zielpublikum sind keiner Drummer, sondern "normale" Leute, die Musik mögen.

    Es ist doch immer eine Frage, wie und als was man antritt: Wenn Du Dein Drumming vorstellst, wird das besonders in den Blickpunkt rücken, wenn Du einen Song vostellst mit "Bitte weniger auf das Drumming achten, mich interessiert Eure Sicht auf den Song/Text/Gesang etc. dann kannst Du sicher sein, dass die meisten zumindest versuchen, dem Rechnung zu tragen.


    Darüber hinaus finde ich es etwas kurz gesprungen, zu unterstellen, dass hier alle nur Drummer-Ohren haben. Es gibt ein paar ausgewiesene Experten in Sachen Musikproduktion, die mehr können als auf 1a Drumming zu hören. Aber auch hier: Deine Wahl, Deine Entscheidung, was Du veröffentlichst.


    Du klingst für mich so, als würde Dich das Forum gerade zu nötigen, weitere Songs vorzustellen, ich kann das aber nicht erkennen. Die Hörzone ist ein Raum der Chance, nicht der Pflicht.


    Gruß
    Hajo K

    Hi,


    ich weiß nicht, ob das noch als "Tutorial" gelten darf, aber ich fand diesen Artikel mit Fotos und Audiobeispielen derart aufschlussreich, dass ich ihn hier gerne posten möchten, auch wenn er vor ein paar Jahren schon mal in einem Thread vorkam:


    http://recordinghacks.com/2010…one-technique-comparison/



    Der Artikel beschreibt die Unterschiede der einzelnen Stereoaufnahmeverfahren, die für die Overheads infrage kommen. Es lohnt sich, bei den Audiobeispielen wirklich mal einen guten Kopfhörer aufzusetzen. Man staunt dabei nicht schlecht!


    Gruß
    Hajo K

    Hi,

    YouTube gab es zu der Zeit noch nicht und hatte dann das Buch Modern Drummer gekauft.

    ich hoffe, Du meinst nicht 'Modern Drumming' von Diethard Stein. Wie unterschiedlich wir Menschen sind! Dieses - lange Zeit ziemlich nachgefragte - Buch hätte mich fast vom Schlagzeugspielen abgehalten. So langatmig und öde fand ich seinen Inhalt, seine didaktische Struktur, seine Gestaltung und die Playalongs. Was mich an solchen Büchern ganz massiv stört: "Lernprogram mit 1100 Übungen" - so steht's gleich vorne drauf. Und in der Tat: Man findet Berge an Noten - alles zugekleistert. Jede kleine Übung wird in zig Variationen durchgekaut, das langweilt mich schon beim Anblick, geschweige denn beim Durchspielen. Ganz anders hingegen …


    Das Essential Grooves Buch hört sich toll an! Das wird bestimmt angeschafft.

    Tommy Igoes Ansatz (am Beispiel der Grooves): Tommy konzentriert sich auf einige wenige sehr klug ausgewählte und didaktisch sauber aufeinander aufbauende Grooves mit jeweils nur sehr wenigen Variationen. Wie wohltuend, wenn er in seinem Buch einem einzigen Groove eine ganze Seite widmet und diese eben nicht mit hundert Permutationen und Variationen zumüllt. (Denken und Probieren kann ich nämlich selber.)


    Man merkt mir sicherlich an (und verzeiht mir hoffentlich), dass ich das Thema sehr leidenschaftlich sehe. Bücher kann man ja auch nach einem ersten, kurzen Check bei Nichtgefallen zurückgeben. Und es gibt sicher auch Leute, die mit dem Stein-Buch glücklich wurden.


    Ich möchte aber nochmal herausstellen, dass m.E. Bücher für muskulär zu lernende Themen wirklich nicht mehr der Weg sind. Wie soll man jemandem mit ein paar schwarz-weißen Fotos die richtige Stickhaltung beibringen? Wie die komplexe Bewegung bei der Fußtechnik? Bücher als Ergänzung können für Anfänger natürlich hilfreich sein, aber insbesondere der Start sollte - wenn schon nicht gleich mit realem Lehrpersonal - per gut gemachter Videos passieren …


    meint und grüßt
    Hajo K

    Diese bahnbrechende Arbeit will ich euch nicht vorenthalten..


