Beiträge von Hajo K

    Hi Flixta,

    Für die Bass Drum ist das AKG D112 Pflicht.

    auch wenn Du schon vorsichtig zurückgerudert bist ("ich persönlich bevorzuge ..."): In dieser absoluten Form ist die Aussage einfach Unsinn und gleicht in der Überzeugungskraft Aussagen wie "Sonor rules - wer Profidrums will, muss die nehmen". Ich hatte selbst - durch die vielen Aussagen auch von Produzenten - das D112 in der engeren Wahl, bis ich einen eingehenden Vergleichstest gemacht habe. Danach war ich von dem Unsinn geheilt, dass es es nur ein BD-Mikro, das D112, gebe.


    Nein, richtig ist: Es gibt eine Vielzahl von passenden Mikrofonen und das aus guten Gründen: Techn. und räuml. Rahmenbedingungen, persönlicher Geschmack und nicht zuletzt die Musikrichtung. Wer Metal aufnehmen will und ein D112 zückt, macht - sagen wir - sich das Leben unnötig schwer, wenn er mit einem Sennheiser e902 ohne Mühen schon fast am Ziel ist.


    Aber gut ... Handwerker haben ja auch stets nur einen Schraubendreher für alle Zwecke im Kasten ...


    Kopfschüttelnde Grüße
    Hajo K

    Würdet ihr, ohne das Produkt vor Augen zu haben erkennen, ob das Bronze oder Messing ist??

    Würdest Du enttäuscht sein, wenn der Burger in Deiner Hand gar nicht so aussieht, wie der auf dem Foto des Ladens?
    Soviel zur Glaubwürdigkeit und damit Vergleichbarkeit von Soundfiles. :rolleyes:

    Hi donstevano,

    ohne mich jetzt durch all die seiten geklickt zu haben:
    also wo ist der haken?

    ohne Deinen Post gelesen zu haben :whistling: :


    Vielleicht machst Du Dir ja doch ein bisschen Mühe und schaust mal, was andere vor Dir schreiben. Könnte ja sein, dass ein paar Gestalten Energie aufgewandt und einen Antwortversuch für genau den Haken gegeben haben. Dir geht's doch ums Thema. Mich ärgert der Spruch "ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber ..." in einem Forum schon ziemlich. Das heißt doch mit anderen Worten: Egal, was ihr schreibt, hier mein Senf. Oder?


    Gruß
    Hajo K

    Hi m_tree,

    Bei vielen Sachen bringt es nach meiner Erfahrung nicht viel, sie im Laden mal schnell anzutesten und dann bereitwillig den Neupreis dafür zu zahlen.

    stimmt, wenn man diese beiden Begriffe betont: "schnell" und "bereitwillig". ;)


    Es besteht aber schon die Möglichkeit, in Kombination mit dem vorherigen Recherchieren bei anderen Drummern, mit der Absprache mit dem Händler über einen Vor-Ort-Test und mit einer vernünftigen Preisverhandlung zu einem guten Beckenkauf zu kommen. Es wird immer eine Frage der persönlichen Präferenz bleiben ...


    Mir ist das dauernde Optimieren einfach ein Graus. Ein Beckenkauf muss auch mal sein definiertes Ende bekommen. Ich will spielen, nicht ständig rumprobieren, ob ich es noch besser hinbekomme, wenn ich zufrieden bin. Dann übe ich lieber, als einen Musikalienhandel aufzuziehen. Entdecke ich nach ein paar Jahren (wie gerade bei meiner Snare), dass sich mein Geschmack weiter entwickelt hat, schreibe ich Vorinvestitionen als Lehrgeld ab, freue mich über die Weiterentwicklung und kaufe mir z. B. eine neue Snare. Nach sechs Jahren ist das dann auch wirtschaftlich kein Problem. Allerdings wird man mit Deinem Ansatz schneller zu einem hoch entwickelten persönlichen Geschmack kommen. Mir ist nur der Aufwand dafür zu groß.


    Also, es ist eine ganz persönliche Entscheidung, die dem TS auch niemand abnehmen kann.


