Beiträge von Hajo K

    Hi Jonas,


    klingt insgesamt doch schon mal gut. Im Detail: HH und Ride sind schön klar, mir ist allerdings die HH deutlich zu weit vorne (aka zu laut) im Mix, die BD ist mir zu schwach. Den Snaresound finde ich persönlich zu metallisch, aber das ist ja Geschmackssache. Die Toms höre ich in der Tat kaum, ich vermute aber, Du wirst mit geschickter Mikropositionierung und angepasster (Lautstärke-) Balance im Deinem Spiel noch eine Menge rausholen. Falls Du's noch nicht gemacht hast, schau mal unter dem Begriff Glyn-Johns (oder Glyn Johns) hier im Forum. (Z. B. in diesem Thread bzw. im Soundbeispiel vom Threadstarter oder in meinem Mikrotest-Link am Anfang des Threads). Ich hatte anfangs auch noch kein Geld für große Mikroausstattung und hab mit dem Glyn-Johns-Aufbau (3 bzw. 4 Mikros) tolle Ergebnisse erzielt.


    Viel Erfolg,
    Hajo K

    Hi Wichtelmann,


    grundsätzlich ist die Idee, sich auf ein paar Instrumente (also Teile des Drumset) zu beschränken, da aber auf Qualität zu achten, der richtige Ansatz.


    In diesem Thread sind die wesentlichen Dinge schon gesagt worden, ich zitiere mal:

    Zu deinem zweiten Bild: In bessere Becken zu investieren lohnt sich für das "Gesamtaufwertungsgefühl" meist noch mehr als bei den Trommeln.

    Ich hab die Rockbeats aufgrund der guten Bewertung hier im Forum selbst gekauft und so ein Beckensatz macht einen *erheblichen* Unterschied sowohl klanglich wie auch bei der Spielfreude. Das wäre mein erster Schritt.


    Viel Erfolg,
    Hajo K

    Ich mag das 602 teilweise auch lieber als das 902. Teurer ist nicht unbedingt besser

    +1


    Ich hatte das 902 mal testweise und fand es bei weitem zu "designed" in Richtung Attack. Aber zum Glück ist das ja Geschmackssache. St4rr hat's ja schon mit der Positionierung verbessert - je näher am Schlagfell, desto mehr Attack (und weniger Bass).


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: st4rr ... der "Igoe" klingt wirklich schön rund und entspannt bei Dir!

    Hi,

    Ich möchte insgesamt nicht mehr als 300 Euro ausgeben, ist das überhaupt möglich (möchte nicht sofort in einem halben Jahr oder einem Jahr wieder aufrüsten müssen weil ich zu billig gekauft habe)

    der Satz in Klammern gibt dem Ganzen die Richtung: Ein Beta 52 kostet schon rund 175 Euro, ein gutes OH-Pärchen 300 ...
    (selbst mit den von Mace22MF empfohlenen Beyerdynamic, die ich nicht kenne, sind wir schon >300 EUR)


    Ich würde daher versuchen, gepflegte Gebrauchtmikros zu kaufen und auch mit dreien starten, meine Wahl wäre (wie ich sie auch selbst nutze):


    BD: Shure Beta 52
    OHs: Oktava Mk 012 matched pair (das ist wichtig, weil die Dinger gut und günstig sind, aber doch eine merkliche Serienstreuung haben)
    (Andere schwören auf Rode NT-5 in der selben Preislage, mir sind sie zu hell/aggressiv.)


    Irgendwann würde ich mir ein gut erhaltenes Shure SM57 für die Snare kaufen und mit dem Aufbau kann auch mal prima ein Demo aufnehmen.


    Viel Erfolg bei Entscheidung, Auswahl und Kauf!
    Hajo K

    Zur allgemeinen Lautstärken-Reduzierung sind die Dinger aber wenig sinnig, eigentlich sogar kontraproduktiv, da der Schuss tatsächlich nach hinten losgehen kann:

    Amen! (Note to self: Ausdrucken und im Proberaum aufhängen.)