    Danke Oliver!
    Wie immer eine überaus fleißige und lehrreiche Arbeit, die das eigene Wissen vertieft. Das Lustige ist: Ich hatte das Problem noch nie! Mir gefällt der "nackte" Sound der BD ohnehin nicht, also wurden die Felle immer gleich gedämmt (vielleicht zu voreilig und zu viel), sodass ich nie auf das Phänomen stieß. Ich fand den "offenen" Sound schon immer übel, nun weiß ich aber genauer, was da an unterschiedlichen Effekten (Felle war klar, aber der Kessel?) zusammen kommt.


    Das müsste doch im Jazz-Bereich, wo man gerne mit ungedämpften Fellen spielt, immer ein Thema sein, oder?
    fragt sich und Euch
    Hajo K

    Hallo bluemerle,


    das sieht ja ganz so als, als hätten wir da auf Dauer ein neues Mitglied gewonnen. :D


    Gibt es da (günstigere) Alternativen?

    Oh no, noch günstiger als 70 EUR? Für uns Drummer ist der Sitz ein ganz wichtiges Ausrüstungsstück. Meine Erfahrung: Je billiger, desto unbequemer und vor allem: wackeliger! Es gibt mal Schnäppchen und Ausnahmen, aber ich hab inzwischen einige Hocker durch und kaufe keine günstigen (<100 EUR) mehr. Ich verstehe natürlich: Ihr fangt gerade an und da macht sich ein teurer Hocker in der Rechnung bemerkbar.


    Gerne auch mit Begleit-CD!

    Gerne auch mit DVD! Lass Dir nicht den positiven Effekt der heute oft ausgesprochen gut produzierten Lehr-DVDs entgehen, da hat sich im Bereich Drums eine Menge getan. Ich hab noch alte, da sagen bekannte Top-Drummer sowas wie: "Schau mal, so geht meine Fußtechnik" und dann sieht man ohne jede weitere Erklärung aus gefühlt 10m Entfernung einen wahnsinnig schnellen Fuß wirbeln. Heute ist das alles gut erklärt und gut zu sehen.


    Auch würde ich für den Spaß sorgen, z. B. mit dem famosen Tommy Igoe und seinen "Groove Essentials" , das sind von einfach bis hoch komplex typische Grooves (im großen empfehlenswerten Pack) mit 1. Noten, 2. CD mit Playalongs (also den Songs ohne Drummer zum Mitspielen) und DVD mit einem hochgradig inspirierendem Lehrer.


    Igoe hat auch eine Technik-Schule auf DVD namens "Great Hands for a Lifetime" herausgebracht, die hier viel Zuspruch erhält, die ich aber selbst nicht kenne.


    Vieles wäre vielleicht für den Anfang zu hoch gegriffen (wie die hervorragende Technik-DVD "Secret Weapons (…)" von Jojo Mayer oder die wirklich beeindruckende "Art & Science of Groove" von Benny Greb, aber mit Tommy habt ihr schon mal einen Klassiker zu Haus, der Spaß macht.


    Ich bin ein großer Freund von Playalongs, denn wir Drummer sind ja Begleitinstrumentalisten, da hilft es, sich immer wieder beim Üben den Kontext herzustellen. Von daher bringt Euch "Groove Essentials" eine Ecke weiter. Es ist allerdings - ganz wichtig - keine vollwertige Schlagzeugschule, sondern eine Einführung in typische Rhythmen aus diversen Genres.


    Ich bin sicher, hier kommen noch ein paar Vorschläge für empfehlenswerte Beginner-Schulen - ich würde heue nicht mehr auf Videounterstützung beim autodidaktischen Lernen verzichten!


    Viel Erfolg und Spaß
    Hajo K



    P.S.: Das DD One scheint ja einen Aux-Eingang für das Einspeisen von Audio zu haben, von daher steht dem Vergüngen mit Playalongs nichts mehr im Weg. Falls ihr dann auf den Geschmack gekommen seid: Bei "Karaoke-Version" kann man immer mal schauen, ob nicht gerade der aktuelle Lieblingssong vom Junior als "drumless"-Track zu kaufen ist. Mich halten diese Dinger auch mal auf "Durststrecken" bei der Übungs-Stange.
    P.P.S.: Ich hab den verflixten Groove-Essentials-Komplettpack von Stufe 1 eben nicht gefunden. Da das zweite Level schon arg anspruchsvoll ist, hier nochmal die preiswertere Packung nur mit Stufe 1 . (Er nennt das 1.0.)