    Grüße
    Hajo K

    Hi,

    wenn man keine Ahnung hat ist Neukauf wirklich Quatsch...wenn man zusätzlich noch etwas Zeit und Energie zu investieren hat, kann man sich wunderbar gebraucht was kaufen, zu Hause ans Set schrauben, 4 Wochen spielen und bei Nichtgefallen weiterverkaufen.


    das ist ja gerade die Sache: Wenn man keine Ahnung hat, ist doch Gebrauchtkauf auch kein Weg. Wieviele Becken willste denn kaufen/verkaufen? Und wenn Du keine Ahnung hast, woher weißt Du, was ein guter Preis ist? Ich glaub, wenn man grundsätzlich Spaß an solchem "Kleinhandel" hat, mag das gehen.


    Am Ende muss man sich einfach viel unter Musiker begeben und die Augen offen halten. Mein Lehrer hat z. B. alle paar Tage 'ne neue Hihat drauf. Da waren schon ein paar Aha-Effekte inklusive.


    Grüße
    Hajo K

    Zitat von »Hajo K«
    Und ich will mir auch nicht extra eine bestellen lassen, die ich dann doch nicht kaufe, das ist imo mehr als nur ein bisschen assozial oder wie man das nennt

    Nein, dieser Satz stammt nicht von mir. Bitte beim Zitieren aufpassen!

    Mir fällt da noch was auf:


    "Die Wahrscheinlichkeit dass ne Zildjian K 13" oder A-Custom 14" oder was weiß ich, was ich eben habe will, dabei ist, ist verschwinden gering."



    Das ist für Dich der falsche Ansatz! Du kannst ja eigentlich noch gar keine spezielle HH wollen. Sondern müsstest Dich doch eigentlich so ergebnisoffen wie möglich umschauen wollen! Was ist mit Paiste? Was ist mit Sabian? Was ist mit Masterworks? Von all den Herstellern hab ich bei Justmusic gute HHs gesehen.



    Viel Spaß beim Hören!
    Hajo K

    Hi Deaf,

    Das Problem beim In-den-Laden-gehen ist, dass die gewünschte Hi-Hat meist nicht verfügbar ist. Also bei Justmusic stehen immer so 2, 3, höchstens 4 Stück da, eine davon eine Jazz-Hat, das will ich auch nicht, eine andere ist ne Meinl HCS... Die Wahrscheinlichkeit dass ne Zildjian K 13" oder A-Custom 14" oder was weiß ich, was ich eben habe will, dabei ist, ist verschwinden gering.
    Und ich will mir auch nicht extra eine bestellen lassen, die ich dann doch nicht kaufe, das ist imo mehr als nur ein bisschen assozial oder wie man das nennt

    naja, das heißt aber doch schon mal positiv, dass Du in einem Laden gleich mal 4 Hihats hören kannst. Bei meinen Besuchen bei Justmusic standen da aber DEUTLICH mehr HHs! Sprechen wir von dem selben Laden in HH? (Witzig, ist mir nie aufgefallen: Hamburg und Hihat haben die selbe Abkürzung HH!). Also Hamburg? Da stehen aber garantiert mehr als nur 'ne Handvoll rum. Und was soll's: Rein in Auto oder Zug und ab zum nächsten großen Händler! Hören, hören, hören. Wie gesagt: Man muss natürlich schon die ehrliche Absicht haben, sich beim einem Händler was zu kaufen. Wenn es denn gefällt. Wirf auch mal einen kritischen Blick auf die Diril-Becken. Zwei der (eigenständigen) Brüder haben inzwischen deutsche Vertriebe. D.h. Du kannst die türkischen Becken hier in Deutschland testen. Habe inzwischen eine Diril Jazz-HH, die großartig ist.