    Und Gerald hat mal wieder Recht: Unser Forum ist manchmal so richtig klasse (differenziert). Ich weiß nicht, wie oft ich schon erzählt bekommen habe, wie toll diese Wände die Drums leiser machen würden. Wenn man den Leuten nur vermitteln könnte, dass es gerade in kleinen Räumen gar keinen Sinn hat und eben professionell als Einstreuungsschutz verwandt wird.


    Mal abgesehen davon, dass man sich dann im Käfig wieder Gedanken über Monitoring machen muss. Kann man schön im Video von Swordfish Drumbones hören: Drums extrem laut, Sänger kaum noch zu hören. Das ist halt unsere Crux: Die Lösung wäre simpel, aber teuer: Nicht Plexiglas, sondern ein großer Raum wirkt Wunder. :-/


    Gruß
    Hajo K

    Hi,

    Meine Frage ist jetzt, ob es da überhaupt noch die Möglichkeit gibt für diese älteren In-Ears neue und bessere Otoplastiken anfertigen zu lassen (hatte diesen Link hier gefunden: FisherAmps Otoplastiken ) und wenn ja, ob dieser oder andere Empfehlungen gegeben werden können, die vernünftig sitzen. Ich bewege mich als Schlagzeuger zwar weniger auf der Bühne, aber sie sollten schon während des Spielens sicher sitzen, im idealfall wären sie mehr oder weniger fest mit der Otoplastik verbunden. Gibts da Tips , wie die oben verlinkten (wenn diese noch mit den alten Hörern komaptibel sind) von eurer Seite?

    der SF-5 Pro sieht ja meinem triple-fi 10 ziemlich ähnlich. Für den hatte ich (leider) auch mal Otoplastiken angefertigt und gleich mal als Lehrgeld abgeschrieben: Durch die doch weit herausstehende Bauweise ergibt sich einfach eine ungute Hebelwirkung, der auch exzellent angepasste Passstücke nichts entgegen zu setzen vermögen. Jede kleine Bewegung (selbst Kaubewegungen) sorgt für das Einbrechen von Außengeräuschen bzw. den Verlust von Lautstärke des Signals. Ne, für mich ist das ein teures Fehlkonzept. (Es gibt auch schon eine Reihe ähnlicher Erfahrungen hier im Forum, leider hatte ich die zu spät gelesen.)


    Ich würde statt dessen auf die ausgezeichnete abdichtenden und sehr gut sitzenden Comply-Foam Passstücke setzen. Die hab ich jahrelang mit viel Freude und Erfolg genutzt. Die sind zwar auch nicht billig und müssen von Zeit zu Zeit ersetzt werden, aber mit dem gesparten Geld von teuren Otoplastiken reicht's ja auch für eine größere Zahl von Comply-Foams.


    Viel Erfolg,
    Hajo

    Hi,

    Ich kannte immer nur den "Bark"-Begriff. Wieder was dazugelernt. :)

    ich kannte 'Bark' nicht, dafür aber die Peasoup ... nämlich aus irgendeinem Tommy Igoe-Video. In der Tat klingt 'Peasoup' lautmalerisch verdächtig nach dem klassischen HH-Disco-Beat.
    Aber üblicherweise sprechen wir ja als Musiker nicht über unsere "Klänge", sondern über die Noten/Instrumente/Spielweisen und da finde ich "Open HH" eigentlich am klarsten.


    Producer: "Hey, kann ich Ende von Takt 8 mal ne Peasoup haben?"
    Drummer: "Mhmm ... ist das nicht ein bisschen zu hektisch? Ich würd Dir lieber im 16. Takt einen satten Bark liefern!


    Na, Hauptsache wir verstehen uns! :)


    Gruß
    Hajo K

    Hi,

    Hoffentlich kennen jetzt nicht nur wir beide den Ausdruck hierfür, sonderrn auch andere...?

    naja ... jetzt kennen es immerhin schon mal alle, die Eure Posts gelesen haben. ;)


    Spaß beiseite: Das ist ja der "zweithäufigste Sound" :) auf der HH und für mich eigentlich einfach nur eine "Open Hi-Hat".


