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Also ICH wollte im Alltag kein Schlagzeug spielen, was 30 Jahre oder älter ist... gerade bei den Vintage-Teilen ist die Verarbeitung und die Endfertigung ab Werk! oft echt grottig: schief sitzende Spannböckchen, versetzte Snarebeds, verzogene Spannreifen, mieseste Verchromung, abblätternde Folien, unrunde Kessel, verhunzte Gratungen, miese Lackierung usw usf. Das erklärt sich dadurch, dass viele ganz alte Drums (grad während irgendwelcher Weltkriege) nebenberuflich von Hausfrauen o.Ä. zusammengedengelt wurden. Warum werden solche Teile so hoch gehandelt? ICH weiss es nicht, ich kann es mir aber entweder durch Darwinismus (nur die am besten klingenden Drums haben überlebt
) oder duch Liebhaberei/Sammlertrieb erklären. Der Hype um diese Teile ist ähnlich wie die Vorliebe für alte Harleys, deren Alltags-Nutzwert ja durchaus auch angezweifelt werden kann.
Kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Ich habe zig alte Kisten (Premier/Sonor/Rogers/Ludwig) restauriert und auch gern gespielt, bis auf ein altes Bolero, welches schlicht keine Gratung hatte, waren die Vintage Drums soundmäßig den heutigen Sets der Mittel und Oberklasse zumindest ebenbürtig. Natürlich sind die Tomhalter oft filigraner, na und? Zur Not lässt sich jedes Tom in ein RIMS hängen und ich habe den heutigen Hardwarestand. Beckenständer, HiHat-und Fussmaschinen nehme ich auch aus heutiger Fertigung, gute Trommeln gab es vor 40 Jahren auch schon.
Die Aura, der Charme, der coole Look, die Authenzität und das Image eines 60ige/70iger Jahre Ludwig ist unbezahlbar und nicht reproduzierbar.
Wer darauf und auf warmen Vintage Sound steht, wird mit einem alten Kit sein Glück finden.
Ich schreibe das nicht, weil ich nur alte Kisten habe, sondern aus vollster Überzeugung. 
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Ich habe ab 1975 selber mitgekriegt, wie Schlagzeuge z.T. verarbeitet waren - da lob ich mir die Fertigungsmethoden heute.
Ganz GROSSER Widerspruch! Neben Trommeln habe ich jahrzehntelang auch alte Autos und Motoräder restauriert (und natürlich auch gefahren).
Den Zenit, die allerhöchste Fertigungsqualität gab es hierzulande in den 80zigern. Stichwort "Made in West-Germany". Danach kamen die Zeiten
des Shareholder Value, der Globalisierung und des Größenwahns (Banken, Mercedes Welt AG). Von diesen Folgen haben wir uns immer noch nicht erholt.
Qualitäts Desaster ziehen/zogen sich quer durch alle Branchen.
Der Aktienkurs war plötzlich wichtiger als die Produktqualität und oder die damit verbundene Kundenzufriedenheit.
Ein Qualitäts Problem wird bei einfachen und nicht so komplexen Produkten wie eine Trommel nicht sofort sichtbar, ist aber m.M. nach trotzdem vorhanden.
Ein Großteil sämtlicher an Schlagzeugen verbauter Hardware kommt mittlerweile aus einer einzigen Fabrik in Fernost. Warum lassen die meisten Hersteller dort produzieren,
weil die Qualität dort so überragend ist?
Just my 2 cents.