    Grüße
    Hajo K

    Hi Deaf,

    Ich habe irgendwie, dass Gefühl bei Zildjian K kann man nichts falsch machen, oder liege ich da falsch

    äh ... Du hast meinen Post gelesen und bist ihm inhaltlich gefolgt? Und schon fertig mit Deiner Analyse? ;)


    Um Deine Frage zu beantworten: Na klar, kann man damit total falsch liegen. Es brauch einem ja bloß das gekaufte Zildjian K Becken nicht gefallen. Klar, nach einer Weile haben Drummer eine leichte Tendenz zu Serien. Aber sie wären schön blöd, nie andere Möglichkeiten mit in Betracht zu ziehen (es seid denn Werbeverträge halten sie davon ab). Ich habe mir gerade ein K-Becken gekauft, das himmlisch ist. Das ist es aber, weil's himmlisch klingt. Ich hätte es auch genommen, wenn da ein fettes X oder "Bullshit" draufgestanden hätte.


    Ich weiß, Du möchtest jetzt gerne hören: Für Dich, Deaf, sind die K's genau das Richtige und dann bei eBay gleich das Goldstück ziehen. Aber wie gesagt ... erst die Analyse, dann viel rumhören, viel in Proberäumen und auf Kleinbühnen rumhängen, rumfragen, antesten. Oder eben: Voll ins Risiko gehen und Gebrauchtware ohne vorherige Erfahrung kaufen. Oder: In Läden testen und Neuware kaufen.


    Ach und die Soundfiles: Ein *allererster* Anhaltspunkt. Bedenke aber auch hier: Schon bei den einzelnen Herstellern spielt der Trommler nicht auf jeder Aufnahme exakt das selbe. Folglich klingen die Becken schon dadurch unterschiedlich. Versuche dann noch Vergleiche zu anderen Herstellern zu ziehen, wo ein anderer Drummer in einem anderen Studio andere Becken in ganz anderer Spielweise eingespielt hat ... und Du hast eine Idee, wie nützlich die Files sind. Für erfahrene Leute (zu denen ich mich nicht zähle), die genauestens wissen, auf welchen Aspekt sie gerade hören wollen, mag das eine größere Hilfe sein. Für einen Anfänger ist es vermutlich bestenfalls die Motivation in den Laden zu gehen (ey, die klingen cool) und schlimmstenfalls war's ein Abtörner, obwohl das Becken vielleicht genau richtig gewesen wäre.


    Lass Dir Zeit! meint und grüßt
    Hajo K

    Hey Yamaha-FREAK,


    ich beglückwünsche Dich ganz herzlich zum Lernerfolg! Du weißt jetzt, dass es sich lohnt, vor dem Handeln über dessen Folgen nachzudenken (und sich zu informieren). Sowohl vor der Beklebung als auch vor ihrer Entfernung. Das ist doch schon mal was! Ansonsten hat BuddyRoach das Wesentliche gesagt.


    Gruß
    Hajo K


    P.S.: Ich finde es schon beachtlich, nach so einer Nummer auch noch über die Lack- bzw. Verarbeitungsqualität des Herstellers zu spekulieren, anstatt klar zu sagen: Ich habe Scheiße gebaut. Nicht Tama hat da eine Schwäche ...

    Arrrrgglll ... zu spät ... oder ungenau hingeschaut ...

    Dabei hat man dann 8 Klinken Eingänge. Da ich bereits Kabel in Xlr auf Xlr habe wären dann wohl Adapter auf Klinke notwendig.

    Nein, das sind kombinierte Klinke/XLR-Buchsen. Alles gut - das wäre auch wenig schön, wenn wir hier auf XLR verzichten müssten. Bitte jetzt aber nicht alle denkbaren Modelle hier mit der Frage posten, ob die OK sind, ja? Wir haben bald jedes marktgängige Modell und Alternativen dazu diskutiert. Zu dem von Dir angefragten M-Audio gibt's allerdings nur hier ein paar knappe Infos. Bitte also erst suchen, dann fragen. Thanks!


    Hajo K

    ich bin gerade auf der Suche nach nem neuen Set.

    Tja SvÄn und ich bin gerade auf der Suche nach einem neuen Mitglied, das unsere First Steps (die sind Teil der Nutzungsbedingungen) liest und nicht gleich den ersten Thread aufmacht. Da steht nämlich, dass man bitte zuvor erstmal die Suche bemüht. Darüber findet man nämlich reichlich Infos zu dem Fame-Set:


    Hier und hier.


    Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg beim Setkauf!
    Hajo K

    Hi,

    schade, dass der mann kein schlagzeug spielt ...

    Dafür kann er ja mit großartigen Leuten spielen, wie Zohar Fresco (hab Leszek live mit Danielsson am Bass und Fresco gesehen - groß!) oder hier mit Minu Cinelu und Cezary Konrad. :)


    Zu allem Überfluss hat der Mann auch noch Humor, schaut mal hier bei 4:00 rein:


    http://www.youtube.com/watch?v=PQWBhwzUs7Q&feature=related


    Freu mich gerade über den Thread, danke!
    Hajo K

    OK Reed,

    Leute fangen an zu trommeln, weil sie die letztgenannten mit ihren Bands gut finden. Wer hat angefangen zu trommeln, weil ihn Jojo Mayer so gekickt hat? Ich wüsste aus dem Stehgreif nicht einen...

    das ist ein Argument. Man müsste aber mal schauen, warum diese Jungs so bekannt geworden sind. Und da wird Charisma/Persönlichkeit wieder eine Rolle spielen. Oder?

    Und auch hier im DF werden genug Mitglieder rumlesen, denen der Name Mayer genauso viel sagt wie der Name "Fleischwurst Henderson"...

    Mist. Den Mayer kenn' ich, nur den "Fleischwurst Henderson" noch nicht. Ich geh' gleich mal googeln ... :D


    Grüße
    Hajo

    Hi drumrumköln,

    Das klingt generell anstrengend.

    ach was. Antipathie gehört zum Leben wie Sympathie. Beide sind gleich "anstrengend". Ich hab's nur reichlich drastisch ausgedrückt.

    Ich bin froh, offensichtlich mit ein paar Kellen mehr an Toleranz ausgestattet zu sein und erspare mir somit tagtäglich eine Menge negativer Emotionen.
    Für mich haben die von Dir aufgeführten Trommler (und all die anderen, üblichen Verdächtigen) zuallererst einmal meinen Respekt. Und dann suche ich mir eventuell Dinge bei jedem heraus, die ich für mich gebrauchen kann.

    Erst mal freut's mich natürlich für Dich, dass Du offensichtlich erstmal alle Trommler sympathisch findest. Mit Respekt oder genauer dem Mangel daran - da hast Du mich jedoch völlig missverstanden - hat meine Haltung den genannten Trommlern gegenüber aber rein gar nichts zu tun. Mir ging es um Gefühlsregungen, Respekt läuft über Kognition. Es fällt mir überhaupt nicht schwer Buddy Rich Respekt für sein Spiel zu zollen. Ich kann ohne große Gefühlsaufwallung anerkennen, dass Mike Portnoy ein herausragender Trommler und vor allem Musiker, Songwriter und Bandgründer ist. Die Frage war, warum (u.a.) er so polarisiert. Meine Antwort heißt: Weil seine Persönlichkeit zu einer starken Identifikation, aber gleichzeitig auch starken Ablehnung einlädt. Und die läuft ganz sicher nicht über unseren Verstand.


    Ganz unangestrengte Grüße
    Hajo K


    P.S.: Die ach so böse "Voreingenommenheit" ist eine für den Menschen wichtige Fähigkeit zur Gefahreneinschätzung bzw. -abwehr. Ohne sie würde heute vermutlich niemand trommeln oder darüber diskutieren. Es kommt doch darauf an, wie man mit seinen Vorurteilen umgeht. Ob man sie als solche erkennt. Und ob man bereit ist, sie zu revidieren. Naja ... off topic.

    Hi Reed,

    Er ist dem geneigten Fachpublikum natürlich bekannt, aber der breiten Masse? Ich weiß nicht, ich weiß nicht...

    ich interpretiere mal: Du meinst mit Fachpublikum "interessierte Drummer" und mit breite Masse den "durchschnittlichen Musikhörer"?