    Wenn man ganz pinglich ist, dann fällt natürlich auf, dass dies nicht einfach der Sound einer offenen HH ist. Mann könnte daher (so wie es ja auch notiert wird) diesen Sound mit zwei Noten beschreiben: Die Open HH und die geschlossene HH danach. Aber in den allermeisten Fällen lassen wir sie ja nicht unkontrolliert offen, sondern schließen sie auch in einem rhythmisch sinnvollen Zeitintervall.


    Mit anderen Worten: Ich vermute, mit "Open HH" wird man in aller Regel gut verstanden. Jedenfalls dürften Dir 95% aller Drummer beim Zuruf "Hey, spiel mir doch mal ne schöne Open Hi-Hat!" genau das Ding aus dem Video vorspielen. :)


    Gruß
    Hajo K

    Hi,


    da wir's gerade mal wieder hatten mit einer der üblichen Quoka/Ebay/Whatever Annoncen von Dingen, die angeblich in DE stehen (im aktuellen Fall komischerweise gleich in zwei Stadtteilen Berlins gleichzeitig), dann aber doch unerwartet aus dem Ausland geschickt werden sollen: Die Masche ist ja immer die selbe:

    • Traumhaftes Schnäppchen - meisten ein begehrtes oder seltenes (A-/E-) Drumset zum Schleuderpreis im Bestzustand ... irgendwo in Deutschland
    • Die Antwortmail kommt dann ... hey, komisch ... in Englisch und aus dem Ausland
    • Das Set steht leider ebenda, aber kein Problem:
    • Es gibt einen ganz tollen (günstigen, aber todsicheren) Spediteur, der zugleich Treuhänder ist
    • Der erhält sofort das Geld, hat dafür aber ein super "Protection Programm" - da kann also (für den Betrüger nämlich) wirklich nix schief gehen!
    • Der Betrogene (weiß erst in Kürze von seinem "Glück") erhält nach der Überweisung der Summe erstmal ne schicke (fake) Tracking-Nummer und dann passieren leider
    • ganz furchtbar schlimme Dinge: Das Drumset [vom LKW gestohlen/versehentlich nach Timbuktu geschickt worden/mit dem Transportjet abgestürzt/samt Schiff im Marianengraben versunken], aber dafür gibt's ja das betrügereigene firmeneigene Protection Program.
    • Das greift auch und schützt den Betrüger vor allen Versuchen, jetzt an das Geld zu kommen
    • Geld futsch, "Verkäufer" nicht mehr zu erreichen und der Transporteur dummerweise justament pleite/unerreichbar
    • Käufer leider nur ein Zahler und nur um Erfahrung reicher

    Der Trick an der Masche ist, dass versucht wird, Vertrauen zu gewinnen durch das Einschalten eines Mittlers: Nicht dem "Verkäufer" muss vertraut werden, sondern einer Firma. Im aktuellen Fall war's ein portugiesischer Transporteur namens Iberica Group. Aber warum nur sollte der vertrauenswürdig sein? Weil er ja das Geld erst an den Verkäufer weitergibt, wenn der Käufer die Ware erhalten hat. Das allerdings nur, wenn ... genau ... wenn er sich an die Regeln hielte. Was er natürlich nicht tut, weil es diese Phantasiefirma nur auf dem Papier des Betrügers und im Internet gibt. Apropos:


    Aus der whois-Abfrage:


    Domain Name IBERICA-GROUP.COM
    Creation Date 2017-11-07T14:05:02Z


    Da ist doch die "alt-ehrwürdige" Iberica Group erst vor ein paar Tagen auf die Idee gekommen, ihre Website zu registrieren. So ein Zufall. :rolleyes:


    Generell dürften die Betrüger mit der Masche nicht so erfolgreich sein, wenn da nur die Gier nicht den Verstand vernebelte, denn der meldet sich ja meist mit Fragen wie:

