
Hier eine Konzertkritik zum Deep Purple Open-Air Konzert vom Juni 2003 in Bad Arolsen, welches m.M. nach den Nagel der "neuen" Purple auf den Kopf trifft:
"DEEP PURPLE sind im Jahr 2003 sozusagen die Grateful Dead für Hardrock-Fans. Da werden sich die Bälle, Soli und Einfälle zugeworfen, dass es eine wahre Freude ist. Für Zuhörer und Musiker. Und schon sind wir beim größten Manko eines Purple Konzertes heutzutage: Früher hat man sich die Töne nicht zugeworfen, sondern zornig und hasserfüllt gegenseitig um die Ohren gehauen. Heute stehen 5 mehr oder weniger gealterte, freundliche Herren auf der Bühne, haben Spaß und bringen ein fröhliches Potpourri alter, älterer und ganz alter Hits, gemischt mit ein paar neueren und zwei brandneuen Songs. Soviel zu Deep Purple 2003.
Nein, das wäre unfair. Zu den Urgesteinen Gillan, Glover und Paice hat sich immerhin seit 1996 Steve Morse als festes Bandmitglied gesellt und nach Jon Lords Verrentung ist Don Airey an den Tasten dabei.
Steve Morse ist und bleibt eine Bereicherung für die Band, zu öde und gelangweilt waren Blackmore's Plattitüden am Schluss. Für Don Airey hätte man allerdings durchaus auch ein altes Sample von Jon Lord einspielen können. Airey ist bekanntermaßen ein guter Keyboarder, aber was er bei Purple abliefert ist pure Kopie. Unnötig.
Die Setlist war, wie bei den Herrschaften in den letzten Jahren üblich, wieder von einigen nicht alltäglichen Nummern durchsetzt. Mary Long beispielsweise ist eines meiner Lieblingslieder, Steve darf mit einem eigenen Werk ran (wäre das nicht auch eine Idee für Lynyrd Skynyrd?) und sie bringen sogar zwei Nummern des erst im August erscheinenden Albums "Bananas". I've Got Your Number und Haunted gehen direkt ins Bein und machen das Album somit zum Pflichtkauf.
Außerdem wird deutlich, wie wichtig Roger Glover für die Band ist. Letztlich hält er das Ding zusammen, prägt den Sound und gibt die Richtung vor. Gillan ist der Sänger. Nicht mehr und nicht weniger und Steve Morse ist kein Frontmann. Dafür aber ein göttlicher Gitarrist, der selbst ältestem Material einen frischen Anstrich gibt.
Die Schwäche: Killer wie Speed King oder Highway Star klingen nicht mehr böse und fies. So freundliche Altrocker machen keinen "Schrei lauter sonst hau ich dir in die Fresse"-Sound mehr. Deswegen klingt Space Truckin' heutzutage auch mehr nach entspanntem Truckin' von Grateful Dead. Das ist aber nicht so schlimm, denn 90 Prozent der Zuschauer sind auch nicht mehr böse und wild. Ein bisschen behäbiger darf also ruhig sein.
Klar, Ian Gillan lässt Child In Time inzwischen einfach ausfallen, trotzdem hat er immer noch eine wunderbare Stimme. Und seitdem er alle Rocker-Klischees früherer Jahre drangegeben hat, traut er sich sogar im Schlafanzug auf die Bühne. Sieht komisch aus, aber wenn's Spaß macht und entspannend wirkt...
Ein schönes Konzert, phantastische Beleuchtung, annehmbarer aber zu leiser Sound, gleichermaßen geeignet für Nostalgiker und Neueinsteiger (die gibt es, gell Alexander!) und eine bestens gelaunte Band. Und um halb 12 gehen 15.000 Leute zufrieden heim..."
Ich war auch da, eins der besten Konzerte meines Lebens.
Anfang der 90er habe ich Deep Purple noch mit Blackmore in Kassel gesehen, die Band wirkte alt und uninspiriert, Blackmore spielte schiefe Solos und zeigte dem Publikum meistens seinen Rücken.
Einfach unerträglich... Mit das schlechteste Konzert was ich je gesehen habe.
Der gute Ritchy hat früher viele gute Klassiker geschrieben,
heute nervt er nur noch mit seiner akustischen Minnegesang Klampferei mit seiner Freundin.
Gut das er weg ist. Basta!