    Dann ist es genau richtig, der breiten Masse ist Mayer absolut sicher nicht bekannt. Aber der Gadd auch nicht. Und der Porcaro. Und der Lang. Und der Greb. Und ...
    Nebenbei ... welcher Trommler bitte hat ernsthaft mediale Präsenz? Außer vielleicht der selige Curt Cress, der tauchte nämlich mal in einem Tchibo-Werbespot auf.
    (Himmel! Wie gern hätt ich den Spot auf DVD oder MPEG. Erst Curti im Studio bei der Arbeit und dann bei Tchibo zur Kaffeepause. Cool.)


    Die Ausgangsfrage war aber auch anders gestellt:

    Warum gehen einige Threads über Drummer immer gleich ab wie Schmidts Katze? Und immer dann, wenn
    folgende Namen auftauchen: Travis Barker, Hermann Rarebell, Thomas Lang, Lars Ulrich und weitere.

    Es geht also ums geneigte Fachpublikum und dessen Reaktion. :)



    Grüße
    Hajo K

    Hi BuddyRoach,

    Die Frage, die für mich aber immer noch offen ist: Warum polarisiert Jojo Mayer so wenig?
    Er besitzt zweifellos Persönlichkeit.

    absolut! Aber er besitzt eben nicht die polarisierende Persönlichkeit. Klingt jetzt ein bisschen wie eine Tautologie (man sucht Streit, weil man streiten will), ist es aber nicht. Noch hab ich's nicht ganz klar, aber mal soweit:


    Die polarisierende Persönlichkeit kommt stets mit Absolutheitsanspruch daher. Nur so können die Jünger sich dahinter (oder dagegen) versammeln. Und sie hat etwas nach Außen sichtbar radikales (ich denke an das Beckengedresche von Barker, die Pedalerie (und Pedanterie) von Lang, die diversen Poser). Dagegen Mayer: Ruhig*, immer mit einem Argument und viel Spielraum: Beispiel Matched vs. Traditional Grip. Mayer beschreibt auf seiner DVD den Trad. Grip nicht als letzte Wahrheit sondern als seine höchst persönliche Wahl. Das macht's schwer glühend dafür/dagegen zu sein. Ebenso hat sein Spiel Finesse und auch Radikalität, aber seine Gestik während er spielt? Beispiel Thommy Igoe: Der Typ kann spielen! Und er hat absolut Charakter, aber er zwingt mich nicht zu einem dafür oder dagegen. Weder für/wider ihn noch für/wider seine Technik.


    Also: Nicht jeder Musiker mit Charakter polarisiert, sondern solche mit einem Charakter, der etwas Absolut setzt (den Musiker selbst, seine favorisierte Technik, sein favorisiertes Werkzeug, ...)


    Grüße
    Hajo K


    * Nicht musikalisch, sondern charakterlich gemeint ...

    So ...


    fünf Seiten und was ich für mich zusammengefasst habe: Bestimmte Drummer polarisieren


    - weil die Kritiker neidisch sind
    - weil sie technisch schlechter sind als das Gros der Profis, aber größeren Erfolg haben (als die Kritiker ihnen zubilligen wollen)
    - weil sie doofe Fratzen beim Spielen ziehen
    - weil sie Persönlichkeit haben


    An allen Argumenten, ist bestimmt etwas dran. Ich meine aber, das Thema Persönlichkeit kann man gar nicht genug hervorheben. Patrick hatte es etwas anders angebracht, positiv gemeint nämlich: Manche (stark kritisierten) Drummer hätten vielleicht nicht die beste Technik, aber eben Persönlichkeit. (Stimmt schon.)


    Die Persönlichkeit hat bei den Polarisierern beide Seiten: Die polarisierenden Drummer haben eine Persönlichkeit, die zu starker Hinwendung einlädt wie ebenso zu starker Abwendung. Manche mögen die Betonung der Physis bei Lang, seine "Boot-Camp-Attitüde", ich finde sie unmusikalisch und widerlich. Manchen gefällt, das selbstgefällige Posen eines Mike Portnoy (hatten wir den hier schon?), ich kriege augenblicklich Würgekrämpfe. Eine Vielzahl von Drummern bewundert Buddy Rich und hat dafür beste Gründe. Wenn ich ihn nur kurz sehe, kriege ich schlimmstes Unwohlsein. Liegt das an seinem Spiel? Nö, ich schau mir diesen Menschen an und finde ihn augenblicklich extrem unsympathisch. Das ist nix Besonderes und geschieht jedem von uns Tag für Tag. Simple subjektive Voreingenommnheit.