    • Wie groß ist die Chance, dass ein hochwertiges Set in tadellosem Zustand von einem vollkommen Unkundigen zum Schleuderpreis verkauft wird? Richtig: 0%
    • Wie ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zunächst für *sehr teures* Geld sein teures Set in die schöne neue Heimat verschifft, um dann gleich nach Ankunft das Ding wieder nach Deutschland zu versenden? Richtig: 0%
    • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand - beim stets vorhandenen Misstrauen - lieber auf eine vollkommen unbekannte Lieferfirma setzt, obwohl er bei Rückgriff auf DHL & Co. keine Rückfragen erzeugt? Richtig: 0%
    • Wie groß ist die Chance, dass der Trickbetrüger trotzdem jemanden finden, der sein komisches Bauchgefühl, seinen sich wehrenden Kopf ausschaltet und "Hier!" schreit. Richtig: 100% - es findet sich immer jemand.

    Ich hoffe ja, dass der Spuk zumindest bei uns im DF nicht mehr wirkt. Aber ich freu mich schon aufs nächste Schnäppchen und bin gespannt, in welches Land unser tapferer "Verkäufer" dann wieder ausgewandert ist. Und wie der treu transportierende und geldeinsammelnde Treuhänder dann wieder heißt.


    Gruß
    Hajo K

    Verflixt, ich hab den Post des Threadstarters übersehen.
    Da braucht's dann keine weiteren Worte der Überzeugung.
    Ich poste aber mal im Betrügerthread ...


    Gruß
    Hajo K

    Achtung, das Set wurde bereits im August auf Ebay für 2900€ verkauft!
    -> http://www.ebay.de/itm/Tama-Double-Bass-…=p2047675.l2557


    Der Text ist in der Quoka-Anzeige kopiert, der Anbieter erst seit Tag der Einstellung aktiv.
    Ich denke mal, wer den anschreibt kann mit Mails diverser Prinzen aus weit entfernten Ländern rechnen.

    Respekt, dass Du die Auktion ausgegraben hast! Und wie frech, einfach alles zu klauen nebst Text und Bildern. Ab so sind sie, die Betrügerä...... !


    Ich hab auch schon gedacht: Wüsste zu gerne, was diesmal der Grund für die schnelle und doch wg. Drumset schwer bepackte Abreise nach England war. Und ob mal langsam was Originelleres kommt.


    Gruß
    Hajo K

    Hi Groucho,


    ich finde, Seelanne hat's perfekt auf den Punkt gebracht: Spät anfangen ist toll, aber zum Bäume ausreißen muss man halt früher in den Wald.


    Ich hab selbst spät mit 32 angefangen (hey, mir fällt gerade auf: Das war vor 20 Jahren! :-O) und mir immer vorgenommen, nicht zu ambitioniert (und dann nämlich frustriert) zu sein. Genau genommen hat das ganz gut geklappt und ich bin mit meinem - langsamen - Erfolgen eigentlich zufrieden. Bis auf die Tage, wo mir wieder auffällt, wie "weit mein Arm eigentlich wirklich" reicht. Will heißen: Was kann ich immer, zu jeder Zeit und in jeder Verfassung *absolut sicher* spielen? Mist ... das sind dann letztlich ziemlich einfache Sachen. Die anderen gehen halt nur bei Rückenwind und Sonnenschein. Das zeigt mir dann den Unterschied zu Profis, die mit 3 schon am Set saßen. Die können das komplexeste Zeug auch im Wintermantel mit Stiefeln, gerade aus dem Bett, verkatert und am fremden Set. Und lächeln noch dabei.


    Kurz: Wir "späten Drummer" müssen uns halt realistische Ziele setzen und freundlich zu uns und mit unseren Fortschritten sein. Ein einziges Jahr ist selbst für junge Talente noch nicht viel! Freu Dich wenn Du den klassischen Bum-Tschak ein paar Minuten sauber gerade aus spielen kannst und er sich wie Musik anhört!


