Witzig ... nach dem leicht selbst-ironischen Eingangspost, kombiniert mit kompromissloser Formulierung der Kompromisslosigkeit, ging bei mir der Troll-Alarm an: Ein Drummer der spielen will, aber nur wenn's immer super ist und keine Züge ausfallen.
Und dann hab ich mir nochmal alle Posts durchgelesen ... und festgestellt, dass das Thema/Anliegen echt und spannend ist: Wie gehen wir persönlich um mit den nötigen Kompromissen? Und wie im "richtigen Leben" gibt's die Unbekümmerten ("Hey, das Ding bringt Geld!", "Wieso? Die Musik ist mies, der Proberaum stinkt, aber die Sängerin ist doch hübsch." etc.) und die, die "eigen" sind (wie Bautzer es von sich ja schrieb) und sich an den Wahrscheinlichkeiten im menschlichen Zusammenspiel (auf-) reiben.
Mich erinnern Bands immer an Liebesbeziehungen: Es gibt das erste Verliebtsein und die Scheidung, es gibt Seitensprünge und Zweifel, es gibt gute und faule Kompromisse. Und die Suche nach der großen Liebe, die selten, aber eben nicht unmöglich ist. Auch in diesem Lebensbereich kann ich unbekümmert kompromissfreudig sein oder von Kompromissen die Nase voll haben und bei liebesforum.de mal nach Bestätigung von Gleichgesinnten schauen. Wer will da (ab-) urteilen?
Ich mache auch so meine Band-Kompromisse und hab Tage, wo's mir langt, aber dann fallen mir wieder Sahnegigs ein, auf die ich nicht verzichten möchte und die mich wieder über die nächste scharfkantige Kompromissklippe bringen. Aber wer hat schon gesagt, dass Leidenschaft fürs Drummen und Musizieren ohne Leiden geht?
Ich finde, trommlas Beitrag macht doch Mut: Mit geschickt gewählten Prioritäten, bewussten Entscheidungen und dem Versuch, gelassener und vielleicht auch freundlicher auf die Eigenheiten der anderen Musiker zu schauen, ist das Musikerleben natürlich leichter. Blöd, dass man Gelassenheit nicht beim Thomann bestellen kann.