    Da man aber in einem Fachforum viel ernster genommen wird, wenn man Argumente statt Voreingenommenheit bringt, kommen dann Sätze zustande wie:
    "Also Buddy Rich wird gnadenlos überschätzt. Wenn man sich da mal Vinnie anhört ..." (Genau die Diskussion gab's doch mal, wenn ich mich recht erinnere.)


    Kurz gesagt: Ich denke, die Fähigkeit zum Polarisieren liegt nicht im Musikalischen, sondern in der Persönlichkeit der Musikers und den jeweiligen Vorzügen bei seinem (pos./neg.) Kritiker.

    Grüße
    Hajo K

    P.S.: Dank an Seppel für den Link zum Bozio-Solo. Apropos ...
    P.P.S.: Bei mir hat jemand schonmal ein Sympathieplus, wenn er mit Leidenschaft *Musik* macht (das darf gerne so "showmäßig" aussehen wie bei Bozio, solange es überwiegend um die Musik geht) und nicht Zirkus (wie Ulle in den drei hier geposteten Links) ...

    Hi Deaf,


    Du stellst eine knifflige Frage, die nur auf den ersten Blick trollhaft aussieht:

    Also, woran macht man fest, ob Hi-Hats gut oder schlecht klingen (klar, ist auch vom Geschmack abhängig), was könnte zu meinen passen..

    Gegenfrage: Woran macht man fest, dass es Liebe (zu einer Frau/einem Mann) ist? Na? Eben: Dass es 'klick' (oder "zooom" oder was auch immer) gemacht hat.


    So wirst Du also nicht zu Deiner Traum-Hihat kommen. Wenn ich Dich richtig verstehe, könnte man Deine Frage auch so stellen: Wie entwickelt man seinen eigenen Geschmack in Hinblick auf die Hihat? Da hätte ich ein paar Tipps für Dich:


    - fang bei dem an, was Dir an Deiner HH aktuell nicht gefällt. Sei genau! Welche Qualität stört? Wann? Bei welcher Musik, in welcher Situation? Und dann: Wie müsste eine HH für Dich klingen, die besser ist? Sei wieder ganz genau: Langsames Decay oder schnelles Verklingen? Aggressiv oder mellow? Du verstehst ...
    - Hör Dir Aufnahmen gezielt auf die HH an. Klar, die sind im Studio klanglich stark bearbeitet, aber mit den Becken ist man etwas näher am Original als mit den Trommeln. Wenn Dir eine HH gefällt, analysiere ganz, ganz genau: Was kickt Dich daran? Die Frequenz? Welche Position des Schlags der HH ist besonders gut? (Wenn Du das nicht gut auseinanderhalten kannst: Klingt sie geschlossen gut? Leicht geöffnet oder scheppernd?)
    - Leih Dir möglichst viele HHs aus! Und dann spiele entweder zur Konserve oder mit (D)einer Band. Plötzlich klingt alles anders.


    So wirst Du mit der Zeit (und das ganze braucht Zeit!) ein gutes Gespür entwickeln, welcher Sound Dir liegt. Eine Alternative ist ja auch schon genannt worden: Gebrauchte HHs kaufen und bei Nichtgefallen wieder verkaufen. Wichtig ist eben, dass man so einem Instrument (und das sind unsere Becken ja) Zeit gibt, sich zu zeigen. Und es eben nicht im Laden mal ein paar Minuten ohne jeden Kontext antestet.


    Die Zusammenfassung all dessen liegt auf der Hand und gilt für Trommeln, Felle, Becken und selbst Sticks: Die Lösung ist immer, viel praktische Erfahrung zu sammeln. Es gibt - außer purem Glück - keine Abkürzung.


    Grüße von
    Hajo (dem's umgekehrt ging: Sound klar vor Augen, nur leider keine HH, die so klingt ... bis ich sie zufällig in einem Laden fand, tja.)