    Eins ist mir neulich wirklich selbst passiert:

    In der Zeit, wo Du sich abmühst, den Paradiddle zu erlernen, hat Deine 14 jähriger Neffe schon vergessen, was das ist, weil es ihm so geläufig ist, wie das täglich Brot.

    Es war nicht mein Neffe und der junge Mann war zu den Zeitpunkt 5. Und durfte mal bei der Bandprobe an mein Set und die Jungs haben einen Song mit ihm gespielt. Klar, noch war ich ihm etwas voraus, sicherer, genauer etc.
    Aber der Kollege war bereits lockerer in den Bewegungen und sehr präsent im Ausdruck ... ich sah bei ihm schon Dinge, für die ich viele Jahre gebraucht hatte. Er vermutlich nur Monate. Und dieses Beiläufige (das "geläufig" sein) haut einen um. Gut möglich, dass ich bei ihm Unterricht nehme, wenn er 10 ist. Tja, so isses. :) Ich freu mich natürlich für ihn!


    Genieß die tolle Reise, Groucho! Drummen bringt immer wieder neue Entdeckungen ... über die Musik, über andere und auch über sich selbst!
    Gruß
    Hajo K

    Ich denke das ist ein Betrugsversuch oder schon längst weg.
    Anzeichen dafür:

    Toll, dass Du das gleich recherchiert und aufgeschlüsselt hast.
    Mir kam allein die große Sammlung an Dingen komisch vor (Gleich mit Hocker! Gibt's Sticks eigentlich auch mit dabei? Und ne Tüte Flips?). Aber die vollständige Auffälligkeitenliste ist zugleich auch wieder lehrreich "fürs nächste Mal", wenn mal wieder ein Hammer Schnäppchen vorbeikommt.


    Gruß
    Hajo K

    Hi,


    ich war vor einiger Zeit mal da und fand es mal einen Besuch wert: Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Sets - von denen man auch viele sofort anspielen kann. Sinnvollerweise legt man dann so einen Besuch nicht auf 14 Uhr am Samstag, wenn man schon von weit anreist. Andere haben komischerweise oft die selben Ideen und Wünsche. :) Die Räume sind vom Verkaufsraum getrennt, sodass man nicht gleich alle nervt.


    Ob das insgesamt ein persönliches Erlebnis wird, hängt natürlich von einer Vielzahl von Faktoren ab. Mir hat einfach schon die Gestaltung der Räumlichkeiten und der Kontrast zwischen alten Gebäuden ("wo alles mal anfing") und dem gigantischen Logistikkomplex auf der grünen Wiese dahinter gefallen.


    Viel Spaß mit und ohne "Big T."
    Hajo K

    Hi,


    spannende Diskussion! Für mich klar: Gebrauchsgegenstand ja, Verbrauchsgegenstand auf keinen Fall.


    Ich sehe jedes Becken als ein Musikinstrument an, es war ja auch nicht billig und liefert mir seit vielen Jahren verlässlich schöne Klänge. Also kein Dreschen, kein Festschrauben und natürlich ein sicherer Transport. Was das Putzen angeht, hatte ich natürlich auch sofort den Cymbal-Cleaner gekauft, aber angesichts der Risiken (Abschrubben der Schutzschicht etc.) verzichte ich drauf, halte ich einfach Staub fern, poliere die schlimmsten Flecken vorsichtig weg und lasse meine Schätzchen in Ruhe altern.


    Gruß
    Hajo K

    Hi Wichtelmann,

    wenn Dein Sohn ein gutes Talent hat, würde ich schon ein paar Euro investieren und zu einem etwas besseren Set greifen, etwa dem Gretsch Catalina oder dem Yamaha Stage Custom.

    ganz meine Meinung: Es lohnt wirklich nicht, von einem Set der Pappe(l)-Klasse zum nächsten Billigteil umzusteigen. Brauchte vor ein paar Jahren ein zweites Set und hab mir aufgrund der vielen guten Bewertungen hier das Gretsch Catalina Club in den Größen 20, 10, 12, 14 gekauft und es nie bereut. Verarbeitung gut, Hardware sehr stabil - für den Preis überraschend sogar. Und ... es klingt! Ohne viel Gebastel und rumgestimme. Mitmusiker aus zwei Bands haben mich explizit auf den Klang des Catalina angesprochen und das, obwohl sie sonst mit meinem Hauptset ein sehr hochwertiges hören.


    Mein subjektiver Eindruck: Ab dieser Preis-/Qualitätsklasse kann man von einem Musikinstrument sprechen und das sollte es auch für jemanden sein, der schon durch Unterricht/Kappelle gezeigt hat, dass er es ernst meint. Kenne allerdings den Gebrauchtmarkt für Catalinas nicht. Viel Erfolg!


    Gruß
    Hajo K

    Tach!


    Nun war ich auf der Suche auf diesen (klasse!) Thread gestoßen und hab das mal als Ausgangspunkt genommen. Meine "Referenz" war mein (leider nun defekter) Ultimate Ears triple.fi 10 - der schön warm, voll und homogen klingt, mir leider aber auch immer ein bisschen zu "unscharf" war.
    Geschielt hab ich auf den SE535, und fast wär er's auch geworden. Hier meine persönlichen Testerfahrungen bei der Suche nach dem passenden In-Ear:


    Shure SE535 (aktuell 419 €): Sehr klare und doch angenehme Mitten und Höhen - nahezu perfekt. Das Klangbild ist aufgeräumt und räumlich. Das wäre der perfekte Hörer gewesen. Leider gibt es gleich Dinge auszusetzen: Zum einen die drehbaren Kabel. Es ist, auch mit Übung, eine echte Herausforderung, die Dinger ins Ohr zu bekommen: Stets windet sich das Kabel oder der Hörer oder beides weg. Ich vermute, Profis finden da ihren Weg, mir war er zu mühsam. Das absolute Aus ist jedoch das Fehlen des klanglichen Fundaments. Es gibt praktisch keinen Bass. Und das sage ich als Fan von "analytischen" Hörern, als Bass-Boost-Hasser. Aber ein Kontrabass sollte nicht nach Bratsche klingen und ein E-Bass nicht wie eine tiefgestimmte Gitarre. Das geht weder zum bloßen Musikhören noch fürs Monitoring, wo Bass gefragt ist. Wer jedoch als Sänger/Gitarrist auf Signale von Bass Drum oder Bass verzichten kann, für den mag das gehen.


    InEar StageDiver


    Die Serie überzeugt mich von A bis Z: Das mitgelieferte Case ist schön und zugleich zweckmäßig, es gibt Reinigungstücher, einen qualitativ hochwertigen Klinkenadapter und Latex-Ohrpassstücke. Leider keine aus Schaumstoff a la Comply Foam, die aber als T400 passend separat erhältlich sind. Das austauschbare Kabel ist sehr fein gewendelt und daher anschmiegsam (im Gegensatz zum steifen Ding des SE535). Kritisiert wurde, dass es sehr dünn ist, ich mag das so. Die Passform ist überraschend gut (für mein Ohr) und dichtet schon mit den Latex-Passstücken überraschend gut ab. Mit Comply Foam T400 ist das Ding richtig dicht. Alles wirkt gediegen und professionell. So muss es sein. Gestartet bin ich zunächst mit ...


    InEar StageDiver SD3 (aktuell 499 €): Das volle Gegenprogramm zum Shure SE535: Fettester Bass mit sehr sauberer Impulswiedergabe. Junge, Junge, da haut jede Bass Drum rein wie ein Donnerschlag. Leider überschatten die tiefen Bässe und insbesondere die tiefen Mitten restlos alles an Klang, was der Hörer im Prinzip wieder zu geben in der Lage wäre. Ein einziger dumpfer Brei, allerdings mit einer sehr breiten und akzeptabel tiefen Bühne. An Songstellen ohne Bass klingt der Hörer plötzlich sehr schön - er könnte, wenn er dürfte! Tja. Vielleicht ist's dann doch für mich eher der ...


    InEar StageDiver SD2 (aktuell 379 €): Stimmt, dieser Hörer kommt ohne Bass Boost aus. Er klingt aber im Vergleich zum SD3 in den Mitten und Höhen irgendwie rauh und insgesamt etwas blechern. Als Monitor mag das taugen, schön ist es nicht. Die Bühne wirkt nochmal breiter als beim SD3, ist aber minimal tief. Ergebnis: Gesangsstimmen kleben am Hirn, scheinen "von innen" zu kommen. Das ist nicht unschön, das ist richtiggehend unangenehm. Also wieder nix, ok, dann ein letzter Versuch mit dem ...


    InEar StageDiver SD4 (aktuell 679 €): Tja, wer das Geld dafür über hat (haben will), der wird bestens bedient: Das Fundament und die Impulstreue des SD3 mit ganz leicht geboostetem Bass, aber mit schönen, runden Mitten und klaren Höhen. Alles drin, alles dran - das funktioniert zum Musikhören und fürs Monitoring für meinen Geschmack ausgezeichnet. Der Hörer ist extrem analytisch - ich war (wie andere auch) überrascht, was sich in manchen Songs noch an Details verbirgt. Und dabei habe ich zu Hause schon einen ausgezeichneten sehr neutralen AKG Hörer. Was also will man mehr?
    Aus Monitoring-Sicht könnte Drummern und Bassisten vielleicht doch noch ein bisschen Druck fehlen, aus HiFi-Sicht könnte man pinglig festhalten, dass die Höhen etwas scharf und "kratzig" sind. Das fällt mir besonders bei Hihats auf, die dadurch immer ein bisschen zu weit nach vorne kommen. Auch etwas räumlicher (tiefer) könnte das Klangbild gerne noch sein - es ist allerdings schon ordentlich und kein Vergleich mit dem platten Klang des SD2. Im Vergleich zu meinem früheren Ultimate Ears triple.fi 10 ist der Klang fast schon "zu analytisch", es fehlt manchmal die Kohäsion: Ein Orchester wirkt plötzlich nicht mehr wie ein Klangkörper, sondern wie mehrere Instrumentengruppen. So auch in Jazz oder Pop: Es ist fast zu viel der Trennung und Auflösung (perfekt fürs Monitoring natürlich). Aber das ist jetzt wirklich Genöle auf höchstem Niveau. Aber da bewegt man sich ja dann auch preislich.


    Mein Fazit: Verflixt, wer schön hören will, muss leiden - monetär jedenfalls. Die StageDiver haben mich von ihrem Sitz und vom ganzen Auftritt sofort überzeugt, leider klanglich erst in der oberen Preisetage. Für den damaligen Preis, würde ich wohl heute wieder zum UE triple.fi 10 greifen, nur ist der leider nicht mehr im Handel. Obwohl ... hm ... wer einmal den SD4 im Ohr hatte, möchte den "warmen Mumpf" des triple.fi vielleicht doch nicht mehr haben. :)


    Gruß
    Hajo K

    Hi,


    ich kann mir nicht helfen, ich hab auch diesen üblen Beigeschmack: Ich würde ja nicht die Kunden bitten, gegen meinen Ex-Mitarbeiter rechtlich vorzugehen, ich hätte das zum Zeitpunkt des anstehenden Krisengespräches mit dem Kunden schon selbst getan. Zumindest, wenn ich so derart geschockt wäre ... darüber, dass mein Ex-MA meinen Ruf und meine Existenz gefährdet. Aber vielleicht sieht man das in Lettland entspannter.


    Da können wir Dir, morava, im Moment einfach nur fest die Daumen drücken, dass am Ende ein für Dich akzeptables Agreement herauskommt! Halt uns gerne auf dem Laufenden.


    Gruß
    Hajo K